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    Kapitel 3: Der Einfluß der Reizmittel

    “Wisset ihr nicht, daß die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber einer erlanget das Kleinod? Laufet nun also, daß ihr es ergreifet. Ein jeglicher aber, der da kämpfet, enthält sich alles Dinges; jene also, daß sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche.” 1.Korinther 9,24.25.ChM 31.1

    Hier sind die guten Folgen der Selbstbeherrschung und einer mäßigen Lebensweise gezeigt. Der Apostel Paulus benutzt die verschiedenen Spiele der alten Griechen zu Ehren ihrer Götzen, um den geistigen Kampf und dessen Belohnung zu veranschaulichen. Wer an diesen Spielen teilnahm, wurde in der strengsten Zucht gehalten. Jede Befriedigung, die die körperlichen Kräfte schwächen konnte, wurde untersagt. Wein und alle Leckerbissen wurden verboten, um Körperkraft, Mut und Standhaftigkeit zu bewahren.ChM 31.2

    Es galt als die höchste Ehre, den Preis — einen Kranz von vergänglichen Blumen, welcher dem Sieger unter dem Beifall der Menge überreicht wurde — zu gewinnen. Wenn man so vielem entsagen und sich selbst verleugnen konnte, um einen so wertlosen Preis zu erlangen, wie viel größer sollte das Opfer und die Selbstverleugnung derer sein, die um eine unvergängliche Krone und ein ewiges Leben kämpfen!ChM 31.3

    Es gibt eine ernste feierliche Arbeit für uns zu verrichten. Unser Geschmack und alle unsere Gewohnheiten und Neigungen sollten mit den Gesetzen des Lebens und der Gesundheit übereinstimmen. Hierdurch werden wir die beste Gesundheit erzielen und geistige Klarheit erhalten, um das Böse von dem Guten zu unterscheiden.ChM 31.4

    Um die Mäßigkeitsfrage richtig verstehen zu können, müssen wir sie vom biblischen Standpunkte aus betrachten. Nirgends aber finden wir ein so treffendes Beispiel wahrer Mäßigkeit und des damit verbundenen Segens, als in der Geschichte Daniels und seiner hebräischen Freunde am babylonischen Hofe.ChM 32.1

    Als diese Jünglinge erwählt wurden, um “die chaldäische Schrift und Sprache zu erlernen,” um “zu dienen an des Königs Hof,” sollte ihnen täglich ihre Kost von des Königs Tisch gegeben werden, sowohl von seiner Speise, als auch von seinem Wein. “Aber Daniel setzte sich vor in seinem Herzen, daß er sich mit des Königs Speise und mit dem Wein, den er trank, nicht verunreinigen wollte.” Daniel 1,8.ChM 32.2

    Die für sie bestimmte Kost schloß solche Speisen in sich, die in dem Gesetz Moses als unrein erklärt waren. Sie baten daher den obersten Kämmerer, in dessen Obhut sie sich befanden, ihnen eine einfachere Kost zu geben; aber derselbe zögerte, da er fürchtete, daß solche strenge Enthaltsamkeit, wie sie vorschlugen, auf ihr körperliches Aussehen ungünstig einwirken möchte und er dadurch bei dem König in Ungnade fallen könnte. Aber Daniel bat, daß er es doch mit ihnen zehn Tage versuchen möchte. Dies geschah denn auch, und nach den zehn Tagen war ihr Aussehen viel schöner und besser, denn alle Knaben, die von des Königs Speise aßen. Fortan nährten sich Daniel und seine Freunde von Pflanzenkost und Wasser, wie sie zuerst begehrt hatten.ChM 32.3

    Es war weder dieser Jünglinge Stolz noch Ehrgeiz, der sie an des Königs Hof und in die Gesellschaft mit solchen, die den wahren Gott nie gekannt noch gefürchtet hatten, gebracht hatte. Sie waren Gefangene in einem fremden Land und die unendliche Weisheit hatte sie dorthin geführt. Als ihre Treue auf diese Weise erprobt wurde, betrachteten sie ihre Lage mit den vielen Gefahren und Schwierigkeiten und kamen alsdann in der Furcht Gottes zu diesem Entschluß. Obgleich sie in der Gefahr standen, des Königs Gunst zu verlieren, entschlossen sie sich doch, der Religion ihrer Väter treu zu bleiben. Sie gehorchten dem göttlichen Gesetz, sowohl in Bezug auf die Gesundheit als auch auf die Sittlichkeit, und der Segen Gottes gab ihnen körperliche Festigkeit, Anmut und Verstandeskraft.ChM 32.4

    Diese Jünglinge hatten eine richtige Erziehung in ihrer Kindheit genossen, und da sie jetzt von dem sie heiligenden Einfluß der Familie getrennt waren, ehrten sie die Belehrungen ihrer Jugend. Indem sie sich in der Selbstverleugnung übten, waren sie ernst, fleißig und von großer Ausdauer. Sie wurden nicht von Stolz oder von falschem Ehrgeiz angetrieben, sondern der Beweggrund ihrer Handlungen war die Ehre ihres verstoßenen Volkes und der Ruhm ihres Gottes.ChM 33.1

    Als diese Jünglinge am Ende der drei Jahre von dem König auf ihre Fähigkeiten hin geprüft wurden, war niemand so vorangeschritten als Daniel, Hananja, Misael und Asarja. Ihr klarer Begriff, ihre richtige und vortreffliche Sprache, ihre weitausgedehnte und verschiedenartige Kenntnis waren ein Beweis für ihre ungeschwächte Geisteskraft und Stärke. “Der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger, denn alle Sternseher und Weisen in seinem ganzen Reiche.”ChM 33.2

    Aus allen Ländern, die der große Eroberer besiegt hatte, waren solche Jünglinge, von denen man sich am meisten versprach, in Babylon versammelt. Jedoch unter ihnen allen war keiner, welcher den hebräischen Gefangenen gleich kommen konnte. Die gerade Haltung, der sichere, kräftige Schritt, die feine Gesichtsbildung, der klare Verstand, der reine Atem, dies alles war ein deutliches Zeugnis von einer guten Lebensweise und zeigt, wie die Natur solchen ehrt, der ihren Gesetzen Gehorsam leistet.ChM 33.3

    Die Geschichte Daniels und seiner Freunde wird in der heiligen Schrift berichtet, auf daß sie für die Jugend aller Zeitalter zum Segen sei. Was jene Menschen getan haben, können auch andere tun. Wie die jugendlichen Hebräer den großen Versuchungen widerstanden, und ein gutes Zeugnis zu Gunsten wahrer Mäßigkeit ablegten, so kann auch unsere heutige Jugend ein ähnliches Zeugnis ablegen.ChM 34.1

    Wir sollten die Lehre wohl erwägen, die uns hier gegeben wird. Die Gefahr, zu sparsam zu leben, ist nicht so groß, aber die Versuchung, im Überfluß zu gebrauchen, tritt sehr häufig an uns heran. Wir werden fortwährend zur Ausschweifung versucht. Die, welche ihre Kraft für das Werk Gottes ungeschwächt behalten wollen, müssen streng gegen sich selbst sein und nur mäßig von dem von Gott so reichlich Dargebotenen genießen. Sie müssen von jeder schädlichen und erniedrigenden Befriedigung lassen.ChM 34.2

    Die heranwachsende Generation wird von allen Seiten zur Genußsucht verlockt und gereizt. Besonders in unseren großen Städten kann man sich auf jede Weise befriedigen und alles wird aufgeboten, es einladend zu machen. Diejenigen, welche nun gleich Daniel sich nicht verführen lassen wollen, werden die Belohnung ihrer mäßigen Lebensweise ernten. Durch ihre größere körperliche Stärke und Ausdauer gewinnen sie einen Überschuß an Kraft, wovon sie zur Zeit dringender Not nehmen können.ChM 34.3

    Eine naturgemäße Lebensweise fördert die Entwicklung des Verstandes. Geistesfähigkeit, körperliche Kraft und ein hohes Alter hängen von unveränderlichen Gesetzen ab. Betreffs dieser Sache gibt es keinen Zufall. Der Gott der Natur greift nicht ein, um den Menschen vor den Folgen der Übertretung von Naturgesetzen zu bewahren. Das Sprichwort: “Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied”, enthält viel Wahrheit. Während die Eltern für die Erziehung und den Charakter ihrer Kinder verantwortlich sind, ist es dennoch wahr, daß unsere Stellung und Brauchbarkeit in der Welt größtenteils von unserer eigenen Handlungsweise abhängt. Daniel und seine Gefährten hatten in ihrer Jugend eine richtige Erziehung genossen, aber allein durch diese Vorzüge wären sie nie geworden, was sie waren. Die Zeit kam, daß sie für sich selbst handeln mußten und ihre Zukunft von ihrer Handlungsweise abhing. Da entschlossen sie sich, den Belehrungen ihrer Jugend treu zu bleiben. Die Furcht Gottes, welche aller Weisheit Anfang ist, war die Grundlage ihrer erhabenen Stellung. Der heilige Geist stärkt jeden guten Entschluß und jeden edlen Vorsatz.ChM 35.1

    Die Unmäßigkeit war von Anfang an der Fluch der Welt. Der Sohn Noahs war durch den übermäßigen Gebrauch des Weines so tief gesunken, daß er das Schamgefühl gänzlich verlor, und der Fluch, welcher seiner Sünde folgte, hat sich seinen Nachkommen erhalten.ChM 35.2

    Nadab und Abihu bekleideten ein heiliges Amt; aber durch den Gebrauch des Weines wurde ihr Verstand so umwölkt, daß sie nicht heilige Dinge von gemeinen unterscheiden konnten. Indem sie “fremdes Opfer” darbrachten, entehrten sie Gottes Gebot und wurden durch sein Gericht getötet.ChM 35.3

    König Alexander von Griechenland fand es viel leichter, Königreiche zu unterwerfen, als sich selbst zu beherrschen. Nachdem dieser sogenannte große Mann Nationen bezwungen hatte, wurde er, indem er der Genußsucht frönte, ein Opfer der Unmäßigkeit.ChM 35.4

    Ungeachtet der Erfahrungen und des Fortschrittes von Jahrtausenden findet sich derselbe dunkle Fleck, der die ersten Seiten der Weltgeschichte besudelte, auch noch heutzutage in unserer modernen Zivilisation vor. Überall, wo wir auch hingehen, begegnen wir der Trunksucht mit ihren schlimmen Folgen.ChM 36.1

    So edle Anstrengungen auch gemacht worden sind, um die Mäßigkeitssache zu fördern, so hat doch das Übel immer mehr um sich gegriffen. Staaten haben durch hohe Steuern und verschiedene Beschränkungen die Trunksucht zu dämmen gesucht, aber mit wenigen Ausnahmen hat sich die Macht der Gesetze diesem Übel gegenüber als ohnmächtig erwiesen. Trinkerheilanstalten sind in verschiedenen Orten gegründet worden, um es den Opfern der Unmäßigkeit zu ermöglichen, dieses schreckliche Laster zu überwinden. So edel nun ihr Zweck ist, so werden sie doch nur wenig helfen, solange die Opfer der Trunksucht überall der Gefahr ausgesetzt sind, von neuem in Versuchung zu fallen. Sie können nicht immer in den Anstalten bleiben, sondern müssen mit der Zeit wieder ihren Platz in der menschlichen Gesellschaft einnehmen, und dort sind sie überall der Versuchung ausgesetzt. Die Trunksuchtursache fortzuräumen, wäre wünschenswert. Das wirksamste aber von allem wäre, wenn das Verlangen nach geistigen Getränken entfernt werden könnte. Dann hätte deren Verkauf von selbst ein Ende.ChM 36.2

    Wir brauchen heutzutage charakterfeste Männer wie Daniel, mit einem reinen Herzen, furchtlosem Auftreten und festen Vorsätzen. Gott beabsichtigte, daß der Mensch fortwährend wachsen und täglich eine höhere Stufe der Tüchtigkeit erreichen sollte. Gott will uns helfen, wenn wir nur versuchen, uns selbst zu helfen. Es ist die Pflicht eines jeden Christen, sein Beispiel und seinen Einfluß auf der Seite Gottes geltend zu machen. Die Prediger des Evangeliums sollten ihre Stimme gleich einer Posaune erheben, dem Volke ihre Übertretungen und dem Hause Israel ihre Sünden zu zeigen. Die Jugend sollte belehrt werden. Das Glück dieses und des zukünftigen Lebens hängt davon ab, wie wir das gegenwärtige Leben ausnutzen. Wir sollten uns vor dem ersten Schritt der Unmäßigkeit hüten. Wenn wir unsere Kinder vor dem Übel bewahren wollen, müssen wir ihnen selbst ein gutes Beispiel geben und sie lehren, Gott zu fürchten und ihn zur Weisheit und Stärke zu haben.ChM 36.3

    Der Gebrauch von berauschenden Getränken schwächt den Verstand und verschließt das Herz gegen jeden reinen und heiligenden Einfluß. Die leblosen Felsen hören viel eher auf Wahrheit und Gerechtigkeit als solche Menschen, deren Verstand und Gefühl durch Unmäßigkeit abgestumpft sind. Solche, die es wagen, den verbotenen Pfad zu betreten, werden allmählich und unbemerkt immer weiter geführt, bis sie endlich ganz herabkommen, zu Grunde gerichtet werden und ihren Verstand verlieren. Und während die Christen schlafen, gewinnt dieses Übel an Kraft und fängt neue Opfer. Wenn das Gewissen der Christen, in allen Dingen mäßig zu sein, wachgerufen wäre und dieselben bedenken würden, daß das zukünftige Schicksal von den Gewohnheiten, welche sich ein jeder selbst aneignet, abhängt, so könnten sie durch ein gutes Beispiel solchen, die sich nicht leicht beherrschen können, helfen, der Genußsucht zu widerstehen.ChM 37.1

    Große Anstrengungen werden wohl gemacht, die Unmäßigkeit zu beseitigen; aber es ist eine schwierige Sache, einen ausgewachsenen Löwen zu bändigen. Viel mehr Gutes würde erzeugt, wenn nur halb so viel Mühe, die verwandt worden ist, diesem großen Übel zu widerstehen, daran gewandt würde, die Eltern über ihre große Verantwortlichkeit, den Charakter ihrer Kinder heranzubilden, zu belehren. Die unnatürliche Lust nach geistigen Getränken wird häufig in der Familie groß gezogen und manchmal noch sogar am Tische solcher, die in der Mäßigkeitsfrage sehr eifrig sein wollen. Wir wünschen allen, die für die Mäßigkeitssache wirken, Gottes Segen, aber wir bitten sie, noch tiefer in das Übel, wogegen sie ankämpfen, hineinzublicken und noch gründlicher und genauer in der Bekämpfung desselben zu sein.ChM 37.2

    Durch die schon im Elternhause begonnene Unmäßigkeit werden die Verdauungsorgane geschwächt und infolgedessen befriedigen gewöhnlich Speisen die Eßlust nicht mehr. Es entsteht ein ungesunder Zustand und ein Verlangen nach stärkeren Reizmitteln macht sich bemerkbar. Tee und Kaffee haben eine sofortige Wirkung. Durch das darin befindliche Gift wird das Nervensystem beeinflußt und in gewissen Fällen scheint der Verstand vorübergehend geschärft und die Einbildung lebendiger. Da diese Reizmittel solche angenehme Folgen verursachen, so schließen viele daraus, daß sie derselben wirklich bedürfen; aber es findet stets eine Rückwirkung statt. Da das Nervensystem Kräfte von seiner zukünftigen Hilfsquelle zum gegenwärtigen Gebrauch geborgt hat, so muß auf diese augenblickliche Erregung eine dementsprechende Ermüdung folgen. Die so plötzliche Erleichterung, welche durch den Tee und Kaffee verursacht wird, ist der beste Beweis dafür, daß das, was Kraft zu sein schien, nur nervöse Aufregung war und daher dem ganzen Körper schädlich sein muß.ChM 38.1

    Indem das Verlangen nach Reizmitteln so geweckt ist, sehnt man sich darnach, diese angenehme Erregung zu vermehren. Je mehr das Nervensystem geschwächt und je weniger es ohne unnatürliche Reizungen fertig wird, desto mehr nimmt das Verlagen nach diesen Dingen zu, bis man schließlich weder den Willen noch die Kraft besitzt, solchen unnatürlichen Reizmitteln abzusagen.ChM 39.1

    Sobald man einmal den richtigen Pfad verlassen hat, ist es schwer, wieder zurückzukehren. Die Schranken sind niedergerissen und man ist nicht mehr auf seiner Hut. Ein Schritt auf dem falschen Weg macht Raum für den zweiten. Die kleinste Abweichung von den richtigen Grundsätzen führt zur Trennung von Gott und kann mit dem Verderben enden. Was wir einmal tun, sind wir bereit auch zweimal zu tun, und auf einem bestimmten Pfad weiterzugehen, sei er der richtige oder falsche, ist immer leichter, als einen Anfang zu machen. Auf dem falschen Wege vor Gott zu wandeln, bedarf keiner Anstrengung, aber in allen unseren Gewohnheiten einen gerechten und wahrhaftigen Charakter zu entwickeln, bedarf Zeit und Geduld.ChM 39.2

    Es gibt manche, die, während sie Bedenken hegen würden, ihrem Nächsten starkes Getränk vorzusetzen, dennoch Hopfen ziehen und Wein und Most zum Verkauf zubereiten. Auf diese Weise machen sie ihren Einfluß gegen die Sache der Mäßigkeit geltend. Ich kann nicht sehen, wie Christen im Lichte des göttlichen Gesetzes dies mit gutem Gewissen tun können. Schon oft habe ich Leute sagen hören: “Oh, das ist nur süßer Most. Er ist gänzlich unschädlich und sogar gesund.” Man trägt etliche Flaschen und oft noch größere Quantitäten nach Hause. Einige Tage bleibt er wohl süß; dann fängt er aber an zu gären. Der scharfe Geschmack scheint manchem Gaumen nur angenehmer, und der Liebhaber von süßem Wein und Most wird schwerlich zugestehen, daß sein Lieblingsgetränk je scharf und sauer wird.ChM 39.3

    Wein und Most machen die Leute geradesowohl betrunken, als stärkere Getränke und es ist sogar die schlimmste Art von Berauschung. Die Leidenschaften sind verkehrter, die Umwandlung des Charakters ist größer, entschiedener und hartnäckiger. Ein paar Gläser Most, Bier oder Wein können die Neigung nach stärkeren Getränken wachrufen, und in vielen Fällen haben gerade auf diese Weise solche, die später echte Trunkenbolde wurden, den Grund für ihre Trunksucht gelegt.ChM 40.1

    Für Leute, denen der Appetit für starke Getränke angeboren ist, ist es durchaus nicht sicher, Wein und Most in ihrem Hause zu haben; denn der Satan wird sie beständig angehen, davon Gebrauch zu machen. Wenn sie seinen Versuchungen nachgeben, wissen sie nicht, wo aufzuhören. Die Genußsucht verlangt deren Gebrauch und wenn befriedigt, dient es zu ihrem Verderben. Der Verstand wird verdunkelt, die Vernunft behält nicht länger die Zügel, sondern legt sie auf den Nacken der Lust. Zügellosigkeit nimmt überhand und Laster fast jeder Art sind die Folgen davon, daß man das Verlangen nach Wein und Most befriedigte. Wer diese Getränke liebt und sich ihrem Gebrauch hingibt, kann nicht in der Gnade wachsen. Er wird roh und fleischlich gesinnt; die tierischen Leidenschaften beherrschen die edleren Gefühle des Gemüts und die Tugend wird nicht gepflegt.ChM 40.2

    Gerade das mäßige Trinken ist die Schule, in welche die Menschen ihre Erziehung für die Laufbahn eines Trunkenboldes erhalten. So allmählich führt Satan sie von dem starken Hort der Mäßigkeit weg; so trügerisch beeinflussen Wein und Most den Geschmack, daß man den Weg zur Trunksucht ganz ahnungslos betritt. Der Geschmack für starke Getränke wird groß gezogen; das Nervensystem wird zerrüttet; Satan hält das Gemüt in fieberischer Unruhe, und das Opfer, das sich vollkommen sicher deucht, geht immer weiter, bis jede Schranke niedergebrochen und jeder Grundsatz geopfert ist. Die stärksten Entschlüsse werden untergraben und selbst die Hoffnung auf ein ewiges Leben ist zu schwach, um die wachgerufene Leidenschaft unter die Macht des Verstandes zu bringen. Manche sind nie wirklich betrunken, aber sie sind beständig unter dem Einfluß von geistigen Getränken. Sie sind fieberisch, wankelmütig, nicht wirklich von Sinnen, aber dennoch außer dem Gleichgewicht; denn ihre edleren Gesinnungen sind verderbt.ChM 40.3

    Wohin wir auch gehen, begegnen wir dem Tabakgebrauch. Geist und Körper werden durch diese so sehr beliebte Gewohnheit geschwächt. Haben wir ein Recht, unseren Schöpfer und die Welt des Dienstes zu berauben, der ihnen gebührt? Tabak ist ein langsam wirkendes Gift. Es ist viel schwieriger, uns von den Folgen des Tabaks zu reinigen, als von denjenigen des Alkohols. Der Tabak knechtet seine Opfer noch viel mehr, als das berauschende Glas. Der Tabakgebrauch ist eine häßliche Gewohnheit, welche den damit Behafteten befleckt und für andere sehr unangenehm ist. Selten befindet man sich in einem Gedränge, ohne durch die vergiftete Ausatmung von Rauchern belästigt zu werden. Es ist unangenehm, wenn nicht gefährlich, in einem Zimmer oder auf der Eisenbahn zu verweilen, wo die Luft von starken Getränken und Tabak vergiftet wurde. Ist es recht gehandelt, die Luft, in der andere atmen sollen, zu verunreinigen?ChM 41.1

    Über welche Macht verfügt der Sklave des Tabaks, um den Fortschritt der Unmäßigkeit aufzuhalten? Zuerst muß eine gänzliche Umwälzung stattfinden, ehe die Axt dem Baum an die Wurzel gelegt werden kann. Sowohl Tee, Kaffee und Tabak als auch alkoholische Getränke nehmen nur verschieden Stufen unter den künstlichen Reizmitteln ein.ChM 41.2

    Die Wirkung von Tee und Kaffee ist, wie schon vorher gezeigt, dieselbe wie die von Wein, Bier, Most Schnaps und Tabak. Tee ist ein Reizmittel, das bis zu einem gewissen Grad berauscht und allmählich die Tatkraft des Körpers und des Geistes schwächt. Zuerst heitert er die Lebensgeister auf und erregt sie; deswegen glaubt der Teetrinker, er sei ihm sehr dienlich. Aber da irrt er sich; denn sobald seine Wirkung verschwunden ist, nimmt die unnatürliche Kraft ab und anstatt der früheren künstlich erzeugten Erregtheit treten nun in gleichem Verhältnis Schwäche und Mattigkeit ein. Die weitere Folgen des Teetrinkens sind dann Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzklopfen, Verdauungsschwäche, Zittern und vieles andere.ChM 42.1

    Auch das Kaffeetrinken ist eine schädliche Gewohnheit. Vorübergehend regt er den Geist an, aber nachher folgt Erschlaffung, Niedergeschlagenheit und Lähmung der geistigen, körperlichen und sittlichen Kräfte. Wenn man diese Gewohnheit nicht gänzlich überwindet, so wird die Tätigkeit des Gehirns fortwährend vermindert und dasselbe geschwächt.ChM 42.2

    Alle diese Nervenreizungen verbrauchen die Lebenskräfte, und die Unruhe, welche von den zerrütteten Nerven verursacht wird, die Ungeduld und geistige Schwachheit verhindern den geistigen Fortschritt. Sollten daher nicht solche, welche die Mäßigkeit verteidigen, wach sein und dem Übel dieser schädlichen Getränke entgegenwirken? Manchmal ist es ebenso schwierig, den Tee- und Kaffeegebrauch zu unterlassen, wie es für den Trinker ist, alkoholische Getränke zu meiden. Das Geld, welches für Tee und Kaffee ausgegeben wird, ist schlimmer als verschwendet, denn diese Getränke schaden dem nur, der sie braucht. Solche, die Tee, Kaffee, Opium und Alkohol gebrauchen, mögen vielleicht ein hohes Alter erreichen, aber dies ist kein Beweis zu Gunsten dieser Reizmittel. Am großen Tage des Herrn wird es offenbar werden, was diese Leute hätten tun können, aber infolge ihrer schädlichen Lebensweise verfehlt haben.ChM 42.3

    Diejenigen, welche ihre Zuflucht zu Tee und Kaffee nehmen, um besser arbeiten zu können, werden die Folgen an ihren zerrütteten Nerven und an dem Mangel an Selbstbeherrschung merken. Ermattete Nerven bedürfen der Ruhe. Die Natur bedarf Zeit, ihre ermüdeten Kräfte wieder zu erlangen. Aber wenn dieselben durch den Gebrauch von Reizmitteln angespornt werden, nimmt die wirkliche Lebenskraft beständig ab. Eine Zeitlang mag durch die unnatürlichen Reizmittel mehr geleistet werden, aber nach und nach fällt es immer schwerer, die Kräfte bis zu dem gewünschten Ziel zu erregen und endlich bricht der Mensch, ganz ermattet, zusammen.ChM 43.1

    Die Gewohnheit, Tee und Kaffee zu trinken, ist ein weit größeres Übel, als man zu denken pflegt. Viele, die sich an den Gebrauch von Reizmitteln gewöhnt haben, leiden an Kopfschmerzen und Nervenschwäche und verlieren viel Zeit mit Krankheit. Sie bilden sich ein, nicht ohne Reizmittel leben zu können und sind unwissend über deren Wirkungen auf die Gesundheit. Und das schlimmste dabei ist, daß deren böse Folgen so oft anderen Ursachen zugeschrieben werden.ChM 43.2

    Unter dem Gebrauch von Reizmitteln leidet der ganze Körper. Die Nerven werden geschwächt, die Leber erschlafft in ihrer Tätigkeit, die Güte und der Umlauf des Blutes werden beeinflußt und die Haut wird untätig und blaß. Das Gehirn wird ebenfalls dadurch geschädigt. Die sofortige Wirkung dieser Reizmittel ist, das Gehirn zu einer ungewöhnlichen Tätigkeit anzuregen; dasselbe wird aber nachher nur desto schwächer und weniger leistungsfähig. Die spätere Wirkung ist nicht nur geistige und körperliche Schwäche, sondern auch moralische. Infolgedessen sehen wir nervöse Männer und Frauen, denen es an Urteil, Einsicht und Ruhe mangelt. Diese handeln häufig hastig und ungeduldig, beschuldigen andere, indem sie deren Fehler, wie durch ein Vergrößerungsglas bemerken und sind völlig unfähig, ihre eigenen zu sehen.ChM 43.3

    Wenn diese Leute, welche Tee und Kaffee gebrauchen, in Gesellschaften zusammenkommen, wird die Wirkung ihrer verdorbenen Gewohnheit offenbar. Alle nehmen reichlich von ihren Lieblingsgetränken, und indem der aufregende Einfluß gefühlt wird, lösen sich ihre Zungen und es wird nun über andere hergezogen. Ihre Worte sind dann nicht wenige, noch bedachte. Alle Kleinigkeiten über diesen und jenen werden ausgekramt und nur zu oft auch das Gift des Skandals. Die gedankenlosen Schwätzer vergessen, daß sie einen Zeugen haben. Ein ungesehener Hörer schreibt ihre Worte in die Bücher des Himmels. Dieser herzlose Tadel, diese übertriebenen Berichte, diese neidischen Gefühle, welche infolge der Aufregung durch die Tasse Tee etc. zum Ausdruck kommen, berichtet Jesus als wider sich selbst. “Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.”ChM 44.1

    Wir müssen jetzt unter den falschen Gewohnheiten unserer Väter leiden und dennoch treiben so viele es noch viel schlimmer, als diese es getrieben haben. Opium, Tee, Kaffee, Tabak und starke Getränke zerstören mit Riesenschritten die noch übrig gebliebene Lebenskraft der Menschheit. Jedes Jahr werden Millionen Fässer berauschender Getränke geleert und Millionen Taler werden für Tabak vergeudet. Die Sklaven ihrer Leidenschaft berauben ihre Kinder der Nahrung, Kleidung und Gelegenheit zur Ausbildung, indem sie ihr Einkommen für sinnliche Befriedigung verschwenden. Solange diese Übel noch bestehen, wird der Zustand der Welt nie ein richtiger.ChM 44.2

    Wenn das Verlangen nach geistigen Getränken befriedigt wird, und der Mensch, der doch nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde, freiwillig den Trank an seinen Mund setzt, erniedrigt er sich unter das Vieh. Die Vernunft wird gelähmt, der Verstand abgestumpft, die niedrigen Leidenschaften werden wachgerufen und Verbrechen der gemeinsten Art sind oft die schließlichen Folgen. Wie kann jemand, der Schnaps und Tabak gebraucht, dem Herrn sein ganzes Herz weihen? Es ist unmöglich. Auch kann er seinen Nächsten nicht lieben, wie sich selbst. Seine Lieblingsbefriedigung nimmt alle seine Liebe in Anspruch. Damit er sein Verlangen nach starken Getränken stillen kann, verkauft er die Vernunft und die Selbstbeherrschung. Er setzt das an den Mund, was das Gehirn abstumpft, den Verstand schwächt, ihn eine Schande, ein Fluch seiner Familie und ein Schrecken für alle werden läßt. Wenn die Menschen in allen Dingen mäßig wären, so würden sie Tee, Kaffee, Tabak, Wein, Bier, Opium oder sonstige geistige Getränke nicht kosten und nicht anrühren. Der Verstand würde die Regierung übernehmen und die Genußsucht sowohl als auch die Leidenschaften bezähmen.ChM 45.1

    Durch die Genußsucht beherrscht der Satan den ganzen Menschen. Tausende, die noch am Leben hätten sein können, sind in das Grab hinabgesunken, indem sie alle ihre Kräfte der Befriedigung ihres Gaumens geopfert und sich dadurch körperlich, geistig und moralisch zu Grunde gerichtet haben. Die Notwendigkeit, daß die Menschen unseres Zeitalters die durch die Gnade Gottes gestärkte Willenskraft zu Hilfe rufen, um den Versuchungen des Satans sich entgegenzustellen und der geringsten Befriedigung eines verdorbenen Geschmacks zu widerstehen, ist eine weit größere, als zur Zeit der früheren Geschlechter. Aber die gegenwärtige Generation hat weniger Selbstbeherrschung, als die früheren. Da solche, die in vergangenen Zeiten diese Neigung zu Reizmitteln befriedigten, ihre verdorbene Genußsucht und Leidenschaften auf ihre Kinder übertrugen, so ist jetzt eine größere moralische Kraft notwendig, der Unmäßigkeit in allen Dingen Widerstand zu leisten. Der einzig richtige Weg, fest zu bleiben, ist, strenge Mäßigkeit in allen Dingen zu beobachten und sich niemals auf den verkehrten Pfad zu begebenChM 45.2

    Väter und Mütter sollten die ernsten Pflichten, welche gerade zu dieser Zeit auf ihnen ruhen, erkennen. Wir erziehen Kinder, die entweder von der Macht Satans oder derjenigen Christi beherrscht werden. Unsere einzige Sicherheit vor der Macht der Unmäßigkeit ist eine gänzliche Enthaltsamkeit von Wein, Bier oder sonstigen starken Getränken. Wir müssen unsere Kinder belehren, worin wahre Männlichkeit besteht, denn Gott hat uns gezeigt, daß der, welcher überwindet, geehrt und sein Name nicht aus dem Lebensbuche getilgt werden soll.ChM 46.1

    Als der Herr Simson zum Befreier seines Volkes erwecken wollte, mußte sich seine Mutter eine richtige Lebensweise vor der Geburt ihres Kindes aneignen. Und dieselbe Enthaltsamkeit sollte von Anfang an auch bei dem Kinde beobachtet werden, denn es sollte von seiner Geburt an dem Herrn geheiligt sein.ChM 46.2

    Der Engel des Herrn erschien dem Weib des Manoah und verkündigte ihr die Geburt eines Sohnes. Aber hierzu gab er ihr bestimmte Anweisungen: “So hüte dich nun, daß du nicht Wein noch starke Getränke trinkest und nichts Unreines issest.” Richter 13,14.ChM 46.3

    Gott hatte das verheißene Kind Manoahs zu einem wichtigen Werke ausersehen, und um die Fähigkeiten, welche für dieses Werk nötig waren, ihm zu sichern, mußten die Gewohnheiten der Mutter und des Kindes sorgfältig überwacht werden. “Sie soll keinen Wein noch starke Getränke trinken”, sagte der Engel zu Manoah betreffs seines Weibes, “und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie halten.” Das Kind wird durch die Gewohnheiten der Mutter entweder zum Guten oder zum Bösen geneigt. Wenn die Mutter des Kindes Bestes will, so muß sie sich selbst beherrschen, in allem mäßig sein und sich selbst verleugnen können.ChM 47.1

    Im neuen Testament finden wir ein nicht weniger gutes Beispiel für die Wichtigkeit mäßiger Lebensgewohnheiten. Johannes der Täufer war ein Reformator. Ihm war ein großes Werk für das Volk seiner Zeit aufgetragen worden. Um aber für dieses Werk vorbereitet zu sein, mußte seine Lebensweise von seiner Geburt an mäßig sein. Der Engel Gabriel war gesandt worden, die Eltern des Johannes über die Grundsätze der Gesundheitslehre zu unterweisen. “Wein und starke Getränke wird er nicht trinken”, sagte der himmlische Bote, “und er wird erfüllt werden mit dem heiligen Geist.” Lukas 1,15.ChM 47.2

    Johannes trennte sich von seinen Freunden und vom Luxus des Lebens, zog in die Wüste und lebte ausschließlich von Pflanzenkost. Seine einfache Kleidung, die aus einem Gewand von Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lenden bestand, war ein Vorwurf für die Verschwendung und Üppigkeit des damaligen Geschlechts, besonders für die jüdischen Priester. Auch seine Kost, die aus Heuschrecken und wildem Honig bestand, war ein Tadel für die Schwelgerei, welche überall vorherrschte.ChM 47.3

    Das Werk des Johannes war von dem Propheten Maleachi vorausgesagt: “Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern; daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.” Maleachi 3,23.24. Johannes der Täufer wirkte in dem Geist und in der Kraft des Elias, um dem Herrn den Weg zu bereiten und die Ungläubigen zu der Klugheit der Gerechten zu bekehren. Er war ein Vorbild für diejenigen, die in den letzten Tagen leben, denen Gott heilige Wahrheiten anvertraut hat, die sie dem Volke bringen sollen, um den Weg für das zweite Kommen des Herrn zu bereiten. Und dieselben Grundsätze der Mäßigkeit, die Johannes beobachtete, sollten von solchen geübt werden, die dazu berufen sind, in den letzten Tagen das Kommen des Menschensohnes der Welt zu verkündigen.ChM 48.1

    Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, und er erwartet von demselben, daß er die Kräfte, die ihm für seines Schöpfers Dienst gegeben worden sind, bewahre. Sollten wir denn nicht seiner Warnung Gehör schenken und darnach trachten, unsere Lebenskraft im besten Zustand zu erhalten? Alles, was wir dem Herrn geben, mag es auch das beste sein, ist nur sehr gering.ChM 48.2

    Warum herrscht heutzutage so viel Elend in der Welt? Ist es darum, weil Gott es gerne sieht, wenn seine Geschöpfe leiden? — Oh nein! Die Ursache ist die, daß die Menschen durch sittenlose Gewohnheiten geschwächt sind. Wir klagen über Adams Sünde und denken, daß unsere ersten Eltern große Schwachheit gezeigt haben, indem sie der Versuchung nachgaben; aber wäre Adams Übertretung das einzige Übel, dem wir begegnen müßten, so wäre der Zustand der Welt lange kein so schlimmer. Seitdem Adam lebte, ist der Mensch immer tiefer gefallen.ChM 48.3

    Der Genuß von geistigen Getränken verursacht viel Elend in der Welt. Obgleich es den Trinkern immer wieder gesagt wird, daß sie durch diese Gewohnheit ihr Leben verkürzen, beharren sie in der nämlichen Sünde. Warum wollt ihr noch länger die Gesetze Gottes übertreten? Warum trachtet ihr nicht darnach, eure Gesundheit zu erhalten? Gott verlangt dies von uns. Wenn Christen ihre Gelüste und Leidenschaften durch ein erwecktes Gewissen beherrschen und es für ihre Pflicht, die sie Gott und ihrem Nächsten schuldig sind, halten würden, den Gesetzen, welche über ihr Leben und ihre Gesundheit walten, zu gehorchen, so würden sie den Segen körperlicher und geistiger Frische empfinden. Sie würden alsdann mehr Kraft haben, gegen den Satan zu kämpfen und in dem Namen dessen, der für sie den Sieg errungen hat, könnten sie weit überwinden.ChM 49.1

    Überall um uns befinden sich Opfer verkehrter Lüste, und was wollen wir für sie tun? Wollen wir ihnen nicht durch unser Beispiel helfen, auf den richtigen Pfad zu gelangen? Haben wir einen Begriff von den Versuchungen, welche an die Jugend herantreten, und wollen wir sie nicht warnen und erretten? Wer will auf des Herrn Seite stehen? Wer will Hand ans Werk legen, diese Sittenlosigkeit und dieses Elend, wovon die ganze Welt erfüllt ist, zu unterdrücken? Wir bitten euch, eure Aufmerksamkeit auf das Werk der Überwindung zu lenken. Nur solche, welche die Gebote Gottes halten, werden am Baume des Lebens ein Recht haben.ChM 49.2

    Es ist nicht leicht, der Lust nach narkotischen und geistigen Reizmitteln Herr zu werden. Aber in dem Namen Jesu Christi kann dieser große Sieg erlangt werden. Seine Liebe für die gefallene Menschheit war so groß, daß er ein unendliches Opfer darbrachte, um sie in ihrem Elend zu erreichen und sie endlich durch seine göttliche Kraft auf seinen Thron zu erheben. Aber es ist des Menschen Sache, ob er Christus das für sich tun läßt, was er völlig imstande ist zu tun. Gott tut nichts gegen den Willen des Menschen, um ihn aus der Hand des Satans zu erretten. Wir müssen unsere eigene Kraft anwenden, zu überwinden und zu siegen, koste es, was es wolle. Wir müssen mit Christo zusammen wirken. Alsdann können wir, durch das Vorrecht in dem Namen Jesu Christi zu siegen, Erben Gottes und Teilnehmer an der Herrlichkeit Christi werden. Kein Trunkenbold wird je in das Reich Gottes eingehen; aber “wer überwindet, dem will ich geben mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe, und bin gesessen mit meinem Vater auf seinem Stuhl.” Offenbarung 3,21.ChM 49.3

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