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Kapitel 71 - Davids Ehebruch Und Mord WAB 698

2. Samuel 11,1 bis 12,25 und Psalm 51

Die Bibel lobt Menschen relativ selten. Selbst bei den vortrefflichsten Männern, die je gelebt haben, wird der Aufzählung ihrer Tugenden nur wenig Raum gegeben. Dieses Schweigen ist kein Zufall sondern hat einen bestimmten Grund. Alle guten Eigenschaften, die ein Mensch besitzt, sind Gaben Gottes. Seine guten Taten werden durch die Gnade Gottes in Christus vollbracht. Da die Menschen alles Gott verdanken, gebührt ihm allein die Ehre für all das, was sie sind oder tun. Sie sind nur Werkzeuge in seiner Hand. Darüber hinaus lehrt die biblische Geschichte, dass es gefährlich ist, Menschen zu rühmen oder zu erheben. Denn wenn jemand seine völlige Abhängigkeit von Gott aus den Augen verliert und auf seine eigene Stärke vertraut, kommt er unweigerlich zu Fall. Der Mensch hat mit Feinden zu kämpfen, die stärker sind als er. »Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.” (Epheser 6,12) Es ist uns nicht möglich, in einer solchen Auseinandersetzung durch eigene Kraft zu bestehen. Alles, was unsere Gedanken von Gott ablenkt, alles was uns zur Selbsterhöhung führt oder dazu verleitet, dass wir uns auf uns selbst verlassen, bereitet den Weg zu unserem sicheren Niedergang. Durch die gesamte Bibel hindurch werden wir nachdrücklich dazu aufgefordert, nicht auf menschliches Können zu bauen, sondern auf Gottes Macht zu vertrauen. WAB 698.1