Aus der Erfahrung Elias während jener Tage der Entmutigung und der scheinbaren Niederlage (siehe 1.Könige 19) lassen sich viele Lehren ziehen. In unserer Zeit, die durch eine allgemeine Abkehr vom Recht gekennzeichnet ist, sind diese Lehren für die Diener Gottes von unschätzbarem Wert. Die heutige Abtrünnigkeit gleicht der, die sich in den Tagen des Propheten über Israel ausbreitete. Wer das Menschliche über das Göttliche erhebt, wer Volksführer verherrlicht, wer das Geld anbetet oder die Lehren der Wissenschaft über die Wahrheiten der Offenbarung stellt, folgt auch heute mit der großen Masse Baal nach. DC 72.1
Zweifel und Unglaube üben ihren verderblichen Einfluss auf Herz und Gemüt aus, und viele ersetzen das lebendige Wort Gottes durch menschliche Mutmaßungen. Öffentlich wird gelehrt, dass nun die Zeit gekommen sei, in der die menschliche Vernunft über die Lehren des Wortes Gottes gestellt werden sollte. Das Gesetz des Herrn, der göttliche Maßstab der Gerechtigkeit, sei nicht mehr verbindlich, so wird erklärt. Der Feind aller Wahrheit sucht mit betrügerischer Macht Männer und Frauen zu veranlassen, Gott durch menschliche Ordnungen und Einrichtungen zu ersetzen und das zu vergessen, was zum Heil und Glück der Menschheit ausersehen worden ist. DC 72.2
Wie weit sich dieser Abfall auch ausgebreitet hat, so ist er doch noch nicht allgemein. Nicht alle Erdenbewohner sind gesetzlos und sündenverderbt, nicht alle haben sich auf die Seite des Feindes gestellt. Gott hat viele Tausende, die vor Baal nicht die Knie gebeugt haben (siehe 1.Könige 19,18); viele, die nach einem tieferen Verständnis Christi und des Gesetzes Verlangen tragen; viele, die aller Hoffnungslosigkeit zum Trotz an dem Glauben festhalten, dass Jesus bald kommen und der Herrschaft der Sünde und des Todes ein Ende bereiten werde. Ferner gibt es viele, die unwissentlich Baal gedient haben, an denen aber Gottes Geist noch arbeitet. Propheten und Könige 119f. DC 72.3