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Kapitel 41: Im Umgang mit andern FA 491

“Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.”

Jede Verbindung des Lebens erfordert die Übung von Selbstbeherrschung, Nachsicht und Teilnahme. Wir sind so sehr verschieden in Veranlagung, Gewohnheiten, Erziehung, daß auch die Art und Weise, wie wir eine Sache ansehen, verschieden ist. Wir urteilen verschieden. Unser Verständnis der Wahrheit, unsere Begriffe in Bezug auf Lebensführung sind nicht in allen Punkten dieselben. Es gibt nicht zwei Menschen, deren Erfahrung in jeder Einzelheit gleich ist. Die Prüfungen des einen sind nicht diejenigen des anderen. Die Pflichten, welche einer leicht findet, sind für einen anderen sehr schwer und verwirrend. FA 491.1

Die menschliche Natur ist so schwach, so unwissend, so dem Irrtum unterworfen, daß jedermann vorsichtig sein sollte in der Achtung, die er anderen entgegenbringt. Wir wissen wenig davon, wie unsere Handlungen auf die Erfahrungen anderer wirken. Es mag für uns geringfügig erscheinen, was wir tun oder sagen; könnten aber unsere Augen geöffnet werden, so würden wir sehen, daß die wichtigsten Erfolge zum Guten oder Bösen davon abhängig waren. FA 491.2