Eine Arbeit, die Feingefühl und Urteilsvermögen erfordert — Es ist die schönste und zugleich schwierigste Aufgabe, die jemals sterblichen Wesen anvertraut wurde, auf das Denken von Menschen einzuwirken. Jene, die in diesem Bereich tätig sind, benötigen ausgeprägtes Feingefühl und klares Unterscheidungsvermögen. Die Freiheit der Gedanken hat nichts zu tun mit übereilten Entschlüssen. Unsere unabhängige Entscheidung, die wir durch sorgfältige Überlegung unter Gebet getroffen haben, sollten wir nur dann ändern, wenn eindeutig erwiesen ist, dass unsere Meinung falsch ist. Eine solche Unabhängigkeit macht uns ruhig und standhaft, wenn wir auch überall von falschen Wertvorstellungen umgeben sind, und Menschen in verantwortlichen Positionen können unter solchen Bedingungen alle Gesichtspunkte sorgfältig abwägen und lassen sich nicht so leicht von anderen oder von äußeren Umständen beeinflussen. Sie treffen Entscheidungen erst, wenn sie sich umfassend informiert haben. Testimonies for the Church III, 104.105 (1872). ICP1 91.1
Hohe Anforderungen — Der Himmel hat für die Menschen einen hohen Preis bezahlt, nämlich den Sohn Gottes. Sollten Prediger, Eltern und Lehrer da nicht außerordentlich vorsichtig mit den Seelen derer umgehen, die ihnen anvertraut wurden? Seelsorge ist eine schöne Aufgabe, aber man sollte sie mit “Furcht und Zittern” wahrnehmen. Wer mit jungen Menschen zu tun hat, sollte sich selbst in der Gewalt haben. Ungeduld oder das unnötige Ausspielen der Überlegenheit ist ein schrecklicher Fehler, denn dadurch können Seelen für Christus verloren gehen. Durch eine ungerechte Behandlung werden die Seelen der jungen Menschen verletzt, und es wird ein Schaden angerichtet, der möglicherweise nie wieder gutgemacht werden kann. Ausbildung und Erziehung der Jugend sollten bestimmt sein von den Grundsätzen Christi. ICP1 91.2
Des Erlösers Beispiel an Verzichtbereitschaft, allumfassender Güte und geduldiger Liebe ist eine Ermahnung für ungeduldige Prediger und Lehrer. Er stellt diesen impulsiven Erziehern die Frage: “Gehst du so mit den Seelen um, für die ich mein Leben ließ? Begreifst du nicht, welch unendlich hohen Preis ich für ihre Erlösung bezahlt habe?” Testimonies for the Church IV, 419 (1880). ICP1 92.1
Ein Arzt hat es mit vielen unterschiedlich veranlagten Menschen zu tun — Dr ......... sollte sich darum bemühen, täglich dazuzulernen und sich gutes, höfliches Benehmen anzueignen ... Er darf nicht außer Acht lassen, dass er es mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Veranlagung zu tun hat und dass sein Verhalten weit über diesen Staat hinaus bekannt werden wird und ein gewisses Licht auf unsere Einrichtung wirft (Battle Creek Sanatorium). Testimonies for the Church III, 183.184 (1872). ICP1 92.2
Geduld und Weisheit erforderlich — Prediger sollten vorsichtig sein und von Menschen, die noch in der Dunkelheit ihrer Fehler gefangen sind, nicht zu viel erwarten. Sie sollten gute Arbeit leisten, sich darauf verlassen, dass Gott den fragenden Seelen durch den belebenden Einfluss des Heiligen Geistes vermitteln wird, was sie brauchen, und sich bewusst sein, dass ihre Arbeit ohne diese Hilfe keinen Erfolg haben kann. Sie sollten geduldig und weise handeln und bedenken, von welch unterschiedlichen Lebensbedingungen die einzelnen Menschen, die ihnen anvertraut sind, geprägt wurden. Sie müssen auch sehr auf ihr eigenes Verhalten achten, damit sie sich nicht selbst in den Vordergrund stellen und Jesus unwichtig wird. Gospel Workers 381 (1915). ICP1 92.3
Die Liebe Christi gewinnt — Nur er, der in die Herzen der Menschen blicken kann, weiß, wie man sie zur Bekehrung führt. Nur durch seine Weisheit können wir die Verlorenen erreichen. Du kannst dich stocksteif hinstellen und denken: “Ich bin heiliger als du!” Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das stimmt oder ob deine Argumente richtig sind; auf diese Weise wirst du nie das Herz eines anderen Menschen berühren. Wenn die Liebe Christi in unserem Reden und Handeln erkennbar ist, wird uns dies den Zugang zu den Seelen öffnen, während das ständige Wiederholen von Lehrpunkten und noch so schlagkräftiger Argumente überhaupt nichts bewirkt. The Ministry of Healing 163 (1905). ICP1 93.1
Mit Mitgefühl und Nächstenliebe — Nicht jeder ist dazu geeignet, Menschen, die Fehler machen, zurechtzuweisen. Manche verfügen nicht über die notwendige Klugheit und das liebevolle Verständnis. Sie wollen nicht wahrhaben, dass eine Ermahnung nur in Verbindung mit zartem Mitgefühl und Liebe ertragen werden kann. Manche sind unnötig hart und haben kein richtiges Empfinden für die Aufforderung des Apostels Judas: “Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und rettet sie.” Judas 22.23; Testimonies for the Church III, 269.270. ICP1 93.2
Ein unbeherrschter Mensch sollte nicht in der Seelsorge arbeiten — Ein Mangel an festem Glauben und gutem Urteilsvermögen in Glaubensdingen muss man als ausreichenden Grund ansehen, um jemand nicht als Mitarbeiter in Gottes Werk einzustellen. Genauso wenig ist ein Mensch für diese Arbeit geeignet, wenn er zum Jähzorn neigt oder überheblich und stur ist. Unter solchen Bedingungen kann er keine schwerwiegenden, vernünftigen Entscheidungen in der Sache Gottes treffen. ICP1 93.3
Ein unbeherrschter Mensch sollte nicht in der Seelsorge tätig sein. Man kann ihm keine Aufgaben anvertrauen, die mit Menschen zu tun haben; Menschen, für die Christus einen unendlich hohen Preis bezahlte. Es fehlt ihm an Einfühlungsvermögen, und wenn er eine Aufgabe übernimmt, in der er Menschen führen soll, greift er sie leicht an und verletzt ihre Seele. Es fehlt ihm der feine Schliff, den die Gnade Christi vermittelt. Er hat ein hartes Herz, das durch den Geist Gottes weich werden muss; sein steinernes Herz muss durch ein fleischernes ersetzt werden. Special Testimonies, Serie A V, 18 (1896); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 261. ICP1 93.4
Seelsorgearbeit setzt bestimmte Qualifikationen voraus (Rat an einen Buchevangelisten). Diese Arbeit ist komplizierter als manche andere Aufgabe, aber was du hier an Taktgefühl und Disziplin lernst, qualifiziert dich für andere Aufgaben im Bereich der Seelsorge. Wer nicht bereit ist zu lernen und die Menschen zu direkt und unvorsichtig angeht, wird den gleichen Mangel an Taktgefühl und Begabung zeigen, wenn er Prediger würde und Seelsorgearbeit leisten müsste. Manual for Canvassers 41.42 (1902); Colporteur Ministry 3. ICP1 94.1
Auseinandersetzung mit Impulsivität, Ungeduld, Stolz und Selbstüberschätzung — Die Arbeit mit der menschlichen Seele ist die schwierigste Aufgabe, die sterblichen Menschen je übertragen wurde, und wenn Lehrer sie recht erfüllen wollen, brauchen sie dazu beständig die Hilfe des Geistes Gottes. Die Jugendlichen, welche die Schule besuchen, haben sehr unterschiedliche Wesenszüge, und sie wurden unterschiedlich erzogen. Ein Lehrer wird sich mit Impulsivität, Ungeduld, Stolz, Egoismus und Selbstüberschätzung auseinander setzen müssen. Manche Schüler wurden sehr streng und lieblos erzogen und haben dadurch einen Widerspruchsgeist und Trotz entwickelt. Andere dagegen wurden verwöhnt, und die maßlose Liebe ihrer Eltern erfüllte ihnen alle Wünsche. Ihre Fehler wurden immer mit Nachsicht behandelt und ihr Charakter dadurch verbogen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 264 (1913). ICP1 94.2
Geduld, Taktgefühl und Weisheit sind nötig — Um erfolgreich mit diesen unterschiedlichen Menschentypen zu arbeiten, braucht ein Lehrer sehr viel Takt- und Feingefühl, aber auch eine feste Hand. Klare Regeln sind oft nicht sehr beliebt und fordern Widerstand heraus. Manche Schüler werden sehr viel Einfallsreichtum entwickeln, um ihrer Strafe zu entkommen, während andere die Folgen ihres Ungehorsams mit erschreckender Gleichgültigkeit über sich ergehen lassen. Das erfordert seitens dessen, dem diese jungen Menschen anvertraut sind, sehr viel Geduld, Weitsicht und Weisheit. Counsels to Parents, Teachers, and Students 264 (1913). ICP1 94.3
Wunden, die niemals richtig verheilen — Ein Lehrer mag durchaus ausreichend wissenschaftlich gebildet sein; aber gibt uns das auch die Gewähr, dass er über die Weisheit und das Feingefühl verfügt, mit menschlichen Seelen richtig umzugehen? Lehrer, die Christi Liebe nicht fest in ihren Herzen verankert haben, eignen sich nicht für die große Verantwortung, die denen auferlegt ist, die mit jungen Menschen arbeiten. Wenn sie selbst über den wichtigsten Teil der Bildung nicht verfügen, wissen sie auch nicht, wie man mit dem Intellekt des Menschen umgeht. Wenn sie nicht lernen, ihr eigenes Herz unterzuordnen, werden sie danach streben, zu herrschen, und sich die noch formbaren Charaktere der Kinder zu unterwerfen. Die Art der Disziplinierung, die sie in diesem Zusammenhang anwenden, schlägt Wunden, die nie mehr verheilen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 193 (1913). ICP1 95.1
Viel Einfühlungsvermögen ist notwendig — Der Herr hat mir oft und auf vielerlei Weise nahe gelegt, dass wir mit jungen Menschen sehr behutsam umgehen sollten und dass der Umgang mit ihrem Intellekt großes Einfühlungsvermögen erfordert. Jeder, der mit der Erziehung und Ausbildung junger Menschen befasst ist, muss in einer sehr engen Verbindung mit dem großen Lehrer leben, damit seine Arbeit vom Geist Christi und seiner Art, mit Menschen umzugehen, bestimmt wird. Wir sollten sie so ausbilden, dass ihr Charakter und ihr Lebenswerk diesen Anforderungen gerecht wird. Gospel Workers 333 (1915). ICP1 95.2
Die Berücksichtigung der Persönlichkeit ist wichtig — Wie in der Erziehung überhaupt, so spielt auch im Unterricht die persönliche Beziehung eine wesentliche Rolle. In dieser Hinsicht können wir eine Menge von Christus lernen. Wann immer es möglich war, stellte er sich in seiner Lehrtätigkeit auf den einzelnen Menschen ein. Seine zwölf Jünger bereitete er auf ihren Dienst vor, indem er gemeinsam mit ihnen lebte und dabei auf jeden von ihnen persönlich einging. Einige seiner aufschlussreichsten Lehren verdanken wir Einzelgesprächen wie dem, das er mit dem Rabbi Nikodemus zu später Stunde auf dem Ölberg führte. Nicht zu vergessen seine Begegnung mit der Samariterin am Jakobsbrunnen oder sein Gespräch mit dem Zolleinnehmer Zachäus. Wer Hilfe brauchte, dem wandte sich der Herr auch ganz persönlich zu. Und selbst wenn er zu einer großen Menge sprach, waren die Zuhörer für ihn nicht nur eine gesichtslose Masse. Er versuchte das Herz jedes Einzelnen zu erreichen. Während er sprach, beobachtete er die Menschen und nahm zur Kenntnis, wenn ein verstehendes Lächeln über ihre Gesichter huschte oder ihre Augen aufleuchteten als Zeichen dafür, dass sie seine Botschaft verstanden hatten. Education 235.236 (1903). ICP1 95.3
Überarbeitung macht unfähig für die Arbeit mit Menschen — Auch die Lehrer selbst müssen die Gesundheitsregeln beachten und den Schülern mit gutem Beispiel vorangehen, damit das, was sie diesbezüglich unterrichten, glaubhaft ist. Ein Lehrer, dessen körperliche Kräfte bereits durch Überarbeitung oder Krankheit geschwächt sind, sollte ganz besonders auf die Gesetze der Gesundheit achten. Er sollte sich Zeit zur Erholung gönnen und sich neben seinen Aufgaben als Lehrer nicht für alle möglichen Dinge, die ihn geistig und körperlich zusätzlich belasten, einspannen lassen, damit er nervlich nicht überfordert wird. Das ist wichtig, weil er sonst seiner Aufgabe am Intellekt der jungen Menschen nicht mehr richtig nachkommen kann, wodurch er weder sich selbst noch seinen Schülern gerecht wird. Christian Temperance and Bible Hygiene 83 (1890); Fundamentals of Christian Education 147. ICP1 96.1
Unterschiedliche Bedürfnisse erkennen — Es wurde mir gezeigt, dass die Ärzte und Ärztinnen in unseren Einrichtungen gläubige Menschen mit einer guten geistlichen Haltung sein sollten. Sie müssen auf Gott vertrauen. ICP1 96.2
Es kommen viele zu uns, die durch ihren sündigen Lebenswandel in vielerlei Weise krank geworden sind. Diese Menschen verdienen nicht das Mitgefühl, das sie im Allgemeinen erwarten, und es ist für den Arzt schwierig, ihnen die notwendige Zuwendung zu geben, weil sie nicht nur körperlich und seelisch, sondern auch moralisch heruntergekommen sind. ICP1 97.1
Aber es gibt auch Patienten, die aus Unwissenheit gegen die Gesundheitsregeln der Natur gelebt haben. Sie haben unmäßig viel gearbeitet und unmäßig viel gegessen, weil das allgemein so üblich ist. Einige haben schon viele Ärzte aufgesucht und viel erduldet, aber sie sind nicht gesünder, sondern eher kränker geworden. Sie sind schon lange Zeit arbeitsunfähig, werden von ihren Familien und der Gesellschaft ausgegrenzt, und dann kommen sie als letzte Möglichkeit mit der schwachen Hoffnung in unser Sanatorium, dass ihnen da vielleicht noch geholfen werden könnte. ICP1 97.2
Mit solchen Menschen müssen wir Mitgefühl haben und sie mit dem größten Feingefühl behandeln. Wir müssen ihnen helfen, die Zusammenhänge zwischen ihrem Verhalten und ihrer körperlichen Verfassung zu begreifen, und sie lehren, dass sie gesund werden können, wenn sie die Gesetze der Natur nicht mehr übertreten und sich zu beherrschen lernen. Testimonies for the Church III, 178 (1872). ICP1 97.3
Nicht zu jeder Zeit die Wahrheit aussprechen — Nur wenige, die sich in weltlicher Gesellschaft bewegen und die Dinge vom Standpunkt eines Weltmenschen betrachten, sind in der Lage, ein offenes Wort über sich und ihren Zustand zu ertragen. Man kann nicht immer rücksichtslos die Wahrheit aussprechen, sondern man muss auf einen geeigneten Zeitpunkt warten, damit das, was man zu sagen hat, nicht verletzend wirkt. Die Ärzte dürfen sich nicht überarbeiten, weil sie sonst der nervlichen Belastung ihres Berufes nicht standhalten, nicht ruhig und ausgeglichen sein und keinen fröhlichen, aufmunternden Geist verbreiten können. Testimonies for the Church III, 182 (1872). ICP1 97.4
Christus hat Verständnis — Christus, der die Menschwerdung auf sich nahm, hat auch Verständnis für die Leiden der Menschheit. Er kennt nicht nur jede einzelne Seele und ihre Bedürfnisse und Belastungen, sondern er weiß auch um die Umstände, die ihr Verdruss und Not bereiten. Voller Mitgefühl streckt er seine Hände nach jedem seiner leidenden Kinder aus. Die, welche am meisten leiden, haben sein größtes Mitgefühl. Das Empfinden unserer Unzulänglichkeit berührt ihn zutiefst, und er wünscht sich, dass wir ihm unsere Nöte und Schwierigkeiten zu Füßen legen und sie auch dort lassen. The Ministry of Healing 249 (1905). ICP1 97.5
Verständnis vertieft die Beziehung zu Christus — Gute Taten sind die Frucht, die Christus von uns erwartet: ein freundlicher Umgangston, gütiges Verhalten, Mitgefühl mit den Armen, Bedürftigen und Traurigen. Wenn sich unser Herz einer entmutigten, traurigen Seele zuwendet, unsere Hand den Bedürftigen gibt und Nackte kleidet, wenn wir gastfreundlich einen Fremden zu uns einladen und ihm das Gefühl geben, dass er willkommen ist und dass wir ihn gern haben, dann sind Engel in unserer Nähe, und auch im Himmel wird unser Verhalten registriert. ICP1 98.1
Jedes Bemühen um Gerechtigkeit, Taten der Barmherzigkeit und Güte werden im Himmel zur Kenntnis genommen. Der himmlische Vater beobachtet von seinem Thron aus unser Verhalten und reiht die Täter ein unter denen, die ihm besonders lieb und wert sind. “Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein ...” Maleachi 3,17. Jede gute Tat an bedürftigen und leidenden Menschen wird so gewertet, als hätten wir sie für Jesus getan. Wenn man die Armen unterstützt, Mitgefühl für die Traurigen und Unterdrückten hat und sich um Waisen kümmert, vertieft man die eigene Beziehung zu Jesus. Testimonies for the Church II, 25 (1868). ICP1 98.2
Christus erwartet von uns Freundlichkeit und Mitleid — Echtes Mitgefühl für seine Mitmenschen sollte das Zeichen sein, das einen Menschen, der Gott liebt und fürchtet, von anderen unterscheidet, denen Gottes Gebote gleichgültig sind. Welch großes Mitleid zeigte Christus, indem er sein Leben gab für eine Welt, die sonst dem Tod geweiht gewesen wäre. Seine Glaubenshaltung veranlasste ihn, eine große medizinische Missionsarbeit zu leisten. Es ging eine heilende Kraft von ihm aus. “Barmherzigkeit ist besser als Opfer”, sagte er. Das ist das Unterscheidungsmerkmal zwischen echter und falscher Religion. Gott möchte, dass unsere Missionare im medizinischen Bereich so freundlich und mitfühlend arbeiten, wie Jesus es tun würde, wäre er hier auf Erden. The Medical Missionary, August 1893; Medical Ministry 251. ICP1 98.3
Die Summe wahren Lebensglücks — Eine gute Bildung und ein fähiger Verstand sind viel wert, aber wirklich wertvoll macht sie erst der verfeinernde Einfluss von Mitgefühl und Nächstenliebe. Wir sollten für andere immer ein gutes Wort und Mitgefühl haben. In tausend Kleinigkeiten können wir ihnen unsere Aufmerksamkeit zuwenden, und das wirkt dann auf uns zurück. Gedankenlose Christen, die andere Menschen vernachlässigen, zeigen damit, dass sie nicht mit Christus vereint sind. Man kann unmöglich eine enge Beziehung zu Christus haben und gleichzeitig unfreundlich sein oder die Bedürfnisse anderer Menschen übersehen. Viele Menschen sehnen sich nach freundlicher Zuwendung. ICP1 99.1
Gott hat jedem von uns eine unverwechselbare Persönlichkeit gegeben, aber sie tritt in den Hintergrund, wenn wir wirklich Christus angehören und sein Wille unser Wille wird. Wir sollten unser Leben Gott weihen und für das Wohlergehen und das Glück anderer einsetzen, so wie Christus sein Leben für uns gegeben hat. Wir sollten selbstlos auf Gelegenheiten achten, und sei es nur in kleinen Dingen, unsere Dankbarkeit dafür zu zeigen, indem wir andere aufmuntern und ihnen durch Freundlichkeit und kleine Liebesdienste ihre Last und Not erleichtern. Dieser liebenswürdige Umgang miteinander, den wir in der Familie lernen und dann auch außerhalb der Familie anwenden können, ist die Summe unseres Lebensglücks. Wenn wir diese Kleinigkeiten vernachlässigen, kann sich daraus eine Grundlage für Bitterkeit und Leid entwickeln. Testimonies for the Church III, 539.540 (1875). ICP1 99.2