Je kürzer die Zeit wird, desto größer wird Satans Zorn, und in der Zeit der Trübsal erreichen sein Betrug und seine Zerstörungswut ihren Höhepunkt. Gottes Geduld ist zu Ende. Die Welt hat sein Gnadenangebot und seine Liebe abgelehnt und sein Gesetz mit Füßen getreten. Die Gottlosen haben es zu weit getrieben, ihre Bewährungsfrist ist vorüber. Der Herr zieht seinen Schutz von ihnen zurück und überläßt sie auf Gedeih und Verderb dem Anführer, den sie sich selbst erwählt haben ... En 240.3
Als krönenden Abschluß des großen Täuschungsschauspiels, wird Satan versuchen, als Christus zu erscheinen. Die (christliche) Kirche hat sich lange dazu bekannt, daß die Wiederkunft des Erlösers der Inbegriff ihrer Hoffnung ist. Nun wird der große Betrüger so tun, als sei Christus wiedergekommen. In verschiedenen Teilen der Erde wird Satan den Menschen als majestätisches Wesen erscheinen, umgeben von blendendem Glanz, ähnlich der Beschreibung des Sohnes Gottes in der Offenbarung des Johannes. Eine solche Herrlichkeit, wie sie Satan umgibt, haben menschliche Augen noch nie gesehen, und dann erklingt der Siegesruf: “Christus ist gekommen! Christus ist gekommen!” En 240.4
Die Menschen werfen sich voll Bewunderung vor ihm nieder, und er hebt seine Hand und spricht einen Segen über sie, genauso wie Christus seine Anhänger segnete, als er auf dieser Erde war. Seine Stimme ist sanft und ruhig, und doch sehr melodisch. In sanftem, liebevollem Ton benutzt er Worte unseres Erlösers. Er heilt Kranke, und dann behauptet er als vorgeblicher Christus, daß er den Sabbat auf den Sonntag verlegt habe und befiehlt, daß der Tag gehalten werden soll, auf den er seinen Segen gelegt habe. Er erklärt, daß diejenigen, die darauf beharrten, den siebten Tag heilig zu halten, Lästerung begingen, weil sie nicht auf die Engel hörten, die mit Wahrheit und Erkenntnis zu ihnen gesandt wurden. Das ist ein starker, nahezu überwältigender Betrug. The Spirit of Prophecy IV, 441.442. En 241.1
Satan erkennt, daß er im Begriff ist, seine Sache zu verlieren. Er vermag nicht die ganze Welt unter seine Herrschaft zu bringen. So unternimmt er einen letzten verzweifelten Versuch, die Gläubigen durch Betrug zu besiegen, indem er fälschlich die Gestalt Christi annimmt. Zu diesem Zweck kleidet er sich mit den königlichen Gewändern, wie sie in der Vision des Johannes beschrieben sind. Er hat die Macht, dies zu tun. Dann erscheint er als der wiederkommende Christus seinen irregeführten Nachfolgern, der christlichen Welt, die nicht die Liebe zur Wahrheit hegt, sondern an Ungerechtigkeit (Übertretung des Gesetzes) Gefallen hat. En 241.2
Er gibt sich als Christus aus, und man glaubt, er sei es tatsächlich, ein herrliches, majestätisches Wesen, angetan mit Würde und durch seine sanfte Stimme und seine angenehmen Worte herrlicher als irgend etwas, was ihre sterblichen Augen je gesehen haben. Dann stimmen seine getäuschten und irregeführten Nachfolger in einen Siegesschrei ein: “Christus ist zum zweiten Mal gekommen! Christus ist gekommen! Er hat genau so seine Hände erhoben, wie er es tat, als er auf der Erde lebte, und uns gesegnet.” ... Die Gläubigen sehen dies mit Verwunderung. Werden sie sich auch täuschen lassen? Werden sie Satan anbeten? Engel Gottes umgeben sie. Eine feste, wohlklingende Stimme ist zu hören: “Erhebt eure Häupter.” En 241.3
Die Betenden hatten nur eines vor Augen gehabt — die endgültige und ewige Rettung ihrer Seelen. Daran hatten sie immer gedacht — daß denen unsterbliches Leben zugesagt ist, die bis zum Ende beharren. Ernsthaft und innig war ihr Sehnen danach gewesen. Das Weltgericht und die Ewigkeit standen nun unmittelbar bevor. Ihre Augen waren durch ihren Glauben an den leuchtenden Thron geheftet gewesen, vor dem die weißgekleideten Erlösten stehen sollten. Dies hatte sie davon abgehalten, Schuld auf sich zu laden ... En 242.1
Ein weiterer Schritt, dann kommt es zur letzten Täuschung durch Satan. Er hört den unablässigen Ruf nach Christus, der kommen und die Gläubigen retten soll. In seinem letzten Versuch gibt er sich selbst als Christus aus und will sie glauben machen, ihre Gebete wären erhört. Christus kommt bald 117.118. En 242.2