Am Nachmittag des 2. März hatte ich eine Beratung mit Geschwister S.N. Haskell. Wir sprachen über das Werk in Oakland und über ihre Pläne, nach dem Osten zu gehen und einige Zeit in Süd-Lancaster zu bleiben. Nach dem Besuch fühlte ich mich müde und zog mich früh zurück. Ich litt in meiner linken Seite an Rheumatismus und konnte vor Schmerzen nicht schlafen. Ich drehte mich von einer Seite auf die andre und versuchte, von Schmerzen frei zu werden. Mein Herz tat mir weh, was nichts Gutes für mich bedeutete. Schließlich schlief ich ein. Sch3 271.1
Etwa um halb neun Uhr versuchte ich mich umzudrehen und bemerkte, daß mein Körper völlig frei von Schmerzen war. Als ich mich von einer Seite auf die andre drehte und meine Hände bewegte, fühlte ich mich so außerordentlich frei und leicht, daß ich es gar nicht beschreiben kann. Der Raum war von Licht erfüllt, von schönstem, mildem, himmelblauem Licht; und ich schien in den Armen himmlischer Wesen zu ruhen. Sch3 271.2
Dieses seltsame Licht habe ich früher in Zeiten besonderer Segnungen erfahren; diesmal war es noch deutlicher und eindrucksvoller, und ich fühlte einen Frieden, der so tief und überwältigend war, daß Worte ihn nicht beschreiben können. Ich richtete mich in sitzende Stellung auf und sah, daß mich eine helle Wolke umgab, die weiß wie Schnee und am Rand rosarot gefärbt war. Äußerst sanfte, liebliche Musik erfüllte die Luft. Ich erkannte diese Klänge als Engelgesang. Dann sprach ein Stimme: “Fürchte dich nicht; ich bin dein Heiland. Engel umgeben dich.” Sch3 271.3
“Dann ist dies der Himmel”, sagte ich, “und ich kann nun ausruhen. Ich werde keine Botschaften mehr zu überbringen und keine falschen Darstellungen mehr zu ertragen brauchen. Alles wird nun leicht sein, und ich werde mich des Friedens und der Ruhe erfreuen können. Ach, welch unaussprechlicher Friede erfüllt meine Seele! Ist dies wirklich der Himmel? Bin ich eines der Kinder Gottes, und soll ich immer in diesem Frieden bleiben?” Sch3 272.1
Die Stimme antwortete: “Deine Arbeit ist noch nicht vollendet.” Sch3 272.2
Abermals fiel ich in Schlaf. Als ich erwachte, hörte ich Musik und wollte mitsingen. Dann ging jemand an meiner Tür vorbei, und ich fragte mich, ob er wohl das Licht gesehen habe. Kurz darauf verging das Licht, aber der Friede blieb. Sch3 272.3
Etwas später schlief ich wieder ein. Diesmal schien ich in einer Beratungsversammlung zu sein, wo die Verbreitung unsrer Bücher besprochen wurde. Eine Anzahl unsrer leitenden Brüder war zugegen. Br. Haskell und seine Frau berieten sich mit den Brüdern betreffs der Verbreitung unsrer Bücher, Hefte und Zeitschriften. Sch3 272.4
Br. Haskell führte überzeugende Gründe an, warum die Bücher mit der Erkenntnis, die Schw. White mitgeteilt wurde — die Bücher mit der besonderen Botschaft, die die Welt in dieser Zeit hören muß —, noch freizügiger verbreitet werden sollten. Er fragte. “Warum schätzt und verbreitet unser Volk die Bücher, die die Zeichen göttlicher Vollmacht tragen, nicht noch mehr? Weshalb fördert man die Verbreitung der Bücher mit den Warnungen vor Satans Wirken nicht weit mehr als bisher? Warum setzen wir uns nicht mit größerem Nachdruck für jene Bücher ein, die Satans Pläne gegen das Werk Gottes aufzeigen, seine Absichten aufdecken und seine Täuschungen bloßstellen? Man sollte der sittlichen Verderbtheit seiner Täuschungen dadurch entgegentreten, daß man den Leuten die Augen öffnet, damit sie den Zustand und die Gefahren unsrer Zeit erkennen, so daß sie sich bemühen, im Glauben Christus und seine Gerechtigkeit zu ergreifen.” Sch3 272.5
Ein Himmelsbote stand in unsrer Mitte und sprach warnende und belehrende Worte. Er gab uns klar zu verstehen, daß das Evangelium vom Reich die Botschaft ist, von der das Leben der Welt abhängt, und daß diese Botschaft, die der Inhalt unsres im Druck befindlichen oder noch herauszugebenden Schrifttums ist, unter den Menschen nah und fern verbreitet werden sollte. Sch3 272.6