Liebe Geschwister, viele von euch entschuldigen sich mit der Ausrede, sie seien nicht fähig, mit anderen zu arbeiten. Aber hat Gott euch so untüchtig erschaffen? Habt ihr nicht diese Unfähigkeit durch eure eigene Untätigkeit hervorgerufen und durch eure eigene Entscheidung zum Dauerzustand gemacht? Hat Gott euch nicht wenigstens eine Gabe verliehen, nicht zu eurer eigenen Bequemlichkeit und Befriedigung, sondern für ihn? Seid ihr euch über die Verpflichtung klar geworden, die auf euch als seinen gedingten Dienern ruht, dies euch anvertraute Kapital durch weisen und geschickten Gebrauch für ihn arbeiten zu lassen? Habt ihr nicht Gelegenheiten versäumt, eure Fähigkeiten zu diesem Zweck zu gebrauchen? Es ist auch wahr, daß einige kein wirkliches Verständnis für ihre Verantwortung vor Gott besitzen. Liebe, Urteilskraft, Gedächtnis, Voraussicht, Feingefühl, Tatkraft und jede andere Gabe dienten dem Eigennutz. Im Dienste der Sünde habt ihr mehr Weisheit entwickelt als für die Sache Gottes. Indem ihr in eifriger Betätigung weltliche Dinge gesucht und Gottes Werk vernachlässigt habt, habt ihr eure Energien verderbt und geschwächt, ihr seid sogar dumm geworden. Sch2 139.2
Immer noch beschwichtigt ihr euer Gewissen. Ihr sagt, Vergangenes könnt ihr nicht ungeschehen machen. Ihr meint, daß ihr die Kraft, die Stärke und die Geschicklichkeit nicht finden werdet, die ihr hättet haben können, wenn ihr eure Fähigkeiten so gebraucht hättet, wie Gott es verlangte. Aber denkt daran, daß er euch zur Verantwortung ziehen wird für Arbeit, die ihr nachlässig oder aus Untreue überhaupt nicht geleistet habt. Je mehr ihr eure Fähigkeiten für den Herrn einsetzt, desto leistungsfähiger und geschickter werdet ihr werden. Je inniger ihr mit der Quelle des Lichtes und der Kraft verbunden seid, desto mehr Licht wird er über euch erstrahlen lassen, und um so mehr Kraft wird euch für Gott zur Verfügung stehen. Ihr seid verantwortlich für alle euch verliehenen Fähigkeiten, die ihr eurer Weltliebe wegen nicht gepflegt habt. Als ihr Nachfolger Jesu wurdet, habt ihr gelobt, ihm und nur ihm zu dienen. Er gab euch die Verheißung, bei euch zu sein und euch zu segnen, euch mit seinem Licht zu stärken, euch seinen Frieden zu verleihen und euch Freudigkeit für sein Werk zu schenken. Wenn ihr diese Segnungen nicht erfahren habt, dann seid gewiß, daß es die Folge eures eigenen Verhaltens ist. Sch2 140.1
Um während des Krieges der Einberufung zu entgehen, machten sich manche Leute krank, andere wieder verstümmelten sich und machten sich dadurch dienstuntauglich. Das diene als Beispiel, aus dem wir ersehen können, wie es viele mit der Sache Gottes halten. Sie lassen ihre natürlichen und geistlichen Kräfte verkümmern und sind nun untauglich für die so dringend erforderliche Arbeit. Sch2 140.2