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Erfahrungen und Gesichte sowie Geistliche Gaben - Contents
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    Kapitel 4: Das erste Kommen Christi

    Ich wurde in die Zeit zurückversetzt, da Jesus die menschliche Natur auf sich nahm, sich selbst erniedrigte und die Versuchungen Satans erduldete. Seine Geburt geschah ohne irdische Ehren. Er wurde in einem Stalle geboren und in eine Krippe gebettet; aber doch wurde seine Geburt mehr geehrt als die irgendeines Menschenkindes. Engel vom Himmel benachrichtigten die Hirten von dem Kommen Jesu, und Licht und Herrlichkeit von Gott begleitete ihr Zeugnis. Die himmlischen Heerscharen rührten ihre Harfen und priesen Gott. Sie verkündigten mit Frohlocken das Kommen des Sohnes Gottes auf eine gefallene Welt, um das Werk der Erlösung zu vollbringen und durch seinen Tod den Menschen Frieden, Glückseligkeit und ewiges Leben zu bringen. Gott ehrte die Ankunft seines Sohnes, Engel beteten ihn an.EG 142.2

    Bei seiner Taufe schwebten Engel Gottes über ihm; der Heilige Geist kam herab in der Gestalt einer Taube und blieb auf ihm, und als das Volk höchst verwundert dastand und die Augen auf ihn richtete, da wurde die Stimme des Vaters vom Himmel gehört, die sagte: “Du bist mein lieber Sohn, an dem ich wohlgefallen habe.”EG 143.1

    Johannes war nicht sicher, daß es der Heiland sei, der zu ihm kam, um im Jordan getauft zu werden; aber Gott hatte ihm ein Zeichen verheißen, woran er das Lamm Gottes erkennen sollte. Dies Zeichen wurde gegeben, als die himmlische Taube auf Jesu ruhen blieb und die Herrlichkeit Gottes ihn umleuchtete. Johannes streckte sein Hand aus, wies auf Jesum und rief mit lauter Stimme: “Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!”EG 143.2

    Johannes sagte seinen Jüngern, daß Jesus der verheißene Messias, der Heiland der Welt sei. Als sein Werk zu Ende ging, belehrte er sie, auf Jesum zu sehen und ihm als dem großen Lehrer zu folgen. Das Leben des Johannes war voller Kummer und Selbstverleugnung. Er verkündete das erste Kommen Jesu, aber es war ihm nicht erlaubt, Zeuge seiner Wunder zu sein und sich der Macht zu erfreuen, die sich in ihm offenbart. Johannes wußte, daß wenn Jesus als Lehrer auftreten würde, er selbst sterben müsse. Seine Stimme wurde, außer in der Wüste, selten vernommen. Sein Leben war einsam. Er hing nicht an der Familie seines Vaters, um sich ihres Umganges zu erfreuen, sondern verließ sie, um seine Mission zu erfüllen. Scharen verließen die geschäftigen Städte und Dörfer und versammelten sich in der Wüste, um die Worte des wunderbaren Propheten zu hören. Johannes legte die Axt an die Wurzel des Baumes. Er tadelte die Sünde, ohne Furcht vor den Folgen, und bereitete den Weg für das Lamm Gottes.EG 143.3

    Herodes wurde tief bewegt, als er dem kraftvollen, treffenden Zeugnis des Johannes lauschte, und fragte mit tiefem Interesse, was er tun müsse, um sein Jünger zu werden. Johannes war mit der Tatsache bekannt, daß Herodes seines Bruders Weib heiraten wollte, während ihr Mann noch am Leben war, und gewissenhaft sagte er ihm, daß dies ungesetzlich sei. Herodes war aber nicht bereit, ein Opfer zu bringen. Er heiratete seines Bruders Weib und, durch dieses dazu veranlaßt, ergriff er Johannes und legte ihn ins Gefängnis, willens, ihn gelegentlich frei zu lassen. Während Johannes sich dort befand, hörte er durch seine Jünger von den mächtigen Werken Jesu. Er konnte seinen köstlichen Worten nicht lauschen, aber seine Jünger berichteten ihm davon und trösteten ihn mit dem, was sie gehört hatten. Bald wurde Johannes auf Veranlassung des Weibes des Herodes enthauptet. Ich sah, daß der geringste Jünger, der Jesu nachfolgte, Zeuge seiner Wunder war und die trostreichen Worte hörte, die von seinen Lippen fielen, größer war als Johannes der Täufer; d.h. er war erhabener und mehr geehrt und hatte im Leben mehr Freude.EG 144.1

    Johannes kam in dem Geiste und der Kraft Elias, um das erste Kommen Christi zu verkündigen. Ich wurde auf die letzten Tage verwiesen und sah, daß Johannes diejenigen darstellte, die in dem Geist und der Kraft des Elias vorwärtsgehen, den Tag des Zornes Gottes und das zweite Kommen Christi zu verkündigen.EG 144.2

    Nach seiner Taufe im Jordan wurde “Jesus vom Geiste in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde.” Der Heilige Geist hatte ihn für diese besondere Zeit der starken Versuchungen vorbereitet. Vierzig Tage lang wurde er von Satan versucht, und in diesen Tagen aß er nichts. Alles um ihn herum war unschön, so daß die menschliche Natur davor zurückschrecken mußte. Er weilte mit den wilden Tieren und dem Teufel an einem düsteren einsamen Ort. Der Sohn Gottes sah durch Fasten und Leiden bleich und abgezehrt aus. Aber sein Weg war ihm vorgezeichnet, und er mußte das Werk vollbringen, für welches er gekommen war.EG 144.3

    Satan nahm den Vorteil war, der ihm aus den Leiden des Sohnes Gottes erwuchs, und nahte sich ihm mit mancherlei Versuchungen. Er hoffte, den Sieg über ihn zu gewinnen, weil er sich als ein Mensch erniedrigt hatte. Er nahte Jesu mit der Versuchung: “Bist du Gottes Sohn, so sprich zu dem Stein, daß er Brot werde.” Er versuchte Jesum, sich herabzulassen und ihm einen Beweis zu geben, daß er der Messias sei, indem er seine göttliche Macht offenbare.EG 145.1

    Jesus antwortete ruhig: “Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort Gottes.”EG 145.2

    Satan versuchte auch, mit Jesu darüber zu streiten, ob er der Sohn Gottes sei. Er verwies auf seinen schwachen, leidenden Zustand und behauptete prahlerisch, daß er stärker sei als Jesus. Aber das vom Himmel gesprochene Wort: “Du bist mein lieber Sohn, an dem ich wohlgefallen habe”, war genügend, Jesu durch alle Leiden hindurch zu helfen. Ich sah, daß Jesus nichts zu tun brauchte, um den Satan von seiner Macht oder davon, daß er der Heiland der Welt sei, zu überzeugen. Satan hatte genügende Beweise von seiner erhabenen Stellung und Macht. Seine Abneigung, die Herrschaft Christi anzuerkennen, hatte ihn aus dem Himmel ausgeschlossen.EG 145.3

    Satan führte Jesum, um seine Macht zu zeigen, nach Jerusalem, stellte ihn dort auf eine Zinne des Tempels und nahte ihm mit der Versuchung, ihm den Beweis zu geben, daß er der Sohn Gottes sei, indem er sich von der schwindelnden Höhe herablasse. Er kam mit den Worten der Schrift: “Er wird befehlen seinen Engeln von dir, daß sie dich bewahren und auf den Händen tragen, auf daß du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.” Jesus antwortete und sprach zu ihm: “Es ist gesagt: Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.” Satan wollte Jesum verführen, sich auf die Gnade seines Vaters zu verlassen und sein Leben in Gefahr zu begeben, ehe seine Mission erfüllt sei; er hatte gehofft, daß der Erlösungsplan fehlschlagen sollte; aber der Plan war zu tief gelegt, als daß er durch Satan hätte durchkreuzt werden können.EG 145.4

    Christus ist für alle Christen ein Beispiel. Wenn sie versucht oder ihre Rechte bestritten werden, so sollten sie es geduldig ertragen. Sie sollten nicht denken, daß sie das Recht hätten, den Herrn anzurufen, seine Macht dazu zu entfalten, daß sie einen Sieg über ihre Feinde erringen möchten, es sei denn, daß Gott dadurch geehrt und verherrlicht werden kann. Wenn Jesus sich von der Zinne des Tempels herabgestürzt hätte, so würde er dadurch nicht seinen Vater verherrlicht haben, denn niemand würde Zeuge der Tat gewesen sein als Satan und die Engel Gottes. Es wäre ein Versuchen des Herrn gewesen, seine Macht vor seinem bittersten Feinde zu entfalten. Es wäre ein Herablassen zu dem gewesen, den zu überwinden Jesus gekommen war.EG 146.1

    “Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick, und sprach zu ihm: Diese Macht will ich dir alle geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will. So du nun mich willst anbeten, so soll es alles dein sein. Jesus antwortete ihm und sprach: Es stehet geschrieben: Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm allein dienen.”EG 146.2

    Satan führte Jesu die Reiche der Welt in dem anziehensten Lichte vor. Wenn Jesus ihn anbeten wollte, bot er ihm an, seine Ansprüche an den Besitz der Erde aufzugeben. Satan wußte, daß, wenn der Erlösungsplan zu Ende geführt und Jesus für die Erlösung der Menschen sterben würde, seine eigene Macht beschränkt, endlich ganz genommen und er selbst schließlich vernichtet würde. Es war deshalb sein wohlüberlegter Plan, wenn möglich die Vollendung des großen Volkes zu verhindern, welches der Sohn Gottes angefangen hatte. Wenn der Plan, die Menschen zu erlösen, fehlschlagen würde, so würde Satan das Königreich, welches er jetzt beansprucht, behalten. Er schmeichelte sich, daß, wenn er Erfolg haben würde, er dem Gott des Himmels zum Trotz regieren würde.EG 146.3

    Satan frohlockte, als Jesus seine Macht und Herrlichkeit ablegte und den Himmel verließ. Er dachte, daß der Sohn Gottes dann in seine Macht gegeben sei. Bei dem heiligen Paare im Paradies war es ihm so leicht gelungen, sie zu Fall zu bringen, daß er hoffte, durch seine satanische Macht und Schlauheit selbst den Sohn Gottes zu überwinden und dadurch sein eigenes Leben und sein Reich zu retten. Wenn er Jesum versuchen könnte, von dem Willen seines Vaters abzuweichen, so würde er gewonnenes Spiel haben. Aber Jesus trat dem Versucher mit dem Beweis entgegen: “Hebe dich weg von mir, Satan!” Er beugte sich nur vor seinem Vater. Satan beanspruchte die Reiche der Erde als sein Eigentum und gab Jesu zu verstehen, daß er sich alle seine Leiden ersparen könne; daß er nicht nötig habe zu sterben, um die Reiche dieser Welt zu erlangen. Wenn er ihn anbeten wolle, so könne er alle Reiche der Erde haben und in Herrlichkeit darüber herrschen. Aber Jesus war standhaft, er wußte, daß die Zeit kommen würde, wo er durch sein eigenes Leben das Reich von Satan befreien und nach einer bestimmten Zeit alles im Himmel und auf Erden ihm untertänig sein würde. Er erwählte sein Leben des Leidens und seinen schrecklichen Tod als den von seinem Vater vorgezeichneten Weg, um ein rechtmäßiger Erbe der Reiche der Erde zu werden und sie zum ewigen Besitz zu erhalten. Auch Satan wird dann in seine Hände gegeben, um durch den Tod vernichtet zu werden, auf daß er niemals wieder Jesum oder die Heiligen in der Herrlichkeit beunruhige. EG 147.1

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