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Erfahrungen und Gesichte sowie Geistliche Gaben - Contents
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    Kapitel 24: Die zweite Engelsbotschaft

    Als die Kirchen sich weigerten, die erste Engelsbotschaft anzunehmen, verwarfen sie das Licht vom Himmel und verloren die Gunst Gottes. Sie vertrauten auf ihre eigene Kraft und indem sie der ersten Botschaft widerstrebten, brachten sie sich selbst dahin, daß sie das Licht der zweiten Engelsbotschaft nicht sehen konnten. Aber die Geliebten Gottes, die unterdrückt waren, nahmen die Botschaft an: “Babylon ist gefallen”, und verließen die Kirchen.EG 228.3

    Nahe am Schlusse der zweiten Engelsbotschaft sah ich ein großes Licht vom Himmel auf das Volk Gottes scheinen. Die Strahlen dieses Lichtes waren hell wie die Sonne; ich hörte die Stimmen der Engel rufen: “Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus, ihm entgegen!”EG 229.1

    Dies war der Mitternachtsruf, welcher der zweiten Engelsbotschaft Kraft gab. Es wurden Engel vom Himmel gesandt, um die entmutigten Heiligen aufzurütteln und sie für das große Werk vor ihnen vorzubereiten. Die begabtesten Männer waren nicht die ersten, die diese Botschaft annahmen. Es wurden Engel zu den demütigen, ergebenen Seelen gesandt, die sie nötigten, den Ruf zu erheben: “Siehe, der Bräutigam kommt; gehet aus, ihm entgegen!” Sie wurden beauftragt, mit dem Ruf zu eilen, und sie verkündigten die Botschaft in der Kraft des Heiligen Geistes und weckten ihre entmutigten Brüder auf. Dies Werk bestand nicht in menschlicher Weisheit und Gelehrsamkeit, sondern in der Kraft Gottes, und seine Heiligen, welche den Ruf hörten, konnten nicht widerstehen, die geistlich Vorgeschrittensten nahmen die Botschaft zuerst an, und solche, die früher in dem Werke gewesen waren, waren die letzten, die sie annahmen und den Ruf verstärken halfen: “Siehe, der Bräutigam kommt; geht aus, ihm entgegen!”EG 229.2

    In allen Teilen des Landes wurde Licht über die zweite Engelsbotschaft gegeben und der Ruf rührte die Herzen Tausender. Sie ging von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, bis das wartende Volk Gottes vollständig aufgeweckt war. In vielen Kirchen war es nicht erlaubt, die Botschaft zu verkündigen, und eine große Schar, welche das lebendige Zeugnis hatte, verließ diese gefallenen Kirchen. Durch den Mitternachtsruf wurde ein großes Werk ausgeführt. Die Botschaft erforschte die Herzen und führte die Gläubigen dazu, für sich selbst eine lebendige Erfahrung zu suchen. Sie wußten, daß sich nicht einer auf den anderen stützen konnte.EG 229.3

    Die Heiligen warteten ernstlich auf ihren Herrn mit Fasten, Wachen und anhaltendem Gebet. Selbst manche Sünder blickten mit Schrecken in die Zukunft; aber die große Masse offenbarte den Geist Satans in ihrem Widerstand gegen die Botschaft. Sie spotteten und höhnten und wiederholten überall: “Niemand weiß Tag oder Stunde.” Böse Engel trieben sie dazu, ihre Herzen zu verhärten und jeden Lichtstrahl vom Himmel zu verwerfen, auf daß sie in den Schlingen Satans festgehalten werden möchten. Viele, welche bekannten, auf Christum zu warten, hatten keinen Teil an dem Werke der Botschaft. Die Herrlichkeit Gottes, von der sie Zeuge gewesen waren, die Demut und tiefe Ergebenheit der wartenden Seelen, die überwältigende Macht der Beweise hatten sie zu dem Bekenntnis veranlaßt, daß sie die Wahrheit annehmen; aber sie waren nicht bekehrt; sie waren nicht bereit für das Kommen ihres Herrn.EG 230.1

    Ein Geist feierlichen und ernsten Gebetes wurde überall bei den Heiligen verspürt. Es ruhte eine heilige Feierlichkeit auf ihnen. Engel überwachten mit dem tiefsten Interesse den Erfolg der Botschaft, erhoben diejenigen, die sie annahmen, und zogen sie von den irdischen Dingen ab, damit sie reichlich aus der Heilsquelle tränken. Darum wurde Gottes Volk von ihm angenommen. Jesus blickte mit Wohlgefallen auf sie, denn sein Bild strahlte aus ihnen wider. Sie hatten ein volles Opfer, eine gänzliche Weihe gebracht und erwarteten, zur Unsterblichkeit verwandelt zu werden. Aber sie sollten noch einmal schmerzlich enttäuscht werden. Die Zeit, von welcher sie Erlösung erwarteten, verstrich, aber sie waren noch auf der Erde, und die Folgen des Fluches schienen niemals sichtbarer zu sein. Sie hatten ihre Zuneigung dem Himmel zugewendet und in süßem Vorgeschmack unsterbliche Erlösung geschmeckt; aber ihre Hoffnungen wurden nicht erfüllt.EG 230.2

    Die Furcht, welche auf vielen von dem Volke geruht hatte, verschwand nicht sofort; sie triumphierten nicht sogleich über die getäuschten Seelen. Als aber keine sichtbaren Zeichen von Gottes Zorn erschienen, erholten sie sich von der Furcht, die sie empfunden hatten, und fingen wieder an, zu lachen und zu spotten. Das Volk Gottes wurde wieder geprüft und versucht. Die Welt lachte, höhnte und schalt sie; diejenigen, welche ohne einen Zweifel geglaubt hatten, daß Jesus nun kommen würde, um die Toten aufzuerwecken, die lebenden Heiligen zu verwandeln und das Reich einzunehmen, um es für ewig zu besitzen, empfanden wie die Jünger bei dem Grabe Christi: “Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.” EG 231.1

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