Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents
Für die Gemeinde geschrieben — Band 2 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Kapitel 13: Sollten Christen Mitglieder von Geheimbünden sein?1Nachdruck einer Broschüre, die im Jahre 1893 unter diesem Titel veröffentlicht wurde.

    “Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes gemein mit den Götzen? Wir aber sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: ‘Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.’ Darum ‘gehet aus von ihnen und sondert euch ab’, spricht der Herr; ‘und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein’, spricht der allmächtige Herr.” 2.Korinther 6,14-18.FG2 120.1

    Die Aufforderung Gottes “Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen” bezieht sich keineswegs nur auf Ehen von Christen mit nichtgläubigen Partnern. Sie umfaßt alle Zusammenschlüsse, in denen sich Menschen so stark aneinander binden, daß es ohne weitgehende Angleichung im Denken und Handeln nicht abgeht. Gott hatte Israel damals ausdrücklich befohlen, sich von Götzenanbetern fernzuhalten. Die Israeliten sollten keine heidnischen Partner heiraten und sich auch sonst jeder Verbindung mit Heiden enthalten: “Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, damit sie dir nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte; sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Steinmale zerbrechen und ihre heiligen Pfähle umhauen, denn du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der Herr heißt ein Eiferer; ein eifernder Gott ist er.” 2.Mose 34,12-14.FG2 120.2

    “Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker — denn du bist das kleinste unter allen Völkern —, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat ... So sollst du nun wissen, daß der Herr, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten.” 5.Mose 7,6-9.FG2 121.1

    Und weiter äußerte sich Gott durch den Mund des Propheten Jesaja: “Tobet, ihr Völker, ihr müßt doch fliehen! Höret alle, die ihr in fernen Landen seid! Rüstet euch, ihr müßt doch fliehen ... ! Beschließt einen Rat, und es werde nichts daraus; beredet euch, und es geschehe nicht! Denn hier ist Immanuel! Denn so sprach der Herr zu mir, als seine Hand über mich kam und er mich warnte, ich sollte nicht wandeln auf dem Wege dieses Volks: ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dies Volk Verschwörung nennt, und vor dem, was sie fürchten, fürchtet euch nicht und laßt euch nicht grauen, sondern verschwört euch mit dem Herrn Zebaoth; den laßt eure Furcht und euren Schrecken sein.” Jesaja 8,9-13.FG2 121.2

    Einige haben sich Gedanken darüber gemacht, ob Christen Freimaurerlogen oder anderen Geheimbünden angehören dürfen. Alle, die in dieser Hinsicht Fragen haben, sollten die obigen Bibelworte überdenken. Wenn wir wirklich Christen sein wollen, dann sollten wir das auch dadurch beweisen, daß wir uns an die klaren Weisungen Gottes halten.FG2 121.3

    Zusammenwirken mit himmlischen Mächten

    Um Menschen zu erretten, bedient sich Gott seines Volkes als einer Art irdischen Werkzeugs. Der Apostel Paulus spricht aus, in welcher Position Christus seine Nachfolger sieht: “Denn wir sind Gottes Mitarbeiter.” 1.Korinther 3,9. Gott ist der unsichtbare Auftraggeber, wir sind seine sichtbaren Werkzeuge, die ihren Auftrag allerdings nur im Zusammenwirken mit den himmlischen Mächten erfüllen können. Diese himmlischen Kräfte können wiederum nur durch den Einfluß des Heiligen Geistes wahrgenommen werden. Weil das so ist, liegt dem Satan viel daran, das Denken des Menschen mit irdischen Dingen vollzustopfen, um es unempfänglich zu machen für göttliche Einwirkungen. Dadurch versucht er das Zusammenwirken zwischen Mensch und Gott zu unterbinden. Wer seine Sinne von Gott weg- und dem Irdischen zuwendet, ist bald an dem Punkt, an dem er nur noch auf Menschen baut und das “Fleisch zu seinem Arm” macht.FG2 121.4

    “Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib Licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!” Matthäus 6,22.23. Wenn unser Licht seine Leuchtkraft verliert, wie sollen wir dann die Welt erleuchten?FG2 122.1

    Auch die Vollendung unserer eigenen Erlösung beruht letztlich auf unserem Zusammenwirken mit den himmlischen Mächten. Gott hat uns mit sittlicher Kraft ausgestattet und für den Glauben empfänglich gemacht. Darüber hinaus hat er seinen Sohn zur Sühnung unserer Schuld dem Tod preisgegeben und damit unsere Versöhnung bewirkt. Jesus opferte sich für uns, ohne an sich zu denken. Damit hat er einen Maßstab gesetzt, den wir auch für unser Leben übernehmen sollten. Christus gab uns den Heiligen Geist, der in seinem Auftrag überall dort zur Stelle ist, wo Hilfe gebraucht wird. Gott setzt sogar die himmlischen Mächte ein, damit sie im Dienst für ihn ihre unerschöpflichen Möglichkeiten mit unserer begrenzten irdischen Kraft verbinden. Diese Kraftquelle steht uns allerdings nur unter folgenden Voraussetzungen zur Verfügung: Wir müssen unsere Schuld bereuen und an Christus glauben; wir müssen wachsam bleiben und im Gebet die Verbindung mit Gott halten; wir müssen Gott gehorchen und seinen Willen tun. Um Christi willen müssen wir unser Ich zurückstellen und zu ungeteilter Hingabe bereit sein. Nur wenn wir mit Gott in Verbindung bleiben, werden wir innerlich wachsen und reifen. Wenn wir das alles in Betracht ziehen, ist klar, daß wir unser Vertrauen nicht auf Menschen setzen und uns nicht ihren Maßstäben anpassen können, ohne Gottes Werk an uns und unseren Dienst für ihn aufs Spiel zu setzen. Um dieser Gefahr willen, verbot Gott seinen Kindern, sich mit Menschen zu verbünden, die nicht an ihn glauben. Solche Verbindungen würden sich am Ende als “Fallstrick in deiner Mitte” (2.Mose 34,12) erweisen. Weil Gott die große Gefahr sah, warnte er: “Denn sie werden eure Söhne mir abtrünnig machen ...” 5.Mose 7,4. Auf Verbindungen, die Christen mit Ungläubigen eingehen, lassen sich diese Prinzipen heute gleichermaßen anwenden.FG2 122.2

    In einer Bundesbeziehung

    Wer Jesus als seinen Erlöser angenommen hat, muß gleichzeitig die Bedingungen akzeptieren, die ihn zum Mitarbeiter Gottes machen. Wir haben nämlich einen Bund mit Gott geschlossen, der uneingeschränkte Hingabe einschließt und uns verpflichtet, unsere Kraft für die Aufrichtung seines Reiches in dieser Welt einzusetzen. Jesus hat uns frei gemacht, indem er für uns das Lösegeld zahlte. Im Gegenzug erwartet er, daß wir ihm mit Leib, Seele und Geist zur Verfügung stehen. Nachfolge Jesu hat es auch damit zu tun, daß wir ein Dienstverhältnis eingehen, in dem es nicht ohne Prüfungen, Anfechtungen und Schmach abgeht letztendlich bleibt Nachfolge ein “Kampf des Glaubens”.FG2 123.1

    Kannst Du das Bündnis mit Gott aufrechterhalten, wenn Du weltlichen Organisationen angehörst? Bringen Dich solche Verbindungen Gott näher, oder führen sie eher von ihm weg, weil sie Dein Interesse und Deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Tragen sie dazu bei, daß Deine Beziehung zum Himmel enger wird, oder binden sie Dich eher an das rein Menschliche?FG2 123.2

    Dient das alles zur Ehre und Verherrlichung Gottes, oder ist es nicht eher so, daß Gott entehrt wird und Du Dich an ihm versündigst? Sammelst Du noch mit Christus oder zerstreust Du? Deine Gedanken, Deine Aufmerksamkeit, Deine Tatkraft, die Du weltlichen Organisationen zur Verfügung stellst, sollten eigentlich Christus geweiht sein. Er hat ein Recht darauf. Ist es wirklich in seinem Sinne, wenn Du Dich mit Menschen zusammentust, denen Gott gleichgültig ist, die rauchen und trinken und ein Leben führen, das seinem Willen Hohn spricht?FG2 123.3

    Gewiß, es findet sich in solchen Gesellschaften auch manches Gute und Edle; aber das wird durch anderes wieder unwirksam gemacht, was der Seele schadet. Für uns geht es um ein anderes Leben als das, was auf irdische Weise genährt wird. Jesus sagt: “Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes geht.” Matthäus 4,4. “Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.” Johannes 6,53. “Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben ...” Johannes 6,63. Unser Körper lebt davon, daß wir ihm Nahrung zuführen. Im übertragenen Sinne heißt das: Unser geistliches Leben hängt von dem ab, was unsere Seele und unser Geist in sich aufnehmen. Nicht umsonst sagte Jesus: “Der Geist ist’s, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und Leben.” Deshalb bleibt unser geistlicher Mensch nur am Leben, wenn Gottes Wort unsere Nahrungsquelle ist. Seinem Wort müssen wir mit Herz und Verstand und im Gehorsam zugewandt bleiben, weil uns nichts sonst in Gottes Nähe führen und dort festhalten kann. Weder Einfluß noch Beziehungen können die Weisheit und innere Kraft vermitteln, die wir brauchen. Sie sind ja nicht einmal in der Lage, unsere Leidenschaften in Schach zu halten oder unsere Charakterschwächen zu korrigieren. Sobald die Wahrheit Gottes nicht mehr auf unser Herz einwirkt, wird unser Gewissen deformiert und verbildet. Die Einflüsse in weltlichen Vereinen und Organisationen führen einen Menschen in der Regel vom Wort Gottes, das Richtschnur für sein Lebens sein soll, weg.FG2 123.4

    Wird Gott dadurch geehrt?

    Ihr, die ihr Gefallen findet an solchen Vereinen, in denen es vorwiegend um Belustigung, Witz und Freude am Feiern geht, laßt Euch fragen: Könnt Ihr Euch vorstellen, daß Jesus mit Euch dort hingehen würde? Geht es Euch bei alledem um das Seelenheil Eurer Freunde in diesen Kreisen? Merken die Leute dort etwas davon, daß der Heilige Geist in Eurem Leben wirkt? Wissen sie, daß Ihr Zeugen Jesu Christi seid und zu einer Gemeinde gehört, die Gott dazu berufen hat, dem Wohl ihrer Mitmenschen zu dienen? Wird in Eurem Verhalten der Grundsatz sichtbar, nach dem Christen zu handeln haben: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt” (Matthäus 22,37) und “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst”? Matthäus 19,19. Wir können andere nicht für Christus gewinnen, wenn wir Gott nicht vorher unser eigenes Herz übergeben haben. Guter Wille und menschliche Kraft allein können an dieser Stelle nichts ausrichten. Weisen Euer Einfluß und Eure Warmherzigkeit andere auf den hin, der für Euch zum Mittelpunkt des Lebens geworden ist?FG2 124.1

    Macht Euch einmal bewußt, worüber man sich in solchen Gesellschaften unterhält! Geht es nicht durchweg um Essen, Trinken, Vergnügen? Christus ist in solchen Kreisen unerwünscht. Von ihm wird nicht gesprochen. Wo und wann wird bei solchen Zusammenkünften Gott geehrt? Was geschieht dort, woraus Geist und Seele auch nur den geringsten Nutzen ziehen könnten? Und wie ist es mit dem Einfluß, der von dort ausgeht: Könnt Ihr die anderen zum Guten bewegen, oder beeinflussen sie Euch nicht eher zum Bösen? Ist es vernünftig, Gott und sein Wort um solcher Freundschaften willen links liegen zu lassen und sich auf die Seite derer zu schlagen, die nichts von geistlichen Dingen halten? Meint Ihr wirklich, daß der Hunger der Seele abseits von Gottes Gnade und an seiner Wahrheit vorbei gestillt werden könnte? Könnt Ihr gleichzeitig für Gott da sein wollen und Euch dennoch in solchen Kreisen wohlfühlen?FG2 125.1

    Es hat Fälle gegeben, wo sich später in eben jenen Räumen die Gemeinde zum Gottesdienst versammelt hat. Ist es tatsächlich möglich, dann die Belustigungen, das Schwelgen und die Ausschweifungen aus dem Gedächtnis zu verbannen? Wie soll das mit den geistlichen Dingen zusammenpassen? Habt Ihr vergessen, daß all das, was auf solchen Zusammenkünften geschieht, dem nicht unbekannt bleibt, der auch Zeuge des Gelages war, das König Belsazar vor dem Untergang Babylons veranstaltete? Könnte der Vorhang zurückgezogen werden, der die unsichtbare Welt vor unserem Auge verbirgt, würden wir die Trauer unseres Erlösers darüber sehen, daß gläubige Menschen über Gaumenfreuden, Ausgelassenheit und lockeren Sprüchen Christus völlig aus den Augen verlieren.FG2 125.2

    Menschen, denen es gleichgültig ist, ob jemand Gott dient oder nicht, mögen sich in solchen Kreisen wohlfühlen. Ein Christ, der es mit seinem Glauben ernst meint, wird in solcher Atmosphäre nicht leben können. Die Luft, die er zum Atmen seiner Seele braucht, findet er dort nicht. Der innere Mensch geht leer aus; und von der Kraft des Heiligen Geistes ist ebensowenig zu spüren, wie in biblischer Zeit vom Tau und Regen auf den verdorrten Hügeln von Gilboa.FG2 125.3

    Es mag Umstände geben, wo ein Gläubiger gegen seinen Willen und ohne sein Zutun solche Szenen weltlicher Belustigung miterleben muß. Das wird ihm gewiß nicht gefallen, sondern sein Herz eher bekümmern. Die Sprache, die dort gesprochen wird, ist nicht die Sprache des Glaubens. Schon deshalb wird sich ein Nachfolger Jesu zu solchen Zusammenkünften nicht hingezogen fühlen. Kann er sich dem nicht entziehen, sollte er Gott um Bewahrung bitten. Auf keinen Fall sollte er seine Grundsätze aufgeben — worin auch immer die Versuchungen bestehen, denen er ausgesetzt ist.FG2 126.1

    Nicht von Christus

    Christus will nicht, daß seine Nachfolger sich an Menschen binden, die keine Beziehung zu Gott haben und für das Wirken des Heiligen Geistes verschlossen sind. Unser Charakter soll durch den heiligen Willen Gottes geprägt werden. Deshalb ist es schlichtweg unmöglich, in völliger Übereinstimmung und Gemeinschaft mit Menschen leben zu wollen, die Gottes Wahrheit verdrehen und seinen Herrschaftsanspruch verneinen.FG2 126.2

    Zwischen einem weltlich gesinnten Menschen und einem, der Gott zugewandt leben will, tut sich eine unüberbrückbare Kluft auf. Wenn es um so elementare Bereiche wie Gott, Wahrheit und Ewigkeit geht, kann es zwischen ihnen keine Übereinstimmung geben — weder gedanklich noch gefühlsmäßig. Die einen gleichen dem Weizen, der für die “himmlischen Vorratskammern” bestimmt ist, die anderen entwickeln sich eher zu dem hin, was die Bibel unter “Unkraut” versteht, das am Ende keinen Bestand haben wird. Wie soll es bei einer so gegenläufigen Entwicklung Einigkeit in der Zielstellung und im Handeln geben? “Ihr Abtrünnigen, wißt ihr nicht, daß Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.” Jakobus 4,4. “Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht dienen Gott und dem Mammon.” Matthäus 6,24.FG2 126.3

    Solche Überlegungen sollten uns allerdings nicht auf den Weg der Frömmelei und Intoleranz führen. Es geht nicht um Absonderung um jeden Preis, etwa nach dem Motto: “Komm mir nicht zu nahe; ich bin heiliger als du!” Verschließt euch nicht vor euren Mitmenschen, sondern macht sie bekannt mit der Wahrheit, die Euch selbst zum Segen geworden ist. Laßt die anderen merken, daß Euer Glaube aus dem Urquell der Liebe gespeist wird.FG2 127.1

    “So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” Matthäus 5,16.FG2 127.2

    Jesus hat sein Leben zur Errettung der Sünder preisgegeben. Deshalb kann es nicht darum gehen, daß wir unsere Mitmenschen in ihrer vergnügungssüchtigen Lebensweise dadurch bestätigen, daß wir alles mitmachen. Sie sollten an unserem Verhalten vielmehr erkennen, daß wir sündigen Verhaltensweisen nicht zustimmen und den Weg ohne Gott nicht mitgehen können. Täten wir es doch, würde unser Verhalten selbst für solche Menschen ein fragwürdiges Licht auf unseren Glauben werfen. Anstatt ihnen Wegweiser zu Gott hin zu sein, würden wir sie auf ihrem Weg ins Verderben nur ermutigen.FG2 127.3

    Kürzlich las ich von einem Schiff, daß mitten in der Nacht auf einen Felsen lief und mit Mann und Maus unterging. Der Steuermann hatte Signallichter verwechselt und dadurch Hunderte von Menschen mit sich in den Tod gerissen. Auch wir können zu irreführenden Lichtern werden, wenn durch unser Wesen etwas anderes hindurchleuchtet als das, was Jesus durch uns ausstrahlen möchte. Schlimm, wenn unser Verhalten anderen zum Verhängnis wird.FG2 127.4

    Die Gefahr geistlicher Verflachung

    Christen, die sich in rein weltlich orientierte Gruppierungen einbinden lassen, stehen aber nicht nur in der Gefahr, andere in die Irre zu führen, sondern fügen sich selbst großen Schaden zu. Die Gemeinschaft mit Gottlosen wirkt unweigerlich auf den Gläubigen zurück. Weltlicher Einfluß und weltliche Prinzipen färben ab und bewirken, daß man sich ihnen früher oder später im Denken und Handeln anpaßt — ob man das will oder nicht. Die Liebe zu Gott wird darunter leiden, und das Verlangen nach inniger Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater wird schwächer werden. Zuletzt wird der Mensch geistlich blind. Die Unterschiede zwischen einem Leben mit Gott und einem Leben ohne oder gegen Gott werden sich verwischen. Schließlich wird man das Böse gut und das Gute böse heißen. Der Bezug zur göttlichen Wirklichkeit geht verloren; der Hunger nach Gottes Wort verschwindet; vom Durst nach Gottes Heil verspürt der Mensch nichts mehr. Statt dessen fängt er an, aus löchrigen Brunnen zu schöpfen, auch wenn sie kein frisches Wasser geben. Wenn man sich mit der Welt verbindet, geht es sehr schnell, daß man ihre Art annimmt, alles nur noch mit ihren Augen sieht und sich ihr schließlich völlig anpaßt. Hat der Geist der Welt erst einmal den “Fuß in die Tür” gesetzt, wird er bald unser ganzes Leben bestimmen.FG2 127.5

    Wenn der Mensch sich nicht Gott, seinem Wort und seinem Geist unterstellt, wird er unweigerlich zur Beute Satans und gerät auf den Weg der Sünde. Als der Glaubensvater Jakob entdeckte, daß einige seiner Söhne dem Bösen zuneigten, sah er kommen, wohin das führen würde: “Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und mein Herz sei nicht in ihrer Versammlung ...” 1.Mose 49,6. Auch der Apostel Paulus warnte vor einer allzu vertraulichen Annäherung an die Welt und ihre Prinzipien: “Habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis!” Epheser 5,11. “Laßt euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.” 1.Korinther 15,33.FG2 128.1

    Der Mensch wird in seinem Denken und Fühlen irregeleitet, wenn ihm weltliche Lebensart und menschliche Erkenntnis wichtiger sind als Gott. Dabei gibt es nichts Schöneres, als von Jesus geführt zu werden. Wo fänden wir besseren Rat als bei ihm, wenn uns Zweifel oder Anfechtungen bedrängen? Wer sonst könnte Gefahren von uns abwenden, wenn nicht er?FG2 128.2

    Die Weisheit Gottes zugunsten menschlicher Erkenntnis aufzugeben, wäre nicht nur töricht, sondern für unseren inneren Menschen tödlich.FG2 128.3

    Wenn Ihr wissen wollt, wie Menschen handeln, wenn sie Gottes Gnade nicht mehr an sich wirken lassen, dann laßt die Gerichtsverhandlung gegen Jesus an eurem geistigen Auge vorüberziehen. Die von Priestern und Schriftgelehrten aufgeputschte Menge forderte lärmend das Leben des Gottessohnes. Der Einfluß Satans war nicht zu übersehen, als die Volksmassen auf die Frage des Pilatus hin leidenschaftlich die Freigabe eines Übeltäters forderten und ihren Erlöser mit den Worten verdammten: “Hinweg mit diesem, gib uns Barabbas frei!” (Lukas 23,18) und “Kreuzige, kreuzige ihn!” Lukas 23,21.FG2 129.1

    In den verflossenen Jahrtausenden haben sich die Menschen in ihrer Gesinnung nicht gebessert. Immer noch wird der Erlöser von vielen verachtet und geschmäht, obwohl er alles darangesetzt hat, sie aus ihrer Verlorenheit herauszureißen. Wie könnten wir uns innerlich mit solchen Menschen verbünden und gleichzeitig Christus treu bleiben?FG2 129.2

    Gott sieht unter die Oberfläche

    Gruppierungen, in denen Liebe und Gottesfurcht ohne Bedeutung sind, können dem Menschen nicht das vermitteln, was er wirklich braucht. Zu vieles in ihnen steht im Widerspruch zu Gottes Willen und seiner Gerechtigkeit. Wer das Böse nicht leicht nimmt, wird deshalb an vielem, was dort geschieht, nicht teilnehmen wollen und können. Und wenn Ihr auf Euer Gewissen achtet, werdet Ihr zugeben müssen, daß meine Bedenken nicht aus der Luft gegriffen sind. Gott hat uns mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, damit wir Gutes wirken sollen. In solchen Gesellschaften und Vereinen werden diese Gaben aber häufig selbstsüchtig mißbraucht, dienen dem Betrug oder werden zu Werkzeugen der Bosheit herabgewürdigt, die anderen nur schaden.FG2 129.3

    Natürlich wird man das in solchen Kreisen niemals zugeben und sich gegen derartige Vorwürfe verwahren. Aber Gott blickt hinter die harmlose, menschenfreundliche und anziehende Fassade. Er sieht in das Verborgene und deckt die wahren Beweggründe des Handelns auf. Manche dieser Gruppierungen erwecken sogar den Eindruck, als hätte Gottes Wort für ihr Handeln Bedeutung, aber die Wirklichkeit zeigt, daß sie meilenweit entfernt sind von den Prinzipen der Gerechtigkeit. Die Eide, die manche dieser Orden ihren Mitgliedern abverlangen, verpflichten in extremen Fällen sogar dazu, andere zu töten, wenn diese die Geheimnisse des Ordens nicht bewahrt haben. Andererseits kommt es vor, daß der Orden Übeltäter schützt und der gerechten Strafe entzieht, wenn ihm das nützt. All diese Machenschaften sind mit den Ordnungen Gottes nicht vereinbar.FG2 129.4

    Wir können unmöglich Gottes Wahrheit und seine Grundsätze mißachten, ohne uns dadurch von dem zu entfernen, der unsere Kraft, unsere Gerechtigkeit und unsere Heiligung ist. Wir sollten niemals vergessen: Alles, was uns von der Wahrheit abbringt und den Blick für das Recht trübt, raubt uns den Segen und entehrt letztlich Gott. Leider geschieht das häufig durch die Verbindung mit ungläubigen Menschen.FG2 130.1

    Ohne betrügerische Machenschaften geht es in solchen Geheimorganisationen normalerweise nicht ab. Man kann sich nicht zu ihnen bekennen, ohne gleichzeitig seine innere Freiheit und die Beziehung zu Gott zu verlieren. Das sittliche Bewußtsein wird dadurch auf einen Stand herabgezogen, den Gott als “ungerecht” bewertet, weil er im Widerspruch zu seinem Willen und seine Geboten steht. Es mag sein, daß man in solchen Gesellschaften nach den dort geltenden Maßstäben durchaus ehrenhaft mitwirken kann, aber in den Augen Gottes sieht das anders aus: Man befleckt seine Ehre als Christ und entfernt sich immer weiter von den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Heiligung. Letztlich verkauft man seine Seele für Nichts!FG2 130.2

    Im Gericht Gottes wird das wahre Wesen dieser Orden und Geheimbünde aufgedeckt werden. Wer sich mit ihnen einläßt, muß wissen, daß er einem Fetisch nachläuft und seine Seele aufs Spiel setzt.FG2 130.3

    Diese Gesellschaften bieten durchaus gewisse Vorteile. Nicht selten verbergen sich dahinter aber auch satanische Kräfte. Hier stellt Satan seine Fallen auf, wirft das Netz über ahnungslose Menschen und drängt sie in die Knechtschaft der Sünde ab. Je einflußreicher und kapitalkräftiger solche Gesellschaften sind, desto tiefer sind sie meist in Sünde und Unrecht verstrickt. Letztlich wird aber all das, was sie als Gewinn verbuchen, für sie zum Fluch werden. Die Worte aus dem Buch Hiob (Hiob 5,3) treffen auch hier zu: “Ich sah einen Toren Wurzel schlagen, doch plötzlich schwand er von seiner Stätte dahin.”FG2 130.4

    Eine Frage der Treue zu Gott

    Vieles, was in der Welt gang und gäbe ist, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Mißachtung Gottes. Für Eva schien es beispielsweise keine große Sache zu sein, nur einen Fingerbreit von dem abzuweichen, was Gott angeordnet hatte. Adam muß das ähnlich gesehen haben. Satan allerdings wußte genau, wie wichtig diese “kleinen Abweichungen” für seine arglistigen Pläne waren. Er hat den Sieg schon in der Tasche, wenn er uns dazu verleiten kann, unsere eigenen Vorstellungen über den Willen Gottes zu stellen. In all diesen geheimen Orden und Vereinen gibt es irgendwelche Handlungsweisen, die nur den Zweck haben, Menschen unter die Herrschaft Satans zu bringen. Selbst wenn es am Anfang nicht so aussieht, führen sie den Menschen schließlich zur Auflehnung gegen Gott und zur Mißachtung seines Willens. “Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallt!” Markus 14,38. Das ist eine Mahnung, die Jesus nicht nur einmal aussprach. Laßt auch uns wachsam sein, damit es Satan nicht gelingt, Menschen in seinen Bann zu ziehen, für die Jesus sein Blut als Lösegeld gegeben hat.FG2 131.1

    Ihr seid Gottes Kinder. Sollte das nicht Verpflichtung genug sein, unter seinen Augen und nach seinem heiligen Willen zu leben? Seine Wahrheit und Gerechtigkeit sollten den ersten Platz in unserem Herzen einnehmen. Nur wenn wir selbst innerlich rechtschaffen sind, können wir unseren Mitmenschen aufrichtig und ehrlich begegnen. Wer Gott liebt, wird seine Seele weder für irdischen Reichtum noch für Ansehen und Ehre aufs Spiel setzen; denn “was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?” Markus 8,36.37.FG2 131.2

    Wer ernsthaft Christ sein will, muß sich von allen Verpflichtungen lösen, die ihn an Geheimorden oder ähnliche Gruppierungen binden. Man kann nicht ihnen und Gott gleichzeitig treu sein. Entweder Ihr löst eure Verbindungen zu solchen Körperschaften auf, oder Ihr werdet Euch ihnen automatisch mehr und mehr anpassen und unterordnen. Das wird zwangsläufig dazu führen, daß Ihr auch die Verbindung zu Euren Glaubensgeschwistern verliert. Wer es mit seinem Christsein ernst nimmt, wird alles aufgeben, was sein geistliches Leben gefährdet — auch wenn das scheinbar große Opfer verlangt. Es ist besser, Geld, Besitztümer oder gar das Leben zu verlieren, als seine Seele aufs Spiel zu setzen.FG2 131.3

    Haushalter Gottes

    Wer sich mit Geheimbünden einläßt, baut auf eine Stütze, die im Ernstfall keinen Halt bietet. Anstatt Euch auf Gott zu verlassen, nach seinem Willen zu fragen und seinen Weg zu gehen, setzt Ihr Kraft, Zeit und Geld für solche Gesellschaften ein und meint, Eure Zukunft sei dadurch gesichert. Darüber versäumt Ihr, der Sache Christi zu dienen und Eure Mittel zur Förderung seines Werkes einzusetzen. Alles, was Ihr solchen Organisationen zukommen laßt, könntet Ihr auch gleich ins Meer werfen, wo es am tiefsten ist. Dabei hat Gott Euch Mittel anvertraut, damit sie in seinem Dienst und zur Errettung von Menschen verwendet werden. Indem Ihr sie dort einsetzt, wo sie weder Gott verherrlichen noch Menschen zum Segen werden, ladet Ihr die gleiche Schuld auf euch wie der ungetreue Knecht, der den ihm anvertrauten “Zentner” in der Erde vergrub ... Sein eigenwilliges Verhalten und das anklagende Rechtfertigen — der Herr sei hart und ungerecht in seinen Forderungen — zeigten, daß der Mann nichts vom Wesen und den Absichten Gottes wußte. Alles, was er hatte, gehörte Gott und war ihm nur anvertraut, um damit im Sinne des Herrn umzugehen. Seine Worte: “Ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde” (Matthäus 25,25) zeigen eindeutig, daß er seine Aufgabe zwar kannte, ihr aber nicht nachgekommen war.FG2 132.1

    Und wie reagierte der Herr darauf? “Du böser und fauler Knecht! Wußtest du, das ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe?” Matthäus 25,26. Indem er die anklagenden Worte des Knechtes aufgriff, wollte er zeigen, wozu dieser verpflichtet gewesen wäre. Das Urteil des Herrn lautete am Ende: Du hast nicht einmal versucht, mit meinem Kapital, das ich dir anvertraut habe, zu arbeiten, um so einen Gewinn zu erzielen, der zur Vermehrung meiner Herrlichkeit beigetragen hätte. “Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat (wer also mit den Geldern seines Herrn überhaupt nicht gearbeitet hat), dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus.” Matthäus 25,27-30. Diese Lektion gilt jedem, der das Licht der Wahrheit empfangen hat.FG2 132.2

    Wir sollten nicht übersehen, daß Gott an unserem Verhalten auf Erden erkennen kann, ob wir überhaupt geeignet sind für ein Leben in seiner neuen Welt. Wessen Charakter durch die häßlichen Flecken der Selbstsucht verunstaltet ist, der ist nicht fähig, in der Nähe Gottes zu leben. An unserem Umgang mit den irdischen Gütern kann Gott erkennen, ob er uns auch die himmlischen anvertrauen kann. Nur wenn das selbstlose Wesen Jesu auch auf unser Leben übergreift, werden wir bereit sein für das Leben in der himmlischen Welt.FG2 133.1

    Wo liegt unser “Reichtum”?

    In der Welt geht es nicht um geistliche, sondern um rein irdische und materielle Werte. Es zählt nur, was Vorteile bringt. Auch in der Gemeinde ist solches Streben nicht unbekannt. Wenn Gott einst Rechenschaft verlangt, werden manche erstaunt und beschämt zugleich sein, daß sie das, was wirklich wertvoll ist und vor Gott zählt, leichtfertig übersehen haben. Indem sie ihre Gaben und ihre Kraft denen liehen, die nichts von Gott wissen wollen, meinten sie, für die Zukunft gut vorgesorgt zu haben. Wenn menschliche Organisationen Geld brauchten, gaben sie bereitwillig; wenn jedoch für Gottes Werk Mittel nötig sind, fühlen sie sich nicht angesprochen. Weil ihr Blick auf die Götzen dieser Welt fixiert ist, haben sie keine Augen für Gottes Sache.FG2 133.2

    Solche Leute argumentieren: “Wenn ich mein Geld in Gemeindeprojekte stecke, bringt mir das keine Zinsen. Alles, was ich in die Loge investiere, zahlt sich für die Zukunft aus. Außerdem muß ich ja auch die Kosten für ein angemessenes und angenehmes Leben bestreiten. Warum kommt die Gemeinde immer gerade auf mich zurück, wenn es um das Aufbringen von Mitteln für ihre Bedürfnisse geht? ‘Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde’ (Matthäus 25,24.25), und ich tat dies in der Erwartung, daß ich eines Tages doch noch Nutzen daraus ziehen würde.”FG2 133.3

    Gott mahnt uns: “Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.” Matthäus 6,19-21.FG2 134.1

    Wenn Christen ihre Fähigkeiten und Mittel Geheimbünden zur Verfügung stellen, ist doch ganz offensichtlich, daß ihr Herz auch dort ist! Und so klar und mächtig die Wahrheit Gottes auch sein mag, nach und nach wird sie bei diesen Leuten nichts mehr ausrichten können. Ihre Gedanken wenden sich zunehmend von den himmlischen Dingen und einem Leben im Gehorsam ab. All das erscheint ihnen weniger erstrebenswert, als die scheinbaren Vorteile, die es mit sich bringt, wenn sie ihre Mittel anderswo gewinnbringend anlegen. Sie fragen nicht danach, daß andere nach dem Brot des Lebens verlangen. Was bedeutet das schon für Menschen, deren Herz an der Welt hängt? Sie reden zwar nicht so, aber ihr Handeln bringt deutlich zum Ausdruck: “Ich kann doch nicht ständig das irdische Wohlergehen zugunsten des himmlischen zurückstellen. Das zukünftige Leben ist zu weit entfernt, als daß ich mich dauernd darum sorgen könnte. Ich habe mich halt für das irdische Wohlergehen entschieden und muß das Risiko im Blick auf die Zukunft — wenn es denn eins ist — in Kauf nehmen. Schließlich ist Gott doch gnädig und gütig!” Fauler und ungetreuer Knecht! Wenn Du so weitermachst, wirst Du das Schicksal der Heuchler und Ungläubigen teilen. Die Faszination, die von gesellschaftlichen Veranstaltungen, von Festessen und weltlichen Freuden ausgeht, hat Dich dazu verführt — wie damals in Babylon das Festgelage des Belsazar die Gäste —, Gott zu vergessen und seinen Namen zu entehren.FG2 134.2

    Wollt ihr nicht lieber mit Gott zusammenarbeiten?

    Es gibt eine selbstverschuldete Blindheit des Herzens. Jesus sagte diesbezüglich: “Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt: ihre Ohren hören schwer, und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich ihnen helfe.” Matthäus 13,15. Gottes Werk zur Errettung von Menschen ist wichtiger als alles andere in dieser Welt. Viele erkennen das leider nicht, weil sie mehr auf der Seite des Widersachers stehen, als sich für Gottes Sache einzusetzen. Sie begreifen nicht, wie notwendig es ist, daß menschliches Wollen und himmlisches Können ineinandergreifen müssen: “Schaffet, daß ihr selig werdet mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.” Philipper 2,12.13. So will es Gott. Und das sollten wir bei allem Planen und bei der Frage nach der Sinngebung unseres Lebens nicht außer acht lassen. Sonst kommt es nämlich dahin, daß man zwar betet: “Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden” (Matthäus 6,10), aber gleichzeitig die Art und Weise ablehnt, in der Gott seine Königsherrschaft errichten möchte. Nur wenn dem Menschen nichts wichtiger ist als die Beziehung zu Christus, wird er die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind. Er wird sich von den irdischen Angeboten nicht mehr verlocken lassen, sondern dem Himmlischen zugewandt sein. Er wird die Fragwürdigkeit aller weltlichen und ichsüchtigen Vergnügungen erkennen und sie aufgeben, selbst wenn sie ihm früher viel bedeuteten.FG2 135.1

    Der Himmel schaut auf Euch, die ihr vorgebt, an die heilige Wahrheit zu glauben. Die Engelwelt möchte mit Euch zusammenarbeiten, um Menschen zum Heil zu führen. Wollt Ihr den Bund mit Gott aufgeben, indem Ihr Euch an Organisationen klammert, in denen Gottes Wille nichts gilt? Wie hätte Euch die Wahrheit erreichen sollen, wenn die, die sie Euch gebracht haben, sich so verhalten hätten wie Ihr? Wenn es darum geht, Menschen auf den Weg der Wahrheit zu führen, braucht Gott auch Eure Mithilfe. Ihr könnt Euch nicht als Kinder Gottes bezeichnen, wenn Ihr nichts für Gott tun wollt. Wollt Ihr wirklich finanzielle Mittel wegen irgendwelcher Zinsgewinne zurückhalten, anstatt Gott das zu geben, was er für die Förderung seines Werkes braucht? Es schmerzt, wenn man sehen muß, daß Dinge liegengeblieben sind, die hätten verwirklicht werden können, wenn alle Gläubigen ihr Ich beiseite gestellt und Gott mit ungeteiltem Herzen gedient hätten.FG2 135.2

    Bevor die Zeit kommt, wo Ihr Rechenschaft vor Gott ablegen müßt, ermahne ich Euch, Eure Mittel lieber als “Schatz im Himmel” anzulegen, als sie Geheimbünden und weltlichen Gesellschaften zur Verfügung zu stellen. Denkt daran, daß dem Herrn das ganze Universum gehört — das schließt auch den Menschen mit seiner Zeit, seinem Verstand, seinem Geschick und seinem Erfindungsreichtum ein. Und das um so mehr, als Gott für unsere Erlösung einen hohen Preis gezahlt hat. Er hat Anspruch auf unsere Liebe und unsere Dienstbereitschaft. Ihr solltet danach fragen, was er will, und nicht tun, was Ihr wollt. Es mag sein, daß Ihr auf diesem Weg weniger rasch zu Vermögen kommt, aber Ihr sammelt jedenfalls einen Schatz im Himmel. Gibt es in der Gemeinde noch Leute, denen nichts wichtiger ist als ihr geistliches Leben? Wem geht es noch um ein Leben, das getragen wird von Erkenntnis und geistlicher Kraft? Wer nimmt sich noch Jesus zum Vorbild, dem das Zusammenwirken mit dem Vater mehr bedeutete als das Zusammenraffen von irdischen Gütern?FG2 136.1

    Wer nach der Krone des ewigen Lebens strebt, wird versucht werden wie Jesus auch. Ihm wurde die ganze Welt als Lohn angeboten, wenn er sich dem Willen Satans beugen würde. Hätte Jesus dieser Versuchung nachgegeben, wäre die Welt ein für allemal unter Satans Macht geraten. Gott sei Dank, daß in dieser entscheidenden Stunde Jesu Gottesnatur durch sein Menschsein hindurchleuchtete. Er wies den Versucher zurück, wie es nun jedem Menschen in seinem Namen und in seiner Kraft möglich ist: “Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen” ... Matthäus 4,10. Wenn Ihr der Versuchung so entgegentretet, wird Satan weichen müssen wie damals bei Jesus; und Engel werden Euch dienen, wie sie ihm dienten.FG2 136.2

    Allen, die ständig darauf aus sind, weltliche Verbindungen zu ihrem Vorteil zu nutzen, läßt Gott durch den Propheten Maleachi sagen: “Ihr redet hart gegen mich, spricht der Herr. Ihr aber sprecht: ‘Was reden wir gegen dich?’ — Ihr sagt: ‘Es ist umsonst, daß man Gott dient; und was nützt es, daß wir sein Gebot halten und in Buße einhergehen vor dem Herrn Zebaoth? Darum preisen wir die Verächter; denn die Gottlosen gedeihen, und die Gott versuchen, bleiben bewahrt.’” Maleachi 3,13-15.FG2 136.3

    Zwar werden solche Worte unter uns nicht laut geäußert, dennoch denken viele heute nicht anders als die Landsleute Maleachis damals.FG2 137.1

    “Aber die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander: der Herr merkt und hört es, und es wird vor ihm ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. Ihr werdet am Ende doch sehen, was für ein Unterschied ist zwischen den Gerechten und den Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient. Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden die Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen.” Maleachi 3,16-19.FG2 137.2

    Hier wird von denen gesprochen, die in der Welt “geehrt” sind und “ganz oben” stehen. Am Ende wird es aber nur darum gehen, ob jemand von Gott geehrt wird.FG2 137.3

    “Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.” 1.Johannes 3,1-3.FG2 137.4

    Der bessere Weg

    Wer rein aufs Diesseits orientiert ist, strebt nach Besitz, Ehre und Macht. Gott möchte, daß sich unser Leben an höheren Zielen orientiert: “So spricht der Herr: ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich kenne, daß ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der Herr.” Jeremia 9,22.23. “Darum steht in der Schrift: ‘Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.’ Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die Ungläubigen aber ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist, ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses; sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind. Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.” 1.Petrus 2,6-9.FG2 137.5

    “Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, denen ihr früher in der Zeit eurer Unwissenheit dientet; sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: ‘Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig’. Und da ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person einen jeden richtet nach seinem Werk, so führt euer Leben, solange ihr hier in der Fremde weilt, in Gottesfurcht; denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.” 1.Petrus 1,13-19.FG2 138.1

    Sie werden das Siegel Gottes nicht erhalten

    Wer sich unter die Herrschaft Immanuels stellt, kann nicht gleichzeitig unter dem Banner von Freimaurern und anderen Geheimbruderschaften kämpfen. Keiner, der solche Verbindungen aufrechterhält, obwohl er die Wahrheit kennt, wird das Siegel Gottes empfangen können. Nachfolge Christi ist unteilbar. Niemand kann Gott dienen und gleichzeitig noch für andere “Herren” dasein. Deshalb sagt der Apostel Paulus: “Darum ‘geht aus von ihnen und sondert euch ab’, spricht der Herr; ‘und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein’, spricht der allmächtige Herr.” 2.Korinther 6,17.18.FG2 138.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents