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Frühe Schriften von Ellen G. White - Contents
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    Kapitel 25: Darstellung der Adventbewegung

    Ich sah eine große Anzahl von Gruppen, die durch Seile verbunden schienen. Viele in diesen Gruppen befanden sich in gänzlicher Finsternis; ihre Augen waren zur Erde gerichtet, und es schien keine Verbindung zwischen ihnen und Jesus zu bestehen. Aber unter diesen verschiedenen Gruppen zerstreut waren Personen, deren Angesichter strahlten und deren Augen zum Himmel gerichtet waren. Lichtstrahlen von Jesus, gleich den Strahlen der Sonne, waren ihnen gegeben. Ein Engel gebot mir, sorgfältig zuzusehen, und ich sah über einem jeden, der einen Lichtstrahl hatte, einen Engel wachen, während böse Engel die umgaben, die in Finsternis waren. Ich hörte die Stimme eines Engels rufen: “Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen!” Offenbarung 14,7.FS 226.2

    Dann ruhte ein herrliches Licht auf diesen Gruppen, um alle zu erleuchten, die es annehmen wollten. Manche von denen, die in Finsternis waren, nahmen das Licht an und freuten sich darüber. Andere widerstanden dem Licht vom Himmel und sagten, es sei nur gesandt, um sie irrezuleiten. Das Licht wich von ihnen, und sie wurden in Finsternis gelassen. Die das Licht von Jesus angenommen hatten, erfreuten sich des zunehmenden köstlichen Lichtes, das über sie ausgegossen wurde. Ihre Angesichter strahlten in heiliger Freude, während ihre Blicke mit großem Interesse aufwärts auf Jesus gerichtet waren. Ihre Stimmen riefen in Übereinstimmung mit der Stimme des Engels: “Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen!” Offenbarung 14,7. Als sie diesen Ruf erhoben, sah ich, daß jene, die in Finsternis waren, sie mit ihren Seiten und Schultern stießen. Da zerrissen viele, die das heilige Licht liebten, die Seile, durch die sie mit diesen Scharen verbunden waren, und standen nun getrennt von ihnen. Als sie dies taten, gingen Männer, die sie verehrten, aus den verschiedenen Gruppen zu ihnen hin, manche mit freundlichen Worten, andere mit zornigen Blicken und drohenden Gebärden, und machten die lose werdenden Seile wieder fester. Diese Männer sagten beständig: “Gott ist mit uns. Wir stehen im Licht. Wir haben die Wahrheit.” Ich fragte, wer diese Männer seien, und man sagte mir, daß es Prediger und leitende Männer seien, die selber das Licht verworfen hätten und nicht haben wollten, daß andere es annähmen.FS 226.3

    Ich sah jene, die das Licht liebten. Mit brennendem Verlangen schauten sie aufwärts und erwarteten, daß Jesus kommen und sie zu sich nehmen würde. Bald ging eine Wolke über sie hinweg, und ihre Angesichter wurden bekümmert. Ich fragte nach der Ursache dieser Wolke. Es wurde mir gezeigt, daß dies ihre Enttäuschung sei. Die Zeit, zu der sie ihren Heiland erwartet hatten, war verstrichen. Jesus war nicht gekommen. Als die Wartenden entmutigt wurden, freuten sich die Prediger und Führer, die ich vorher bemerkt hatte. Alle, die das Licht verworfen hatten, triumphierten. Satan und seine bösen Engel frohlockten.FS 227.1

    Dann hörte ich die Stimme eines anderen Engels sagen: “Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon.” Offenbarung 14,8. Ein Licht schien auf diese Verzagten, und mit heißem Verlangen nach seinem Erscheinen richteten sie ihre Augen wieder auf Jesus. Ich sah eine Anzahl von Engeln sich mit dem Engel beraten, der gerufen hatte: “Babylon ist gefallen!” Sie vereinigten sich mit ihm in dem Ruf: “Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!” Matthäus 25,6. Die wohlklingenden Stimmen dieser Engel schienen alle Orte zu erreichen. Ein außerordentlich helles und strahlendes Licht umleuchtete die Menschen, die das Licht liebten, das sie erreicht hatte. Ihre Angesichter strahlten von außerordentlicher Herrlichkeit. Gemeinsam mit den Engeln riefen sie: “Siehe, der Bräutigam kommt!” Als sie unter den verschiedenen Gruppen diesen Ruf ertönen ließen, trieben die, die das Licht verwarfen, sie weg und verlachten und verspotteten sie und sahen sie zornig an. Aber Engel Gottes schwangen ihre Flügel über die Verfolgten, während Satan und seine Engel versuchten, sie mit Finsternis zu umgeben und sie dazu zu verleiten, das Licht vom Himmel zu verwerfen.FS 228.1

    Dann hörte ich eine Stimme sagen zu denen, die verstoßen und verspottet wurden: “Geht aus von ihnen und rührt nichts Unreines an.” 2.Korinther 6,17. Im Gehorsam gegen diese Stimme zerrissen viele die Seile, mit denen sie gebunden waren, und verließen die Gruppen in Finsternis, taten sich zu denen, die schon vorher ihre Freiheit erlangt hatten, und vereinigten freudig ihre Stimmen mit den ihren. Ich hörte ernstes, ringendes Beten von einigen, die immer noch bei den Gruppen verblieben, die in Finsternis waren. Die Prediger und leitenden Männer gingen in diesen verschiedenen Haufen umher und zogen die Seile fester an; aber immer noch vernahm ich diese Stimme ernsten Gebets. Dann sah ich jene, die gebetet hatten, wie sie ihre Hände um Hilfe zu der vereinten Schar derer ausstreckten, die frei waren und sich in Gott freuten. Diese antworteten, während sie ernst zum Himmel blickten und aufwärts wiesen: “Kommt heraus von ihnen und sondert euch ab.” Ich sah einzelne um ihre Freiheit kämpfen. Schließlich sprengten sie die Seile, die sie gebunden hielten. Sie widerstanden den Anstrengungen derer, die die Seile fester ziehen wollten, und weigerten sich, auf die wiederholte Behauptung zu achten: “Gott ist mit uns, wir haben die Wahrheit.”FS 228.2

    Fortwährend verließen Personen die Scharen, die in Finsternis waren, und vereinigten sich mit der freien Schar, die sich auf einem weiten Feld, über die Erde erhoben, zu befinden schien. Ihre Blicke waren aufwärts gerichtet, die Herrlichkeit Gottes ruhte auf ihnen, und sie verkündigten freudig sein Lob. Sie waren eng miteinander verbunden und schienen in das himmlische Licht eingehüllt zu sein. Um diese Schar herum waren manche, die unter den Einfluß des Lichtes kamen, aber nicht direkt mit der Schar vereinigt waren. Alle, die das Licht liebten, das auf sie ausgegossen war, schauten mit gespanntem Interesse aufwärts. Jesus blickte mit herzlichem Wohlgefallen auf sie herab. Sie erwarteten sein Kommen und verlangten nach seinem Erscheinen. Sie warfen keinen einzigen zögernden Blick mehr zur Erde. Aber wieder zog eine Wolke über die Wartenden hinweg, und ich sah sie ihre müden Augen niedersenken. Ich fragte nach der Ursache dieser Veränderung. Mein begleitender Engel sagte: “Sie sind wieder in ihren Erwartungen enttäuscht worden. Jesus kann noch nicht zur Erde kommen. Sie müssen noch größere Prüfungen um seinetwillen erdulden. Sie müssen Irrtümer und Traditionen, die sie von Menschen angenommen haben, aufgeben und sich ganz zu Gott und seinem Wort wenden. Sie müssen gereinigt, erprobt und ihre Kleider weiß gemacht werden. Jene, die diese bittere Prüfung erdulden, werden einen ewigen Sieg erlangen.”FS 229.1

    Jesus kam nicht auf die Erde, wie es die wartende frohe Schar dachte, um durch die Reinigung der Erde durch Feuer das Heiligtum zu reinigen. Ich sah, daß ihre Berechnung der prophetischen Zeiträume richtig war: Die prophetische Zeit ging 1844 zu Ende. Jesus betrat das Allerheiligste, um das Heiligtum am Ende der Tage zu reinigen. Ihr Irrtum bestand darin, daß sie nicht verstanden, was das Heiligtum und seine Reinigung war. Als ich wieder auf die Menschen in der wartenden, enttäuschten Schar blickte, schienen sie traurig zu sein. Sie prüften sorgfältig die Beweise ihres Glaubens und gingen die Berechnung der prophetischen Zeitperioden immer wieder durch, konnten aber keinen Fehler entdekken. Die Zeit war erfüllt, aber wo war ihr Heiland? Sie hatten ihn verloren.FS 229.2

    Es wurde mir die Enttäuschung der Jünger gezeigt, als sie zum Grab kamen und den Leib Jesu nicht fanden. Maria sagte: “Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.” Johannes 20,13. Engel sagten den trauernden Jüngern, daß ihr Herr auferstanden sei und vor ihnen nach Galiläa gehen würde.FS 230.1

    Ich sah, daß Jesus die Enttäuschten, die auf sein Kommen gewartet hatten, auf gleiche Weise mit dem tiefsten Mitgefühl betrachtete. Er sandte seine Engel, um ihre Gedanken zu leiten, damit sie ihm dahin folgen konnten, wo er war. Er zeigte ihnen, daß diese Erde nicht das Heiligtum sei, sondern daß er in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums eingehen müsse, um Versöhnung für sein Volk zu erwirken und das Reich von seinem Vater zu empfangen. Erst dann würde er auf die Erde zurückkehren, um sie zu sich zu nehmen, damit sie auf ewig bei ihm seien. Die Enttäuschung der ersten Jünger stellt gut die Enttäuschung derer dar, die ihren Herrn 1844 erwarteten.FS 230.2

    Ich wurde in die Zeit versetzt, als Jesus triumphierend in Jerusalem einzog. Die erfreuten Jünger glaubten, daß er jetzt sein Reich einnehmen und als weltlicher Fürst herrschen werde. Sie folgten ihrem König mit großen Hoffnungen. Sie hieben prachtvolle Palmzweige ab, nahmen ihre Oberkleider und breiteten sie mit begeistertem Eifer auf dem Weg aus. Einige gingen dem Zug voraus und andere folgten nach und riefen: “Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!” Markus 11,9.10. Die Aufregung störte die Pharisäer. Sie wünschten, Jesus solle seine Jünger tadeln. Aber er sagte zu ihnen: “Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.” Lukas 19,40. Die Prophezeiung von Sacharja 9,9 mußte erfüllt werden, doch hatten die Jünger eine bittere Enttäuschung vor sich. Einige Tage später folgten sie Jesus nach Golgatha und sahen ihn blutend und entstellt an dem grausamen Kreuz hängen. Sie waren Zeugen seines qualvollen Todes und legten ihn in das Grab. Ihre Herzen waren sehr bekümmert; ihre Erwartungen waren nicht im geringsten erfüllt, und ihre Hoffnungen wurden mit Jesus zu Grabe getragen. Als er aber von den Toten auferstand und seinen bekümmerten Jüngern erschien, lebte ihre Hoffnung wieder auf. Sie hatten ihren Herrn wiedergefunden.FS 230.3

    Ich sah, daß die Enttäuschung derer, die an das Kommen des Herrn im Jahre 1844 glaubten, nicht so groß war wie die Enttäuschung der ersten Jünger. Durch die Verkündigung der ersten und zweiten Engelsbotschaft wurde die Prophetie erfüllt. Diese Botschaften wurden zur rechten Zeit gegeben und erfüllten das Werk, das Gott durch sie tun wollte.FS 231.1

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