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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Kapitel 14: Christliches Wachstum*Testimonies for the Church V, 263-267 (1885).

    Mir ist gezeigt worden, daß alle, die Wahrheit kennen, und dennoch alle ihre Kräfte von weltlichen Angelegenheiten in Anspruch nehmen lassen, untreu sind. Sie lassen das Licht der Wahrheit nicht durch ihre guten Werke anderen leuchten. Fast alle ihre Fähigkeiten sind darauf gerichtet, scharfsinnige, gewandte Weltmenschen zu werden. Sie vergessen, daß Gott ihnen ihre Gaben gegeben hat, um sie zur Förderung seines Werkes zu gebrauchen. Wenn sie ihrer Pflicht treu wären, könnte das Ergebnis ein großer Seelengewinn für den Meister sein. Aber durch ihre Nachlässigkeit gehen viele verloren.Sch2 83.1

    Gott ruft alle, die seinen Willen kennen, auf, Täter des Wortes zu sein. Schwachheit, Halbherzigkeil und Unentschiedenheit reizen Satan zum Angriff. Wer ein Wachstum dieser Charakterzüge zuläßt, wird in den brandenden Wogen der Versuchungen hilflos untergehen. Jeder, der den Namen des Sohnes Gottes bekennt, wird aufgefordert, zum vollen Mannesalter Christi heranzureifen, der das lebendige Haupt aller Christen ist.Sch2 83.2

    Wie der Seemann über die Sandbank oder an Klippen vorbei einen Lotsen braucht, genau so muß uns ein Führer durch die vielen Meerengen des Lebens geleiten. Wo aber ist dieser Führer zu findend? Wir weisen euch auf die Bibel hin, liebe Brüder. Eingegeben von Gott, geschrieben von heiligen Menschen, zeigt sie mit großer Klarheit und Genauigkeit Alten und Jungen ihre Pflichten. Sie erhebt das Gemüt, besänftigt das Herz und teilt dem Geist heilige Freude und Frohsinn mit. Die Bibel ist ein vollkommener Maßstab für den Charakter. Sie ist in allen Lagen ein unfehlbarer Führer bis ans Ende der Lebensreise. Nimm sie als deinen Ratgeber, als Richtschnur für dein tägliches Leben.Sch2 83.3

    Nutzt jedes Gnadenmittel sorgfältig aus, damit die Liebe Gottes in euch mehr und mehr wachse, “daß ihr prüfen möget, was das Beste sei, auf daß ihr seid lauter und unanstößig auf den Tag Christi, erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit.” Philipper 1,10.11. Euer christliches Leben muß stark und kräftig werden. Ihr könnt den hohen Stand erreichen, den euch die Bibel vor Augen führt, ihr müßt ihn sogar erreichen, wenn ihr Gottes Kinder sein wollt. Ihr könnt nicht stillstehen entweder ihr geht voran, oder ihr fallt zurück. Ihr müßt euch mit geistlichem Wissen bereichern, “auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe; auch erkennen die Liebe Christi, ... auf daß ihr erfüllt werdet mit allerlei Gottesfülle.” Epheser 3,18.19.Sch2 84.1

    Viele kennen die Wahrheit recht gut und können Beweisgründe zu ihrer Verteidigung anführen, sie tun dennoch nichts zur Errichtung des Reiches Christi. Ab und zu treffen wir sie, aber sie haben keine neuen Zeugnisse persönlicher Erfahrung aus ihrem Glaubensleben zu berichten. Sie können nicht von neuen Siegen im heiligen Kriege erzählen. Statt dessen beobachtet man dieselbe alte Fertigkeit, dieselben Ausdrücke im Gebet und in den Mahnreden. Ihre Gebete haben keinen neuen Klang. Sie verraten kein größeres Verständnis für göttliche Dinge, keinen tieferen lebendigen Glauben. Solche Menschen sind keine lebendigen Pflanzen im Garten ihres Herrn, die frische Schößlinge und neues Laub treiben und den angenehmen Wohlgeruch eines heiligen Lebens ausströmen. Sie sind Christen ohne Wachstum. Ihr Blickfeld und ihre Pläne sind begrenzt, sie wachsen nicht in der Erkenntnis und vermehren den Schatz christlichen Wissens nicht durch eigene wertvolle Einsichten. Ihren Kräften wurde nach dieser Richtung nichts zugemutet. Sie haben nicht gelernt, Menschen und Dinge so zu betrachten, wie Gott sie sieht. In vielen Fällen hat ungeheiligtes Mitgefühl Menschen verletzt und das Werk Gottes sehr geschädigt. Der allgemein verbreitete geistliche Stillstand ist furchtbar. Viele führen der Form nach ein christliches Leben und behaupten, ihre Sünden seien ihnen vergeben, während sie doch jeder wahren Erkenntnis Christi ermangeln wie die Sünder.Sch2 84.2

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