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Macht Und Ohnmacht - Contents
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    Die Klagelieder Jeremias

    Seinen Kummer über die abgrundtiefe Verderbtheit derer, die das geistliche Licht der Welt hätten sein sollen, und seinen Schmerz über das Schicksal von Zion und über das Volk, das gefangen nach Babylon geführt wurde, brachte der Prophet in seinen Klageliedern zum Ausdruck. Sie sollen daran erinnern, wie töricht es ist, sich um menschlicher Weisheit willen vom Rat des Herrn abzuwenden. Trotz des Untergangs konnte Jeremia noch sagen: »Von Gottes Güte kommt es, dass wir noch leben.« Sein beständiges Gebet lautete: »Lasst uns unser Leben überprüfen und wieder umkehren zu dem Herrn!« (Klagelieder 3,22.40 GNB)MUO 309.1

    Als Juda noch als Königreich bestand, hatte Jeremia Gott gefragt: »Hast du denn Juda verworfen oder einen Abscheu gegen Zion?« Er war mutig genug zu bitten: »Aber um deines Namens willen verwirf uns nicht!« (Jeremia 14,19.21) Weil der Prophet völlig überzeugt war, dass es Gottes ewige Absicht war, aus einem Durcheinander Ordnung zu schaffen und den Völkern der Erde und dem ganzen Universum seine Gerechtigkeit und Liebe zu offenbaren, war er vertrauensvoll für die eingetreten, die sich von der Bosheit zur Rechtschaffenheit bekehren könnten.MUO 309.2

    Nun aber war Jerusalem völlig zerstört. Das Volk Gottes war in Gefangenschaft. Von Kummer überwältigt, rief der Prophet aus: »Ach, wie einsam ist die Stadt geworden, die früher voller Menschen war! Einst war sie bei allen Völkern geachtet, jetzt gleicht sie einer schutzlosen Witwe. Sie, die Herrin über viele Länder, muss nun als Sklavin Frondienst leisten. Sie weint und klagt die ganze Nacht, Tränen laufen ihr über die Wangen. Von den Liebhabern, die sie einst begehrten, kommt nicht einer, um sie zu trösten. Alle Freunde sind ihr untreu geworden und haben sich gegen sie gewandt. Nach langer Zeit der Not und Bedrängnis wurden die Leute von Juda weggeführt. Die Verfolger trieben sie in die Enge und setzten ihnen grausam zu. Unter fremden Völkern müssen sie wohnen und können nirgendwo Ruhe finden. Die Wege zum Zionsberg liegen verlassen; sie trauern, weil niemand zum Fest kommt. Die Tore der Stadt sind trostlose Trümmer, die Priester des Tempels seufzen vor Gram, bedrückt sind die Mädchen, die früher dort sangen, Jerusalem selbst leidet tödliche Qualen. Die Feinde sind auf dem Gipfel des Glücks. Sie haben endlich erreicht, was sie wollten. Der Herr hat der Stadt dieses Leid geschickt als Strafe für ihre vielen Vergehen. Ihre Kinder hat der Feind geraubt und als Gefangene vor sich hergetrieben.« (Klagelieder 1,1-5 GNB)MUO 309.3

    »Ach, der Zorn des Herrn liegt auf der Zionsstadt wie eine schwere, dunkle Wolke. Jerusalem, die Zierde Israels, hat er vom Himmel auf die Erde gestürzt. An seinem Gerichtstag nahm er keine Rücksicht darauf, dass Zion der Fußschemel seines Thrones war. Die Dörfer und Felder Israels hat er schonungslos vernichtet. Alle befestigten Städte in Juda hat er zornig niedergerissen. Dem Königreich und seinen Fürsten hat er ein schändliches Ende bereitet. In seinem Zorn hat er alles zerschlagen, wodurch Israel stark und mächtig war. Im Augenblick, als die Feinde kamen, zog er die schützende Hand von uns zurück. Er setzte Israel in Flammen wie ein Feuer, das nach allen Seiten frisst. Wie ein Feind hielt er den Bogen gespannt, seine rechte Hand bereit zum Schuss; so tötete er unsere blühende Jugend, die ganze Freude unserer Augen. Er goss seinen Zorn wie einen Feuerstrom über das Heiligtum der Zionsgemeinde.« (Klagelieder 2,1-4 GNB)MUO 310.1

    »Jerusalem, du geliebte Stadt, ich weiß nicht, was ich dir sagen soll! Mit welchem Schicksal soll ich deines vergleichen, um dich zu trösten, du Jungfrau Zion! Dein Schaden ist unermesslich wie das Meer! Kann dich noch jemand heilen?« (Klagelieder 2,13 GNB)MUO 310.2

    »Herr, vergiss nicht, was uns zugestoßen ist! Sieh doch, wie sie uns schmähen und beschimpfen! Das Land, das du uns gabst, ist in fremder Hand, Ausländer wohnen in unseren Häusern. Unsere Väter sind im Krieg gefallen, und unsere Mütter sind Witwen geworden ... Unsere Väter sündigten - sie leben nicht mehr; wir aber müssen nun die Folgen tragen. Sklaven sind Herren über uns geworden, und niemand befreit uns aus ihrer Gewalt ... Unsere Herzen sind schwach und krank geworden und unsere Augen von Tränen trüb . Du aber, Herr, bleibst König für immer, dein Thron steht für alle Zeiten fest! Willst du uns wirklich für immer vergessen und fern von uns bleiben, solange wir leben? Herr, bringe uns wieder zurück zu dir, damit wir uns wieder zu dir hinkehren! Lass es uns ergehen wie in früheren Zeiten und gib uns neues Leben! Oder hast du uns ganz verstoßen? Soll dein Zorn nie ein Ende nehmen?« (Klagelieder 5,1-3.7.8.17.19-22 GNB) MUO 310.3

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