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Macht Und Ohnmacht - Contents
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    Ein Eigenes Standbild

    Die Worte »Du bist das Haupt aus Gold« (Daniel 2,38c GNB) hatten den Herrscher tief beeindruckt. Die Weisen seines Reiches machten sich das und seine Rückkehr zum Götzendienst zunutze und schlugen ihm vor, selbst ein Standbild herstellen zu lassen, ähnlich wie das im Traum, und es an einem Ort zu errichten, wo jedermann das goldene Haupt sehen konnte, von dem die Deutung sagte, es stelle sein Königreich dar.MUO 338.3

    Dieser schmeichelhafte Vorschlag gefiel Nebukadnezar. Er beschloss, ihn auszuführen und sogar noch weiterzugehen: Statt das Standbild nachzubilden, wie er es gesehen hatte, sollte es noch übertroffen werden. Sein Bildnis sollte nicht vom goldenen Haupt zu den Füßen hinab mit immer weniger wertvollen Metallen gestaltet sein, sondern völlig aus Gold bestehen. Es sollte ein Sinnbild für Babylon als ewiges, unzerstörbares, allmächtiges Reich sein, das alle anderen Königreiche zerschlägt, aber selbst für immer bestehen bleibt.MUO 339.1

    Der Gedanke, ein Weltreich und ein Herrscherhaus zu gründen, die ewig dauern sollten, gefiel dem mächtigen Herrscher sehr, vor dessen Waffen kein Volk der Erde hatte bestehen können. Mit einer Begeisterung, die grenzenlosem Ehrgeiz und selbstsüchtigem Hochmut entsprang, begann er sich mit seinen Weisen zu beraten, wie dies zu bewerkstelligen sei. Vergessen war die einzigartige Vorsehung, die mit dem Traum und dem großen Standbild verbunden war; vergessen auch dessen Bedeutung, die ihm der Gott Israels durch seinen Diener Daniel erklärt hatte und dass dadurch die führenden Männer seines Reiches vor einem schmachvollen Tod bewahrt worden waren. Alles war verdrängt vom Verlangen, die eigene Macht und Herrschaft aufzurichten. Der König und seine Ratgeber beschlossen, Babylon mit allen Mitteln zu einer Weltmacht zu erheben, die sich der universalen Treue aller würdig erweisen sollte.MUO 339.2

    Die symbolische Darstellung, durch die Gott dem König und dem Volk Babylons seine Absicht mit den Nationen der Erde offenbart hatte, wurde nun zur Verherrlichung menschlicher Macht ins Gegenteil verkehrt. Daniels Auslegung wurde verworfen und sollte vergessen werden. Die Wahrheit sollte falsch gedeutet und falsch angewandt werden. Das Sinnbild, durch das der Himmel den Menschen wichtige Ereignisse der Zukunft enthüllen wollte, sollte dazu verwandt werden, die Verbreitung der Erkenntnis zu behindern, die Gott der Welt vermitteln wollte. Auf diese Weise versuchte Satan durch den Plan ehrgeiziger Männer, die Absicht Gottes für die Menschheit zu durchkreuzen. Ihr Feind wusste, dass der Wahrheit, die nicht mit Irrtum vermischt ist, eine rettende Kraft innewohnt. Wenn aber diese Wahrheit entstellt und zur Selbstverherrlichung und Förderung menschlicher Absichten missbraucht wird, wird daraus eine Macht zum Bösen.MUO 339.3

    Großzügig ließ Nebukadnezar aus seinem reichen Vorrat an Schätzen eine große Statue aus Gold anfertigen, die in den Grundzügen - außer in ihrem Material - derjenigen glich, die er im Traum gesehen hatte. Die Babylonier waren zwar an prachtvolle Darstellungen ihrer heidnischen Götter gewöhnt, aber etwas so Eindrucksvolles und Majestätisches wie diese glänzende Statue hatten sie noch nie geschaffen, »sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit« (Daniel 3,1b). Und es überrascht nicht, dass in einem Land, wo Götzenverehrung allgemein vorherrschte, das herrliche und unbezahlbare Bildnis in der Ebene von Dura als Verkörperung der Herrlichkeit, der Pracht und der Macht Babylons zu einem Gegenstand der Anbetung geweiht werden sollte. Dementsprechende Vorbereitungen wurden getroffen, und es erging ein Erlass, dass am Tag der Einweihung alle Menschen ihre Untertanentreue gegenüber der babylonischen Macht zeigen sollten, indem sie sich vor dem Standbild verneigten.MUO 339.4

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