Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents
Macht Und Ohnmacht - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Daniel Wird Vor Den König Geholt

    Da fiel der Königinmutter ein, dass Daniel vor mehr als einem halben Jahrhundert dem König Nebukadnezar den Traum vom großen Standbild und dessen Deutung erklärt hatte. »Lange lebe der König!« sagte sie. »Du brauchst nicht zu erschrecken oder blass zu werden. Es gibt einen Mann in deinem Reich, in dem der Geist der heiligen Götter wohnt. Während der Herrschaft deines Vaters3In Daniel Kapitel 5 wird viermal erwähnt, dass Nebukadnezar, der Vater Belsazars sei. Durch den Geschichtsschreiber Herodot wissen wir, dass Nebukadnezar Nitokris, eine ägyptische Königin, heiratete. Aus diese Ehe kam eine Tochter, die mit Nabonid verheiratet war und einen Sohn, Belsazar, hatte. Die hebräischen Begriffe »Vater« und »Sohn« können von ihrer Bedeutung her über eine oder mehrere Generationen hinweg benutzt werden. zeigte sich, dass er mit Erkenntnis, Verstand und Weisheit gesegnet ist, von der Art, wie sie sonst nur bei den Göttern gefunden wird. Dein Vater, König Nebukadnezar, machte ihn zum Obersten aller Zauberer, Zeichendeuter, Astrologen und Wahrsager Babels, - eben deshalb, weil er einen so außergewöhnlichen Verstand und Geist und überdies Klugheit besitzt, die sich in der Deutung von Träumen und im Enträtseln von Geheimnissen zeigen. Dieser Mann heißt Daniel, aber der König hat ihm den Namen Beltschazar gegeben. Lass nun Daniel rufen, er wird dir die Bedeutung der Schrift sagen können.« (Daniel 5,10b-12 NLB)MUO 355.1

    »Also wurde Daniel vor den König geführt.« Belsazar rang um die Fassung und sagte zum Propheten: »Bist du Daniel, den mein Vater, König Nebukadnezar, als Gefangenen von Juda hierher gebracht hat? Man sagt über dich, dass der Geist der Götter in dir wohnt und dass Erleuchtung, Scharfsinn und eine besondere Weisheit bei dir gefunden wurden. Ich habe alle diese Weisen und Wahrsager kommen lassen, damit sie die Schrift lesen und mir anschließend erklären sollten, was ihre Bedeutung ist. Das ist aber keinem von ihnen gelungen. Jetzt habe ich über dich gehört, dass du in der Lage seist, Deutungen zu geben und Geheimnisse zu lösen. Nun, wenn es dir gelingt, diese Schrift dort zu lesen und mir zu sagen, was sie bedeutet, sollst du in königliche Purpurgewänder gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen. Und du sollst zum dritthöchsten Mann im Reich erhoben werden.« (Daniel 5,13-16 NLB)MUO 355.2

    Unbeeindruckt von den Versprechungen des Königs stand Daniel in der ruhigen Würde eines Dieners des Allerhöchsten vor der angsterfüllten Menge - nicht um Schmeichelworte auszusprechen, sondern um eine Gerichtsbotschaft zu erläutern. »Behalte deine Geschenke, und deine Belohnungen gib einem anderen!«, sagte er. »Ich will dir die Schrift auch so vorlesen und dir ihre Bedeutung mitteilen.« (Daniel 5,17 NLB)MUO 355.3

    Zuerst erinnerte der Prophet Belsazar an Dinge, die ihm vertraut waren und ihn doch nicht die Demut gelehrt hatten, die ihn hätte retten können. Er sprach über Nebukadnezars Sünde und Fall und wie der Herr mit ihm verfuhr, wie er ihm Herrschaft und Ruhm verlieh, wie das göttliche Urteil wegen seines Stolzes über ihn erging und er daraufhin die Macht und Barmherzigkeit des Gottes Israels anerkannte.MUO 356.1

    Dann rügte er Belsazar kühn und nachdrücklich wegen dessen großer Bosheit. Er hielt dem König seine Sünden vor und zeigte ihm, was er zu lernen versäumt hatte. Belsazar hatte weder die Erfahrungen seines Großvaters4Siehe Fußnote von S. 355. richtig gedeutet noch die warnenden Ereignisse beachtet, die für ihn selbst bedeutungsvoll waren. Er hatte Gelegenheit gehabt, den wahren Gott kennenzulernen und ihm zu gehorchen, aber er hatte sie unbeachtet gelassen und erntete nun die Früchte seiner Auflehnung.MUO 356.2

    »Du, Belsazar ... warst dennoch nicht demütig vor Gott«, erklärte der Prophet, »sondern warst überheblich gegen den Herrn des Himmels und hast die Becher seines Tempels holen lassen. Ihr habt Wein aus ihnen getrunken, du und die mächtigen Männer in deinem Reich, deine Frauen und Nebenfrauen, und währenddessen habt ihr ein Loblied angestimmt auf die Götter aus Silber, Gold, Bronze, Eisen, Holz und Stein. Dabei können diese Götzen weder hören noch sehen noch irgendetwas wissen. Dem Gott dagegen, der dein Leben erhält und dein Schicksal lenkt, hast du nicht die Ehre gegeben! Deshalb hat er diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.« (Daniel 5,22-24 NLB)MUO 356.3

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents