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Macht Und Ohnmacht - Contents
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    Die Unterstützung Des Volkes Gewinnen

    Nehemia besaß einen königlichen Auftrag, der von den Einwohnern die Zusammenarbeit mit ihm beim Wiederaufbau der Stadtmauern forderte. Doch er wollte nicht von der Ausübung von Macht abhängig sein. Vielmehr wollte er das Vertrauen und die Zuneigung des Volkes gewinnen. Er wusste, wie wichtig es war, dass in dem großen bevorstehenden Werk eine Verbindung der Herzen wie auch der Hände zustande kam. Am nächsten Tag trug er den versammelten Leuten nur solche Argumente vor, die ihre schlummernden Kräfte wecken und die zerstreute Menge einigen konnten.MUO 432.3

    Nehemias Zuhörer wussten nichts von seinem mitternächtlichen Ausflug während der vergangenen Nacht. Er erzählte ihnen auch nichts davon. Aber gerade dieser Rundritt trug wesentlich zu seinem Erfolg bei, denn nun konnte er mit einer so genauen, bis ins Einzelne gehenden Kenntnis von der Lage der Stadt reden, dass seine Zuhörer in Erstaunen versetzt wurden. Der Eindruck, den die Schwäche und Erniedrigung Jerusalems auf ihn gemacht hatten, verlieh seinen Worten Ernst und Kraft.MUO 432.4

    Nehemia verwies darauf, welch schlechten Ruf die Juden bei den Heiden hatten, wie ihre Religion missachtet und ihr Gott gelästert wurde. Er erzählte seinen Zuhörern, dass er in einem fernen Land von ihrer Trübsal gehört und um ihretwillen die Gunst des Himmels erfleht habe. Während seines Gebets habe er sich entschlossen, den König um Erlaubnis zu bitten, ihnen zu Hilfe zu kommen. Er habe Gott gebeten, der König möge nicht nur seine Zustimmung erteilen, sondern ihn auch mit Vollmacht ausrüsten und ihm die für das Werk erforderliche Unterstützung anbieten. Sein Gebet sei auf eine Weise beantwortet worden, die zeige, dass der Plan vom Herrn stamme.MUO 432.5

    Nachdem er durch diesen Bericht gezeigt hatte, dass ihm der Gott Israels und der persische König Vollmacht verliehen hatten, fragte er das Volk gerade heraus, ob es diese Gelegenheit nutzen, sich aufraffen und die Stadtmauer bauen wolle.MUO 433.1

    Dieser Aufruf traf sie ins Herz. Der Gedanke, wie sich die Gunst des Himmels für sie eingesetzt hatte, verwandelte ihre Befürchtungen in Scham. Einmütig riefen sie: »>Auf, lasst uns bauen!‹ Und sie nahmen das gute Werk in die Hand.« (Nehemia 2,18)MUO 433.2

    Nehemia ging mit ganzem Herzen an das Unternehmen, das er begonnen hatte. Seine Hoffnung und Energie, seine Begeisterung und Entschlossenheit wirkten ansteckend und beseelten andere mit dem gleichen Mut und der gleichen edlen Motivation. Jeder Mann wurde gewissermaßen zu einem Nehemia und half, das Herz und die Hand seines Nachbarn zu stärken.MUO 433.3

    Als die Feinde Israels hörten, was sich die Juden vorgenommen hatten, lachten sie sie aus und höhnten: »Was habt ihr vor? Wollt ihr euch etwa gegen den König auflehnen?« Doch Nehemia antwortete: »Der Gott des Himmels ist es, der uns Gelingen geben wird. Und wir, seine Diener, werden ans Werk gehen und bauen. Für euch aber gibt es keinen Anteil, keinen Rechtsanspruch und kein Andenken in Jerusalem.« (Nehemia 2,19.20 NLB)MUO 433.4

    Die Priester gehörten zu den Ersten, die von Nehemias Begeisterung und Eifer erfasst wurden. Aufgrund ihrer einflussreichen Stellung konnten diese Männer viel tun, um das Werk gelingen oder scheitern zu lassen. Von Anfang an trug ihre bereitwillige Mitarbeit nicht wenig zum Erfolg bei. Die meisten Fürsten und Leiter Israels kamen ihrer Pflicht vorbildlich nach, und diese treuen Männer werden in der Bibel ehrenhaft erwähnt. Allerdings gab es auch einige vornehme Bürger von Tekoa, die sich »weigerten ... im Dienst für ihren Herrn den Rücken krummzumachen« (Nehemia 3,5b NLB). Der Bericht über diese faulen Leute trägt den Makel der Schande und ist als Warnung für alle künftigen Generationen überliefert worden.MUO 433.5

    In jeder religiösen Bewegung halten sich einige abseits und verweigern jede Hilfeleistung, obwohl sie nicht leugnen können, dass es sich um Gottes Werk handelt. Es wäre gut für sie zu bedenken, dass darüber im Himmel lückenlos Buch geführt wird und sie aufgrund dessen einmal gerichtet werden. Da wird jede versäumte Gelegenheit zum Dienst für Gott aufgeschrieben. Es wird aber auch jede Tat des Glaubens und der Liebe zur ewigen Erinnerung festgehalten.MUO 433.6

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