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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 1 - Contents
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    Teil 7: Reifezeit und Jugend

    Kapitel 31: Probleme der Jugend

    Jugendliche sind offen und hoffnungsvoll — Jugendliche sind offen, fröhlich, begeisterungsfähig und hoffnungsvoll. Wenn sie einmal begriffen haben, wie segensreich es ist, sich Christus unterzuordnen, möchten sie von ihm ständig Neues lernen. Der Herr wird Wege öffnen für die, die auf seinen Ruf reagieren. Testimonies for the Church VI, 471 (1900).ICP1 293.1

    Das Schicksal bestimmen — Durch die Gedanken und Gefühle, mit denen sich junge Menschen in ihren frühen Jahren befassen, bestimmen sie ihren Lebensweg. Rechte, anständige und mutige Gewohnheiten, die man in der Jugend entwickelt, werden ein Teil des Charakters und bestimmen in der Regel den Lebensweg eines Menschen. Es steht allen jungen Menschen frei, sich für Gut oder Böse zu entscheiden. Sie können sich durch gute Taten auszeichnen, aber auch zu Verbrechern werden. The Signs of the Times, 11. Oktober 1910; Child Guidance 196.ICP1 293.2

    Erziehung zur Schwäche — An geistiger und sittlicher Kraft geschwächte Jugendliche sind meist das Produkt einer zu strengen Erziehung. Sie wurden nicht zum selbstständigen Denken und Handeln entsprechend ihrer geistigen Verfassung angeleitet, um dadurch geistig zu wachsen, Selbstbewusstsein zu erlangen und Vertrauen zu ihrem eigenen Können zu gewinnen. Wenn sie sich dann im Lebenskampf bewähren müssen und nach eigenem Ermessen handeln sollen, zeigt es sich, dass sie wie Tiere abgerichtet, aber nicht erzogen sind. Ihr Urteilsvermögen ist durch die strenge Zucht der Eltern und Lehrer völlig unterjocht statt gelenkt worden. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 289 (1872).ICP1 293.3

    Das Leben beherrschen lernen — Auch Kinder verfügen über einen verständigen Willen, der zur Beherrschung aller ihrer Kräfte angeleitet werden kann. Unverständige Tiere müssen abgerichtet werden, weil sie weder Vernunft noch Verstand besitzen. Aber der menschliche Geist muss zur Selbstbeherrschung erzogen werden, um des Menschen Wesen zu leiten, während die Tiere von ihrem Herrn im Zaum gehalten werden. Sie sind abgerichtet, ihm zu gehorchen. Der Besitzer des Tieres handelt und urteilt für sein Geschöpf. In dieser Weise kann auch ein Kind erzogen werden, sodass es, wie ein Tier, keinen eigenen Willen hat, dass seine Eigenständigkeit völlig in der seines Erziehers aufgeht und sein Wille ganz und gar dem Willen des Lehrers ergeben ist.ICP1 294.1

    Kinder, die so erzogen werden, lassen, was ihre moralische Stärke und ihr Verantwortungsbewusstsein betrifft, manche Wünsche offen. Man lehrte sie nicht, vernünftig und überlegt zu handeln. Ihr Wille wird von einem anderen gelenkt, und der Verstand erhält keine Gelegenheit zu reifen und sich zu stärken. Ohne Berücksichtigung ihrer ihnen eigentümlichen körperlichen Verfassung und ihrer geistigen Fähigkeiten erzieht und leitet man diese jungen Menschen, die einmal ihre besten Kräfte einsetzen sollen, wenn es verlangt wird. Der Pflege der schwächeren Anlagen gelte die besondere Beachtung der Lehrer, damit alle vorhandenen Kräfte ausgebildet werden können. Dann werden sie sich nicht nur körperlich stetig weiterentwickeln, sondern auch das geistige Vermögen wird ein bestimmtes Niveau erreichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 287.288 (1872).ICP1 294.2

    Viele sind unfähig selbst zu denken — Es gibt viele Kinder, die den Eindruck einer guten Erziehung erwecken, solange sie sich unter Aufsicht befinden; wenn sie jedoch nicht mehr dazu angehalten werden, Erziehungsratschläge anzunehmen, zeigen sie sich unfähig, selbstständig zu denken, zu urteilen und zu handeln. Diese Kinder haben so lange unter dem Einfluss einer harten Erziehung gestanden, dass ihnen heute das Selbstvertrauen fehlt, um dem eigenen Urteilsvermögen zu folgen. Sie besitzen auch keine eigene Meinung; denn gerade in den Dingen, die dafür besonders geeignet waren, sich eine eigene Meinung zu bilden, durften sie nicht selbstständig denken und handeln.ICP1 294.3

    Wenn sie schließlich ihre Eltern verlassen und auf sich selbst angewiesen sind, werden sie leicht durch das Urteil anderer in falsche Bahnen gelenkt. Ihnen fehlt Charakterfestigkeit. Man lässt sie nicht früh genug, und sobald es ratsam erscheint, auf eigenen Füßen stehen. Deshalb können ihre Verstandeskräfte nicht richtig reifen und sich entfalten. Die Kinder werden so lange von ihren Eltern gelenkt, bis sie schließlich vollständig von ihnen abhängig sind. Ihre Eltern ersetzen ihnen Verstand und Urteilskraft. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 288 (1872).ICP1 295.1

    Die Folgen von Druck und Angst — Eltern und Lehrer, die sich brüsten, sich die ihrer Obhut anvertrauten Kinder völlig gefügig gemacht zu haben, stellten ihre Großsprecherei ein, wenn sie das künftige Leben ihrer Kinder verfolgen könnten, deren Eigenständigkeit sie durch Zwang oder Furcht unterworfen und gebrochen haben. Diese Kinder sind beinahe gänzlich unvorbereitet, um in das unerbittliche Leben hinausgeschickt zu werden. Stehen diese Jugendlichen nicht mehr unter den Fittichen ihrer Eltern und Erzieher und werden sie dann selbstständig denken und handeln müssen, lässt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese Kinder in falsche Bahnen geraten und den Mächten der Versuchung in die Hände fallen. Ihr Leben bleibt ohne Erfolg, und die gleichen Mängel werden auch in ihrem religiösen Leben erkennbar. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 289 (1872).ICP1 295.2

    Erziehung, die anregt und stark macht — Wenn der Mensch den Kinderschuhen entwachsen und dem Einfluss der Eltern und Lehrer entzogen ist, hört die Erziehung ja nicht auf. Nun erzieht ihn das Leben — und dessen Erziehungsmethoden sind nicht selten hart und unbequem. Ziel der Erziehung in Elternhaus und Schule muss es deshalb sein, die jungen Leute auf die mitunter recht raue Wirklichkeit vorzubereiten. Es ist wahr, dass Gott uns liebt und dass er uns glücklich sehen möchte. Wenn wir uns stets nach seinem Willen richten würden, bliebe uns viel Leid erspart. Aber das ist ja leider nicht der Fall. Deshalb müssen wir immer wieder am eigenen Leibe erfahren, wie viel Schmerz, Mühsal und Belastung durch die Sünde in die Welt und unser eigenes Leben eingedrungen sind. Wenn wir die Kinder lehren, das alles auf sich zu nehmen, geben wir ihnen etwas unschätzbar Wichtiges mit auf den Lebensweg. Education 295 (1903).ICP1 295.3

    Reaktion auf eiserne Regeln — Erziehe nicht mit Härte, und lege Jugendlichen keine zu strengen Regeln auf. Durch solch eiserne Regeln und scharfe Befehle werden sie manchmal erst dazu veranlasst, das zu tun, was sie eigentlich nicht dürfen. Wenn wir junge Menschen zurechtweisen oder bestrafen müssen, sollten wir ihnen gleichzeitig zeigen, dass uns viel an ihnen liegt. Lasst sie spüren, dass es euch ein großes Anliegen ist, dass in den Büchern des Himmels Gutes über sie eingetragen ist. Brief 67, 1902; Medical Ministry 180.ICP1 296.1

    Unbelastbar — Junge Menschen können einen starken Einfluss ausüben, wenn sie ihren Stolz und ihre Selbstsucht aufgeben und sich Gott weihen, aber im Allgemeinen sind sie nicht gewillt, für andere eine Last zu tragen. Sie müssen selbst getragen werden. Jetzt ist die Zeit, in der Gott in dieser Beziehung eine Veränderung erwartet. Er fordert Jung und Alt auf, umzukehren und Ernst zu machen. Wenn sie weiterhin in diesem lauwarmen Zustand bleiben, wird er sie aus seinem Mund ausspeien. Der treue Zeuge sagt: “Ich kenne deine Werke!” Ihr jungen Männer und Frauen, er kennt eure Werke, seien sie gut oder böse! Seid ihr reich an guten Werken? Jesus gibt euch einen guten Rat: “Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.” Offenbarung 3,18; Testimonies for the Church I, 485 (1867).ICP1 296.2

    Aus Gedanken werden Gewohnheiten — Wir sollten uns ständig bewusst sein, wie wichtig reine Gedanken sind. Die einzige Sicherheit für jede Seele ist rechtes Denken. “Wie ein Mensch denkt in seinem Herzen, so ist er.” Die Fähigkeit der Selbstbeherrschung wird stärker, wenn man sie übt. Zuerst scheint es schwierig, aber durch stetige Übung wird es einfacher, und mit der Zeit entstehen gute Gewohnheiten. Wenn wir wollen, können wir uns abwenden von allem, was billig und minderwertig ist, und einen hohen Anspruch entwickeln. Dann werden wir von Menschen geachtet und von Gott geliebt. The Ministry of Healing 491 (1905).ICP1 296.3

    Traurige Beispiele in der Geschichte — Der Charakter Napoleons war geprägt von seiner Erziehung. Unkluge Lehrer weckten in ihm den Wunsch nach Eroberung. Sie gaben ihm Spielzeugarmeen und setzten ihn als Kommandeur an deren Spitze. So wurde die Grundlage gelegt für sein Streben nach Macht und Blutvergießen. Hätte man die gleiche Sorgfalt darauf verwendet, aus ihm einen guten Menschen zu machen, und den Geist des Evangeliums in sein junges Herz gepflanzt, wäre seine Lebensgeschichte sicher ganz anders verlaufen.ICP1 297.1

    Man sagt, dass Hume, der Skeptiker, in seiner Jugend ernsthaft an das Wort Gottes glaubte. Dann wurde er Mitglied eines Debattierclubs und erhielt den Auftrag, Argumente gegen den Glauben auszuarbeiten. Und als er sich ernsthaft und mit großem Fleiß mit dieser Materie auseinander setzte, wurde sein wacher Verstand mit den Spitzfindigkeiten des Skeptizismus infiziert. Es dauerte nicht lange, und er glaubte daran. Sein ganzes nachfolgendes Leben war von Unglauben geprägt. The Signs of the Times, 11. Oktober 1910; Child Guidance 196.ICP1 297.2

    Der Einfluss des Lesestoffs*Siehe auch Kapitel 13: Nahrung für den Verstand. — Viele Jugendliche lesen gerne. Sie lesen alles, was sie bekommen können. Ich rate den Eltern solcher Kinder, darauf zu achten, was ihre Kinder lesen. Erlaubt nicht, dass auf euren Tischen Zeitschriften und Magazine herumliegen, in denen schlechte Liebesgeschichten abgedruckt sind. Ersetzt sie durch Bücher, die den Jugendlichen helfen, einen guten Charakter zu entwickeln, in denen sie die Liebe zu Gott und Christus kennen lernen. Ermutigt eure Kinder, sich wertvolles Wissen anzueignen und Gutes für ihre Seelen, damit für schlechte, erniedrigende Gedanken kein Platz mehr ist. Setzt ihnen Grenzen und erlaubt ihnen keinen Lesestoff, der keine gute geistige Nahrung für sie ist. Das Geld, das man für Jugendmagazine ausgibt, erscheint nicht viel, aber sie sind teuer, wenn man bedenkt, wie viel Schaden sie anrichten und wie wenig Gutes in ihnen zu finden ist. Counsels to Parents, Teachers, and Students 133 (1913).ICP1 297.3

    Der Verstand wird geprägt durch das, womit er sich befasst — Der Verstand wird geprägt durch die Dinge, mit denen er sich befasst. Wenn alle die Bibel studieren würden, wären wir weiter entwickelt und hätten ein tieferes Verständnis und eine umfassendere Intelligenz, als wenn wir uns nur mit weltlichen Wissenschaften und Geschichte befassten.*Siehe auch Kapitel 11: Bibelstudium und Verstand. Dem, der ernsthaft in ihr forscht, vermittelt die Bibel eine geistige und geistliche Entwicklung. Er wird dadurch demütig, denn Gott und seine offenbarte Wahrheit treten in den Vordergrund. The Review and Herald, 21. August 1888; Fundamentals of Christian Education 130.ICP1 298.1

    Der Wert persönlicher religiöser Erfahrung — Gott sollte das höchste Ziel unserer Gedanken sein. Wenn wir über ihn nachdenken und ihm unsere Bitten vortragen, wird die Liebe zu ihm in unseren Herzen lebendig. Wenn wir die Andacht und das Gebet vernachlässigen, werden wir mit Sicherheit einen Rückgang in unserem Glaubensleben erfahren. Wir werden sorglos und träge.ICP1 298.2

    Glaube ist nicht eine Gefühlsangelegenheit, sondern muss unser tägliches Leben und unsere Pflichten durchdringen. Weder im Beruf noch in der Freizeit werden wir zulassen, dass etwas geschieht, was den Glauben ausschließt. Ausdauer ist hier erforderlich.ICP1 298.3

    Wir müssen selbst etwas tun; niemand kann uns diese Aufgabe abnehmen. Niemand anderer als wir selbst kann an unserer Erlösung festhalten “mit Furcht und Zittern”. Das ist der Teil, den Gott uns überlässt. Testimonies for the Church II, 505.506 (1870).ICP1 298.4

    Arbeit — ein Erziehungsprinzip — Wie zur Zeit Israels müssten heute alle jungen Leute praktisch ausgebildet werden. Jeder sollte irgendein Handwerk erlernen, mit dem er in Notzeiten seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Das ist nicht nur für ihn wichtig als Sicherung gegen die Wechselfälle des Lebens, sondern auch wegen seiner allseitigen Entwicklung. Selbst wenn jemand genau wüsste, dass er seinen Unterhalt nie mit der Hände Arbeit zu verdienen brauchte, sollte er dennoch unterwiesen werden, handwerklich zu arbeiten. Ohne körperliche Bewegung wird niemand kräftig und gesund sein; und regelmäßige Arbeit trägt nicht wenig zur Ertüchtigung und Charakterbildung bei. Patriarchen und Propheten 582 (1890).ICP1 299.1

    Untätigkeit ist Sünde — Die Vorstellung, dass die Ablehnung einer sinnvollen Tätigkeit einen echten Gentleman oder eine feine Dame ausmache, steht im Widerspruch zu Gottes Schöpfungsplan für den Menschen. Untätigkeit ist Sünde, und wenn man es ablehnt, die notwendigen Arbeiten des täglichen Lebens zu erlernen, ist das eine Dummheit, die man später im Leben oft bitter bereuen wird. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 75.ICP1 299.2

    Hausarbeit nicht vernachlässigen — In Kindheit und Jugend sollten das theoretische und das praktische Lernen miteinander verbunden sein. Kinder müssen lernen, einen Teil der Hausarbeit zu übernehmen. Sie müssen lernen, Vater und Mutter mit den kleinen Dingen, die sie tun können, zu unterstützen. Man muss sie dazu erziehen, selbstständig zu denken und die ihnen aufgetragenen Arbeiten nicht zu vergessen. So entwickeln sie gute Gewohnheiten und sind in jedem Alter in der Lage, ihre Pflichten zu erfüllen. Wenn Kinder zu Hause ordentlich erzogen werden, treiben sie sich nicht, wie so viele, auf der Straße herum und sind nicht der gefahrvollen Erziehung der Straße ausgesetzt. Eltern, die ihre Kinder auf empfindsame Weise lieben, ziehen sie zu Haushaltspflichten heran und erlauben ihnen nicht, zu faulen Menschen heranzuwachsen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 149 (1913).ICP1 299.3

    Was jede Frau wissen sollte — Manche gebildeten Frauen, die einen hervorragenden Schulabschluss von einer Eliteschule haben, sind beschämend unwissend in den Pflichten des täglichen Lebens. Von Haushaltsführung haben sie keine Ahnung, und es gelingt ihnen nicht, ihre Familie glücklich zu machen. Sie können über die hohen Aufgaben und über die Rechte der Frauen Reden halten, aber sie selbst entsprechen nicht diesem Bild.ICP1 300.1

    Jede Tochter Evas hat ein Recht darauf, die Aufgaben, die in einem Haushalt anfallen, zu erlernen. Jede junge Frau sollte so ausgebildet werden, dass sie, wenn sie einmal Ehefrau und Mutter wird, in ihrem eigenen Reich herrschen kann wie eine Königin. Sie sollte hervorragend qualifiziert sein für ihre Aufgaben als Mutter.ICP1 300.2

    Sie hat ebenfalls ein Anrecht darauf, körperliche Zusammenhänge zu verstehen und die Grundsätze der Hygiene zu lernen. Sie muss Bescheid wissen über gesunde Ernährung und Kleidung, über Arbeit und Freizeitgestaltung und viele andere Dinge, die das Wohlergehen einer Familie betreffen. Es ist für sie auch wichtig, etwas über Krankenpflege zu wissen, damit sie ihre Kinder nicht einer fremden Pflegerin überlassen muss. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 75.ICP1 300.3

    Wenn Frauen versäumen, ihren Verstand zu nutzen — Frauen, die auf ihre Frömmigkeit pochen, versäumen oft, ihren Verstand zu gebrauchen. Sie reden gedankenlos daher, und das ist ein großer Fehler. Manchmal hat man den Eindruck, sie hätten keinen Verstand, weil sie nicht denken, bevor sie reden. Es wäre gut, bei Andacht und Gebet darüber nachzudenken, damit sie etwas ändern können.ICP1 300.4

    Der Grund dafür, dass Frauen oft so labil sind, ist darin zu suchen, dass sie ihren Verstand nicht gebrauchen und so wenig überlegen. Und weil sie ihren Verstand nicht gebrauchen, bleiben sie abhängig von anderen, lassen sie für sich denken und planen, und was sie sagen, wird immer wirkungsloser. Manche müssen wirklich lernen, ihren Verstand zu gebrauchen; sie müssen sich zum Denken zwingen, denn solange sie sich darauf verlassen, dass andere ihre Probleme lösen und nicht ihren eigenen Geist anstrengen, werden sie unfähig bleiben, sich etwas zu merken, weitsichtig zu planen und klare Unterscheidungen zu treffen. Jeder Mensch muss sich darum bemühen, denken zu lernen. Testimonies for the Church II, 187.188 (1868).ICP1 300.5

    Die Kleidung sagt eine Menge aus — Kleidung sagt etwas aus über den Zustand von Herz und Verstand. Das Äußere zeigt, wie es innen aussieht. Ein übermäßiger Aufwand ist kein Zeichen von Intelligenz oder Feinheit. Es ist vielmehr so, dass man bei Frauen, die sich sehr behängen und einen großen Kleideraufwand betreiben, voraussetzen kann, dass sie für ihre Weiterbildung und andre nützlichere Dinge nicht viel Zeit aufwenden. Manuskript 76, 1900.ICP1 301.1

    Reinheit im Denken und Handeln ist notwendig — Ich fordere euch ernsthaft dazu auf, euch der Notwendigkeit der Reinheit im Denken, Reden und Handeln bewusst zu sein. Wir sind Gott für alles, was wir tun, verantwortlich, das kann uns niemand abnehmen. Wir müssen uns beständig weiterentwickeln durch Grundsätze, die wir verkündigen, aber ebenso durch unser eigenes Bemühen und unser Vorbild. Wenn wir Bekanntschaften pflegen, sollten wir das nicht nur zu unserem Vergnügen tun, sondern mit dem Ziel, Seelen zu retten. The Review and Herald, 10. November 1885; Evangelism 495.ICP1 301.2

    Selbstbefriedigung wirkt sich negativ auf das Seelenleben aus*Siehe Child Guidance 439-468. — Manche Kinder beginnen mit der Selbstbefriedigung bereits im Kleinkindalter, und wenn sie dabei bleiben, verstärkt sich diese Neigung mit zunehmendem Alter. Sie sind unruhig und interessieren sich sehr früh für das andere Geschlecht. Sie benehmen sich nicht zurückhaltend und bescheiden, sondern sind frech und anmaßend. Ihr falsches Verhalten hat Auswirkungen auf ihr Seelenleben. Ihre Gedanken beschäftigen sich mit unreinen Dingen, und ihre Phantasie wird durch schlechte Literatur und zweifelhafte Liebesgeschichten angeheizt. Sie arbeiten nicht gern und klagen immer gleich über Müdigkeit, Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen. Gibt es dafür einen Grund? Sind sie von der Arbeit müde? Nein, das bestimmt nicht! Aber die Eltern erlauben ihnen zu klagen und entlassen sie aus der Arbeit und der Verantwortung. Das ist das Schlimmste, was sie tun können! Sie bauen damit die letzte Barriere gegen Satans Angriffe ab. Nützliche Arbeit würde diesen Kindern helfen, sich zu beherrschen. Testimonies for the Church II, 481 (1870).ICP1 301.3

    Energie sinnvoll einsetzen — Wir brauchen die Talente der Jugend in unseren Gemeinden. Gut organisiert und richtig ausgebildet können die jungen Menschen auf diese Weise ihre überschüssigen Energien loswerden. Wenn diese Energien nicht in die richtigen Bahnen gelenkt werden, nutzen die Jugendlichen sie zum Schaden ihrer geistlichen Entwicklung, und das kann auch auf ihre Freunde negative Auswirkungen haben. Gospel Workers 211 (1915).ICP1 302.1

    Junge Menschen brauchen Beschäftigung — Junge Menschen verfügen über überschüssige Energie, und wenn sie nach dem Stillsitzen in der Schule kein sinnvolles Ventil dafür finden, besteht die Gefahr, dass sie unruhig und ungeduldig werden und sich an groben Sportarten beteiligen, wie sie an vielen Schulen und Colleges üblich sind, oder sie suchen sich andere Zerstreuung. Viele Jugendliche, die völlig harmlos von zu Hause kommen, werden durch die Gesellschaft, die sie sich suchen, verdorben. The Signs of the Times, 29. Juni 1882; Fundamentals of Christian Education 72.ICP1 302.2

    Jugendliche reagieren auf gute Vorschläge — Das Beste, was ein Lehrer seinen Schülern außer Wissensvermittlung noch geben kann, ist Kameradschaft und Freundschaft. Freundschaftlicher Kontakt schafft Nähe, lässt aufeinander hören und einander verstehen. Das ist nicht nur bei Erwachsenen so, sondern auch bei Kindern. Solche Beziehungen lassen sich am leichtesten aufbauen, wenn Lehrer und Schüler auch außerhalb des Unterrichts Berührungspunkte haben ... Junge Menschen sind von Natur aus begeisterungsfähig und meist schnell zu gemeinsamen Unternehmungen bereit. Wer diese Chance nutzt, gibt seinen Schülern Lebenshilfen mit, die weit über das Klassenzimmer und die Schulzeit hinaus wirksam sind. Education 217.218 (1903).ICP1 302.3

    Manchmal sehen sie Gott nicht als den liebevollen Vater — Im Allgemeinen benehmen sich die Jugendlichen so, als wären die wertvollen Stunden der Gnadenzeit nichts weiter als ein großes Fest und als hätte man sie nur in diese Welt gesetzt, damit sie sich amüsieren und ein ständiges Unterhaltungsprogramm geboten bekommen. Satan bemüht sich außerordentlich darum, sie glauben zu lassen, dass sie nur an weltlichen Vergnügungen Freude haben können, und dann versuchen sie, diese Vergnügungen als harmlos und gesundheitsfördernd darzustellen. Manche Ärzte verbreiten die Idee, dass eine geistliche Einstellung und die Hingabe an Gott gesundheitsschädlich seien. Das passt dem Widersacher der Seele sehr gut. Testimonies for the Church I, 501 (1867).ICP1 303.1

    Eine krankhafte Phantasie stellt Gott falsch dar — Es gibt Menschen mit einer krankhaften Phantasie, die den Glauben an Jesus falsch darstellen, weil sie nicht den richtigen biblischen Glauben haben. Manche quälen sich selbst ihr ganzes Leben lang wegen ihrer Sünden; sie kennen alle nur einen vergeltenden Gott. Christus und die erlösende Macht seines Blutes können sie nicht sehen. Sie haben eigentlich gar keinen Glauben. Solche Menschen sind oft sehr unausgeglichen.ICP1 303.2

    Durch die ererbte Veranlagung für bestimmte Krankheiten und eine falsche Erziehung haben sie verkehrte Gewohnheiten entwickelt, sind seelisch krank geworden und können nicht mehr vernünftig denken. Es fehlt ihnen das seelische Gleichgewicht. Frömmigkeit und ein gerechtes Leben schaden der Gesundheit nicht, sondern erhalten den Körper gesund und stärken die Seele. Testimonies for the Church I, 501 (1867).ICP1 303.3

    Grenzen sind notwendig — Lass dich immer von Grundsätzen und nicht von Augenblickslaunen leiten! Dämpfe dein natürliches Temperament durch Sanftmut! Sei nicht leichtfertig, handle nicht flüchtig und lasse keine billigen Witze über deine Lippen kommen! Auch die Gedanken dürfen nicht mit dir durchgehen, du musst sie beherrschen lernen und sie Christus gehorsam unterordnen. Konzentriere sie auf geheiligte Dinge, dann werden sie durch die Gnade Christi rein und wahrhaftig. The Ministry of Healing 491 (1905).ICP1 303.4

    Sentimentales Getue ist nicht hilfreich im Leben — Du bist jetzt Student. Befasse dich mit geistlichen Dingen und halte alles sentimentale Getue von deinem Leben fern. Lerne für dich selbst und beherrsche dich. Du befindest dich jetzt in einem Lebensabschnitt, in dem sich dein Charakter in entscheidender Weise entwickelt. Nimm nichts auf die leichte Schulter, was dich daran hindert, in der Vorbereitung auf die Aufgabe, zu der dich Gott berufen hat, dein höchstes und heiligstes Ziel zu erreichen. Bleibe einfach, aber setze dir hohe Ziele für die harmonische Entwicklung deiner Fähigkeiten. Versuche ernsthaft, jeden Fehler zu berichtigen. Ererbte Neigungen kann man überwinden, ein aufbrausendes Wesen lässt sich beispielsweise durch die Gnade Christi überwinden. Jeder muss für sich persönlich begreifen, dass er sich in Gottes Werkstatt befindet und behauen wird. Brief 23, 1893.ICP1 304.1

    Guten Rat akzeptieren — ... Kinder ... sollten nicht nur belehrt werden, das Urteil erfahrener Menschen zu achten und sich der Führung ihrer Eltern und Lehrer anzuvertrauen, sondern auch so erzogen werden, dass sich ihre Wünsche mit denen ihrer Eltern und Lehrer decken und sie es als selbstverständlich ansehen, deren Rat zu befolgen. Wenn sie dann der leitenden Hand ihrer Eltern und Erzieher entwachsen sind, wird ihr Charakter gewiss nicht einem im Winde schwankenden Rohr gleichen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 288 (1872).ICP1 304.2

    Die bestmögliche Ausbildung — Der Herr will, dass wir uns um die bestmögliche Ausbildung bemühen, damit wir später anderen unsere Kenntnisse vermitteln können. Niemand von uns weiß im Voraus, an welchem Platz und auf welche Weise er einmal für Gott zu arbeiten oder zu sprechen berufen sein wird. Unser himmlischer Vater allein sieht im Voraus, was aus einem Menschen werden kann. Vor uns liegen Möglichkeiten, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen. Wir müssen unseren Geist schulen, um gegebenenfalls die biblische Wahrheit vor den höchsten irdischen Mächten so darstellen zu können, dass Gottes Name geehrt wird. Lasst uns deshalb keine Gelegenheit ungenutzt lassen, uns weiterzubilden, damit wir dann umso besser für Gott arbeiten können. Bilder vom Reiche Gottes 272 (1900).ICP1 304.3

    Der Verstand ist immer aktiv — Der Verstand hört niemals auf zu arbeiten. Er ist immer für Einflüsse offen, gute und schlechte. So wie das Bild eines Menschen durch Licht auf ein Foto gebannt wird, so werden dem Verstand eines Kindes Gedanken und Eindrücke eingeprägt, und ob es irdische Gedanken sind oder Eindrücke moralischer oder religiöser Natur, spielt dabei keine Rolle, sie sind weitgehend unauslöschlich.ICP1 305.1

    Wenn die Fähigkeit des Denkens erwacht, ist der Geist äußerst empfänglich, und die ersten Eindrücke sind von außerordentlicher Bedeutung, denn sie haben einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Charakters. Wenn es die richtigen Eindrücke sind und man auch, wenn das Kind älter wird, mit Geduld und Ausdauer dabeibleibt, werden das irdische und das ewige Geschick eines Kindes auf Dauer geformt sein. “Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird.” Sprüche 22,6. So lautet das Wort des Herrn. Special Testimonies on Education 71 (1897); Counsels to Parents, Teachers, and Students 143.ICP1 305.2

    Jugend — die Zeit der Möglichkeiten — Die Herzen der jungen Menschen sind so leicht zu beeindrucken wie Wachs, und man kann sie dazu anleiten, christliche Wesenszüge erstrebenswert zu finden, aber innerhalb von ein paar Jahren kann sich das Wachs in Granit verwandelt haben. The Review and Herald, 21. Februar 1878; Fundamentals of Christian Education 51.ICP1 305.3

    In der Jugend ist die Liebesfähigkeit am tiefsten, das Gedächtnis am fähigsten und das Herz am leichtesten zu beeindrucken; und diese Zeit sollte man nutzen, um junge Menschen geistig und körperlich so heranzubilden, wie es für sie für diese und die zukünftige Welt am vorteilhaftesten ist. The Youth’s Instructor, 25. Oktober 1894; Sons and Daughters of God 78.ICP1 305.4

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