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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 1 - Contents
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    Kapitel 5: Fanatisches Denken

    Fanatismus wird uns bedrängen — Wir leben in einer Zeit, in der gläubige und ungläubige Menschen von Fanatismus aller Art bedrängt werden. Satan wird kommen und auf die scheinheiligste Weise Lügen auftischen. Er wird alles Mögliche erfinden, um die Menschen zu verführen. Brief 121, 1901; Medical Ministry 114.ICP1 50.1

    Satans Methode — Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Satan es mit dem Feuer des Fanatismus versucht, wenn es ihm nicht gelingt, die Menschen durch Gleichgültigkeit kaltzustellen. Wenn der Geist Gottes in seinem Volk wirkt, wird auch der Feind aktiv. Er versucht das Denken einiger Menschen so zu beeinflussen, dass sie ihre persönlichen Gedanken und Charaktereigenschaften mit dem Werk Gottes verwechseln. Es besteht die Gefahr, dass man eigene Ideen für den Willen Gottes hält und unvernünftige Entscheidungen trifft. Viele verfolgen nur eigene Ziele und sind nicht von Gott dazu berufen. Brief 34, 1889; Testimonies for the Church V, 644.ICP1 50.2

    Das Ergebnis falscher Vorstellungen — Manche wollen einfach nicht hören. Sie folgen schon so lange eigenen Vorstellungen, hängen falschen Gedanken an, die sie von jemandem übernommen haben oder sind so überzeugt von ihrer eigenen Weisheit und ihren Charaktereigenschaften, dass sie betriebsblind geworden sind und nicht mehr über sich hinaussehen können. Sie ändern Glaubensgrundsätze, falsche Regeln werden in den Vordergrund gerückt und Maßstäbe werden gesetzt, die nicht von Gott stammen ... Manche von ihnen prahlen damit, dass sie zwar nicht von Gottes Willen abgefallen wären, aber allein in der Lage seien, richtig zu handeln. Manuskript 138, 1902.ICP1 50.3

    Es fehlt die gesunde geistliche Einstellung — Die Menschen, die so in Satans Schlingen gefangen sind, haben noch nicht zu einer gesunden geistlichen Einstellung gefunden. Sie sind verblendet, nehmen sich selbst zu wichtig und verlassen sich auf ihre eigenen Gedanken. Wie traurig ist der Herr, wenn er ihre großartigen, eitlen Reden hört! Sie plustern sich auf in ihrem Stolz, und der Feind ist überrascht, wie einfach es ist, sie einzufangen. Brief 126, 1906.ICP1 51.1

    Falsche Bescheidenheit — Unter den bekennenden Christen ist sehr oft eine sprunghafte, unechte Demut und Bescheidenheit wahrzunehmen. In ihrem Bemühen, sich selbst in den Griff zu bekommen, geben sich manche sehr bescheiden. Sie machen sich so klein wie möglich, versuchen aber alles aus eigener Kraft zu schaffen, und so fallen sie bei der kleinsten Schmeichelei um und werden nicht mehr gesehen. Sie sind im Grunde nicht gewillt, sich wirklich ganz Gott unterzuordnen, und so kann er auch nicht durch sie wirken.ICP1 51.2

    Nimm niemals Ehre für dich selbst in Anspruch. Arbeite nicht mit einem zweigleisigen Denken, indem du versuchst, einerseits Gott und andererseits dir selbst zu dienen. Stelle dich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern führe die Mühseligen und Beladenen zu Jesus, ihrem mitfühlenden Erlöser. Arbeite so, als könntest du ihn sehen, wie er, immer bereit, dir Kraft für deine Aufgabe zu geben, unmittelbar neben dir steht. Deine einzige Sicherheit besteht in der totalen Abhängigkeit von Christus. The Review and Herald, 11. Mai 1897.ICP1 51.3

    Überschwänglichen Gefühlen nicht zu viel Bedeutung beimessen — Manche fühlen sich in einer Versammlung nicht wohl, es sei denn, sie erleben etwas Erhebendes und Beglückendes. Sie versuchen, sich in eine Gefühlserregung hineinzusteigern. Der Einfluss solcher Versammlungen ist jedoch nicht sehr segensreich. Denn sobald dieser beglückende Gefühlsausbruch abgeklungen ist, zeigt sich ihr Gemüt noch unbefriedigter als vor Beginn der Versammlung, weil ihre Glückseligkeit nicht der rechten Quelle entsprungen war. Die dem geistlichen Wachstum förderlichsten Versammlungen sind durch feierlichen Ernst und gründliche Herzenserforschung gekennzeichnet. Jeder sucht sich selbst zu erkennen und in tiefer Demut von Christus zu lernen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 145.146 (1864).ICP1 51.4

    Seltsames Verhalten — Durch solchen Fanatismus, wie wir ihn in der letzten Zeit in Kalifornien unter uns erleben, mit diesem seltsamen Verhalten und dem Anspruch, Dämonen auszutreiben, versucht Satan, wenn möglich auch die Auserwählten zu verführen. Diese Leute, die vorgeben, eine besondere Botschaft für unsere Gemeinde zu haben, würden nicht davor zurückschrecken, sich gegenseitig der Besessenheit zu bezichtigen. Dann würden sie miteinander beten und behaupten, nun sei der Teufel ausgetrieben. Das Ergebnis ihrer Arbeit zeigt, wes Geistes Kind sie sind. Ich habe den Auftrag, zu verkünden, dass solch seltsames Verhalten nichts mit dem Herrn zu tun hat, dass derartige Vorstellungen Menschen in den Zusammenbruch führen können und dass die biblische Wahrheit dadurch falsch dargestellt wird. Brief 12, 1909.ICP1 52.1

    Streitsucht — Manche sind von Natur aus streitsüchtig. Es ist ihnen gleichgültig, ob sie mit ihren Glaubensbrüdern in Frieden leben oder nicht. Sie scheuen vor keiner Auseinandersetzung zurück und kämpfen gerne um irgendwelche eigenen Ideen, aber sie sollten sich das abgewöhnen, denn das ist kein christliches Verhalten. Arbeite mit aller Kraft daran, dass das Gebet Jesu, dass seine Jünger eins sein sollen, so wie er mit seinem Vater eins ist, Wirklichkeit werden kann. Keiner von uns ist sicher, wenn wir nicht täglich von Christus Demut und Sanftmut lernen.ICP1 52.2

    Sei in deiner Arbeit nicht diktatorisch, nicht zu streng und nicht widersprüchlich. Predige die Liebe Jesu, das wird die Herzen ansprechen und öffnen. Bemühe dich um Einigkeit mit deinen Brüdern, versucht zu einer Meinung zu kommen und einstimmig zu sprechen. Dieses Gerede von Teilung, weil nicht alle die gleiche Meinung vertreten, das dir derzeit durch den Kopf geht, kommt nicht von Gott, sondern vom Feind. Redet über die einfache Wahrheit, in der ihr euch einig seid. Sprecht über Einigkeit und werdet nicht engstirnig und überspannt, sondern lernt dazu. Manuskript 111, 1894.ICP1 52.3

    Leben nach selbsterfundenen Regeln — Viele, sehr viele verlassen sich auf ihre eigene Gerechtigkeit. Sie machen sich ihre eigenen Regeln und wollen sich nicht Christi Willen unterordnen und sich nicht das Kleid seiner Gerechtigkeit von ihm anziehen lassen. Sie entwickeln einen Charakter gerade so, wie es ihnen gefällt, und Satan freut sich über ihre Religiosität.ICP1 53.1

    Sie stellen das vollkommene Wesen, die Gerechtigkeit Christi falsch dar und betrügen dabei sich und andere. So kann Gott sie nicht annehmen, denn sie führen andere in die Irre. Sie werden dafür einmal ihren Lohn bekommen, zusammen mit Satan, dem großen Betrüger. Manuskript 138, 1902.ICP1 53.2

    Die Reaktion eines Fanatikers — Vor einigen Jahren besuchte mich ein Mann aus Red Bluff, Kalifornien, um mir seine Botschaft vorzutragen ... Er war der Meinung, Gott habe alle Verantwortungsträger der Gemeinschaft übergangen und allein ihm diese Botschaft anvertraut. Ich versuchte vergeblich, ihm klar zu machen, dass er sich irrte ... Als wir ihm unsere Sicht der Dinge darlegten, um ihm zu verdeutlichen, dass er zu falschen Schlüssen gekommen sei, wurde er von einer unsichtbaren Macht ergriffen und stieß einen markerschütternden Schrei aus ... Wir hatten viele Schwierigkeiten mit ihm. Schließlich verwirrte sich sein Geist, sodass er in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden musste. Brief 16, 1893; Für die Gemeinde geschrieben II, 65.ICP1 53.3

    Wie man Fanatikern begegnet — Gott ruft seine Diener auf, sein Denken und seinen Willen zu erforschen. Wenn dann Menschen mit seltsamen Ideen und selbsterfundenen Theorien auftauchen, lasst euch auf keine Streitgespräche mit ihnen ein, sondern beruft euch auf das, was ihr sicher wisst. Das Wort “Es steht geschrieben” ist eure schlagkräftigste Waffe. Es gibt Menschen, die spinnen ihre falschen Theorien mit sehr feinen Fäden. Gott sei Dank sind da aber auch die, die sich von Jesus belehren lassen und die Wahrheit genau kennen. Brief 191, 1905.ICP1 53.4

    Achtet auf Sprache und Einstellung — Wir leben in einer Zeit, in der wir sehr vorsichtig sein und sorgfältig prüfen müssen, was hinter der Arbeit, die getan wird, steckt. Einige werden falsche Theorien entwickeln und falsche Botschaften übermitteln. Satan wird das Denken einiger Personen verwirren und dafür sorgen, dass in unseren Reihen Fanatismus entsteht. So etwas haben wir im Jahre 1908 schon einmal gesehen. Der Herr möchte, dass seine Gemeinde vorsichtig mit solchen Dingen umgeht und sorgfältig auf alle entsprechenden Äußerungen und Einstellungen achtet. Satan wird seltsame Meinungen benutzen, um für Aufregung zu sorgen und Seelen zu betrügen. Brief 12, 1909.ICP1 54.1

    Vermeidet Prüfungen aufgrund menschlicher Erfindungen — Ständig werden neue und seltsame Dinge, religiöse Erweckungen und eigenartige Entwicklungen an uns herangetragen werden, damit unnötige Aufregung in den Gemeinden entsteht; aber unsere Gemeindeglieder sollten keinen unnötigen Prüfungen aufgrund von menschlichen Erfindungen ausgesetzt werden, die nur Streit auslösen. Manuskript 167, 1897.ICP1 54.2

    Seid vorsichtig mit “neuem”, “wunderbarem”, vermeintlich fortschrittlichem Licht — Ich trage eine große Last auf meiner Seele, weil ich weiß, was uns bevorsteht. Wenn jemand keine tägliche, lebendige Verbindung mit Gott hat, wird er sich mit jeder nur vorstellbaren Täuschung plagen müssen. Satans Engel sind klug; sie werden Dinge erfinden, die sie als fortschrittliche, neue, wunderbare Erkenntnis ausgeben. Aber selbst wenn diese Botschaften auch in gewisser Hinsicht wahr sind, so sind sie doch vermischt mit menschlichen Ideen und geben selbsterfundene Gebote als Gottes Gebote aus. Wenn es je eine Zeit gab, in der wir wachsam sein und ernsthaft beten sollten, dann ist das heute.ICP1 54.3

    Viele scheinbar gute Dinge müssen sorgfältig und unter ausdauerndem Gebet geprüft werden, denn sie sind klug erdachte Mittel des Feindes, um Menschen auf einen Pfad zu lenken, der so nahe am Weg der Wahrheit entlangführt, dass er kaum davon zu unterscheiden ist. Aber mit den Augen des Glaubens kann man erkennen, dass es ein verführerischer Weg ist. Zuerst meint man, dieser Weg sei richtig, aber wenn man ihn genau betrachtet, merkt man, dass er abweicht von dem Weg, der zur Heiligung und in den Himmel führt. Meine Brüder, ich warne euch vor krummen Wegen, damit die Lahmen nicht in die Irre gehen. Manuskript 82, 1894.ICP1 55.1

    Fanatismus ist schwer einzudämmen — Wenn dem Fanatismus freie Bahn gelassen wird, ist er kaum noch in den Griff zu bekommen. Es ist wie bei einem Brand, der schließlich das ganze Gebäude erfasst. Wenn gar Mitarbeiter im Werk Gottes solchen Fanatismus unterstützen, wäre es weit besser für sie, einen weltlichen Beruf zu ergreifen, anstatt durch ihren Eifer für die falsche Sache noch mehr Schaden in den Gemeinden anzurichten. Viele solcher fanatischen Bewegungen entstehen gerade in Zeiten, wo es darauf ankommt, dass die Kraft der Gemeinde Jesu nicht durch theologische Streitigkeiten und Irrtümer geschwächt wird. Natürlich steckt der Widersacher dahinter. Darum müssen wir ständig wachsam und auf eine enge Verbindung mit Christus bedacht sein. The General Conference Bulletin, 23. April 1901; Für die Gemeinde geschrieben II, 36.ICP1 55.2

    Fein gesponnene Theorien, welche die Gedanken beherrschen — Satan arbeitet auf so vielerlei Weise, dass sogar die Verkündiger des Evangeliums durch seine fein gesponnenen Theorien in Versuchung geraten, weil sie so anziehend und wichtig erscheinen und die Gedanken total beherrschen können. Und obwohl sie glauben, wichtige neue Erfahrungen gemacht zu haben, überbewerten sie nur ein paar eigenwillige Ideen und üben einen schädlichen Einfluss aus, der kaum noch etwas mit dem Herrn zu tun hat.ICP1 55.3

    Jeder Prediger sollte sich sehr genau damit befassen, was der Denkweise Christi entspricht und was nicht. Es gibt in der Gemeinde Leute, die suchen sich aus dem Wort Gottes oder den “Zeugnissen” Teile oder auch nur einzelne Sätze heraus, die sie so auslegen können, dass sie zu ihren Ideen passen. Darauf bestehen sie dann, und das dient nichts anderem als ihrer eigenen Wichtigkeit. Dies geschieht nicht unter der Leitung Gottes, sondern erfreut den Feind. Wir sollten niemals ohne dringenden Bedarf Fragen aufwerfen, die zu Differenzen und Meinungsverschiedenheiten führen. Und wir sollten auch nicht den Eindruck vermitteln, dass es am Unverständnis der Prediger liegt, wenn unsere Ideen nicht angenommen werden. Christus gibt uns eine Fülle von Themen, über die wir gefahrlos sprechen können. Auf Geheimnisse sowie auf Themen, die weder wir noch die Zuhörer verstehen oder auslegen können, sollten wir lieber verzichten. Lasst Christus selbst sprechen und seinen Geist durch euch wirksam werden, damit die Herzen für den wunderbaren Erlösungsplan geöffnet werden. Manuskript 111, 1894.ICP1 56.1

    Höre auf mit deiner negativen Verkündigung (Rat an einen Prediger) — Wenn du die Folgen deiner mehr oder weniger negativen Verkündigung über die Jahre hinweg erkennen könntest, würdest du die Worte des Erlösers im 18. Kapitel des Matthäusevangeliums besser verstehen: “Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist. Weh der Welt der Verführung wegen! Es müssen ja Verführungen kommen; doch weh dem Menschen, der zum Abfall verführt!” Matthäus 18,1-7.ICP1 56.2

    Lieber Bruder, löse dich von allem negativen Denken! Demütige dein Herz vor Gott! Dann werden dir die Augen geöffnet und du stehst nicht mehr auf der falschen Seite. “Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen.” Matthäus 18,8. “Hacke” deine negativen Eigenschaften ab, auch wenn es schmerzhaft und gegen deine Natur ist. “Und wenn dein Auge [das so scharf ist, wenn es etwas zu kritisieren oder gegen etwas zu opponieren gilt] dich zum Abfall verführt, reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass du einäugig zum Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer geworfen.” Vers 9; Brief 93, 1901.ICP1 57.1

    Der Glaube kann negatives Denken überwinden — Wir werden Erfolg haben, wenn wir im Glauben weiterarbeiten und uns fest vornehmen, die Arbeit für Gott klug anzupacken. Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass uns Menschen behindern, die immer alles aus einem negativen Blickwinkel sehen, weil sie so kleingläubig sind. Gottes Missionsauftrag muss von Menschen ausgeführt werden, die großen Glauben haben, damit das Werk beständig zunehmen kann an Kraft und Wirksamkeit. Brief 233, 1904.ICP1 57.2

    Die Gefahr persönlicher Unabhängigkeitsbestrebungen — In der Gemeinde hat es von jeher Leute gegeben, die dazu neigen, beständig ihre persönliche Unabhängigkeit durchzusetzen. Sie wollen nicht einsehen, dass geistige Unabhängigkeit das menschliche Werkzeug dahin führen kann, dass es zu sehr auf sich selbst und auf sein Urteilsvermögen vertraut, statt den Rat und das Urteil der Brüder zu achten und zu schätzen, besonders derer, denen Gott die Leitung seines Volkes übertragen hat. Gott hat seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Vollmacht ausgerüstet, die zu missachten und gering zu schätzen niemand berechtigt ist. Wer das tut, verachtet die Stimme Gottes. Das Wirken der Apostel 162 (1911).ICP1 57.3

    Demut vermittelt Frieden — Die Seele kann nur Frieden finden, wenn sie sanftmütig und von Herzen demütig ist. Der Friede ist nie da zu finden, wo die Selbstsucht regiert. Eine stolze, eigensüchtige Seele kann nicht in der Gnade wachsen. Jesus hat deutlich gemacht, wie sich ein Mensch verhalten muss, damit der Friede Christi in seinem Herzen bleibt. Wer ein Jünger Christi sein möchte, muss sich täglich selbst verleugnen, das Kreuz auf sich nehmen und den Fußspuren Jesu folgen. Er bestimmt durch sein Vorbild den Weg. Brief 28, 1888.ICP1 58.1

    Höflichkeit ist eine wichtige christliche Eigenschaft — Obwohl Paulus wie ein Fels auf seinen Grundsätzen beharrte, achtete er auf Höflichkeit. Wesentliche Glaubenspunkte vertrat er sehr deutlich, ließ aber dabei Freundlichkeit und gute Umgangsformen nicht außer Acht. Der “Gottesmann” verdrängte nicht die liebenswürdige Menschlichkeit. Brief 25, 1870; Our High Calling 236.ICP1 58.2

    Manche Menschen reden in einer groben, unhöflichen Weise, verletzen dadurch die Gefühle anderer und sagen dann zu ihrer Rechtfertigung: “Ich bin eben so und sage immer gerade heraus, was ich denke.” Sie versuchen diesen üblen Charakterzug als gute Eigenschaft darzustellen. Man muss sie deutlich wegen ihres unhöflichen Verhaltens zurechtweisen. The Review and Herald, 1. September 1885; Our High Calling 229.ICP1 58.3

    Der Herr ist gegen jede Art von Fanatismus — Im Jahre 1844 wurden wir überall mit Fanatismus konfrontiert. Aber Gott sagte mir immer: Eine große Welle von Emotionen bewirkt nur Schaden für das Werk. Bleibt mit euren Füßen fest auf dem Weg Jesu. Ich bekam eine Botschaft, dass wir jede Art von Fanatismus ablehnen sollten. Ich wurde beauftragt, den Gemeindegliedern bewusst zu machen, welch seltsame Dinge durch solch aufgeregtes Verhalten geschehen. Es gibt manche, die derartige Gelegenheiten nutzen, um Aberglauben in die Gemeinde zu tragen, und damit schließt sich dann die Tür für eine sinnvolle Verkündigung. Brief 17, 1902.ICP1 58.4

    Eine drohende Gefahr — Je näher wir dem Ende kommen, desto mehr wird sich der Feind darum bemühen, Fanatismus in die Gemeinde zu tragen. Er würde frohlocken, wenn es ihm gelänge, die Adventisten zu einer so extremen Haltung zu verführen, dass sie vor der Welt als ein Haufen von Fanatikern gebrandmarkt wären. Ich wurde aufgefordert, Prediger und Gemeindeglieder vor dieser Gefahr zu warnen. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen eine gesunde Grundlage anzubieten und sie auf den Boden der Tatsache des “So spricht der Herr” zu stellen. Gospel Workers 316 (1915).ICP1 59.1

    Beherrschung des Denkens ist eine Form des Fanatismus — Ich habe sehr deutlich über die Gefahren wissenschaftlicher Methoden gesprochen, die versuchen, die Gedanken anderer Menschen zu beherrschen. Solche Wissenschaften stammen vom Teufel. Solcher Art war der Fanatismus, dem wir 1845 begegnet sind. Ich habe anfangs nicht verstanden, worum es dabei ging, aber ich bekam ein sehr klares Zeugnis von Gott gegen jede Art solcher Machenschaften. Brief 130, 1901.ICP1 59.2

    Bemüht euch um eine unvoreingenommene, fröhliche Haltung — Es gibt keinen Grund, unseren Blick auf Fehler, traurige Umstände und Klagen zu richten. Wir verlieren nur kostbare Zeit und Gelegenheit, wenn wir über die Fehler anderer lamentieren ... Hätte Gott nicht sehr viel mehr Freude daran, wenn wir eine unvoreingenommene Haltung einnehmen und uns damit befassen würden, wie viele Seelen Gott dienen, der Versuchung widerstehen und ihre Gaben, Mittel und ihren Verstand zu seiner Ehre einsetzen? Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, sich mit der Wunder wirkenden Kraft Gottes zu befassen, die es fertig bringt, armselige, heruntergekommene Sünder, die ein total unmoralisches Leben führten, in gläubige Christen zu verwandeln? Brief 63, 1893; Our High Calling 248.ICP1 59.3

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