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Das bessere Leben - Contents
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    “Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig”*Matthäus 5,22

    Der Herr hat durch Mose gesagt: “Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen ... damit du nicht seinetwegen Schuld auf dich ladest. Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.” 3.Mose 19,17.18. Christus verkündigte dieselbe Wahrheit, die schon die Propheten gepredigt hatten. Herzenshärtigkeit und Sündendienerei hatten sie nur verdunkelt.BL 49.2

    Die Worte des Heilandes offenbarten seinen Zuhörern die Tatsache, daß sie, die andere als Übertreter verurteilten, gleichermaßen schuldig waren; denn sie nährten ja selbst Haß und Neid in ihren Herzen.BL 49.3

    Auf der anderen Seite des Sees, gegenüber dem Ufer, wo die Versammlung stattfand, lag die Landschaft Basan, eine einsame Gegend, deren wilde Schluchten und waldbedeckte Berge allen Sorten von Verbrechern lange als beliebte Schlupfwinkel gedient hatten. Berichte über dort verübte Räubereien und Mordtaten waren dem Volk noch frisch in Erinnerung, und viele waren eifrig auf die Anzeige dieser Missetäter bedacht. Dieselben Leute waren aber leidenschaftlich und streitsüchtig. Sie nährten den grimmigsten Haß gegen die römischen Unterdrücker und spürten keinerlei Hemmung, alle andern Völker, ja selbst ihre eigenen Landsleute zu hassen und zu verachten, wenn diese nicht restlos mit ihren eigenen Ansichten einig gingen. Durch all das aber verletzten sie das Gebot, nicht zu töten.BL 49.4

    Der Geist des Hasses und der Rache ist mit dem Teufel aufgekommen. Aus diesem Geist tötete er den Sohn Gottes. Wer Haß und Neid nährt, pflegt denselben Geist und wird den Tod davon ernten. Im Rachegedanken liegt bereits der Keim der Übeltat eingeschlossen. “Wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger, und ihr wisset, daß ein Totschläger nicht hat das ewige Leben in ihm bleibend.” 1.Johannes 3,15.BL 50.1

    “Wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz! der ist des Hohen Rats schuldig.” Gott hat uns durch die Hingabe seines Sohnes zu unserer Erlösung bewiesen, welch hohen Wert er auf jeden einzelnen Menschen legt, und gestattet es deshalb keinem Menschen, verächtlich vom andern zu reden. Wohl mögen wir Fehler und Schwächen in unseren Mitmenschen sehen, aber deshalb sind sie doch Gottes Eigentum, einmal durch die Schöpfung und zum andern, weil er sie durch das kostbare Blut Christi erkauft hat. Alle wurden ihm zum Bilde geschaffen, und selbst die verkommensten Menschen müssen mit Achtung und Nachsicht behandelt werden. Gott wird uns für jedes verächtliche Wort, mit dem wir Menschen verletzt haben, für die Christus sein Leben dahingab, zur Verantwortung ziehen.BL 50.2

    “Wer gibt dir einen Vorzug? Was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmest du dich denn, als hättest du es nicht empfangen?” 1.Korinther 4,7. “Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber stehen bleiben; denn der Herr kann ihn wohl aufrecht halten.” Römer 14,4.BL 50.3

    “Wer aber sagt: Du gottloser Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig.” Im Alten Testament wurde das Wort Narr gebraucht, um einen Abtrünnigen oder einen ganz und gar dem Bösen ergebenen Menschen zu bezeichnen. Jesus sagt, wer seinen Bruder als Abtrünnigen oder Gottesverächter verdammt, der beweist damit nur, daß er selbst dies Urteil verdient hat.BL 50.4

    Selbst Christus, “als er mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete über den Leichnam des Mose, hat nicht gewagt, gegen ihn ein lästerndes Urteil zu fällen”. Judas 9. Hätte er es getan, dann würde er sich dem Teufel gleichgestellt haben; denn die Anklägerei ist die Waffe des Bösen. Er wird in der Schrift der “Verkläger unserer Brüder” genannt. Offenbarung 12,10. Jesus aber wollte sich der teuflischen Waffen nicht bedienen, sondern sprach “Der Herr strafe dich!” Judas 9.BL 50.5

    Das kann uns als Beispiel dienen. Wenn wir mit den Feinden Christi in Streit geraten, sollen wir nicht aus dem Geist der Rache zu ihnen sprechen, ja nicht einmal etwas sagen, was auch nur den Schein einer Anklage haben könnte.BL 51.1

    Wer als Sprecher Gottes waltet, darf nicht Worte gebrauchen, die selbst der Höchste im Himmel im Streit mit dem Teufel nicht benutzen würde. Gericht und Verdammung gehören Gott zu.BL 51.2