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Das bessere Leben - Contents
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    “Wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler”*Matthäus 6,5

    Die Pharisäer hatten bestimmte Stunden zum Gebet. Wenn sie sich, wie es oft vorkam, zur Gebetszeit gerade unterwegs befanden, hielten sie sofort inne, wo sie auch waren auf der Straße, auf dem Markt, im Menschengewühl und leierten dann mit lauter Stimme ihre auswendig gelernten Gebete herunter. Diese Art der Gottesverehrung, mehr auf Selbstverherrlichung berechnet, mußte bei Jesus scharfen Widerspruch auslösen. Er war durchaus nicht gegen das öffentliche Gebet, betete er doch selbst mit seinen Jüngern und auch vor dem ganzen Volke. Aber er will sagen, daß das persönliche Gebet nicht in die Öffentlichkeit gehört. Unsere Gebete in stiller Andacht sind nur für das Ohr des Gebete erhörenden Gottes bestimmt. Kein neugieriges Ohr hat solchen Bittseufzern zu lauschen.BL 70.3

    “Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein.” Schaffe dir einen Ort zum stillen Gebet. Jesus hatte manch stilles Plätzchen, wo er die Gemeinschaft mit Gott pflegte, und wir wollen uns auch ein solches schaffen. Wir haben es oft nötig, uns dahin zurückzuziehen, ganz gleich, wie bescheiden es sein mag, um mit Gott allein zu sein.BL 71.1

    “Bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist.” In Jesu Namen dürfen wir mit kindlichem Vertrauen vor Gott treten. Wir brauchen keinen Menschen als Mittler. Durch Jesus öffnen wir unsere Herzen dem Gott, der uns kennt und uns liebhat.BL 71.2

    Im stillen Gebetskämmerlein, wo nur das Auge Gottes uns erblickt, wo nur sein Ohr uns hört, können wir dem Vater der unendlichen Barmherzigkeit unsere verborgensten Anliegen und Wünsche offenbaren. Und in der Einsamkeit, wenn die Seele still geworden ist vor Gott, werden wir in unseren Herzen die Stimme vernehmen, die noch immer den Schrei aus menschlicher Not beantwortet hat.BL 71.3

    “Der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.” Jakobus 5,11. Mit unermüdlicher Liebe wartet er darauf, das Bekenntnis der Irrenden anzuhören und ihre Reue entgegenzunehmen. Er erwartet Dank von unserer Seite gleich der Mutter, die auf die anerkennende Freude ihres geliebten Kindes achtet. Er möchte uns begreifen sehen, wie ernst und innig sein Herz sich nach uns sehnt. Er bittet uns, bei Schwierigkeiten auf sein Mitgefühl, bei Sorgen auf seine Liebe, bei Wunden auf seine Heilkraft, bei Schwachheit auf seine Stärke, bei Mangel auf seine Fülle zu rechnen. Er hat noch niemand enttäuscht, der zu ihm kam. “Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.” Psalm 34,6.BL 71.4

    Wer Gott im Kämmerlein sucht, ihm seine Nöte darlegt und ihn um Hilfe bittet, wird nicht vergeblich beten. “Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.” Wenn wir Christus zu unserem täglichen Begleiter wählen, werden wir die Mächte einer unsichtbaren Welt um uns spüren. Und schauen wir auf Jesus, so werden wir seinem Bilde ähnlich. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Unser Wesen wird sanft, fein und edel gemacht und so auf das Königreich der Himmel zugerichtet. Durch Gemeinschaft mit unserem Herrn und seine Nachfolge werden wir ganz gewiß in Barmherzigkeit, Reinheit und Inbrunst wachsen. Wir werden zu Betern werden. Wir werden eine göttliche Erziehung empfangen und all das in unserem Leben mit Fleiß und Eifer an den Tag legen.BL 71.5

    Die Seele, die sich täglich in ernstem Gebet zu Gott um Hilfe, Beistand und Kraft wendet, wird edlen Eingebungen folgen, klare Erkenntnis von Wahrheit und Pflicht besitzen, aus edlen Beweggründen handeln und fort und fort nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Durch fortwährende Verbindung mit Gott wird uns im Verkehr mit unseren Mitmenschen die Fähigkeit zuteil, ihnen das Licht, den Frieden und die Ruhe zu vermitteln, die in unseren Herzen die Herrschaft haben. Die Kraft, die wir aus dem Gebet zu Gott schöpfen, macht uns im Verein mit dem anhaltenden Bestreben, vorsichtig und achtsam zu sein, für unsere täglichen Pflichten geschickt und bewahrt unserem Geiste unter allen Umständen den Frieden.BL 72.1

    Wenn wir vor Gott treten, wird er uns schon ein Wort in den Mund legen, das wir zum Preise seines Namens zu ihm reden können. Er wird uns einen Vers aus dem Gesang der Engel lehren, um ihm, unserem himmlischen Vater, zu danken. In jeder Tat unseres Lebens werden sich das Licht und die Liebe des in uns wohnenden Heilandes offenbaren. Äußere Schwierigkeiten können das Leben nicht stören, das wir durch den Glauben an den Sohn Gottes leben.BL 72.2