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Das bessere Leben - Contents
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    “Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen”*Matthäus 5,5

    Die Seligpreisungen bilden in ihrer Reihenfolge eine aufsteigende Linie christlicher Erfahrungen. Wer wegen der Sünde Leid getragen hat, wer mit Christus in der Leidensschule war, wird auch von dem göttlichen Lehrer Sanftmut lernen.BL 16.1

    Geduld und Sanftmut gegenüber dem Unrecht hielten weder Heiden noch Juden für angebracht. Von Mose war unter dem Einfluß des Heiligen Geistes zwar niedergeschrieben worden, daß er der sanftmütigste Mensch auf Erden gewesen sei. 4.Mose 12,3. Aber das galt unter seinen Zeitgenossen wenig. Sie hatten für derlei Gemütsäußerungen nur Mitleid oder gar Verachtung übrig. Bei Jesus indessen gehört die Sanftmut zu den ersten Bedingungen zum Eintritt ins Himmelreich. In seinem eigenen Leben und Wesen ist die göttliche Schönheit dieser herrlichen Tugend offenbart.BL 16.2

    Jesus, der Abglanz der Herrlichkeit seines Vaters, sah “doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub an; nein, er entäußerte sich selbst (seiner Herrlichkeit), indem er Knechtsgestalt annahm.” Philipper 2,7. Er war bereit, alle Niederungen des Lebens zu durchschreiten, und wandelte unter den Menschenkindern nicht als ein König, der Ehre verlangt, sondern als einer, dessen Sendung es war, andern zu dienen. Er war nicht weichlich fromm, aber auch nicht kalt und nüchtern. Der Erlöser der Welt besaß ein noch über Engelsnatur erhabenes Wesen; aber seine göttliche Größe war von Sanftmut und Demut durchwebt, so daß er alle Menschen anzog. Jesus entäußerte sich selbst. In all seinem Tun trat sein eigenes Ich nicht hervor. Alles unterwarf er dem Willen seines Vaters. Als sein Werk auf Erden fast vollendet war, konnte er sagen: “Ich habe dich verherrlicht auf Erden und vollendet das Werk, das du mir gegeben hast.” Johannes 17,4. Er gebietet uns: “Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.” Matthäus 11,29. “Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst.” Matthäus 26,24. Entthront das eigene Ich, daß es nicht länger die Herrschaft über die Seele habe!BL 16.3

    Wer sich in den Christus der Selbstverleugnung, Sanftmut und Demut versenkt, wird mit Daniel sagen müssen, als er Einen sah gleich eines Menschen Sohn: “Es blieb aber keine Kraft in mir, und ich ward sehr entstellt.” Daniel 10,8. Unsere Unabhängigkeit und Selbstherrschaft, womit wir so gerne glänzen, erscheinen ganz als verwerfliche Merkmale der Macht des Teufels über uns. Die menschliche Natur will stets zur Geltung kommen, ist immer bereit, sich durchzusetzen. Wer aber von Christus gelernt hat, ist frei von Selbstsucht, Stolz und Herrschsucht; in seiner Seele ist Ruhe, denn das Ich wird vom Heiligen Geist bewegt. Uns bangt nicht mehr um die Erlangung der höchsten Stellung; wir haben kein Verlangen, die Aufmerksamkeit anderer auf uns zu lenken, sondern wissen, daß unser vornehmster Platz zu den Füßen unseres Heilandes ist. Wir sehen auf Jesus und warten, daß seine Hand uns leite, lauschen auf seine Stimme, daß sie uns berate. Der Apostel Paulus hat dies in seinem Leben erfahren, denn er sagt: “Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben.” Galater 2,19.20.BL 17.1

    Wenn wir Christus in uns aufnehmen, wird der Friede Gottes der höher ist als alle Vernunft, unsere Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus. Das Erdenleben des Heilandes war, obgleich reich an Kämpfen, doch ein Leben des Friedens. Während wütende Feinde ihn fortwährend verfolgten, sagte er: “Der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit was ihm gefällt.” Johannes 8,29. Kein Ausdruck menschlicher oder satanischer Wut konnte den Frieden seiner vollkommenen Gemeinschaft mit Gott stören. Und er spricht zu uns: “Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.” Johannes 14,27. “Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.” Matthäus 11,29. Tragt mit mir das Joch des Dienstes zur Ehre Gottes und zur Veredlung der Menschheit, und ihr werdet mein Joch sanft und meine Last leicht finden.BL 17.2

    Die Eigenliebe stört unseren Frieden. Solange das Ich lebt, sind wir immer bereit, es vor jeder Kränkung und jeder Beleidigung zu schützen; aber wenn wir uns selbst gestorben sind und unser Leben mit Christus in Gott verborgen ist, werden wir Vernachlässigung und Geringschätzung nicht mehr zu Herzen nehmen. Wir werden taub und blind sein gegen Vorwurf, Hohn und Beleidigung. “Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.” 1.Korinther 13,4-8.BL 18.1

    Das Glück, das uns aus irdischen Quellen fließt, ist ebenso veränderlich wie die Umstände, aus denen es entspringt; aber der Friede Christi ist ein beständiges und bleibendes Gut. Er hängt nicht von den Umständen des Lebens, nicht von der Größe des irdischen Reichtums und nicht von der Zahl der Freunde ab. Christus ist die Quelle des lebendigen Wassers, und die Glückseligkeit, die er gibt, ist unvergänglich.BL 18.2

    Wenn die Sanftmut Christi sich im Hause offenbart, werden die Bewohner glücklich sein. Sanftmut erregt keinen Streit und gibt kein böses Wort zurück; sie besänftigt unruhige Gemüter und breitet Freundlichkeit über den ganzen Kreis der Nahestehenden. Wo Sanftmut waltet, gliedert sich die irdische Familie in den höheren, den göttlichen Familienbund ein.BL 18.3

    Es wäre für uns viel besser, unter falscher Beschuldigung zu leiden, als unser Gewissen mit Rache an unseren Feinden zu belasten. Der Geist des Hasses und der Rache ist mit dem Teufel aufgekommen und kann dem von ihm Erfüllten nur Böses einbringen. Herzensdemut, jene Sanftmut, die aus dem Bleiben in Christus erwächst, ist das Geheimniswahre Geheimnis des Segens. “Er hilft den Elenden herrlich.” Psalm 149,4.“Er schmückt die Demütigen mit Heil.” [Der Bibeltext ist dem Englischen entsprechend aus der Elberfelder Bibel zitiert]. Psalm 149,4.BL 18.4

    Die Sanftmütigen “werden das Erdreich besitzen”. Durch das Verlangen nach Selbsterhöhung kam die Sünde in die Welt, und[Die folgenden vier Sätze sind nach dem englischen Original zitiert.] Es war das Verlangen nach Selbsterhöhung, durch das die Sünde in die Welt kam und unsere Eltern verloren die Herrschaft über ihr Reich, diese schöne Erde. Durch Selbstverleugnung erlöste Christus die Verlorenen. Er sagt, daß wir überwinden sollen, wie er überwunden hat. Siehe Offenbarung 3,21. Durch Demut und Hingabe können wir seine Miterben sein, wenn die Sanftmütigen das Land ererben werden und Lust haben in großem Frieden. Siehe Psalm 37,11 (Schlachter) .durch das unsere ersten Eltern die Herrschaft über ihr Reich, diese schöne Erde, verloren. Es ist die Selbstverleugnung, durch die Christus das rettet, was verloren wurde. Und er sagt, daß wir überwinden sollen, wie er überwunden hat. Siehe Offenbarung 3,21. Durch Demut und Unterordnung des Ichs können wir seine Miterben sein, wenn die Sanftmütigen das Land ererben werden. Siehe Psalm 37,11 (Schlachter) . Die den Sanftmütigen verheißene Erde wird anders sein als diese durch die Nacht des Todes und des Fluches verdunkelte Welt. “Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt.” 2.Petrus 3,13. “Und es wird nichts mehr unter dem Bann sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird darinnen sein, und seine Knechte werden ihm dienen.” Offenbarung 22,3.BL 18.5

    Dort gibt es keine Enttäuschung, keinen Kummer und keine Sünde; keiner wird sagen: Ich bin krank. Dort werden sich keine Leichenzüge auf den Straßen bewegen; kein Trauern, kein Tod, keine Trennung, kein gebrochenes Herz wird es mehr geben; denn Jesus ist da. Friede weilt über jener Welt. “Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird weder Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an die Wasserquellen leiten.” Jesaja 49,10.BL 19.1