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Für die Gemeinde geschrieben — Band 1 - Contents
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    Kapitel 41: Die dritte Versuchung Christi*Dieser Artikel erschien in The Review and Herald, 1. September 1874.

    Unser Erlöser zeigte volles Vertrauen zu seinem himmlischen Vater. Gott würde nicht zulassen, daß die Versuchung stärker würde als die Kraft, die er schenkte, sie zu ertragen. Er würde ihn als Sieger aus der Versuchung hervorgehen lassen, wenn er geduldig die Prüfung bestand, die ihm auferlegt wurde. Christus hatte sich nicht mutwillig in Gefahr begeben. Gott hatte zugelassen, daß Satan zeitweilig Macht über Gottes Sohn gewann. Jesus wußte: Wenn er in dieser extrem schwierigen Lage seine Sündlosigkeit bewahrte, dann würde ihm ein Engel Gottes zu Hilfe kommen, falls es keinen anderen Ausweg gab. Er stand stellvertretend für die ganze Menschheit.FG1 301.1

    Satan sah ein, daß er auch mit der zweiten großen Versuchung bei Christus nichts erreicht hatte. “Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein.” Lukas 4,5-7.FG1 301.2

    Bei den ersten beiden großen Versuchungen hatte Satan weder seine wahren Absichten noch seinen Charakter verraten. Er hatte so getan, als wäre er einer der hohen Boten vom himmlischen Hof, aber jetzt ließ er seine Maske fallen. In einer alles umfassenden Schau zeigte er Christus alle Reiche der Welt in ihrem besten Licht und stellte sich selbst als Herrn der Welt dar.FG1 301.3

    Die verlockendste Versuchung

    Die letzte Versuchung war am verlockendsten. Satan wußte, daß das Leben Christi von Sorgen, Entbehrung und Kampf geprägt sein würde. Und er hoffte, daraus einen Vorteil ziehen zu können. Er wollte Christus unbedingt verführen, seine Reinheit aufzugeben. Bei dieser letzten Versuchung setzte er alle seine Kräfte ein, denn sie würde entscheiden, wer den Sieg davontragen würde. Er beanspruchte die Welt als sein Herrschaftsgebiet. Und er war der Herrscher, der sein Reich zwischen Himmel und Erde hat. Er trug Jesus auf den Gipfel eines besonders hohen Berges, zeigte ihm in einer allumfassenden Schau alle Reiche der Welt, die schon so lange unter seiner Herrschaft standen, und bot sie Jesus als ein großartiges Geschenk an. Er erklärte Christus, er könne alle Reiche dieser Welt in Besitz nehmen, ohne dafür Leid oder Gefahren auf sich nehmen zu müssen. Satan versprach, seine Macht und Autorität aufzugeben und Christus zum rechtmäßigen Herrscher zu machen, wenn dieser ihm dafür einen Gefallen tat. Als Gegengeschenk für die Reiche der Welt, die er Jesus an diesem Tage zeigte, verlangte er nur eins: Christus sollte ihn als den Überlegenen anerkennen und anbeten.FG1 301.4

    Einen Augenblick schaute Jesus auf die Herrlichkeit, die sich vor ihm auftat. Dann aber wandte er sich ab und weigerte sich, dieses verwirrende Schauspiel länger zu betrachten. Er wollte seine Standfestigkeit und Reinheit nicht gefährden, indem er mit der Versuchung liebäugelte. Als Satan ihn zur Anbetung aufforderte, weckte er damit den göttlichen Unwillen Christi. Jesus konnte die gotteslästerliche Überheblichkeit Satans nicht länger dulden. Ja, er konnte ihm nicht einmal mehr erlauben, in seiner Nähe zu bleiben. An diesem Punkt setzte er seine göttliche Autorität ein und befahl Satan, ihn in Ruhe zu lassen: “Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben: ‘Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.’” Matthäus 4,10. In seinem Stolz und Hochmut hatte Satan sich selbst zum rechtmäßigen, bleibenden Herrn der Welt, zum Eigentümer all ihrer Reichtümer und Herrlichkeiten erklärt. Er verlangte, daß alle, die in der Welt lebten, ihn verehrten, geradeso als hätte er die Welt und alle Dinge darin geschaffen. Deshalb sagte er zu Christus: “Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.” Lukas 4,6. Er bemühte sich, einen besonderen Vertrag mit Christus zu schließen. Alle seine Rechte wollte er sofort an Christus abtreten, wenn dieser bereit war, ihn anzubeten.FG1 302.1

    Die Beleidigung des Schöpfers brachte Gottes Sohn so auf, daß er Satan einen strengen Verweis erteilte und ihn fortschickte. Satan hatte sich bei seiner ersten Versuchung eingebildet, seinen wahren Charakter und seine Ziele so gut kaschiert zu haben, daß Christus in ihm nicht den gefallenen Rebellenführer erkannte, den er besiegt und aus dem Himmel gejagt hatte. Als Christus ihn jetzt jedoch mit den Worten “Weg mit dir, Satan!” fortschickte, wurde klar, daß er sofort durchschaut worden war. Trotz all seiner Verführungskünste hatte er beim Sohn Gottes keinen Erfolg gehabt. Satan wußte: Wenn Jesus tatsächlich zur Erlösung der Menschen stürbe, dann würde er selbst nach einer bestimmten Zeit seine Macht verlieren und vernichtet werden. Deshalb hatte er sich einen Plan zurechtgelegt, die Vollendung des großen Werkes, das der Sohn Gottes begonnen hatte, nach Möglichkeit zu verhindern. Wenn der Erlösungsplan fehlschlug, dann war ihm das Reich sicher, auf das er Anspruch erhob. Er bildete sich ein, gegen den Gott des Himmels regieren zu können, wenn er mit seinem Plan Erfolg hatte.FG1 303.1

    Als Jesus den Himmel verließ und damit seine Macht und Herrlichkeit aufgab, triumphierte Satan. Er glaubte, jetzt habe er Macht über den Sohn Gottes. Die Versuchung des heiligen Paares in Eden war so leicht gelungen, daß er hoffte, mit seiner satanischen Schlauheit und Macht sogar den Sohn Gottes übertölpeln und auf diese Weise sein Leben und Reich retten zu können. Wenn es ihm gelang, Jesus dazu zu verführen, dem Willen des Vaters zuwiderzuhandeln, so wie es ihm bei Adam und Eva gelungen war, dann hatte er sein Ziel erreicht.FG1 303.2

    Die Zeit würde kommen, da Jesus die Leibeigenen Satans auslösen würde, indem er sein eigenen Leben hingab. Und dann, einige Zeit später, würden sich alle im Himmel und auf Erden ihm unterwerfen. Jesus blieb standhaft. Er entschied sich für ein Leben voller Leid und für einen schmachvollen Tod, so wie es ein Vater für ihn vorgesehen hatte, um als rechtmäßiger Herrscher die Reiche der Erde zu übernehmen, die ihm zum ewigen Eigentum übergeben werden sollten. Auch Satan wird ihm dann in die Hände fallen. Er wird getötet werden und weder Jesus noch die verherrlichten Heiligen jemals wieder behelligen können.FG1 303.3

    Der Versuchung entschieden widerstanden

    Jesus sagte zu seinem listigen Feind: “Weg mit dir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.” Matthäus 4,10. Satan hatte Christus aufgefordert, ihm seine Gottessohnschaft zu beweisen. Jetzt wurde ihm der Beweis zuteil, den er verlangt hatte. Dem göttlichen Befehl Christi mußte er gehorchen — geschlagen und zum Schweigen gebracht. Er hatte nicht die Macht, sich dieser entschiedenen Abweisung zu widersetzen. Ohne auch nur noch ein Wort sagen zu können, mußte er augenblicklich aufgeben und den Erlöser der Welt in Ruhe lassen.FG1 304.1

    Nun war Satan fort und der Kampf beendet. Unter schrecklichem Leid hatte Christus in der Wüste einen Sieg errungen, der genauso vollkommen war wie die Niederlage Adams. Eine Zeitlang stand er da, befreit von seinem mächtigen Gegner, allein, ohne seine Engelheere.FG1 304.2

    Nachdem Satan seine Versuchungen beendet hatte, ließ er Jesus für eine Weile in Ruhe. Der Feind war besiegt, aber der Kampf war lang und außerordentlich hart gewesen. Jetzt, wo er vorbei war, überfiel Christus die Erschöpfung, und er wurde ohnmächtig. Er fiel zu Boden, als wäre er dem Tode nahe. Himmlische Engel, die sich am Hofe des Himmels vor ihm verbeugt hatten, hatten mit großer, aber schmerzlicher Anteilnahme und voller Bestürzung beobachtet, wie ihr geliebter Herr sich einen furchtbaren Kampf mit Satan lieferte. Jetzt kamen sie, um ihm zu helfen. Sie brachten ihm zu essen und stärkten ihn, denn er lag da wie tot. Erstaunen und ehrfürchtige Scheu erfüllten sie, denn sie wußten, daß der Erlöser der Welt solch unaussprechliches Leid auf sich nahm, um die Menschheit zu erlösen. Er, der am himmlischen Hof auf einer Stufe mit Gott stand, lag vor ihnen: ausgezehrt und abgemagert, nachdem er beinahe sechs Wochen gefastet hatte. Allein und verlassen war er von dem Rebellenführer verfolgt worden, der aus dem Himmel verjagt worden war. Er hatte eine schwerere Prüfung bestehen müssen als je ein Mensch zuvor oder danach. Der Kampf mit der Macht der Finsternis war lang gewesen und hatte der menschlichen Natur Christi, schwach und leidend, wie er war, extrem viel abverlangt. Die Engel übermittelten ihm die Liebe und den Trost seines Vaters. Und sie versicherten ihm, daß der ganze Himmel über den vollkommenen Sieg juble, den er für die Menschen errungen hatte.FG1 304.3

    Der Preis für die Erlösung der Menschheit wird erst dann völlig zu ermessen sein, wenn die Erlösten mit dem Erlöser vor dem Thron Gottes stehen werden. Dann werden sie den Wert des ewigen Lebens und die ewige Belohnung erst richtig zu schätzen wissen, und sie werden das Lied vom Sieg und vom unvergänglichen Triumph singen “mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!” Offenbarung 5,12.13.FG1 305.1

    Obwohl Satan trotz größter Anstrengung mit seinen stärksten Versuchungen gescheitert war, hatte er nicht die Hoffnung aufgegeben, später doch noch einen Erfolg verbuchen zu können. Er hoffte auf die Zeit, in der Christus seinen Dienst verrichten würde. Dann sollten sich genügend Gelegenheiten bieten, seine Macht und seine List gegen ihn auszuspielen. Satan legte sich einen Plan zurecht, wie er die Juden, das auserwählte Volk Gottes, blenden könnte, damit sie in Christus nicht den Retter der Welt erkannten. Er war sicher, sie mit Neid, Eifersucht und Haß gegen den Sohn Gottes erfüllen zu können. Dann würden sie ihn nicht akzeptieren und ihm statt dessen sein Erdenleben so schwer wie nur irgend möglich machen.FG1 305.2

    CHRISTUS — SCHÖPFER UND HERR DES LEBENS

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