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Für die Gemeinde geschrieben — Band 1 - Contents
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    Kapitel 11: Was sind wir wert?*Auszug aus einer Predigt vom 23. Januar 1904, gehalten in der Kapelle des Sanatoriums St. Helena, erschienen in Notebook Leaflets, Die Gemeinde, Nr. 7

    Der Herr fordert jeden von uns zu entschiedenem Ernst auf. In geistlichen Angelegenheiten können wir uns keine Fehler leisten. Die Frage, die für uns über Leben und Tod entscheidet, lautet: “Was muß ich tun, um gerettet zu werden, für ewig gerettet?” — “Was muß ich tun, um ewiges Leben zu ererben ein Leben, das sich mit dem Leben Gottes vergleichen läßt?” Mit dieser Frage sollte sich jeder von uns sorgfältig auseinandersetzen.FG1 103.1

    Während wir in dieser Welt leben, sollten wir Gottes helfende Hand sein. Paulus erklärte: “... ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.” 1.Korinther 3,9.FG1 103.2

    Wir sollen mit Gott in jeder Weise zusammenarbeiten, die er für nützlich erachtet. Erfüllen wir diese Absicht des ewigen Gottes? Bemühen wir uns täglich, wie Christus zu denken und seinen Willen in Wort und Tat zu erfüllen?FG1 103.3

    In welchem Zustand befindet sich die Menschheit heute! Habt ihr je so eine Zeit der Verwirrung erlebt — Gewalt, Mord, Diebstahl, Verbrechen jeder Art? Wo stehen wir persönlich?FG1 103.4

    Wir lesen in Jesaja 58: “Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit gottloser Faust drein.” Wir haben gelernt, daß Gott solches Fasten nicht annimmt. “Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut, wenn eure Stimme in der Höhe gehört werden soll.” Jesaja 58,4.FG1 103.5

    “Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit, wenn ein Mensch seinen Kopf hängen läßt wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der Herr Wohlgefallen hat? Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Laß los, die du mit Unrecht gebunden hast, laß ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!” Jesaja 58,5-7.FG1 103.6

    Der Lohn

    “Dann [wenn du die nötigen Werke der Barmherzigkeit zeigst] wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen.” Jesaja 58,8.FG1 104.1

    Wenn wir die Weisungen des Gesetzes befolgen, wird Gottes “Gerechtigkeit vor uns hergehen” und “seine Herrlichkeit den Zug beschließen”. Das Licht der Gerechtigkeit Christi wird uns vorangehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird uns folgen. Laßt uns Gott für diese Zusicherung danken. Laßt uns ständig so leben, daß Gott uns seine Gunst erweisen kann. Laßt uns bedenken, daß es unser großes Vorrecht ist, in Verbindung mit Gott zu stehen als seine helfende Hand.FG1 104.2

    In Gottes großem Erlösungsplan für ein verlorenes Geschlecht hat er sich selbst davon abhängig gemacht, menschliche Werkzeuge als seine helfenden Hände zu gebrauchen. Gott braucht unsere Hilfe, um die Menschheit zu erreichen. Er braucht tätige Mitarbeiter, die Möglichkeiten sofort erkennen und ohne Zögern wissen, was für ihre Mitmenschen getan werden muß.FG1 104.3

    Christus gab sein Leben für sündige Männer und Frauen. Er beabsichtigte, dieses Geschlecht von einem Leben der Übertretung zu einem Leben des Gehorsams und der Gerechtigkeit zu retten. Allen, die ihn als ihren Erlöser annehmen, bietet er den höchsten Lohn, den der Himmel verleihen kann: ewiges Leben.FG1 104.4

    Ach, könnten wir doch erfassen, wie unendlich hoch der Preis für unsere Erlösung war! Paulus schreibt: “Denn ihr seid teuer erkauft!” (1.Korinther 6,20), und es ist wahr, denn der Preis, der bezahlt wurde, ist nicht weniger als das Leben des eingeborenen Sohnes Gottes. Laßt uns das bedenken. Wir mögen die Einladungen, die Christus uns sendet, ablehnen, sein Angebot der Vergebung und des Friedens verachten — es bleibt eine Tatsache: Jeder von uns ist erkauft mit einem Preis, mit dem kostbaren Blut des Sohnes Gottes. Deshalb: “Gedenkt an den ...” Hebräer 12,3.FG1 104.5

    Ihr habt einen hohen Preis gekostet. “Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.” 1.Korinther 6,20. Was du als dein Eigentum ansiehst, gehört Gott. Achte darauf! Er hat dich mit einem unermeßlichen Preis erkauft. Welches Recht hat jemand, einen Körper zu mißbrauchen, der nicht ihm selbst gehört, sondern dem Herrn Jesus Christus? Wie kann es befriedigen, die Kräfte des Körpers und des Geistes durch selbstsüchtige Genußsucht immer mehr zu schwächen?FG1 105.1

    Gott hat jedem Menschen einen Verstand gegeben. Er will, daß dieser zu seiner Ehre genutzt wird. Durch ihn kann der Mensch mit Gott zusammenarbeiten, um Menschen zu retten, die sonst verlorengehen würden. Unsere Verstandeskräfte sind gewiß nicht unerschöpflich. Wir müssen alle Kräfte unseres Körpers und Geistes ausbilden und trainieren — den menschlichen Organismus, den Christus erworben hat —, damit wir bestmöglichen Gebrauch von ihnen machen können. Wir müssen alles tun, um diese Kräfte zu stärken, denn Gott hat Freude daran, in uns Mitarbeiter zu haben, die immer fähiger werden.FG1 105.2

    Über jene, die ihren Teil treu erfüllen, ist gesagt: “Wir sind Gottes Mitarbeiter.” 1.Korinther 3,9. Ohne göttliche Hilfe kann der Mensch sehr wenig tun. Doch der himmlische Vater und sein Sohn sind bereit, durch jeden zu wirken, der sich völlig auf dem Altar des Dienstes weiht. Jeder, der heute vor mir sitzt, kann mit Gott zusammenarbeiten, ordentliche Arbeit für ihn leisten. Der Herr ruft uns alle in den Dienst. Jedem hat er eine bestimmte Aufgabe zugewiesen entsprechend den verschiedenen Fähigkeiten ...FG1 105.3

    Persönliche Erfahrung

    Im Alter von siebzehn Jahren, als alle meine Freunde dachten, ich würde wegen eines schweren Unfalles, den ich in meiner Kindheit gehabt hatte, zeitlebens ein Invalide sein, kam ein himmlischer Besucher zu mir und sagte: “Ich habe eine Botschaft für dich, die du weitergeben sollst.” — “Warum?” dachte ich, “da muß irgendwo ein großer Fehler vorliegen.” Wieder wurden die Worte gesprochen: “Ich habe eine Botschaft für dich, die du weitergeben sollst. Schreib für die Menschen nieder, was ich dir gebe.” Bis zu dieser Zeit war meine zittrige Hand nicht in der Lage gewesen, eine einzige Zeile zu schreiben. Ich antwortete: “Ich kann nicht, ich kann nicht.” “Schreib! Schreib!” hieß es noch einmal. Ich nahm Feder und Papier und begann zu schreiben; wieviel ich seither geschrieben habe, ist unmöglich zu schätzen. Die Kraft und Stärke dafür kam von Gott.FG1 105.4

    Die Bücher, die ich seit dieser Zeit geschrieben habe, sind in vielen Sprachen veröffentlicht und in allen Erdteilen verbreitet worden. Vor kurzer Zeit erhielt ich die Mitteilung, daß ein Exemplar eines meiner Bücher von der deutschen Kaiserin sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Ihre Anerkennung für den Band hat sie in einem freundlichen Brief zum Ausdruck gebracht. Dem Herrn sei alle Ehre.FG1 106.1

    Aus uns selbst können wir nichts Gutes tun. Aber wir haben das Vorrecht, uns in die richtige Beziehung zu Gott zu bringen und mit seiner Hilfe unseren Teil zum Besten dieses Werkes zu tun. Im Leben derer, die diesen Entschluß demütig und unerschütterlich ausführen, wird sich die Herrlichkeit Gottes offenbaren. Das weiß Ich aus Erfahrung. Ich hatte keine Kraft aus mir selbst. Ich habe erkannt, daß ich mich in meiner Hilflosigkeit ganz an Jesus Christus klammern mußte. Weil ich betete und glaubte, ging die Erlösung Gottes vor mir her, und die Herrlichkeit des Herrn folgte mir.FG1 106.2

    Ich erzähle euch das, was ich weiß, zu eurer Ermutigung und zum Trost. Laßt uns in der richtigen Verbindung zu Gott stehen. Welche Befriedigung findet man darin, mit der Mode dieser Welt zu gehen? Ihr habt eine bessere Aufgabe. Bildet euren Charakter. Nutzt jede Fähigkeit, jede Faser, jeden Muskel, jeden Gedanken, jede Tat, um Gott zu verherrlichen. Dann werdet ihr das Heil Gottes vor euch hergehen sehen.FG1 106.3

    Oh, ich habe über nichts zu klagen. Der Herr hat mich nie im Stich gelassen. Ich habe meinen Ehemann vor 22 Jahren ins Grab gelegt. Einige Jahre später, als die Entscheidung getroffen wurde, mehr Missionare nach Australien zu senden, um die wenigen zu unterstützen, die bereits gesandt worden waren, gingen wir selbst dorthin, um die Hände unserer Brüder zu stärken und das Werk in diesem wichtigen Zentrum auf die rechte Weise zu bauen. Wir haben dort viel Pionierarbeit geleistet.FG1 106.4

    Hilfe beim Aufbau einer Schule

    Wir sahen großen Bedarf für eine Schule, in der vielversprechende junge Männer und Frauen zum Dienst für Gott ausgebildet werden konnten. So gingen wir in die Wälder von New South Wales, kauften 1500 Acres Land und bauten dort eine Schule — weit von den Städten entfernt ...FG1 107.1

    Vor drei Jahren kehrten wir nach Amerika zurück. An unserer Stelle wurden andere nach Australien gesandt. Das Werk ist weiter gewachsen, jeder Unternehmung war Glück beschieden. Ich wünschte, ihr könntet die Briefe lesen, die wir erhalten. Bestimmt habt ihr von der schrecklichen Trockenheit gehört, die in den vergangenen zwei Jahren in vielen Gebieten Australiens zu Hungersnöten geführt hat. Hunderttausende von Schafen, Rindern und Pferden sind zugrundegegangen. Die Not und der finanzielle Verlust waren sehr groß in den Kolonien — allen voran Queensland.FG1 107.2

    Aber das Fleckchen Erde, das wir für unsere Schule gewählt hatten, bekam genügend Regen für gutes Weideland und ergiebige Ernten; in öffentlichen Verlautbarungen und den Zeitungen der großen Städte wurde es als “der einzige grüne Flecken in ganz New South Wales” bezeichnet.FG1 107.3

    Ist das nicht bemerkenswert? Ist das nicht der Segen Gottes? Aus einem der Berichte geht hervor, daß im vergangenen Jahr auf dem Schulgelände 7000 Pfund Honig allerbester Qualität erzeugt wurden. Große Mengen von Gemüse wurden angebaut. Der Verkauf des Mehrertrags war für die Schule eine beträchtliche Einkommensquelle. All das ist sehr ermutigend für uns, die wir halfen, das unbebaute Land in den jetzigen fruchtbaren Zustand zu verwandeln. Dem Herrn sei alles Lob.FG1 107.4

    In jedem Land und jeder Gemeinde gibt es viele Gelegenheiten zu hilfreichem Dienst. Selbst da, wo wir jetzt leben, gibt es Familien, die geistliche Hilfe brauchen. Nutzt euer Talent und eure Fähigkeiten, indem ihr ihnen helft. Weiht euch als erstes dem Herrn; dann wird er mit euch zusammenarbeiten. Jedem Menschen gibt er seine Aufgabe.FG1 107.5

    Wird Schwester White reich?

    Manchmal ist berichtet worden, daß ich versuchen würde, reich zu werden. In Briefen fragte man uns: “Besitzt Schwester White nicht Millionen von Dollars?” Ich bin froh, antworten zu können: Nein! Ich besitze in dieser Welt keinen Platz, der frei von Schulden ist. Warum? Weil ich soviel Missionsarbeit sehe, die getan werden muß. Könnte ich unter solchen Umständen Geld horten? Natürlich nicht. Ich erhalte Honorare aus dem Verkauf meiner Bücher, aber fast die gesamten Beträge habe ich für Missionsarbeit ausgegeben.FG1 108.1

    Der Leiter eines unserer Verlagshäuser in Übersee sandte mir eine Geldanweisung über 500 Dollar, als er von meiner Geldknappheit hörte. In einem Begleitbrief schrieb er, daß man diese 500 Dollar als ein sehr kleines Zeichen des Dankes für die Tausende von Dollars ansehe, die ich für Übersetzungen, Literaturverbreitung und neue Missionsprojekte in dieses Missionsfeld gesandt hatte. Sie schickten mir dieses Geld, weil sie mir helfen wollten. Bisher habe ich aber alle Honorare für meine Bücher in Europa für die Sache des Herrn in fremden Ländern gegeben; ich werde auch diese 500 Dollar zurückgeben, sobald ich schuldenfrei bin.FG1 108.2

    Zu Gottes Ehre will ich euch mitteilen, daß ich mit seiner Hilfe vor etwa vier Jahren ein Buch über die Gleichnisse Jesu beenden konnte. Er gab mir die Idee, dieses Buch für den Fortschritt unseres Erziehungswerkes einzusetzen.FG1 108.3

    Zu jener Zeit hatten einige unserer größeren Schulen und Colleges große Schulden. Durch die Anstrengungen unserer Geschwister, dieses Buch zu verkaufen und den Ertrag für die Tilgung der Schulden zu nutzen, wurden bereits über 200.000 Dollar aufgebracht und für Schuldenzahlungen verwendet. Und diese gute Sache ist noch nicht zu Ende. Der Erfolg dieses Plans war eine große Befriedigung für mich. Ich schließe gerade ein weiteres Buch ab, um es in ähnlicher Weise für andere Vorhaben zu verwenden.FG1 108.4

    Aber es sind nicht die finanziellen Erfolge, die mich am meisten ermutigen. Ich bin glücklich bei dem Gedanken, daß die Verbreitung dieser Bücher viele Seelen zur Wahrheit bringt. Ich habe keine Zeit, dazusitzen und zu klagen. Ich setze meine Arbeit fort, indem ich schreibe, schreibe, schreibe. Schon am frühen Morgen, wenn die meisten von euch noch schlafen, bin ich gewöhnlich wach und schreibe.FG1 108.5

    Nicht einmal gesundheitliche Leiden bringen mich dazu, mit dem Schreiben aufzuhören. Kurz nachdem wir nach Australien gegangen waren, wurde ich krank. Wegen der Feuchtigkeit der Häuser erlitt ich einen akuten Rheumaanfall, der mich elf Monate niederwarf. In dieser Zeit litt ich große Schmerzen. Ich konnte nur etwa zwei Stunden in einer Position liegen und mußte dann gedreht werden, um in anderer Position weiterschlafen zu können. Meine Luftmatratze gab mir nur wenig Erleichterung, und ich machte eine lange Leidenszeit durch.FG1 109.1

    Aber trotzdem hörte ich nicht mit meiner Arbeit auf. Mein rechter Arm war vom Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen schmerzfrei. Den Rest des Armes, den ganzen linken Arm und beide Schultern konnte ich nicht bewegen. Eine Stütze wurde konstruiert, und mit dieser Hilfe konnte ich schreiben. Während dieser elf Monate schrieb ich 2500 Manuskriptseiten, die zur Veröffentlichung in Amerika über den Pazifik gesandt wurden.FG1 109.2

    Ich bin dem Herrn so dankbar, daß er mich nie enttäuscht und mir Kraft und Gnade schenkt. Als ich an der Seite meines sterbenden Mannes stand, legte ich meine Hand in seine und fragte: “Erkennst du mich, mein lieber Mann?” Er nickte. Ich sagte: “All die Jahre hindurch ließ ich dich alle geschäftliche Verantwortung tragen und neue Pläne durchführen. Nun verspreche ich dir, selbst ein Pionier zu sein.” Und ich fügte hinzu: “Wenn du verstanden hast, was ich sage, drücke meine Hand ein wenig fester.” Er tat es, denn er konnte nicht sprechen.FG1 109.3

    Nach dem Tod meines Mannes wollten seine Freunde einen gebrochenen Speer als Denkmal auf seinem Grab errichten. “Niemals!” sagte ich. “Er verrichtete allein die Arbeit von drei Männern. Niemals wird ein Symbol des Gebrochenseins auf seinem Grab stehen!” ...FG1 109.4

    Gott hat mir geholfen. Heute verherrliche ich seinen Namen vor seinem Volk. Fast zehn Jahre habe ich in Australien verbracht. Eine wunderbare Arbeit wurde dort getan, doch doppelt so viel hätte verrichtet werden können, wenn wir genügend Mittel und Mitarbeiter gehabt hätten. Trotzdem danken wir Gott für seine helfende Gegenwart und für das, was wir heute als Ergebnis dieser Arbeit sehen können. Manuskript 8, 1904.FG1 109.5

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