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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 2 - Contents
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    Folgen der Bibelkritik

    Anstatt die Seele den Lichtstrahlen vom Himmel zu öffnen, haben manche in entgegengesetzter Richtung gearbeitet. Sowohl durch die Presse wie auch von der Kanzel wurden Anschauungen über die Eingebung der Bibel verkündigt, die der Geist und das Wort Gottes nicht gutheißen kann. Kein Mensch, auch kein größerer Kreis, sollte es wagen, über einen so wichtigen Gegenstand Theorien aufzustellen, die sie nicht mit einem klaren: “So spricht der Herr” stützen können. Der Mensch trägt vielerlei Unzulänglichkeiten an sich, er ist mehr oder weniger von den Einflüssen seiner Umgebung abhängig und folgt ererbten oder anerzogenen Neigungen, die weit davon entfernt sind, ihm Weisheit oder himmlischen Sinn zu vermitteln. Wenn Männer sich trotzdem unterfangen, das Wort Gottes vor den Richterstuhl zu ziehen und darüber zu urteilen, was göttlich und was menschlich ist, dann entspricht das nicht dem Ratschluß Gottes. Der Herr wird ein solches Werk nicht gelingen lassen.Sch2 284.2

    Die Wirkung solcher Theorien wird verheerend sein, sowohl für die Menschen, die sich mit ihnen beschäftigen, wie auch für die, die sie als ein Werk von Gott annehmen. Durch die Veröffentlichung von Lehrsätzen über die Art der göttlichen Eingebung ist bei vielen Menschen Zweifel geweckt worden. Sterbliche Wesen mit ihren begrenzten und kurzsichtigen Anschauungen fühlen sich berufen, die Schrift zu zerpflücken, indem sie erklären: “Dieser Abschnitt ist notwendig, jener aber ist überflüssig und nicht von Gott eingegeben.”Sch2 284.3

    Christus gab zu den Schriften des Alten Testaments, dem einzigen Teil der Bibel, den man in seiner Zeit besaß, keine derartige Unterweisung. Seine Lehren hatten das Ziel, das Denken der Menschen auf das Alte Testament zu richten und ihnen eine deutlichere Vorstellung von den darin enthaltenen großen Wahrheiten zu geben. Jahrhundertelang hatte das Volk Israel sich von Gott abgewandt und den Blick für die kostbaren Wahrheiten verloren, die er ihnen anvertraut hatte. Diese Wahrheiten waren durch abergläubische Formen und Gebräuche überlagert, so daß ihr wahrer Sinn verborgen blieb.Sch2 285.1

    Christus ist gekommen, um den Schutt wegzuräumen, der den Glanz der Wahrheiten verdunkelte. Wie Edelsteinen gab er ihnen eine neue Fassung. Er legte dar, daß er weit davon entfernt war, die Wiederholung alter, vertrauter Wahrheiten zu verachten, daß er vielmehr gekommen ist, sie in ihrer wahren Kraft und Schönheit erstrahlen zu lassen, in einer Herrlichkeit, die kein Mensch seiner Zeit je geahnt hatte. Als Urheber dieser offenbarten Wahrheiten konnte er dem Volk ihre wirkliche Bedeutung eröffnen und sie von den Entstellungen und falschen Lehrsätzen reinigen, die die Leiter des Volkes sich zu eigen gemacht hatten, um sie ihrem unheiligen Zustand sowie ihrem Mangel an geistlichem Sinn und dem Fehlen der Liebe Gottes anzugleichen. Er beseitigte alles, was diese Wahrheiten ihres Lebens und ihrer Kraft beraubte, und schenkte sie der Welt in ihrer ursprünglichen Frische und verpflichtenden Autorität wieder.Sch2 285.2

    Wenn wir den Geist Christi besitzen und seine Mitarbeiter sind, ist es unsere Pflicht, das Werk fortzusetzen, das er begonnen hat. Wieder sind die Wahrheiten der Bibel durch Gebräuche, durch Überlieferung und falsche Lehrsätze in den Schatten gestellt worden. Die irrigen Lehren der landläufigen Theologie haben Tausende und aber Tausende zu Zweiflern und Ungläubigen gemacht. Viele geben Irrtümer und Widersprüche als Lehren der Bibel aus, obwohl sie in Wirklichkeit nur auf falscher Auslegung der Schrift beruhen, die man in den Jahren päpstlicher Finsternis übernommen hat. Dadurch sind viele zu falschen Vorstellungen von Gott geführt worden, wie die Juden durch die Irrlehren und Überlieferungen ihrer Zeit verblendet waren und sich falsche Vorstellungen über Christus bildeten. “Diese (Weisheit) hatte keiner von den Machthabern dieser Weltzeit erkannt; denn hätten sie sie erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht ans Kreuz geschlagen.” 1.Korinther 2,8 (Menge). Es obliegt uns, der Welt das wahre Wesen Gottes zu offenbaren. Statt Kritik an der Bibel zu üben, laßt uns bemüht sein, ihre heiligen und lebenspendenden Wahrheiten durch Unterweisung und durch unser Beispiel der Welt darzulegen, damit wir “verkündigen ... die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht”. 1.Petrus 2,9.Sch2 285.3

    Die Übelstände, die sich allmählich bei uns eingeschlichen haben, haben unmerklich bei Einzelpersonen und bei Gemeinden die Ehrfurcht vor Gott schwinden lassen und die Kraft zurückgehalten, die er ihnen so gern geben möchte.Sch2 286.1

    Liebe Geschwister, laßt das Wort Gottes so stehen, wie es ist. Laßt menschliche Weisheit sich nicht erkühnen, die Autorität auch nur einer einzigen Aussage der Schrift abzuschwächen. Die ernsten Worte der Offenbarung sollten uns davor warnen, einen solchen Boden zu betreten. Im Namen meines Meisters fordere ich euch auf: “Zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist ein heilig Land!” 2.Mose 3,5.Sch2 286.2

    *****

    Die Bibel mit ihren köstlichen Edelsteinen der Wahrheit ist nicht nur für die Gelehrten geschrieben worden. Im Gegenteil, sie ist für einfache Menschen bestimmt; eine unter dem Beistand des Heiligen Geistes von einfachen Leuten gegebene Auslegung entspricht der Wahrheit am meisten, wie sie in Jesus geoffenbart ist. Die großen, heilsnotwendigen Wahrheiten leuchten so hell wie die Mittagssonne. Niemand wird den Weg verlieren oder von ihm abirren außer denen, die ihrer eigenen Meinung folgen anstatt dem klar offenbarten Willen Gottes. Testimonies for the Church V, 331 (1885).Sch2 286.3

    *****

    Ich sah, daß alle, die es wollen, ausreichend Gelegenheit haben, die Eingebung und Wahrheit des Wortes Gottes anzuzweifeln. Gott zwingt niemanden zu glauben. Sie können sich entscheiden, ob sie sich auf die Beweise verlassen wollen, die Gott nach seinem Wohlgefallen gab, oder ob sie zweifeln und verlorengehen wollen. Testimonies for the Church I, 427 (1864).Sch2 286.4

    *****

    Die Juden erwarteten den Messias; aber er kam nicht in der Weise, wie sie es vorhergesagt hatten und wenn sie ihn als den Verheißenen angenommen hätten, wären ihre hochgebildeten Lehrer gezwungen gewesen, einzugestehen, daß sie sich geirrt hatten. Diese Leiter hatten sich von Gott abgewandt, und Satan wirkte in ihnen und veranlaßte sie, den Heiland abzulehnen. Statt ihren Stolz und ihren Dünkel aufzugeben, schlossen sie ihre Augen vor all den Beweisen seiner Messianität. Dabei haben sie nicht nur selbst die Botschaft der Erlösung verworfen, sondern auch die Herzen des Volkes gegen Jesus verhärtet. Ihre Geschichte sollte uns zur ernsten Warnung dienen.Sch2 287.1

    Niemals dürfen wir erwarten, daß Satan tatenlos zusieht und keine Anstrengungen macht, das Volk Gottes daran zu hindern, eine Erkenntnis anzunehmen, die der Herr seinen Kindern geben will. Er wird an den Gemütern arbeiten, um Mißtrauen, Argwohn und Unglauben zu erzeugen. Laßt uns auf der Hut sein, daß wir eine von Gott gesandte Wahrheit nicht verwerfen, weil sie nicht in einer Weise kommt, die uns gefällt. Laßt nicht zu, daß sich der Segen Gottes von uns wendet, weil wir die Zeit unserer Heimsuchung nicht erkennen. Wenn jemand schon selbst eine Wahrheit nicht erkennt und annimmt, dann soll er nicht anderen hindernd im Wege stehen. Möge unserem so sehr begnadeten Volk nicht einmal dasselbe gesagt werden wie einst den Juden, als ihnen die frohe Botschaft vom Reich gepredigt wurde: “Ihr kommt nicht hinein und wehret denen, die hinein wollen.” Lukas 11,52. Testimonies for the Church V, 728 (1889).Sch2 287.2

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