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    Kapitel 8: Die Verantwortung der Eltern

    Gott hat uns in diesen letzten Tagen über die Gesundheitslehre Licht geschenkt, damit wir mancher Gefahr, welcher wir ausgesetzt sein werden, entgehen können, wenn wir in diesem Lichte wandeln. Satan trachtet mit aller Macht danach, die Menschen zu verführen, ihrer Eßlust nachzugeben, ihre Lüste zu befriedigen und ihre Zeit mit unnützen Torheiten zu vergeuden. Er macht ein Leben der Selbstsucht und der fleischlichen Befriedigung anziehend; aber die Unmäßigkeit verbraucht sowohl die geistigen als auch die körperlichen Kräfte. Wer hierin besiegt wird, hat sich auf des Satans Seite gestellt, indem er fortwährend versucht, gequält und endlich von dem Feinde aller Gerechtigkeit gänzlich beherrscht wird.ChM 96.1

    Die Eltern müssen ihre Pflichten einsehen, der Welt Kinder heranzubilden, die einen guten Charakter haben, welche sittliche Kraft besitzen, der Versuchung zu widerstehen und deren Leben zum Segen ihrer Mitmenschen und zur Ehre Gottes gereichen kann. Diejenigen, welche mit festen Grundsätzen ins Leben treten, werden ausgerüstet sein, aus allem sittlichen Verderben der Jetztzeit unbefleckt hervorzugehen. Die Mütter sollten jede Gelegenheit benutzen, ihre Kinder für etwas Nützliches heranzubilden.ChM 96.2

    Das Werk einer Mutter ist heilig und von großer Wichtigkeit. Sie sollte ihre Kinder von frühester Jugend an gewöhnen, sich selbst zu verleugnen und zu beherrschen. Ihre Zeit gehört in besonderem Sinne vor allem ihren Kindern. Aber wenn die Torheiten eines entarteten Zeitalters ihre Zeit beanspruchen und sie sich mit Gesellschaften, ihrer Kleidung und Vergnügungen beschäftigt, wird ihren Kindern eine sorgfältige Erziehung mangeln.ChM 96.3

    Viele Mütter klagen über die allgemein herrschende Unmäßigkeit, aber sie gehen nicht auf den Grund. Gar zu häufig wird dieser schon am elterlichen Tische gelegt. Wie manche Mutter, welche vorgibt, eine Christin zu sein, setzt ihrer Familie leckere und gewürzte Speisen vor, welche die Genußsucht fördern und zur Schwelgerei führen! In manchen Familien besteht die Hauptkost aus Fleischspeisen und infolgedessen wird das Blut erhitzt und skrophulös. Wenn hierauf Krankheiten folgen, so werden sie der göttlichen Vorsehung zur Last gelegt, obgleich sie nur die Folgen einer verkehrten Lebensweise sind. Ich wiederhole: Die Unmäßigkeit fängt schon am elterlichen Tische an und bei den meisten wird die Genußsucht so oft befriedigt, bis sie zur zweiten Natur wird. Wer zu viel ißt oder ungesunde Nahrung genießt, verringert seine Kraft, den Leidenschaften und Lüsten zu widerstehen. Viele Eltern lassen ihre Kinder essen und trinken, wann sie wollen, um sich die Mühe, ihren Kindern mit aller Geduld Selbstverleugnung beizubringen, zu ersparen. Das Verlangen, den Geschmack zu befriedigen und den Lüsten zu folgen, nimmt mit den Jahren zu und folglich wird die so gewöhnte Jugend, je älter sie wird, von ihren Lüsten beherrscht und ein Sklave der Genußsucht. Sobald sie in Gesellschaft kommt und ins Leben tritt, ist sie machtlos, den Versuchungen zu widerstehen. An dem Schwelger, dem Sklaven des Tabaks, dem Trinker und dem Trunkenbolden sehen wir die bösen Folgen einer unrichtigen Erziehung und der Selbstbefriedigung.ChM 97.1

    Wenn wir die traurigen Klagen christlicher Männer und Frauen über die schrecklichen Folgen der Unmäßigkeit hören, so kommen die Fragen sofort auf: Wer hat diese Jugend erzogen? Wer hat diese unmäßigen Lüste in ihnen genährt? Wer ist der ernstlichen Verantwortung nicht nachgekommen, ihre Charaktere für das Leben und für den Verkehr mit den himmlischen Wesen in dem zukünftigen Leben heranzubilden?ChM 98.1

    Welche Szene wird sich abspielen, wenn die Eltern mit ihren Kindern bei der endlichen Abrechnung zusammentreffen! Tausende von Kindern, welche ein Opfer der Genußsucht und niedriger Laster gewesen sind, deren Leben nur ein Wrack ist, werden dann vor ihren Eltern, welche sie so erzogen haben, stehen. Wer außer den Eltern muß die schreckliche Verantwortung tragen? Hat der Herr diese Jugend so verdorben geschaffen? — O nein, gewiß nicht! Wer hat denn dieses schreckliche Werk verrichtet? Wurden die Sünden der Eltern nicht auf die Kinder übertragen, indem sie selbst den verderblichen Lüsten und Leidenschaften nachgaben? Und wurde das Werk nicht auch von denen vollendet, welche es vernachlässigten, sie nach dem Beispiele, welches Gott ihnen gab, zu erziehen? So sicher, wie die Kinder da sind, werden auch diese Eltern vor Gott stehen müssen und Rechenschaft ablegen.ChM 98.2

    Der Satan ist immer zu seinem Werke bereit. Er wird es nicht unterlassen, die Kinder gerade da zu versuchen, wo ihnen der Wille und die sittliche Kraft zum Widerstehen fehlt. Er veranlaßt die Veränderungen der Mode und veranstaltet Gesellschaften und Vergnügungen, so daß die Mütter ihre Zeit zu unnützen Dingen hingeben, anstatt sich der Erziehung ihrer Kinder zu widmen. Unsere Jugend bedarf solcher Mütter, welche es schon den Kleinen in der Wiege beibringen, Leidenschaften zu beherrschen, der Genußsucht zu entsagen und das eigene Ich beiseite zu setzen. Sie bedürfen hier ein Gebot und da ein Gebot, hier ein wenig und da ein wenig. Den Hebräern war es gezeigt worden, wie sie ihre Kinder erziehen sollten, auf daß sie den Götzendienst und die Gottlosigkeit der heidnischen Völker nicht annehmen möchten. “So fasset nun diese Worte zu Herzen und in eure Seele, und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, daß sie ein Denkmal vor euren Augen seien und lehrt sie eure Kinder, daß du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzest, oder auf dem Wege gehest, wenn du dich niederlegest und wenn du aufstehest.” 5.Mose 11,18.19.ChM 98.3

    Die Frau sollte die ihr von Gott bestimmte Stellung als Gehilfin ihres Mannes ausfüllen. Die Welt bedarf Mütter, welche nicht nur den Namen tragen, sondern die wirklich nach allen Richtungen hin Mütter sind. Mit vollem Recht dürfen wir sagen, daß die Pflichten einer Frau heiliger sind als die eines Mannes. Aber die Frau sollte die Heiligkeit ihres Berufes schätzen und in der Kraft und der Furcht Gottes sollte sie ihre Lebensmission aufnehmen. Sie sollte ihre Kinder für etwas Nützliches in der Welt und für eine Heimat auf der neuen Erde heranbilden.ChM 99.1

    Die Stellung einer Mutter in der Familie ist heiliger, als die eines Königs auf seinem Throne. Ihr Bestreben sollte sein, ihren Kindern in ihrem Wandel ein nachahmungswertes Beispiel zu geben. Und sowohl durch Wort als auch durch Tat sollte sie ihnen wertvolle Kenntnisse einprägen und sie dazu anleiten, ein aufopferndes Leben zum Heile anderer zu führen. Der große Antrieb für die bekümmerte und sorgende Mutter sollte der sein, daß ein jedes Kind, welches sie richtig erzieht, und welches den innerlichen Schmuck, einen sanften und demütigen Geist, besitzt, in den Vorhöfen des Herrn leuchten wird.ChM 99.2

    Ich bitte euch, ihr christlichen Mütter, schätzt und lernt eure große Verantwortlichkeit, nicht für euch selbst, sondern zur Ehre Gottes zu leben. Christus lebte nicht, um das eigene Ich zu befriedigen, sondern nahm Knechtsgestalt an. Er verließ die himmlischen Wohnungen und vertauschte seine Gottheit mit der Menschlichkeit, auf daß er uns durch sein eigen Beispiel zeigte, wie wir Söhne und Töchter der göttlichen Familie, Kinder des himmlischen Königs werden können. Aber unter welcher Bedingung können wir nur diesen großen Segen erlangen? “Darum gehet aus von ihnen, und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Gott.” 2.Korinther 6,17.18.ChM 100.1

    Christus erniedrigte sich so tief, daß er, der mit Gott eins war, die Knechtsgestalt annahm. Seine Heimat war Nazareth, eine Stadt, die ihrer Bosheit wegen sprichwörtlich war. Seine Eltern gehörten zu den Armen. Sein Beruf war Zimmermann, und er arbeitete mit seinen Händen, um zu helfen, die Familie zu unterstützen. Dreißig Jahre lang war er seinen Eltern untertan. Das Leben Christi zeigt uns unsere Pflicht, fleißig zu sein und für die zu sorgen, welche uns anvertraut sind. Jesus belehrte seine Jünger, daß sein Reich nicht von dieser Welt sei, in welcher alle nur nach der höchsten Stellung trachten. Er gab ihnen aber Belehrungen über die Demut und Selbstaufopferung zum Wohle anderer. Seine Erniedrigung bestand nicht darin, daß er seinen eigenen Charakter gering schätzte, sondern in seiner Gleichstellung mit den Menschen, um sie zu einem höheren Leben mit sich selbst zu erheben. Und dennoch sahen so sehr wenige etwas Anziehendes in der Erniedrigung Christi. Die Weltmenschen gehen stets darauf aus, sich über andere zu erheben, aber Jesus Christus, der Sohn Gottes, erniedrigte sich selbst, um die Menschen zu erhöhen. Und der wahre Jünger Jesu wird seinem Beispiele folgen.ChM 100.2

    O, möchten doch alle Mütter dieses Zeitalters die Heiligkeit ihrer Mission würdigen und sich nicht anstrengen, mit ihren reicheren Nachbarn an Ansehen gleich zu sein, sondern die Ehre Gottes suchen, indem sie treu ihre Pflichten erfüllen! Wenn richtige Grundsätze der Mäßigkeit in die Jugend gepflanzt würden, so wären Mäßigkeitsvereine kaum notwendig. Festigkeit im Charakter und sittliche Beherrschung würden die Oberhand haben und in der Kraft Christi würden die Versuchungen dieser letzten Tage bestanden werden.ChM 101.1

    Es ist sehr schwierig, sich etwas abzugewöhnen, was man das ganze Leben hindurch getan hat. Der Teufel der Unmäßigkeit hat ungeheure Kraft und es ist nicht leicht, ihn zu besiegen. Deshalb sollten die Eltern im eigenen Hause anfangen, ihn zu bändigen, und zwar durch die Grundsätze, die sie von frühester Jugend auf in ihre Kinder pflanzen, nur dann können sie auf Erfolg hoffen. Ihr werdet eure Belohnung empfangen, ihr Mütter, wenn ihr die euch von Gott gegebenen kostbaren Stunden mit dem Heranbilden des Charakters eurer Kinder zubringt und sie belehrt, die Grundsätze der Mäßigkeit im Essen und Trinken genau zu beachten.ChM 101.2

    Es ist die heilige Pflicht der Eltern, den körperlichen und sittlichen Zustand ihrer Kinder zu überwachen, auf daß ihre Nerven ruhig und im Gleichgewichte bleiben und die Seele keinen Schaden leidet. Väter und Mütter sollten die Gesetze des Lebens verstehen, so daß sie nicht durch Unwissenheit zugeben, daß ihre Kinder eine falsche Richtung einschlagen. Die Kost wirkt sowohl auf die körperliche als auch auf die sittliche Gesundheit. Wie vorsichtig sollten daher die Mütter sein, ihren Tisch mit einfacher und gesunder Nahrung zu besetzen, auf daß die Verdauungsorgane nicht geschwächt, die Nerven nicht gereizt werden und so die Belehrungen, welche sie ihren Kindern geben, verloren gehen.ChM 101.3

    Der Satan weiß wohl, daß er nicht so viel Macht über die Gemüter haben kann, wenn die Eßlust beherrscht, als wenn sie befriedigt wird, und deshalb versucht er auf alle mögliche Weise, die Menschen hierin zu verführen. Durch den Einfluß ungesunder Nahrung wird das Gewissen betäubt, der Verstand verdunkelt und das Empfindungsvermögen geschwächt. Aber die Schuld des Übertreters wird nicht im geringsten weniger, weil er sein Gewissen so abgestumpft hat, daß dasselbe unempfindlich geworden ist. Da nun ein gesunder Gemütszustand von dem normalen Zustande der Lebenskräfte abhängt, wie sorgfältig sollte man den Gebrauch von Gewürzen und Reizmitteln vermeiden! Und dennoch bemerken wir, daß viele, die sich Christen nennen, Tabak gebrauchen. Sie beklagen die Übel der Unmäßigkeit, aber während sie gegen den Gebrauch von starken Getränken reden, erfüllen sie die Luft mit Tabakrauch. Ehe nicht der Grund des Übels erkannt wird, lassen sich die Ansichten über den Gebrauch von Tabak nicht ändern. Wir kommen der Sache noch näher. Tee und Kaffee fördern das Verlangen nach stärkeren Reizmitteln, und indem wir der Familie näher treten, fragen wir, wird dort bei der Zubereitung der Speisen Mäßigkeit in allen Dingen geübt? Werden die notwendigen Verbesserungen für die Gesundheit und das Glück hier getroffen?ChM 102.1

    Ein jeder wahre Christ wird seine Lüste und Leidenschaften beherrschen. Ist er nicht von den Banden der Eßlust befreit, so ist er kein wahrer, gehorsamer Diener Jesu Christi. Die Befriedigung der Genußsucht und der Leidenschaften stumpft die Herzen für die Wahrheit ab. Es ist dem Geiste und der Kraft der Wahrheit unmöglich, einen Menschen nach Leib, Seele und Geist zu heiligen, wenn er von sinnlichen Begierden beherrscht wird.ChM 102.2

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