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    Kapitel 15: Falsche Begriffe über Erfahrungen

    Man sagt, die Erfahrung sei der beste Lehrer. Eine echte Erfahrung steht in der Tat viel höher, als theoretische Kenntnisse, aber viele haben einen falschen Begriff von einer wahren Erfahrung. Wirkliche Erfahrung wird durch verschiedene sorgfältige Beobachtungen gewonnen, indem das Gemüt von allen Vorurteilen befreit und von keinen vorgefaßten Meinungen und Gewohnheiten beherrscht wird. Die Folgen werden mit aller Sorgfalt beobachtet und man verlangt mehr zu lernen, weiter zu kommen und alles zu verbessern, das nicht in Übereinstimmung mit dem Sittengesetze und den Naturgesetzen steht.ChM 139.1

    Was viele Erfahrung nennen, ist eigentlich gar keine Erfahrung, sondern entspringt nur der Gewohnheit oder irgend einer Befriedigung, der man gedankenlos und oft unwissend huldigt. Da ist keine Rede von einer wirklichen Erfahrung und einer gründlichen Untersuchung, wobei man die Grundsätze genau kennen muß, welche der Handlung zu Grunde liegen. Auf eine Erfahrung, welche nicht mit den unveränderlichen Grundsätzen der Natur übereinstimmt, kann man sich nicht verlassen. Der Aberglaube, der aus einer krankhaften Einbildung kommt, steht oft im Gegensatze zu dem Verstande und zu wissenschaftlichen Grundsätzen. Für viele scheint der Gedanke, daß andere ihren Erfahrungen widersprechen können, sehr töricht und sogar grausam. Aber es entstehen viel mehr Irrtümer durch falsche Begriffe von Erfahrung als durch irgend etwas anderes. Es gibt heutzutage sehr viele Schwächlinge, welche auch stets solche bleiben werden, weil sie sich auf ihre Erfahrungen stützen.ChM 139.2

    Schlechte Gewohnheiten binden Männer und Frauen mit eisernen Banden, und gar zu häufig suchen sie ihre Lebensweise durch ihre sogenannte Erfahrung zu rechtfertigen. Viele der unziemlichsten Gewohnheiten werden hiermit entschuldigt. Manchen mißlingt es, eine körperliche, geistige und sittliche Entwicklung zu erlangen, weil sie an einer Erfahrung festhalten, welche einfachen, klaren Tatsachen entgegensteht. Man findet Männer und Frauen, welche ihre Gesundheit gänzlich durch eine verkehrte Lebensweise zerrüttet haben, aber dennoch ihre Erfahrungen andern aufs beste empfehlen, obwohl gerade diese Erfahrungen sie ihrer Kraft und Gesundheit beraubt haben. Wenn man sich Mühe gibt, sie zu belehren, verteidigen sie sich mit ihrer Erfahrung.ChM 140.1

    Gerade hierin begegnen wir der größten Schwierigkeit in Sachen des Glaubens. Man kann die einfachsten Tatsachen, die deutlichsten Wahrheiten aus dem Worte Gottes den Leuten vorführen, aber das Ohr und Herz sind verschlossen und die einzige überzeugende Entschuldigung ist “meine Erfahrung.” Einige sagen: “Der Herr hat mich in meinem bisherigen Wandel und Tun gesegnet, und ich kann deshalb nicht im Irrtum sein.” Man beruft sich auf seine Erfahrungen und verwirft die erhabenen und heiligenden Wahrheiten der Bibel.ChM 140.2

    Bileam erbat von Gott, Israel zu fluchen. Es lag ihm sehr viel daran, daß ihm hierzu die Erlaubnis gegeben wurde; denn ihm war eine große Belohnung in Aussicht gestellt. Aber Gott sagte: “Gehe nicht mit ihnen.” Bileam wurde jedoch zum zweiten Male von höher gestellten Boten gebeten und noch größere Versprechungen wurden ihm gemacht. Obgleich der Herr ihm seinen Willen bereits kundgetan hatte, war er so gierig, die Belohnung zu erhalten, daß er Gott zum zweiten Male um dasselbe bat, und Gott gewährte ihm die Bitte. Alsdann machte er eine wunderbare Erfahrung; wer möchte aber wohl eine solche Erfahrung machen?ChM 140.3

    Noch manche Beispiele können angeführt werden, die uns zeigen, wie Menschen betrogen worden sind, die sich auf ihre sogenannte Erfahrung verlassen haben.ChM 141.1

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