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    Kapitel 17: Gegenwärtige Pflichten

    Jeder sollte sich so ausbilden, daß er nicht nur selbst in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen lebt, sondern auch andern den richtigen Weg zeigen kann. Manche geben vor, Kinder Gottes zu sein und selbst an die nahe Zukunft des Herrn zu glauben, sind aber leider auf dem Gebiete der Gesundheit und Mäßigkeit gänzlich unwissend. Sie müssen herangebildet werden, Gebot auf Gebot und Vorschrift auf Vorschrift hören. Der Gegenstand muß ihnen stets vor Augen gehalten werden. Diese Frage muß nicht als eine unwesentliche Sache betrachtet werden; denn fast eine jede Familie bedarf der Belehrung hierüber. Das Gewissen muß geweckt werden, damit es die Pflicht erkennt, den Grundsätzen einer richtigen Lebensweise zu folgen. Gott verlangt von seinem Volke, daß es in allen Dingen mäßig sei. Wenn wir nicht wahre Mäßigkeit üben, werden und können wir nicht für den heiligenden Einfluß der göttlichen Wahrheit empfänglich sein.ChM 149.1

    Unsere Prediger sollten über diese Frage gründlich belehrt sein. Sie dürfen dieselbe nicht unberührt lassen, und sich auch nicht durch die zurückschrecken lassen, welche sie der Übertreibung beschuldigen. Sie sollten sich klar werden, worin eine wahre Gesundheitspflege besteht und dann diese Grundsätze durch Wort und ein ruhiges, beständiges Vorbild lehren. Keine Gelegenheit sollte unbenutzt bleiben, Belehrungen über die Mäßigkeit und Gesundheit zu erteilen. Trachtet danach, das Verständnis und das Gewissen aufzuwecken. Gebraucht alle euch zu Gebote stehenden Kräfte und fördert das Werk, indem ihr Lesestoff hierüber verbreitet. “Belehre, belehre, belehre,” ist die uns aufgetragene Botschaft.ChM 149.2

    In Missionsanstalten sollten begabte Frauen, welche verstehen, gut und nach der Gesundheit zu kochen, die häusliche Aufsicht führen. Der Tisch sollte reichlich mit guten Nahrungsmitteln versehen sein. Wenn jemand einen verdorbenen Geschmack hat und nach Tee, Kaffee, Gewürzen und ungesunden Speisen verlangt, sollte man ihn zu belehren suchen und danach trachten, das Gewissen zu erwecken. Führt ihm die Grundsätze der heiligen Schrift zur Erhaltung der Gesundheit vor. Wo es viel gute, frische Milch und Früchte gibt, liegt selten ein triftiger Grund vor, Fleisch zu genießen. Es ist nicht von Nöten, irgend einem von Gottes Geschöpfen das Leben zu nehmen, um unseren körperlichen Bedürfnissen zu genügen. In gewissen Krankheitsfällen oder besonderer Schwäche mag man es für gut halten, etwas Fleisch zu genießen, aber man sollte sehr sorgfältig sein, nur das Fleisch von gesunden Tieren zu gebrauchen. Heutzutage ist es eine wichtige Frage geworden, ob man überhaupt Fleisch genießen sollte. Es wäre viel besser, niemals Fleisch anzurühren, als dasjenige von kranken Tieren zu genießen. Wenn ich nicht die nötige Nahrung erhalten konnte, nahm ich zu Zeiten ein wenig Fleisch, aber ich scheue mich mehr und mehr davor.ChM 150.1

    Als Gott die Kinder Israel aus Ägypten führte, beabsichtigte er, daß sie sich in dem Lande Kanaan als ein reines, glückliches und gesundes Volk ansiedeln sollten. Laßt uns jetzt betrachten, wie Gott dies bewerkstelligte. Er verlangte von ihnen Gehorsam, und wenn sie freudig seinen Forderungen nachgekommen wären, so würde dies ihnen und ihren Nachkommen zum Segen gedient haben. Er entzog ihnen die Fleischkost größtenteils, und wenn er ihnen auf ihre Bitten hin auch Fleisch gab, ehe sie nach Sinai kamen, so dauerte dies nur einen Tag. Gott hätte sie ebensogut mit Fleisch als mit Manna versehen können, aber er legte ihnen zu ihrem eigenen Besten Beschränkungen auf. Es war seine Absicht, ihnen Speise zu geben, die passender für sie war als die Kost, die so viele von ihnen in Ägypten genossen hatten. Der verdorbene Geschmack sollte wieder gesunden, auf daß sie die für die Menschen bereitete Nahrung, die Früchte der Erde, welche Gott Adam und Eva gegeben hatte, genießen möchten.ChM 150.2

    Wären sie damals bereit gewesen, die Eßlust nach Gottes Einschränkungen zu bezähmen, so hätten sie Krankheit und Gebrechlichkeit nie kennen gelernt. Ihre Nachkommen wären an Körper und Geist erstarkt und hätten ihre Pflicht und die Wahrheit klar begriffen, und es hätte ihnen niemals an Schärfe der Einsicht und des Urteils gefehlt. Aber sie waren unwillig, den Forderungen des Herrn nachzukommen. Darum erreichten sie nicht das hohe Ziel, welches Gott ihnen gesetzt hatte, und verloren die Segnungen, die ihnen zugedacht waren. Sie murrten über die Einschränkungen Gottes und verlangten nach den Fleischtöpfen Ägyptens. Gott gab ihnen auch Fleisch, aber es gereichte ihnen zum Fluche.ChM 151.1

    Der Herr hat es wiederholt durch seinen Geist geoffenbart, daß er uns Schritt für Schritt zu seiner ursprünglichen Absicht zurückführen will, laut welcher der Mensch von den natürlichen Erzeugnissen der Erde leben sollte. Unter denen, welche auf ihren Herrn warten, wird der Genuß des Fleisches mit der Zeit ganz aufhören und Fleischspeisen werden von ihren Tischen schwinden. Wir sollten dies stets im Auge behalten und uns befleißigen, dies Ziel zu erreichen. Solange wir noch Fleisch genießen, zeigen wir, daß wir mit dem Lichte, das Gott uns in Gnaden gegeben hat, noch nicht völlig übereinstimmen. Besonders sollten diejenigen, welche mit der Krankenpflege beschäftigt sind, sich gewöhnen, von Früchten, Getreidearten und Gemüsen zu leben. Wenn wir selbst darin nach Grundsätzen handeln und als wahre Christen unsern eigenen Geschmack bezähmen und erziehen, dann werden wir auch einen Gott wohlgefälligen Einfluß auf andere ausüben und für eine gesunde Lebensweise bahnbrechend wirken. Viele werden in ihrer Bemühung, sich einer gesunden Lebensweise zu befleißigen, entmutigt, weil sie nie lernten, gesunde, einfache Speisen, welche ihre frühere Kost ersetzen könnten, zuzubereiten. Die armselig zubereiteten Speisen widern sie an und wir hören von ihren Lippen, daß sie wohl diese Lebensweise versucht hätten, aber nicht dabei bestehen könnten. Viele haben nur wenig Belehrung und infolgedessen ist die Zubereitung der Speisen so mangelhaft, daß sie der Verdauung schädlich sind. Will jemand nach der Gesundheit leben, so müssen vor allem die Speisen, die er genießt, gut gekocht sein. Wer eine gute Kochschule, die nach den Regeln hygienischer Lebensweise geführt wird, durchmachen kann, wird daraus nicht nur für sich, sondern auch für andere großen Nutzen ziehen.ChM 151.2

    Formt euch keine sonderlichen Begriffe, welche ihr dann als Richtmaß aufstellt und andere tadelt, deren Handlungsweise nicht mit der eurigen übereinstimmt, sondern erforscht die Sache gründlich und in ihrem vollen Umfange. Befleißigt euch, eure eigenen Gedanken und Gewohnheiten in vollständige Übereinstimmung mit den Grundsätzen wahrer christlicher Mäßigkeit zu bringen.ChM 152.1

    Viele suchen das Leben anderer dadurch zu bessern, daß sie deren Gewohnheiten, die sie für verkehrt ansehen, bekämpfen. Sie gehen zu denen, die nach ihrer Meinung im Irrtum sind und machen sie auf ihre Fehler aufmerksam, aber sie bemühen sich nicht, ihnen die wahren Grundsätze vorzuführen. Meistens aber erzeugt ein solches Handeln bei weitem nicht die gewünschten Erfolge. Indem man ihnen ihre Fehler zeigt, erweckt man sehr häufig ihre Streitlust und richtet viel mehr Schaden als Gutes an. Hierin liegt eine Gefahr für denjenigen, welcher zurechtweist. Wer es unternimmt, andere auf ihre Fehler aufmerksam zu machen, fällt leicht in die Gewohnheit des Tadelns, und mit der Zeit gibt er sich nur damit ab, irgendwie Mängel und Gebrechen zu entdecken. Bewacht nicht andere, um ihre Fehler aufzudecken oder ihre Irrtümer bloßzustellen. Erzieht sie zu besseren Gewohnheiten durch die Macht eures eigenen Beispiels.ChM 153.1

    Man sollte stets im Auge behalten, daß die richtige Lebensweise hauptsächlich dahin zielt, den Verstand, Charakter und Körper aufs beste zu entwickeln. Alle Naturgesetze, welche im Grunde Gottes Gesetze sind, haben nur unser Bestes im Auge. Wenn wir denselben gehorsam sind, wird es unser Wohlergehen in diesem Leben fördern und uns auf das zukünftige Leben vorbereiten.ChM 153.2

    Es gibt viel besseren Stoff zur Unterhaltung als die Fehler und Gebrechen anderer. Sprecht von Gott und seinen wunderbaren Werken. Erwäget die Offenbarung seiner Liebe und Weisheit in allen Werken der Natur. Gewinnt Kenntnisse über den wunderbaren Organismus des menschlichen Körpers und über die ihn beherrschenden Gesetze. Wer die Beweise der Liebe Gottes erkennt, etwas von der Weisheit und dem Nutzen seines Gesetzes versteht und den Segen erfahren hat, welcher dem Gehorsam folgt, wird seine Pflichten und Verantwortungen in einem ganz andern Lichte auffassen. Er wird nicht länger die Befolgung der Gesundheitsregeln als eine Sache der Selbstverleugnung oder als ein Opfer ansehen, sondern sie werden für ihn ein unschätzbarer Segen sein.ChM 153.3

    Man kann viel Gutes stiften, wenn man denjenigen, zu denen man Zugang hat, Aufschluß erteilt über die besten Mittel, Kranke zu pflegen und vor allem der Krankheit und den Leiden überhaupt vorzubeugen. Ein Arzt, der seine Patienten über die Ursache und die Natur ihrer Krankheiten belehrt und ihnen dann zeigt, wie sie dieselben verhindern können, mag auf manchen Widerstand stoßen. Wenn er aber gewissenhaft ist, wird er offen mit seinen Kranken reden und ihnen klarlegen, daß die Selbstbefriedigung im Essen, Trinken und in der Kleidung und die Überanstrengung ihrer Lebenskräfte ihren Zustand verursacht haben. Er wird nicht das Übel dadurch vergrößern, daß er ihnen Medizin verschreibt, bis die Natur, zuletzt erschöpft, nachgeben muß; er wird vielmehr den Kranken zeigen, wie sie sich eine richtige Lebensweise aneignen und der Natur behilflich sein können, neue Kräfte zur Genesung zu gewinnen, indem er dazu weislich ihre eigenen einfachen Mittel benutzt.ChM 154.1

    In allen Heilanstalten sollten es sich die Ärzte zur heiligen Pflicht machen, Belehrungen über die Regeln der Gesundheit zu erteilen. Die Grundsätze der Gesundheitslehre sollten allen, den Kranken sowohl als auch den Wärtern, klar und deutlich vorgeführt werden. Dieses Werk erfordert Charakterstärke, denn während viele von solchen Anstrengungen Segen empfangen, werden sich andere beleidigt fühlen. Aber der wahre Jünger Christi, der mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung lebt, wird nicht nur selbst stetig lernen, sondern es auch andern kundtun und ihr Gemüt von den Irrtümern der Welt ablenken und der Wahrheit zuwenden.ChM 154.2

    Wenn man nur der Gesundheitsfrage mehr Aufmerksamkeit schenkte, würde manches Vorurteil gegen göttliche Wahrheit schwinden und die Herzen für dieselbe empfänglicher werden. Gewinnt man Interesse in dieser Frage und lernt ihren Nutzen schätzen, so wird auch oft der Weg für andere Wahrheiten gebahnt. Sehen Leute, daß wir als Christen die Regeln der Gesundheit verstehen, so werden sie viel eher glauben, daß unsere Anschauungen auch in andern biblischen Wahrheiten gesunde sind.ChM 155.1

    Diesem Zweige des Werkes Gottes ist nicht gehörige Aufmerksamkeit geschenkt worden. Viel ist durch dessen Vernachlässigung verloren gegangen. Würde Gottes Volk einen tieferen Anteil an der richtigen Lebensweise, wodurch der Herr sie für sein zweites Kommen bereit machen will, an den Tag legen, so würde ihr Einfluß ein viel größerer sein. Gott hat seinem Volke Licht gegeben und er verlangt von demselben, daß es in dem Lichte wandelt, und seiner Stimme gehorcht. Die Gesundheitsfrage steht in engster Verbindung mit der Botschaft und dem Werke Gottes der letzten Zeit. Wer Gottes Botschaft verkündigt, sollte ebensowohl auch Belehrung über eine richtige Lebensweise erteilen. Jeder sollte diese Frage gründlich verstehen, auf daß er für die wichtigen Ereignisse, die nahe bevorstehen, vorbereitet ist. Dieser Frage gebührt deshalb volle Würdigung. Satan und seine Engel tun alles, was in ihrer Macht steht, dieses Werk der Reform zu hindern; sie belästigen und beschweren diejenigen, welche mit ganzem Herzen sich damit beschäftigen. Dessenungeachtet sollte niemand den Mut verlieren oder seine Anstrengungen deswegen aufgeben. Der Prophet Jesajas schildert einen Charakterzug Christi in folgenden Worten: “Er wird nicht matt werden noch verzagen, bis daß er auf Erden das Recht anrichte.” Jesaja 42,4. Darum sollten seine Nachfolger auch nicht verzagen noch matt werden, sondern sich des Lösegeldes erinnern, das für den Menschen gegeben wurde, damit er nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben möchte.ChM 155.2

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