Was immer aus echter Liebe getan wird, ist durchaus fruchtbar, sei es in den Augen der Menschen auch noch so gering oder verächtlich, denn Gott schaut nicht so sehr nach dem Ergebnis unseres Handelns als vielmehr nach der Größe der Liebe, mit der es geschieht. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 191. DC 319.4
Zehn wirklich bekehrte, dienstbereite und selbstlose Arbeiter können im Missionsfeld mehr ausrichten, als hundert, die ihren Dienst auf Pflichterfüllung und auf die gewohnheitsmäßige Ausführung von Anweisungen beschränken, weil sie ohne echte Liebe zu den Menschen arbeiten. Testimonies for the Church IV, 602. DC 319.5
Keine deiner jetzigen oder zukünftigen Fähigkeiten wird dir letztlich Erfolg schenken; entscheidend ist das, was Gott für dich tut. Wir sollten uns weniger von anderen Menschen erhoffen und viel mehr darauf vertrauen, was Gott für jeden Gläubigen tun will. Er wünscht so sehr, dass wir im Glauben die Hand nach ihm ausstrecken und Großes von ihm erwarten. In weltlichen wie in geistlichen Angelegenheiten möchte er uns Einsicht schenken. Er kann unseren Verstand schärfen und uns Feingefühl und Gewandtheit verleihen. Stellen wir deshalb unsere Fähigkeiten dem Werk Gottes zur Verfügung und bitten wir ihn um Weisheit, so wird er sie uns geben. Bilder vom Reiche Gottes 114. DC 320.1
Das Öl der Gnade schenkt Menschen den Mut und gibt ihnen die rechten Motive, jeden Tag das zu tun, was Gott für sie vorgesehen hat. Auch die fünf törichten Jungfrauen hatten Lampen (das heißt, sie besaßen Kenntnis der biblischen Wahrheit), aber sie besaßen nicht die Gnade unseres Herrn. Siehe Matthäus 25,1-3. Tag für Tag drehten sie sich im Reigen blutleerer Zeremonien und äußerlicher Pflichterfüllung, aber ihrem Dienst fehlte das Leben und die Gerechtigkeit Christi. Die “Sonne der Gerechtigkeit” (Maleachi 3,20) erhellte weder ihre Herzen noch ihren Verstand. Auch mangelte es ihnen an der Liebe zur Wahrheit, die sich nach dem Leben und Charakter Christi, nach seinem Bild und seiner Beschreibung ausrichtet. Ihre Bemühungen waren nicht vom Öl der Gnade durchtränkt. Ihr religiöses Leben bestand aus einer vertrockneten Hülse ohne die echten Körner. Sie hielten zwar an den Formalitäten der Glaubenslehre fest, ließen sich aber in ihrem scheinbar christlichen Leben täuschen, weil Selbstgerechtigkeit sie erfüllte. Zudem versäumten sie es, in der Schule Christi die Lektionen zu lernen, die sie weise gemacht hätten zur Erlösung, wenn sie angewandt worden wären. The Review and Herald, 27. März 1894. DC 320.2
Gottes Werk soll durch das Zusammenwirken menschlicher und göttlicher Mitarbeiter zur Vollendung geführt werden. Diejenigen, die sich nur auf sich selbst stützen, betreiben anscheinend munter Gottes Werk. Wenn sie es aber ohne Gebet tun, ist ihre Aktivität nutzlos. Könnten sie in das Rauchfass des Engels blicken, der am goldenen Altar vor dem Thron mit dem Regenbogen steht (siehe Offenbarung 8,3.4), würden sie erkennen, dass die Verdienste Jesu mit unseren Gebeten und Anstrengungen vermischt sein müssen. Ist das nicht der Fall, sind sie ebenso wertlos wie das Opfer Kains. Könnten wir all die Aktivitäten menschlicher Werkzeuge so sehen, wie sie vor Gott erscheinen, würden wir begreifen, dass nur der Dienst, der unter viel Gebet und durch die Verdienste Christi geheiligt geleistet wird, der Prüfung im Gericht standhalten wird. Wenn die große Bewertung stattfindet, wird man den Unterschied erkennen zwischen dem, der Gott diente und dem, der nur meinte, ihm zu dienen. The Review and Herald, 4. Juli 1893. DC 321.1
Eine Gesetzesreligion genügt unsrer Zeit nicht. Wir mögen alle äußeren Formen des Gottesdienstes erfüllen und dennoch ohne den belebenden Einfluss des Heiligen Geistes sein, so wie die Hügel Gilboas ohne Tau und Regen waren. Siehe 2.Samuel 1,21. Wir alle brauchen eine geistliche Erquickung. Ebenso benötigen wir die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit, auf dass sie unsre Herzen erweichen und überwältigen. Fest wie ein Felsen sollen wir zu den Grundsätzen stehen. Es gilt, die Grundsätze der Bibel zu lehren und sie durch ein heiliges Leben zu untermauern. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse III, 42. DC 321.2
Für den Erfolg ist nicht so sehr die Begabung entscheidend als vielmehr Tatkraft und innere Bereitschaft. Nicht der Besitz glänzender Gaben befähigt uns, einen annehmbaren Dienst zu leisten, sondern Gewissenhaftigkeit in der Erfüllung täglicher Pflichten, Zufriedenheit und aufrichtige, herzliche Anteilnahme am Wohlergehen anderer. Noch im bescheidensten Los ist echte Größe zu finden. Auch die gewöhnlichsten Aufgaben erwecken, wenn sie mit liebevoller Hingabe ausgeführt werden, in Gottes Augen Wohlgefallen. Propheten und Könige 155. DC 321.3
Ein ausgeglichener, starker und wertvoller Charakter entwickelt sich aus der persönlichen Pflichtauffassung bei scheinbar unbedeutenden Aufgaben. Gewissenhaftigkeit in allem sollte unser Leben bestimmen. Redlichkeit, kleine Hilfeleistungen und Gefälligkeiten schaffen Freude im Leben. Und ist einmal unser Werk auf Erden getan, wird sich zeigen, dass auch ganz unscheinbare, treu erfüllte Pflichten Einfluss zum Guten hatten, der niemals vergehen kann. Patriarchen und Propheten 556. DC 322.1