Jesus sagte, daß er der wahre Hirte sei, der sein Leben für die Schafe hingeben werde ... En 166.1
Jesus sprach diese Worte vor einer großen Zuhörerschaft, und sie hinterließen einen starken Eindruck in den Herzen vieler dieser Menschen. Die Schriftgelehrten und Pharisäer waren von Neid erfüllt, weil sie sahen, daß viele Jesus den Vorzug gaben ... Während er darüber sprach, daß er der wahre Hirte sei, sagten die Pharisäer: “Er ist vom Teufel besessen und verrückt, warum hört ihr ihm eigentlich zu?” Aber andere erkannten die Stimme das wahren Hirten und antworteten ihnen: “Dies sind nicht die Worte eines Besessenen; kann denn ein böser Geist die Augen der Blinden auftun?” En 166.2
“Es war damals ein Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter. Jesus ging im Tempel umher, in der Halle Salomos. Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist du Christus, so sage es frei heraus. Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir ... Ich und der Vater sind eins.” Johannes 10,21-25.30. En 166.3
Die Juden verstanden die Bedeutung der Worte Jesu ... und sie hoben Steine auf, um ihn umzubringen. Jesus sah sie ruhig und ohne Angst an und sagte zu ihnen: “Viele gute Werke habe ich euch gezeigt vom Vater, um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen?” Johannes 10,32. En 166.4
Der Herr des Himmels stand, sich seiner Göttlichkeit gewiß, ganz ruhig vor seinen Widersachern. Ihre wutverzerrten Gesichter und ihre Hände voller Steine konnten ihm keine Angst einjagen. Er wußte, daß unsichtbare Mächte, Legionen von Engeln, um ihn her waren, und daß er nur ein Wort zu sagen brauchte, und die Menge würde mit Schrecken geschlagen, sollte sie versuchen, auch nur einen einzigen Stein nach ihm zu werfen. The Signs of the Times, 27. November 1893. En 166.5
Obwohl Jesus Zeichen seiner göttlichen Macht gegeben hatte, war es nicht möglich, daß er lehrte, ohne unterbrochen zu werden. Die religiösen Führer versuchten, ihn vor dem Volk lächerlich zu machen. Sie gaben ihm keine Gelegenheit, seine Gedanken und Lehren im Zusammenhang vorzutragen, aber obwohl sie ihn ständig unterbrachen, begriffen Hunderte das Licht, das ihre Herzen berührte, und wenn die Schriftgelehrten die Worte Jesu hörten und erkannten, mit welcher Vollmacht er sprach und wie gefesselt die Menschen zuhörten, wurden sie ärgerlich und sagten: “Du bist ein Samariter und vom Teufel besessen!” Jesus begegnete diesen Angriffen ganz ruhig und ohne Furcht und erklärte ihnen deutlich, daß der Bund des Volkes mit Gott nicht in Abraham gegründet war, sondern in ihm. “Denn”, sagte er, “ich war vor Abraham.” En 166.6
Die Wut des Volkes kannte nun keine Grenzen mehr, und sie bereiteten sich darauf vor, um ihn zu steinigen, aber die unsichtbaren Engel Gottes brachten ihn schnell aus dieser Versammlung fort. The Signs of the Times, 26. Mai 1890. En 167.1