Samuel war in seiner Kindheit von den verderblichsten Einflüssen umgeben. Er sah und hörte Dinge, die ihn sehr betrübten. Die Söhne Elis, die ein heiliges Amt versahen, wurden von Satan beherrscht. Sie verunreinigten ihren ganzen Einflußbereich. Männer und Frauen wurden täglich von Sünde und Unrecht gefesselt, doch Samuel blieb rein. Sein Charakter war untadelig. An den Sünden, die ganz Israel mit schrecklichen Gerüchten erfüllten, hatte er weder Anteil noch das geringste Wohlbehagen. Samuel liebte Gott. Seine Seele stand in so enger Verbindung mit dem Himmel, daß ein Engel ausgesandt wurde, um mit ihm über die Sünden der Söhne Elis zu sprechen, die Israel verderbten. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 364. En 104.3
Die Übertretungen der Söhne Elis waren dermaßen frech und anmaßend, ... daß kein Opfer ausreichte, um diese wissentlich begangenen Sünden zu sühnen ... Diese Sünder brachten die Bundeslade in das Zeltlager der Israeliten ... En 105.1
Gott ließ zu, daß seine Bundeslade in die Hände der Feinde fiel, um den Israeliten zu zeigen, wie nutzlos es war, auf sie als Hilfsmittel zu vertrauen. Sie war doch nur ein Symbol seiner Gegenwart und sinnlos, wenn sie die Gebote, die in ihr aufbewahrt wurden, mißachteten ... En 105.2
Die Philister triumphierten, weil sie dachten, daß sie den berühmten Gott der Israeliten, der so große Wunder für sie vollbracht und sie zum Schrecken ihrer Feinde gemacht hatte, erbeutet hätten. Sie brachten die Lade Gottes nach Asdod und stellten sie in einen Tempel, den sie zu Ehren ihres wichtigsten Gottes, Dagon, erbaut hatten. Sie stellten sie direkt neben das Götzenstandbild. Als die Priester dieses Gottes am Morgen in den Tempel kamen, erschraken sie sehr, als sie sahen, daß ihr Gott von seinem Sockel gefallen war und mit dem Gesicht auf dem Boden vor der Lade des Herrn lag ... Die Engel des Herrn, die die Bundeslade immer begleiteten, hatten den nutzlosen Götzen heruntergeworfen und verunstaltet, um zu erkennen zu geben, daß der lebendige Gott über allen Göttern stand und ein Heidengötze vor ihm nichts war. Spiritual Gifts IVa, 106.107. En 105.3
Schnell verbreiteten die Leute von Beth-Schemesch die Nachricht, daß die Lade bei ihnen sei, und aus der ganzen Umgebung strömten die Menschen herbei, ihre Rückkehr zu begrüßen. Sie stellten sie auf den Stein, der zuvor als Altar gedient hatte, und brachten dem Herrn zahlreiche Opfer dar ... Statt einen geeigneten Ort für ihre Unterbringung vorzubereiten, ließen sie sie auf dem Erntefeld stehen. Als sie die heilige Truhe so betrachteten und sich darüber unterhielten, auf welch wunderbare Weise sie doch zu ihnen gekommen war, fingen sie an, Vermutungen drüber anzustellen, worin ihre wunderbare Macht eigentlich läge. Schließlich packte sie die Neugier, sie entfernten die Decken und wagten es, sie zu öffnen ... En 105.4
Nicht einmal die heidnischen Philister hatten gewagt, die Decken abzunehmen, denn himmlische Engel begleiteten die Lade ungesehen auf allen Wanderungen. Die unehrerbietige Dreistigkeit der Einwohner von Beth-Schemesch wurde schnell bestraft. Viele ereilte der Tod. Patriarchen und Propheten 572. En 106.1