Christus sagt: “Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.” Offenbarung 22,12. Bei seinem Kommen wird der Herr alle Fähigkeiten genau prüfen und seinen Anteil von den anvertrauten Anlagen fordern. Durch seine eigene Demütigung und Seelenangst, durch sein mühevolles Leben und seinenschmachvollen Tod hat Christus den Dienst aller bezahlt, die seinen Namen angenommen haben und sich als seine Diener bekennen. Alle stehen unter der Verpflichtung, jede Fähigkeit bei der Seelengewinnung für ihn einzusetzen. Er sagt in 1.Korinther 6,19.20: “Ihr seid nicht euer selbst. Denn ihr seid teuer erkauft”, darum sollt ihr Gott durch ein Leben des Dienstes verherrlichen, das Männer und Frauen aus der Sünde zur Gerechtigkeit führt. Wir sind mit dem Preis des Lebens Christi erkauft, damit wir Gott in treuem Dienst das Seine wiederbringen. Sch3 291.3
Wir haben jetzt keine Zeit, unsre Kräfte und Gaben weltlichen Unternehmungen zu widmen. Sollen wir uns vom Dienst für die Welt verschlingen lassen, sollen wir uns selbst dienen und das ewige Leben und die ewige Seligkeit des Himmels verlieren? Nein, das können wir uns nie erlauben! Wir wollen alle Fähigkeiten im Werk Gottes einsetzen. Alle, die die Wahrheit annehmen, sollen durch ihre Bemühungen die Zahl der Männer und Frauen vermehren, die Mitarbeiter Gottes sein sollen. Menschen sollen erleuchtet und gelehrt werden, Gott verständig zu dienen und in der Erkenntnis der Gerechtigkeit unaufhörlich zu wachsen. Sch3 292.1
Der ganze Himmel ist darauf bedacht, das Werk zu fördern, zu dem Christus auf die Welt kam. Himmlische Werkzeuge erschließen Wege, damit das Licht der Wahrheit in die finsteren Orte der Erde scheine. Engel warten darauf, sich mit denen zu vereinen, die das Werk in Angriff nehmen, auf das wir seit Jahren hingewiesen wurden. Wollen wir nicht nach Mitteln und Wegen suchen, um die Arbeit in den Städten zu beginnen? Viele Gelegenheiten gingen verloren, weil wir es versäumten, diese Arbeit sofort aufzunehmen, und weil wir versagten, im Glauben voranzugehen. Der Herr sagt: “Hättet ihr die Botschaften, die ich euch sandte, glaubensvoll aufgenommen, dann hätte es nicht an Arbeitern gemangelt und auch nicht an Mitteln zu ihrer Unterstützung.” Sch3 292.2
Die Wiederkunft Christi ist nahe und eilt herbei. Die Zeit zur Arbeit ist nur noch kurz; inzwischen gehen Männer und Frauen zugrunde. Der Engel sagte: “Sollten nicht die Männer und Frauen, die viel Licht erhalten haben, mit dem zusammenarbeiten, der seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um den Menschen Licht und Heil zu schenken?” Sollten Menschen, die Punkt für Punkt, Gebot auf Gebot, hier ein wenig und da ein wenig Erkenntnis der Wahrheit erhalten haben, den so wenig würdigen, der auf die Erde kam, damit jeder Gläubige seine göttliche Kraft empfange? Auf diese Weise sollte die Göttlichkeit Christi bei der Erlösung des Menschengeschlechtes und die Vermittlung unsers großen Hohenpriesters vor dem Throne Gottes wirksam werden. Der Plan war im Himmel beschlossen worden. Werden diejenigen, die mit einem so hohen Preis erkauft wurden, es versäumen, die Errettung recht zu schätzen? Sch3 292.3
Der Herr kann das Volk nicht loben, das wohl bekennt, fromm zu sein und an das baldige Kommen Christi zu glauben, und doch die Städte vor den bald über die Erde hereinbrechenden Gerichten ungewarnt läßt. Wer dies tut, wird für sein Versäumnis gerichtet werden. Christus gab sein kostbares Leben zur Rettung der Seelen, die in ihren Sünden verlorengehen. Werden wir uns weigern, das uns zugewiesene Werk zu vollbringen und mit Gott und den himmlischen Werkzeugen zusammenzuarbeiten? Leider tun dies Tausende und versäumen es, eins mit Christus zu werden und das große Opfer Christi in ihrem Leben hervorleuchten zu lassen in errettender Gnade, die die Wahrheit in Werken der Gerechtigkeit offenbart. Und doch ist gerade dies die Aufgabe, die den Menschen durch das Opfer des Sohnes Gottes übertragen wurde. Können wir gleichgültig bleiben, da wir dies wissen? Ich rufe unsre Brüder auf, zu erwachen. Die geistlichen Fähigkeiten werden schwach und sterben ab, wenn sie nicht im Seelengewinnen für Christus geübt werden. Welche Entschuldigung kann für die Vernachlässigung der großen, erhabenen Aufgabe vorgebracht werden, für deren Vollendung Christus sein Leben hingab? Sch3 293.1