Wenn erfahrene Prediger in einem Ort, in dem Geschwister wohnen, besondere Anstrengungen unternehmen, dann ruht auf den Gläubigen dieses Gebietes die ernste Verpflichtung, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um dem Wirken des Herrn den Weg zu öffnen. Unter Gebet sollten sie ihre Herzen erforschen und dem König den Weg bereiten und jede Sünde hinwegtun, die sie an der Zusammenarbeit mit Gott und mit ihren Brüdern hindern könnte. Sch3 296.1
Das ist nicht immer völlig verstanden worden. Satan hat oft einen Geist unter die Gemeindeglieder gebracht, der es unmöglich machte, Gelegenheiten zum Dienst zu erkennen. Nicht selten haben es Gläubige dem Feind erlaubt, durch sie gerade dann zu wirken, als sie sich ganz Gott und dem Wachstum seines Werkes hätten widmen sollen. Unwissend sind sie weit von dem Weg der Gerechtigkeit abgewichen. Sie kritisierten und nörgelten und pflegten den Geist pharisäischer Frömmigkeit und Überheblichkeit; sie betrübten den Geist Gottes, so daß er sich zurückzog, und hinderten die Arbeit der Boten Gottes erheblich. Sch3 296.2
Oft und an vielen Orten wurde auf dieses Übel hingewiesen. Manchmal haben Geschwister, die einen tadelnden und richtenden Geist an den Tag legten, ihr Verhalten bereut und sich bekehrt. Dann konnte Gott sie zu seines Namens Ruhm und Ehre gebrauchen. Sch3 296.3
Wir leben in einem außerordentlichen Zeitabschnitt der Weltgeschichte. In kurzer Zeit muß ein großes Werk geschehen, und jeder Christ hat an der Durchführung dieses Werkes mitzuhelfen. Gott ruft nach Männern, die sich der Seelenrettung weihen wollen. Wenn wir anfangen zu begreifen, welch ein Opfer Christus brachte, um eine untergehende Welt zu retten, dann wird man ein ungeheures Bemühen zur Rettung von Seelen wahrnehmen. Ach, daß doch alle unsre Gemeinden das unendliche Opfer Christi erkennten und verständen! Sch3 296.4