Alle, die die Wahrheit kennen, haben die heilige Pflicht, danach zu trachten, daß ihr Tun mit ihrem Glauben übereinstimmt, daß ihr Leben veredelt und geheiligt wird und sie zu dem Werk zubereitet werden, das in diesen letzten Tagen der Botschaft schnell getan werden muß. Sie haben weder Zeit noch Kraft in die Befriedigung der Eßlust zu verschwenden. Folgende Worte sollten uns jetzt zu Herzen gehen: “So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden vertilgt werden; auf daß da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des Herrn.” Apostelgeschichte 3,19.20. Vielen unter uns mangelt es an geistlicher Gesinnung; wenn sie sich nicht völlig bekehren, werden sie bestimmt verlorengehen. Könnt ihr es darauf ankommen lassen? Sch3 305.2
Stolz und Glaubensschwäche berauben viele der reichen Segnungen Gottes. Viele werden, wenn sie nicht ihre Herzen vor Gott demütigen, überrascht und enttäuscht sein, wenn sie den Ruf vernehmen: “Siehe, der Bräutigam kommt!” Matthäus 25,6. Sie haben wohl die Theorie der Wahrheit, aber kein Öl in ihren Lampen und Gefäßen. Unser Glaube darf in dieser Zeit nicht nur der dritten Engelsbotschaft zustimmen oder ihr glauben, wir müssen das Öl der Gnade Christi haben, das unsre Lampen speist und das Licht des Lebens leuchten läßt, damit es den Menschen in der Finsternis den Weg weise. Sch3 305.3
Wenn wir eine schmerzliche Erfahrung vermeiden wollen, müssen wir ernstlich und unverzüglich beginnen, in Furcht und Zittern zu schaffen, daß wir selig werden. Es gibt viele, die keinen entschiedenen Beweis dafür erbringen, daß sie ihrem Taufgelübde treu sind. Ihr Eifer erstarrt in Formenwesen, weltlichem Ehrgeiz, Stolz und Eigenliebe. Gelegentlich werden sie wohl einmal gerührt, doch fallen sie nicht auf den Felsen Christus Jesus. Sie kommen zu Gott mit einem Herzen, das nicht durch Reue und Buße gebrochen ist. Wer das Wirken wahrer Bekehrung an seinem Herzen erfährt, wird in seinem Leben auch die Frucht des Geistes bringen. Möchten doch alle, die so wenig geistliches Leben besitzen, erkennen, daß das ewige Leben nur denen gewährt werden kann, die der göttlichen Natur teilhaftig werden und der Lust der Welt, die Verderben schafft, entfliehen! Sch3 305.4
Nur die Kraft Christi kann Herz und Gemüt umwandeln; diese Umwandlung muß jeder erfahren, der am neuen Leben bei Christus im Himmelreich teilhaben möchte. “Es sei denn”, sagt der Heiland, “daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.” Johannes 3,3. Die Religion, die von Gott kommt, ist die einzige, die auch zu Gott führt. Um ihm in rechter Weise dienen zu können, müssen wir aus Gottes Geist geboren werden. Das führt zur Wachsamkeit, reinigt das Herz, erneuert das Gemüt und gibt uns neue Fähigkeit, Gott zu erkennen und zu lieben. Es verleiht uns auch willigen Gehorsam gegen alle seine Gebote. Das ist wahre Anbetung. Sch3 306.1
Gott verlangt von seinem Volk beständiges Wachstum. Wir müssen lernen, daß es das größte Hindernis für die Vervollkommnung des Geistes und die Heiligung der Seele ist, der Befriedigung der Eßlust zu frönen. Bei all unserm Bekenntnis zur Lebensreform ernähren sich viele von uns doch falsch. Befriedigung der Eßlust ist die Hauptursache aller leiblichen und geistigen Entkräftung; sie verursacht vornehmlich Schwäche und vorzeitigen Tod. Möge jeder, der nach bleibender geistiger Reinheit trachtet, daran denken, daß in Christus Kraft zur Beherrschung der Eßlust ist. Sch3 306.2