Im religiösen Leben eines jeden, der schließlich den Sieg erringt, wird es furchtbare Schwierigkeiten und Prüfungen geben; aber weil er die Schrift kennt, wird er sich der ermutigenden Zusagen Gottes erinnern, die sein Herz aufrichten und seinen Glauben an die Kraft des Allmächtigen stärken werden. Er liest: “Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.” “Auf daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde denn das vergängliche Gold, das durchs Feuer bewährt wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn nun offenbart wird Jesus Christus, welchen ihr nicht gesehen und doch liebhabt und nun an ihn glaubet, wiewohl ihr ihn nicht sehet, und werdet euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.” 1.Petrus 1,7.8. Sch2 199.2
Glaubensprüfung ist köstlicher als Gold. Alle sollten einsehen, daß sie ein notwendiger Bestandteil der Erziehung in der Schule Christi ist, um uns von den Schlacken des Irdischen zu reinigen und zu läutern. Sie müssen die Sticheleien und Angriffe von Feinden mit Geistesstärke hinnehmen und alle Hindernisse überwinden, die Satan ihnen in den Weg legt. Er wird versuchen, sie zur Nachlässigkeit im Gebet zu verleiten und ihnen die Freudigkeit zum Schriftstudium zu nehmen; er wird seinen verhaßten Schatten auf ihren Weg werfen, um Christus und die himmlischen Güter ihrem Blick zu entziehen. Sch2 200.1
Niemand sollte ängstlich und bebend, unter beständigen Zweifeln und voller Klagen seinen Weg gehen; alle sollten vielmehr zu Gott aufschauen, seine Güte erkennen und sich seiner Liebe erfreuen. Schaut unter Aufbietung aller eurer Kräfte himmelwärts, aber nicht nach unten auf eure Schwierigkeiten. Dann werdet ihr auf dem Wege nie ermatten. Bald werdet ihr hinter den Wolken Jesus sehen, wie er seine Hand ausstreckt, um euch zu helfen und alles, was ihr tun müßt, ist, in schlichtem Glauben ihm eure Hand zu reichen und euch von ihm führen zu lassen. Wenn ihr Vertrauen habt, findet ihr durch den Glauben an Jesus auch Hoffnung. Das vom Kreuz auf Golgatha ausstrahlende Licht läßt euch dann auch erkennen, welchen Wert eine Seele in den Augen Gottes hat. Erkennt ihr diesen Wert, dann werdet ihr euch auch bemühen, dieses Licht an die Welt weiterzugeben. Sch2 200.2
Ein bei Menschen berühmter Name ist wie in den Sand gezeichnete Schrift, aber ein untadeliger Charakter wird bis in alle Ewigkeit bleiben. Gott gibt euch Verständnis und ein gesundes Denkvermögen, damit ihr seine Verheißungen fassen könnt; und Jesus ist bereit, euch zu helfen, einen starken und ausgeglichenen Charakter zu entwickeln. Wer einen solchen Charakter besitzt, braucht nicht entmutigt zu sein, wenn er in weltlichen Angelegenheiten keinen Erfolg hat. Er ist “das Licht der Welt”. Satan kann das von ihm ausgehende Licht nicht beseitigen oder wirkungslos machen. Sch2 200.3
Gott hat für jeden eine Arbeit. Es ist nicht im Sinne Gottes, daß sich die Menschen in ihrem Kampf um das ewige Leben auf das Mitgefühl und Lob ihrer Mitmenschen stützen; im Gegenteil, sie sollen “zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen” (Hebräer 13,13), daß sie den guten Kampf des Glaubens kämpfen und bei jeder Schwierigkeit in der Kraft Gottes standhalten. Durch die köstliche Gabe seines Sohnes hat Gott uns alle Schätze des Himmels eröffnet. Durch die Vollkommenheit seines Charakters ist Jesus in der Lage, uns emporzuheben und zu veredeln und uns für dieses irdische Leben und für das Leben im Himmel brauchbar zu machen. Er kam auf unsere Welt und lebte so, wie er es von seinen Nachfolgern verlangt. Es war ein Leben der Selbstverleugnung und der unaufhörlichen Selbstaufopferung. Solange wir Selbstsucht und Bequemlichkeit dulden, unseren Neigungen nachgeben und nicht mit allem Ernst bemüht sind, in dem herrlichen Werk der Erhebung, Veredlung und Reinigung mit Gott zusammenzuwirken, damit wir Söhne und Töchter Gottes werden, kommen wir seinen Forderungen nicht nach; wir werden in diesem Leben einen anhaltenden Verlust hinzunehmen haben und schließlich das künftige, ewige Leben verlieren. Sch2 200.4
Gott fordert euch auf, nicht mit Selbstunterschätzung und Mutlosigkeit, sondern in starkem Glauben und mit Hoffnung heiter und froh an die Arbeit zu gehen und der Welt Christus darzustellen. Die Religion Jesu ist Freude, Friede und Glückseligkeit. Wenn wir in der Schrift forschen und sehen, wie der Vater sich liebevoll herabließ und der Welt Jesus schenkte, auf daß alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben, dann sollten wir alle unsere Kräfte einsetzen, um ihm für seine unaussprechliche Liebe zu den Menschenkindern Lob, Preis und Ehre darzubringen. Sch2 201.1