Satan benutzt Männer und Frauen als Helfer, die zur Sünde reizen und sie anziehend machen sollen. Diese Helfer erzieht er sorgfältig dazu, die Sünde so gut zu tarnen, daß er erfolgreicher Seelen verderben und Christus seines Ruhmes berauben kann. Satan ist der große Feind Gottes und der Menschen. Durch seine Helfer verwandelt er sich selbst in einen Engel des Lichts. In der Schrift wird er Verderber, Verkläger der Brüder, Betrüger, Lügner, Quäler und Mörder genannt. Satan hat viele Menschen in seinem Dienst. Besonders erfolgreich ist er aber, wenn er bekenntliche Christen für sein teuflisches Tun verwenden kann. Und je größer ihr Einfluß, je höher ihre Stellung ist, je mehr Erkenntnis sie von Gott und seinem Dienst zu haben behaupten, desto erfolgreicher kann Satan sie benutzen. Wer immer zur Sünde verleitet, ist Satans Helfer. Sch2 25.4
In dem Maße, in dem wir uns dem Ende der Weltgeschichte nähern, werden die Gefahren um uns her immer zahlreicher. Ein bloßes Bekenntnis zur Frömmigkeit wird nichts nützen. Wir müssen in lebendiger Verbindung mit Gott stehen, damit wir geistliches Unterscheidungsvermögen erhalten, um die Bosheit zu erkennen, die sich sehr listig und heimlich durch solche Glieder bei uns einschleicht, die sich zu unserer Glaubensüberzeugung bekennen. Sch2 26.1
Die größten Sünden schleppen solche Gemeindeglieder ein, die behaupten, geheiligt zu sein und nicht mehr sündigen zu können. Viele dieser Menschen sündigen jedoch täglich und sind in ihrem Herzen und Leben verdorben. Sie sind selbstzufrieden und selbstgerecht und stellen einen eigenen Maßstab der Gerechtigkeit auf, versagen aber gänzlich, wenn sie den Anforderungen der Schrift gerecht werden sollen. Trotz ihrer großen Ansprüche stehen sie dem Neuen Bunde fern. In seiner großen Gnade hat Gott Nachsicht mit ihrer Verkehrtheit und beseitigt sie nicht als ein Hindernis, sondern läßt ihnen noch die Möglichkeit der Vergebung. Man verläßt sich ständig auf Gottes Langmut und mißbraucht seine Gnade. Sch2 26.2
Wer die Wahrheit durch Ungerechtigkeit behindert, wer seinen Glauben an Gottes Wort kundtut und es in seinem damit unvereinbaren Leben täglich übertritt, der überliefert sich selbst dem Dienste Satans und führt außerdem andere ins Verderben. Diese Menschen stehen in Verbindung mit gefallenen Engeln und werden von ihnen unterstützt, die Herrschaft über andere zu gewinnen. Sch2 26.3
Wer von Satans verführerischer Macht beherrscht wird, der vergißt Gottes und verherrlicht statt dessen den Menschen, der doch voll böser Gedanken ist. Diese getäuschten Seelen üben geheime Laster als Tugend aus. Das ist eine Art Hexerei. Die Frage des Apostels an die Galater kann mit Recht gestellt werden: “Wer hat euch bezaubert, daß ihr der Wahrheit nicht gehorchet, welchen Christus Jesus vor die Augen gemalt war, als wäre er unter euch gekreuzigt?” Galater 3,1. Bei der Ketzerei und der Ausschweifung ist stets eine Zaubermacht im Spiele. Der Verstand wird derartig getäuscht, daß er nicht mehr vernünftig urteilen kann, und ein dauerndes Blendwerk führt ihn immer weiter von der Reinheit weg. Der geistliche Scharfblick ist getrübt, und Menschen von bis dahin unbefleckter Sittenreinheit werden durch die trügerische Spitzfindigkeit der Helfer Satans verwirrt, die sich als Boten des Lichts ausgeben. Gerade dieser Betrug verleiht jenen Helfern ihre Macht. Sch2 26.4
Träten sie kühn hervor und unternähmen sie ihre Vorstöße offen, würde man sie zurückweisen, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Zunächst versuchen sie jedoch, als heilige, selbstlose Gottesmänner Vertrauen und Zuneigung zu gewinnen. Als Satans besondere Boten beginnen sie dann ihr arglistiges Wirken, Seelen vom Pfad der Rechtschaffenheit wegzulocken, indem sie das Gesetz Gottes für ungültig erklären. Sch2 27.1
Prediger, die auf solche Art aus dem Vertrauen der Gemeindeglieder Vorteil ziehen und Menschen ins Verderben führen, sind schuldiger als der gewöhnliche Sünder, da ihre Berufung erhabener ist. Wenn an des Herrn Tag das große Hauptbuch geöffnet wird, dann werden die Namen vieler Prediger darin stehen, die sich ihres reinen Herzens und Lebens rühmten und behaupteten, mit der Verkündigung des Evangeliums beauftragt zu sein, die in Wirklichkeit aber ihre Stellung dazu ausnutzten, Menschen zur Übertretung des Gesetzes Gottes zu verleiten. Sch2 27.2