“Siehst du einen Mann behend in seinem Geschäft, der wird vor den Königen stehen und wird nicht stehen vor den Unedlen.” Sprüche 22,29. “Lässige Hand macht arm aber der Fleißigen Hand macht reich.” Sprüche 10,4. “In der Bruderliebe zueinander seid voll Herzlichkeit; in der Ehrerbietung komme einer dem andern zuvor! Seid unverdrossen, wo es Eifer gilt; seid feurig im Geist, dem Herrn zu dienen bereit!” Römer 12,10.11 (Menge). Sch2 36.3
Die vielen Ermahnungen zum Fleiß im Alten und Neuen Testament zeigen die enge Beziehung, die zwischen unseren Lebensgewohnheiten und unseren religiösen Gefühlen und Gewohnheiten besteht, recht deutlich. Der menschliche Geist und Körper sind so beschaffen, daß viele Übungen nötig sind, um eine gesunde Entwicklung aller Fähigkeiten zu gewährleisten. Sch2 36.4
Während viele in weltlicher Beschäftigung aufgehen, neigen andere zum geraden Gegenteil und arbeiten nicht genügend, um für sich oder die von ihnen Abhängigen den Lebensunterhalt zu verdienen. Bruder X. gehört zu diesen Leuten. Wenn er auch in seiner Familie die Stellung des Familienoberhauptes einnimmt, so füllt er diesen Platz in Wirklichkeit nicht aus. Die schwerste Verantwortung und die größten Lasten läßt er seine Frau tragen, während er in sorgloser Trägheit dahinlebt oder sich mit derartigen Geringfügigkeiten beschäftigt, die für den Unterhalt seiner Familie nur wenig ins Gewicht fallen. Stundenlang kann er dasitzen und mit seinen Söhnen oder Nachbarn über unbedeutende Alltäglichkeiten plaudern. Er nimmt das Leben leicht und genießt es, während die Frau und Mutter die anfallende Arbeit verrichtet, um die Mahlzeiten zuzubereiten und die Kleidung instand zu halten. Sch2 37.1
Dieser Bruder ist ein armer Mann und wird für die Gesellschaft immer eine Last sein, es sei denn, er besinnt sich seiner gottgegebenen Bestimmung und wird ein Mann. Jeder kann Arbeit finden, wenn ihm wirklich daran liegt. Wenn er aber sorglos und unachtsam ist, werden die Stellungen, die er sich hätte sichern können, von jenen besetzt sein, die eine größere Rührigkeit und mehr Berufsethos entfalteten. Sch2 37.2
Lieber Bruder, es lag nie in Gottes Plan, daß du so arm sein sollst, wie du es jetzt bist. Weshalb verlieh er dir denn deinen Körper? Du bist für deine Körperkräfte ebenso verantwortlich wie deine Brüder für ihr Vermögen. Einige von ihnen wären heut sehr im Vorteil, wenn sie ihr Besitztum gegen deine Körperkraft eintauschen könnten. Aber an deiner Stelle würden sie durch fleißigen Gebrauch ihrer geistigen und körperlichen Kräfte bald jeden Mangel überwunden haben und niemand mehr etwas schulden. Es ist nicht so, daß Gott dir grollt, wenn die Umstände scheinbar gegen dich sind, sondern weil du die Kraft nicht anwendest, die er dir gegeben hat. Er wollte nicht, daß deine Fähigkeiten durch Untätigkeit verkümmerten, sondern daß sie durch Übung erstarkten. Sch2 37.3