Es ist mir gezeigt worden, daß viele unserer Gemeindeglieder den Herrn am Zehnten und an den Gaben berauben und daß sein Werk dadurch sehr gehemmt wird. Gottes Fluch wird auf denen ruhen, die von seinen Wohltaten leben und dennoch ihr Herz verschließen und nichts oder fast nichts tun, um sein Werk zu fördern. Geschwister, wie kann der gütige Vater euch weiter als seine Haushalter brauchen und mit Mitteln ausrüsten, die ihr für ihn verwenden sollt, wenn ihr euch alles aneignet und es selbstsüchtig als das Eure beansprucht? Sch2 34.3
Viele legen die Mittel, die Gott in ihre Hand gegeben hat, in neuem Landbesitz an, anstatt sie ihm zurückzugeben. Diese üble Gesinnung macht sich auch unter unsern Geschwistern breit. Sie besaßen früher alles, was ihnen Freude machte, aber die Liebe zum Geld oder der Wunsch, ebenso geachtet zu sein wie die Nachbarn, verleiteten sie dazu, ihr Vermögen in der Welt zu vergraben und Gott seine gerechten Ansprüche vorzuenthalten. Können wir überrascht sein, wenn sie kein Glück haben, wenn Gott ihre Ernte nicht segnet und sie enttäuscht sind? Sch2 35.1
Wenn unsre Geschwister nur daran dächten, daß Gott zwanzig Morgen Land segnen und ebenso fruchtbar machen kann wie hundert Morgen, dann würden sie sich nicht mit großem Landbesitz belasten, sondern ließen ihre Mittel in Gottes Schatzkammer fließen. “Hütet euch aber”, sagte Christus, “daß eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung.” Lukas 21,34. Satan hat Freude daran, wenn ihr eure Landgüter vergrößert und eure Mittel in weltliche Unternehmen steckt, denn dadurch hindert ihr nicht nur das Werk in seinem Fortschritt, sondern durch Sorge und Überarbeitung mindert ihr auch eure Aussicht auf das ewige Leben. Sch2 35.2
Wir sollten jetzt den ausdrücklichen Befehl unseres Heilands beachten: “Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt, im Himmel.” Lukas 12,33. Es ist für unsere Geschwister an der Zeit, ihren Besitz zu verringern, statt ihn zu vermehren. Wir sind dabei, in ein besseres Land, nämlich in ein himmlisches, umzuziehen. So laßt uns nicht mehr allen Nachdruck auf die Erde legen, sondern unsere Erwerbungen möglichst einschränken. Sch2 35.3
Die Zeit kommt, daß wir nichts mehr verkaufen können. Bald wird die Verfügung erlassen werden, daß niemand kaufen oder verkaufen kann, ohne das Malzeichen des Tieres zu haben. Sch2 35.4
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Wiederholt hat mir der Herr gezeigt, daß es gegen die Heilige Schrift verstößt, irgendwelche Vorsorge für unsere zeitlichen Bedürfnisse in der Prüfungszeit zu treffen. Ich sah, daß den Heiligen die Lebensmittel, die sie aufgespeichert oder vergraben hatten, in der Trübsalszeit, wenn Schwert, Hunger und Pestilenz im Lande herrschen, mit Gewalt genommen wurden. Fremde ernteten ihre Felder ab. Das ist die Zeit, in der wir ganz auf Gott vertrauen müssen, und er wird uns erhalten. Ich sah, daß uns Brot und Wasser zu jener Zeit gewiß sind und daß wir keinen Mangel oder Hunger leiden werden, denn Gott ist in der Lage, uns einen Tisch in der Wüste zu decken. Er würde, wenn nötig, Raben zu unserer Ernährung senden, wie bei Elia, oder, wie bei den Israeliten, Manna vom Himmel regnen lassen. Sch2 36.1
In der Prüfungszeit werden Häuser und Ländereien den Heiligen von keinem Nutzen sein, weil sie vor dem wütenden Pöbel fliehen müssen. Ihr Besitztum kann dann nicht mehr zur Förderung der gegenwärtigen Wahrheit verwendet werden. Es wurde mir gezeigt, daß es der Wille Gottes ist, daß sich die Heiligen vor der Prüfungszeit von jeder Behinderung lösen und beim Opfer einen Bund mit Gott machen sollten. Legen sie ihr Eigentum auf den Altar des Herrn und bitten sie ihn ernst um die Erkenntnis, wann sie sich dieser Dinge entledigen sollen, wird er sie darin unterweisen. Dann wird sie in der Prüfungszeit nichts beschweren, sondern sie werden frei sein. Early Writings 56-57 (1851). Sch2 36.2