Das Werk Gottes sollte von Menschen geleitet werden, die täglich neue, lebendige Glaubenserfahrungen machen. “Ohne mich”, sagt Christus, “könnt ihr nichts tun.” Keiner von uns ist vor der Versuchung sicher. Alle Angestellten unserer Anstalten, Vereinigungen und Missionsunternehmen mögen versichert sein, daß ihr mächtiger Feind unaufhörlich bestrebt ist, sie von Christus, ihrer Kraft, zu trennen. Je verantwortungsvoller ihre Stellung ist, desto grimmiger sind Satans Angriffe. Er weiß, wenn er sie zu einem anstößigen Lebenswandel verleiten kann, werden andere ihrem Beispiel folgen. Wer aber ständig in der Schule Christi lernt, kann seinen gleichbleibenden Weg verfolgen und Satans Anstrengungen, ihn aus dem Gleichgewicht zu werfen, völlig zunichte machen. Versuchung ist keine Sünde. Jesus war rein und heilig; doch wurde er in allen Dingen wie wir versucht, aber mit einer Gewalt, die Menschen niemals zu erdulden haben. In seinem erfolgreichen Widerstand hat er uns ein leuchtendes Beispiel gelassen, damit wir seinen Schritten folgen sollen. Vertrauen wir auf uns selbst und sind wir selbstgerecht, fallen wir der Macht der Versuchung zum Opfer. Schauen wir aber auf Jesus und vertrauen ihm, so rufen wir eine Macht zu Hilfe, die den Feind auf dem Kampfplatz besiegt hat und aus jeder Versuchung einen Ausweg weiß. Greift Satan mit einem ganzen Heer an, müssen wir seinen Versuchungen mit dem Schwert des Geistes begegnen, und Jesus wird unser Helfer sein und sein Feldzeichen gegen ihn aufrichten. Der Vater der Lüge zittert, wenn ihm die Wahrheit Gottes mit leidenschaftlicher Kraft ins Gesicht geschleudert wird. Sch2 119.1
Satan macht alle Anstrengungen, Menschen von Gott abzubringen, und er hat Erfolg, wenn das Glaubensleben in geschäftlichen Sorgen ertrinkt, wenn die Gedanken so vom Geschäft in Anspruch genommen werden, daß die Menschen sich nicht mehr die Zeit nehmen, in der Bibel zu lesen, das stille Gebet zu pflegen und morgens und abends das Dankopfer darzubringen. Wie wenige machen sich die Tücke des Erzbetrügers recht klar! Wie viele wissen nichts von seinen Absichten! Sch2 119.2
Nur zu bald schleichen sich weltliche Gedanken und Unglauben ein, wenn unsre Geschwister den Versammlungen freiwillig fernbleiben, Gott nicht ehren, nicht an ihn denken und ihn nicht zu ihrem Ratgeber und starken Hort erwählen. Dann nehmen eitle Zuversicht und Weltklugheit den Platz demütigen, vertrauensvollen Glaubens ein. Oft werden Versuchungen für die Stimme des Guten Hirten gehalten, weil die Menschen sich von Jesus getrennt haben. Sie sind nicht einen Augenblick sicher, wenn sie nicht die richtigen Grundsätze im Herzen bewahren und sie in jeden geschäftlichen Vorgang hineintragen. Sch2 119.3
“So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann und rücket’s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden.” Jakobus 1,5. Solche Verheißung ist mehr wert als Gold oder Silber. Sucht in jeder Schwierigkeit mit demütigem Herzen Gottes Führung: sein Wort ist das Pfand dafür, daß ihr eine gnädige Antwort erhaltet. Sein Wort kann nicht versagen. Himmel und Erde mögen vergehen, aber seine Worte werden nicht vergehen. Traut auf den Herrn, und ihr werdet niemals beschämt oder zuschanden werden. “Besser ist’s auf den Herrn vertrauen als auf Menschen sich verlassen; besser ist’s auf den Herrn vertrauen als auf Fürsten sich verlassen.” Psalm 118,8.9. Sch2 120.1