Wenn die Gläubigen den Versammlungsraum betreten, sollte dies mit Anstand geschehen, wobei sie sich ruhig auf ihre Plätze begeben. Befindet sich im Raum ein Ofen, dann schickt es sich nicht, sich in ehrfurchtloser und nachlässiger Art um den Ofen zu drängen. Weder vor noch nach dem Gottesdienst sollte man es dulden, daß im Gotteshause über Alltägliches gesprochen, geflüstert oder gelacht wird. Innige und wahre Ehrfurcht sollte das Merkmal derer sein, die am Gottesdienst teilnehmen. Sch2 173.1
Hat jemand bis zum Beginn der Versammlung einige Minuten zu warten, dann sollte er in stiller Betrachtung den wahren Geist der Andacht bewahren und sein Herz im Gebet zu Gott erheben, damit der Gottesdienst für sein eigenes Herz zu einem besonderen Segen werden und andere Seelen zur Überzeugung und Bekehrung führen möge. Er sollte daran denken, daß sich himmlische Boten im Hause befinden. Durch unsere Ruhelosigkeit, und weil wir Augenblicke der Besinnung und des Gebets nicht auskaufen, verlieren wir alle viel von der herrlichen Gemeinschaft mit Gott. Der geistliche Stand muß oft überprüft und Herz und Gemüt zur Sonne der Gerechtigkeit emporgezogen werden. Sch2 173.2
Wenn die Menschen in wahrer Ehrfurcht vor dem Herrn das Haus Gottes betreten und daran denken, daß sie sich in seiner Gegenwart befinden, dann wird ihr Schweigen ein beredtes Zeugnis sein. Flüstern, Lachen und Sprechen, in denen an einem anderen Ort durchaus nichts Unrechtes zu liegen braucht, sollten in dem Hause der Gottesanbetung nie gebilligt werden. Das Gemüt soll sich vorbereiten, das Wort Gottes zu hören, damit diesem sein Gewicht nicht genommen werde und damit es die Herzen entsprechend beeinflussen kann. Sch2 173.3