Niemand braucht den Versuchungen Satans nachzugeben und dadurch sein Gewissen zu verletzen und den Heiligen Geist zu betrüben. Im Worte Gottes sind alle Vorkehrungen getroffen worden, um allen, die um den Sieg ringen, göttliche Hilfe zu sichern. Wer Jesus vor Augen hat, wird in sein Bild verwandelt werden. Alle, in deren Herzen Christus durch den Glauben wohnt, führen ihrer Arbeit eine Kraft zu, die ihnen Erfolg verleiht. Sie werden in ihrer Arbeit beständig tüchtiger, und der sich im Gedeihen des Werkes offenbarende Segen Gottes bezeugt, daß sie wirklich Mitarbeiter Christi sind. Sch2 196.1
Aber wie weit jemand auch im geistlichen Leben vorankommen mag, er wird niemals dahin gelangen, daß er es nicht mehr nötig hätte, sorgfältig in der Schrift zu forschen, denn in ihr findet er die Beweise seines Glaubens. Alle Lehren, selbst wenn sie als Wahrheit angenommen worden sind, müssen am Gesetz und am Zeugnis geprüft werden; können sie dieser Prüfung nicht standhalten, dann ist kein Licht in ihnen. Sch2 196.2
Der große Erlösungsplan, wie er im abschließenden Werk für diese letzten Tage offenbart worden ist, muß gründlich erforscht werden. Die mit dem himmlischen Heiligtum verbundenen Vorgänge müssen auf Geist und Gemüt aller einen solchen Eindruck machen, daß diese imstande sind, sie anderen nahezubringen. Alle bedürfen eines besseren Verständnisses für das Versöhnungswerk, das sich im himmlischen Heiligtum vollzieht. Wenn diese erhabene Wahrheit erkannt und verstanden wird, werden die, die ihr folgen, mit Christus zusammenwirken, um ein Volk vorzubereiten, das an dem großen Tage Gottes bestehen wird; und ihre Bemühungen werden Erfolg haben. Sch2 196.3
Durch Schriftstudium, durch Nachdenken und Gebet wird Gottes Volk über die alltäglichen und irdischen Gedanken und Gefühle erhoben werden. Dann wird es auch in Einklang mit Christus und seinem Werk der Reinigung des himmlischen Heiligtums von den Sünden des Volks gebracht werden. Im Glauben werden sie mit ihm in das Heiligtum gehen, und die Anbeter auf Erden werden ihr Leben sorgfältig prüfen und ihren Charakter mit dem großen Maßstab der Gerechtigkeit vergleichen. Sie werden ihre eigenen Fehler erkennen und werden einsehen, daß sie der Hilfe des Heiligen Geistes bedürfen, um die Eignung für das große und ernste Werk zu erlangen, das den Botschaftern Gottes für diese Zeit übertragen ist. Sch2 197.1
Christus sprach: “Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, also, wer mich isset, der wird auch leben um meinetwillen.” Johannes 6,53-57. Wie viele von denen, die in Wort und Lehre wirken, essen Christi Fleisch und trinken sein Blut? Wie viele können dieses Geheimnis verstehen? Der Heiland selbst erklärt es so: “Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben.” Vers 63. Das Wort Gottes muß in den lebendigen Charakter derer einbezogen werden, die daran glauben. Nur der Glaube ist wirklich lebendig, der die Wahrheit so aufnimmt und sich zu eigen macht, bis sie ein Teil unseres Wesens und die bestimmende Kraft unseres Lebens und Handelns ist. Jesus wird das Wort Gottes genannt. Er nahm das Gesetz seines Vaters an, lebte dessen Grundsätze während seines Lebens aus, offenbarte den Geist des Gesetzes und zeigte dessen wohltuende Wirkung auf das Herz. Johannes sagt: “Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” Johannes 1,14. Die Nachfolger Christi müssen an dieser Erfahrung teilhaben. Sie müssen das Wort Gottes in sich aufnehmen. Durch die Kraft Christi müssen sie in sein Bild verwandelt werden und die göttlichen Tugenden ausstrahlen. Sie müssen das Fleisch des Sohnes Gottes essen und sein Blut trinken, oder es ist kein Leben in ihnen. Der Geist und der Wandel Christi müssen der Geist und der Wandel seiner Jünger werden. Sch2 197.2