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Propheten und Könige - Contents
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    Kapitel 53: Die Bauleute auf der Mauer

    Auf der Grundlage von Nehemia 2; Nehemia 3; Nehemia 4.

    Nehemias Reise nach Jerusalem verlief sicher. Des Königs Briefe an die Statthalter der an seinem Wege gelegenen Provinzen verschafften ihm ehrenvolle Aufnahme und sofortige Unterstützung. Kein Feind wagte den Beamten zu belästigen, der unter dem Schutz der persischen Königsmacht stand und von den Oberherren der Provinzen mit auffallender Rücksicht behandelt wurde. Seine Ankunft in Jerusalem — mit einer Militäreskorte, die anzeigte, daß er in wichtigem Auftrag kam — erregte den Argwohn der nahe der Stadt lebenden heidnischen Volksstämme. Oft genug hatten sie sich in ihrer Feindschaft dazu hinreißen lassen, die Juden mit Unrecht und Beschimpfungen zu überhäufen. Anführer dieses bösen Treibens waren gewisse Häuptlinge jener Stämme: der Horoniter Sanballat, der Ammoniter Tobia und der Araber Geschem. Von Anfang an beobachteten diese Führer die Bewegungen Nehemias mit kritischen Augen und versuchten mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln seine Pläne zu durchkreuzen und sein Werk zu behindern.PK 446.1

    Nehemia behielt die Vorsicht und Klugheit bei, die bisher sein Verhalten gekennzeichnet hatten. Er wußte, daß erbitterte und entschlossene Feinde nur darauf warteten, ihm Widerstand zu leisten. Deshalb verheimlichte er die Art seines Auftrags vor ihnen, bis eine genaue Kenntnis der Lage es ihm ermöglichte, seine Pläne zu verwirklichen. Auf diese Weise wollte er sich die Mitarbeit des Volkes sichern und es arbeiten lassen, noch ehe der Widerstand seiner Feinde geweckt würde.PK 446.2

    Nehemia wählte einige Männer aus, die er als vertrauenswürdig kannte, und berichtete ihnen, welche Umstände ihn veranlaßt hatten, nach Jerusalem zu kommen, sowie über das Ziel, das er erreichen wollte, und die Pläne, die zu befolgen er vorschlug. Ihr Interesse an seiner Unternehmung war sofort gewonnen und ihre Unterstützung gesichert.PK 446.3

    In der dritten Nacht nach seiner Ankunft erhob sich Nehemia um Mitternacht und ging mit einigen zuverlässigen Begleitern in die Stadt, um sich über das Ausmaß der Verwüstung Jerusalems selbst ein Bild zu machen. Auf seinem Maultier ritt er von einem Stadtteil zum anderen und besichtigte die niedergerissenen Mauern und Tore seiner Vaterstadt. Schmerzliche Gedanken erfüllten den jüdischen Patrioten, als er kummervollen Herzens auf die zerstörten Verteidigungsanlagen seines geliebten Jerusalems blickte. Erinnerungen an Israels vergangene Größe standen in scharfem Gegensatz zu den Zeugen seiner Erniedrigung.PK 447.1

    Unbemerkt vollendete Nehemia seinen Rundritt um die Mauern. “Die Ratsherren wußten nicht, wohin ich gegangen war und was ich gemacht hatte”, schrieb er; “denn ich hatte bis dahin den Juden, nämlich den Priestern, den Vornehmen und den Ratsherren und den andern, die am Werk arbeiten sollten, nichts gesagt.” Nehemia 2,16. Den Rest der Nacht verbrachte er im Gebet, denn er wußte, daß der neue Tag ernsthafte Anstrengungen erforderte, seine entmutigten und entzweiten Landsleute aufzurütteln und zu einigen.PK 447.2

    Nehemia besaß eine königliche Vollmacht, die von den Einwohnern Zusammenarbeit mit ihm beim Wiederaufbau der Stadtmauern forderte; doch ihm lag nichts an der Ausübung von Macht. Er wollte das Vertrauen und die Zuneigung des Volkes gewinnen, wußte er doch, wie wichtig es war, daß in dem großen bevorstehenden Werk Herz und Hand zusammenwirkten. Als er die Juden am Morgen zusammenrief, trug er mit Vorbedacht nur solche Argumente vor, die ihre schlummernden Energien wecken und ihre Uneinigkeit beseitigen konnten.PK 447.3

    Nehemias Hörer wußten nichts von seinem Rundritt während der vorangegangenen Nacht, und er erzählte ihnen auch nichts darüber. Trotzdem trug gerade dieser Rundritt wesentlich zu seinem Erfolg bei; denn nun konnte er mit einer so genauen, bis ins einzelne gehenden Kenntnis von der Lage der Stadt reden, daß sie seine Zuhörer in Erstaunen setzte. Der Eindruck, den er sich selbst von der Schwäche und Erniedrigung Jerusalems verschafft hatte, verlieh seinen Worten Ernst und Kraft.PK 447.4

    Nehemia hielt dem Volk seine Schmach unter den Heiden vor, die in der Entehrung seiner Religion und der Lästerung seines Gottes bestand. Er erzählte seinen Zuhörern, daß er in einem fernen Land von ihrer Trübsal gehört und um ihretwillen die Gunst des Himmels erfleht habe. Während des Gebetes habe er sich entschlossen, den König um Erlaubnis zu bitten, ihnen zu Hilfe zu kommen. Er habe Gott gebeten, der König möge nicht nur einfach seine Zustimmung erteilen, sondern ihn auch mit Vollmacht ausrüsten und ihm die für das Werk erforderliche Unterstützung bieten. Sein Gebet sei auf eine Weise beantwortet worden, die zeige, daß der Plan vom Herrn stamme.PK 448.1

    All dies berichtete Nehemia. Nachdem er so gezeigt hatte, daß die Macht des Gottes Israels und auch die des persischen Königs hinter ihm stand, fragte er das Volk geradeheraus, ob es diese Gelegenheit nutzen, sich aufraffen und die Mauer bauen wolle.PK 448.2

    Der Aufruf rührte ihre Herzen unmittelbar an. Der Gedanke daran, wie sich des Himmels Gnade ihnen gegenüber offenbart hatte, verwandelte ihre Furcht in Scham, und mit neuem Mut erklärten sie einstimmig: “‘Ja, wir wollen darangehen und bauen!’ Und sie ermutigten sich gegenseitig dazu, das gute Werk in Angriff zu nehmen”. Nehemia 2,18 (Menge).PK 448.3

    Nehemia hing mit ganzem Herzen an dem Unternehmen, das er auf sich genommen hatte. Seine Hoffnung, Kraft, Begeisterung und Entschlossenheit wirkten ansteckend und erfüllten andere mit demselben hohen Mut und demselben erhabenen Entschluß. Jeder Mann wurde gewissermaßen zu einem Nehemia und war bemüht, das Herz und die Hand seines Nachbarn zu stärken.PK 448.4

    Als die Feinde Israels hörten, was die Juden zu vollbringen hofften, lachten sie sie aus und höhnten: “Was ist das, was ihr da macht? Wollt ihr von dem König abfallen?” Nehemia 2,19. Doch Nehemia antwortete: “Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen; denn wir, seine Knechte, haben uns aufgemacht und bauen wieder auf. Für euch gibt es keinen Anteil, kein Anrecht noch Gedenken in Jerusalem.” Nehemia 2,20.PK 448.5

    Die Priester gehörten zu den ersten, die von Nehemias Begeisterung und Eifer erfaßt wurden. Aufgrund ihrer einflußreichen Stellung konnten diese Männer viel tun, das Werk zu fördern oder zu hindern. Von Anfang an trug ihre bereitwillige Mitarbeit nicht wenig zum Erfolg bei. Die meisten Fürsten und Oberen Israels kamen ihrer Pflicht vorbildlich nach; diese treuen Männer werden im Buche Gottes ehrenhaft erwähnt. Allerdings gab es auch einige, z.B. die Vornehmen von Thekoa, die “ihren Nacken nicht unter den Dienst ihres Herrn” (Nehemia 3,5, Menge) beugten. Das Gedenken an diese trägen Leute trägt den Makel der Schande und ist als Warnung für alle künftigen Generationen überliefert worden.PK 448.6

    In jeder religiösen Bewegung halten sich einige abseits und verweigern jede Hilfeleistung, obwohl sie nicht leugnen können, daß es sich um Gottes Sache handelt. Sie täten gut daran, sich an das zu erinnern, was im Himmel und damit in jenem Buch aufgezeichnet ist, in dem es weder Lücken noch Fehler gibt und aufgrund dessen sie einmal gerichtet werden sollen. In ihm wird jede versäumte Gelegenheit zum Dienst für Gott niedergeschrieben, es wird aber auch jede Tat des Glaubens und der Liebe zu ewiger Erinnerung festgehalten.PK 449.1

    Gemessen an der begeisternden Wirkung, die von Nehemia ausging, fiel das Beispiel der Vornehmen von Thekoa wenig ins Gewicht. Im allgemeinen war das Volk von Vaterlandsliebe und Eifer erfüllt. Fähige und einflußreiche Männer teilten die verschiedenen Bürger in Gruppen ein. Dabei übernahm jeder Führer die Verantwortung für die Errichtung eines bestimmten Mauerteils. Von dem einen und anderen steht geschrieben, daß er “gegenüber seinem Hause” (Nehemia 3,10) baute.PK 449.2

    Nehemias Tatkraft ließ auch dann nicht nach, als das Werk endlich begonnen war. Unermüdlich beaufsichtigte er den Bau, erteilte den Werkleuten Anweisungen, nahm die Behinderungen zur Kenntnis und traf Vorkehrungen für Notfälle. An der ganzen fünf Kilometer langen Mauer war sein Einfluß ständig spürbar. Mit einem passenden Wort ermutigte er die Furchtsamen, rüttelte er die Trägen auf und sprach er den Fleißigen seine Anerkennung aus. Und allezeit beobachtete er die Bewegungen ihrer Feinde, die sich von Zeit zu Zeit in einiger Entfernung versammelten und miteinander sprachen, als schmiedeten sie böse Pläne, und die dann näher an die Werkleute heranrückten, um deren Aufmerksamkeit abzulenken.PK 449.3

    Trotz seiner vielfältigen Aufgaben vergaß Nehemia nie die Quelle seiner Kraft. Sein Herz war ständig Gott zugewandt, der alles von höchster Warte überblickte. “Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen!” (Nehemia 2,20) rief er aus. Der Hall und Widerhall dieser Worte ließ die Herzen aller Werkleute an der Mauer höher schlagen.PK 449.4

    Der Wiederaufbau der Verteidigungsanlagen Jerusalems ging jedoch nicht ungehindert voran. Satan war am Werk, um Widerstand zu wecken und Entmutigung hervorzurufen. Sanballat, Tobia und Geschem, diesbezüglich seine wichtigsten Helfer, entschlossen sich nunmehr, die Bauarbeiten unbedingt zu vereiteln. Sie versuchten, eine Spaltung unter den Arbeitern herbeizuführen, stellten die Anstrengungen der Bauleute als lächerlich hin, nannten das Unternehmen eine Unmöglichkeit und sagten sein Mißlingen voraus.PK 450.1

    “Was machen die ohnmächtigen Juden?” rief Sanballat spöttisch. “Wird man sie gewähren lassen? ... Werden sie aus den Schutthaufen die Steine lebendig machen, die doch verbrannt sind?” Und Tobia fügte noch abfälliger hinzu: “Laß sie nur bauen; wenn ein Fuchs auf ihre steinerne Mauer hinaufspringt, reißt er sie ein.” Nehemia 3,34.35.PK 450.2

    Bald wurden die Erbauer jedoch von heftigem Widerstand bedrängt. Sie mußten ständig gegen die Anschläge ihrer Feinde auf der Hut sein, die sich zwar freundschaftlich gaben, dabei aber auf verschiedene Weise Verwirrung und Ratlosigkeit zu erzeugen und Mißtrauen zu wecken suchten. Sie wollten unbedingt den Mut der Juden lähmen. Ferner zettelten sie Verschwörungen an, um Nehemia in ihren Netzen zu verstricken.PK 450.3

    Tatsächlich fanden sich heuchlerische Juden bereit, die verräterischen Absichten zu unterstützen. So wurde das Gerücht verbreitet, Nehemia schmiede Pläne gegen den Herrscher der Perser und wolle sich selbst zum König über Israel erheben; deshalb seien alle, die ihn unterstützten, Verräter.PK 450.4

    Doch Nehemia vertraute weiterhin Gottes Führung und Unterstützung. Dadurch gewann “das Volk ... neuen Mut zu arbeiten”. Nehemia 3,38. Das Bauvorhaben ging voran, bis die Lücken ausgefüllt waren und die ganze Mauer bis zur Hälfte ihrer geplanten Höhe aufgerichtet war.PK 450.5

    Als die Feinde Israels sahen, wie vergeblich ihre Bemühungen waren, wurden sie überaus wütend. Bisher hatten sie nicht gewagt, Gewaltmaßnahmen zu ergreifen; denn sie wußten, daß Nehemia und seine Mitarbeiter im Auftrag des Königs handelten, und sie befürchteten, daß sie sich durch verstärkten Widerstand gegen Nehemia das Mißfallen des Herrschers zuziehen könnten. Doch in ihrer Wut machten sie sich nun selbst des Verbrechens schuldig, dessen sie Nehemia angeklagt hatten. Sie trafen sich zur Beratung “und verschworen sich alle zusammen, sie wollten hinziehen, um Jerusalem anzugreifen”. Nehemia 4,2 (Menge).PK 450.6

    Zur selben Zeit, als sich die Samariter gegen Nehemia und sein Werk verschworen, wurden einige führende Männer der Juden unzufrieden mit ihm und wollten ihn dadurch entmutigen, daß sie die Schwierigkeiten, die das Unternehmen nach sich zog, übertrieben. “Die Kraft der Lastträger ist erschöpft”, behaupteten sie, “und des Schuttes ist zu viel: wir sind nicht mehr imstande, an der Mauer zu arbeiten!” Nehemia 4,4 (Menge).PK 451.1

    Noch aus einer anderen Quelle wurde die Entmutigung gespeist: “Die Juden, die in ihrer Nachbarschaft wohnten” (Nehemia 4,6, Menge), sich selbst aber nicht an der Arbeit beteiligten, griffen die Aussagen und Gerüchte ihrer Feinde auf und benutzten sie dazu, den Mut der Bauleute zu schwächen und Unzufriedenheit zu erzeugen.PK 451.2

    Doch Spott und Hohn, Feindschaft und Drohungen schienen Nehemia nur noch entschlossener zu machen und zu erhöhter Wachsamkeit zu veranlassen. Er erkannte wohl die Gefahren, denen in dieser Fehde mit den Feinden begegnet werden mußte, doch sein Mut war unerschrocken. “Wir aber beteten zu unserm Gott”, bekannte er, “und stellten gegen sie Tag und Nacht Wachen auf ... Da stellte man sich auf unten hinter der Mauer an den offenen Stellen, und ich ließ das Volk antreten nach seinen Geschlechtern mit Schwertern, Spießen und Bogen. Und als ich ihre Furcht sah, machte ich mich auf und sprach zu den Vornehmen und Ratsherren und dem übrigen Volk: Fürchtet euch nicht vor ihnen; gedenket an den Herrn, der groß und furchtbar ist, und streitet für eure Brüder, Söhne, Töchter, Frauen und Häuser!” Nehemia 4,3.7.8.PK 451.3

    “Als aber unsere Feinde hörten, daß es [ihr Plan] uns kundgeworden war, und Gott so ihren Rat zunichte gemacht hatte, kehrten wir alle wieder zur Mauer zurück, ein jeder zu seiner Arbeit. Und es geschah hinfort, daß die Hälfte meiner Leute am Bau arbeitete, die andere Hälfte aber hielt Spieße, Schilde, Bogen und Panzer bereit ... Die da Lasten trugen, arbeiteten so: mit der einen Hand taten sie die Arbeit, und mit der andern hielten sie die Waffe. Und ein jeder, der baute, hatte sein Schwert um die Lenden gegürtet und baute so.” Nehemia 4,9-12.PK 451.4

    Neben Nehemia stand ein Trompeter, und an verschiedenen Stellen der Mauer waren Priester aufgestellt, die Trompeten aus dem Heiligtum trugen. Das Volk arbeitete weit verstreut; drohte jedoch irgendwo Gefahr, rief ein Signal es unverzüglich dorthin. “So arbeiteten wir am Bau”, berichtet Nehemia, “während die Hälfte die Spieße bereit hielt, vom Aufgang der Morgenröte, bis die Sterne hervorkamen.” Nehemia 4,15.PK 451.5

    Wer bisher in den kleinen Städten und Dörfern außerhalb Jerusalems gewohnt hatte, wurde nun aufgefordert, innerhalb der Mauern zu wohnen, um den Bau besser schützen und schon morgens für die Arbeit bereitstehen zu können. Dadurch sollten einerseits unnötige Verzögerungen vermieden und anderseits dem Feind die Möglichkeit genommen werden, Bauleute auf dem Weg zu und von ihren Heimen anzugreifen. Nehemia und seine Gefährten schreckten nicht vor Entbehrungen und anstrengendem Dienst zurück. Weder am Tage noch in der Nacht, ja nicht einmal während der kurzen Schlafenszeit, zogen sie ihre Kleidung aus oder legten ihren Harnisch ab.PK 452.1

    Die Widerstände und Behinderungen der Bauleute in Nehemias Tagen seitens offenkundiger Feinde und vorgeblicher Freunde sind kennzeichnend auch für die Erfahrung derer, die heute für Gott wirken. Christen werden nicht nur durch den Zorn, die Verachtung und die Grausamkeit der Feinde, sondern auch durch die Trägheit und Unbeständigkeit, Lauheit und Falschheit erklärter Freunde und Helfer auf die Probe gestellt. Spott und Tadel werden auf sie geworfen. Und derselbe Feind, der zur Verachtung verleitet, setzt bei günstiger Gelegenheit noch grausamere und gewaltsamere Methoden ein.PK 452.2

    Satan bedient sich jedes unheiligen Mittels zur Durchführung seiner Absichten. Unter denen, die angeblich Gottes Sache unterstützen, gibt es einige, die sich mit seinen Feinden verbünden und sein Werk so den Angriffen seiner bittersten Gegner ausliefern. Sie mögen sogar den Wunsch haben, daß Gottes Werk gedeihe, schwächen jedoch die Hände seiner Diener, indem sie die Verleumdungen, Prahlereien und Drohungen der Feinde Gottes anhören, weitergeben und sogar zur Hälfte glauben. Satan bedient sich seiner Helfer mit erstaunlichem Erfolg. Wer sich deren Einfluß überläßt, unterliegt einer Zaubermacht, die die Weisheit der Weisen und den Verstand der Verständigen zunichte macht. Doch wie Nehemia soll Gottes Volk seine Feinde weder fürchten noch verachten. Im Vertrauen auf Gott soll es stetig voranschreiten, sein Werk selbstlos verrichten und seiner Fügung jenes Werk anvertrauen, das es vertritt.PK 452.3

    Als Nehemia sehr entmutigt war, erwählte er Gott zu seiner Zuversicht und sicheren Burg. Und er, der seines Dieners Hilfe war, bot auch später seinem Volk zu jeder Zeit zuverlässigen Halt. In jeder Notlage können seine Kinder zuversichtlich sagen: “Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?” Römer 8,31. Wie listig auch immer die Anschläge Satans und seiner Helfer ausgedacht sein mögen, Gott kann sie aufdecken und alle ihre Ratschläge vereiteln. Der Glaube antwortet heute mit Nehemia: “Unser Gott wird für uns streiten.” Nehemia 4,14. Denn Gott ist in seinem Werk, dessen guten Abschluß niemand verhindern kann.PK 453.1

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