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    Kapitel 4 - Die Sünden Bekennen

    *****

    Wer seine Sünden verheimlicht, dem wird es nicht gut gehen. Aber wenn er sie bekennt und davon lässt, wird er Barmherzigkeit finden.” (Sprüche 28,13 NLB)RW 45.1

    Die Bedingungen, unter denen wir Gottes Gnade erlangen, sind einfach, gerecht und einleuchtend. Gott erwartet nicht irgendeinen schwierigen, schmerzvollen Akt, damit uns die Vergebung der Sünden zugesprochen werden kann. Weder brauchen wir lange, beschwerliche Pilgerreisen auf uns zu nehmen, noch uns unangenehmen Bußübungen zu unterziehen, um uns selbst dem Gott des Himmels zu empfehlen oder um unsere Übertretungen abzubüßen. Wir müssen nur unsere Sünde bekennen und lassen, und wir werden Barmherzigkeit erlangen.RW 45.2

    Der Apostel Jakobus schreibt: „Bekennt einander eure Schuld und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.” (Jakobus 5,16 NLB) Wir sollen alle unsere Sünden Gott bekennen, denn er allein kann uns Vergebung schenken, aber wir sollen uns auch gegenseitig eingestehen, wenn wir aneinander schuldig geworden sind. Wenn du einen Freund oder Nachbarn beleidigt oder ihm Anlass zum Ärgernis gegeben hast, musst du dieses Unrecht bekennen. Seine Pflicht ist es dann, dir großzügig zu vergeben. Danach bitte auch Gott um Vergebung, denn der Bruder, den du verletzt hast, ist Gottes Eigentum, und dadurch, dass du ihm Schaden zugefügt hast, hast du dich auch gegen seinen Schöpfer und Erlöser versündigt. Dann wird der Fall dem einzig wahren Mittler vorgelegt, unserem großen Hohepriester und Fürsprecher, der „mit denselben Versuchungen kämpfen musste wie wir, doch im Gegensatz zu uns nie gesündigt hat” und der „Mitleid hat mit unseren Schwachheiten” (Hebräer 4,15 HFA). Nur er ist in der Lage, uns von sämtlichen Verunreinigungen und jedem Makel der Schuld zu reinigen.RW 45.3

    Wer sich noch nicht vor Gott gedemütigt und seine Schuld bekannt hat, hat die erste Bedingung zur Annahme bei Gott noch nicht erfüllt. Wenn wir weder diese Reue, „die man nicht bereuen muss” (2. Korinther 7,10), erfahren, noch mit wahrer Herzensdemut und einem gebrochenen Geist unsere Sünden bekannt haben und unsere Übeltaten verabscheuen, dann haben wir noch nie wirklich die Vergebung der eigenen Sünden zu erlangen versucht. Und wenn wir uns noch nie um diese Vergebung bemüht haben, dann haben wir auch nie den Frieden Gottes gefunden. Der einzige Grund, warum uns unsere Schuld aus der Vergangenheit noch nicht erlassen ist, liegt darin, dass wir unsere Herzen nicht demütigen und die Schritte nicht gehen wollen, die uns das Wort der Wahrheit als Bedingungen für die Sündenvergebung nennt. Dabei finden wir in der Bibel dazu ganz explizite Anweisungen. Ein Bekenntnis unserer Sünde - sei es öffentlich oder privat - sollte aus aufrichtigem Herzen kommen und aus freien Stücken vorgebracht werden. Nie sollte man den Sünder zu einem Bekenntnis drängen. Ein Sündenbekenntnis darf niemals in einer gedankenlosen, leichtfertigen Weise vorgebracht oder einem Menschen abgerungen werden, der noch gar kein Bewusstsein für die Abscheulichkeit der Sünde entwickelt hat. Wenn wir in einem Bekenntnis unser tiefstes Inneres vor Gott ausschütten, wird dies bei dem unendlich gnädigen Gott auf offene Ohren stoßen. Der Schreiber der Psalmen drückt es so aus: „Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und er hilft denen, die zerschlagenen Geistes sind.” (Psalm 34,19)RW 46.1

    Ein echtes Bekenntnis zeichnet sich dadurch aus, dass es konkret ist und die einzelnen Sünden zugibt. Manchmal sind es Sünden, die nur vor Gott gebracht werden sollten; oder es kann sich um Unrecht handeln, das anderen Personen bekannt werden muss, weil sie dadurch zu Schaden gekommen sind. Bisweilen geht es um Sünden, von denen die Öffentlichkeit betroffen ist - dann sollte es auch ein öffentliches Bekenntnis geben. Aber jedes Bekenntnis sollte konkret sein und die Sünden, derer man sich schuldig gemacht hat, klar benennen.RW 47.1

    In den Tagen des Propheten Samuel hatten sich die Israeliten von Gott entfernt. Sie mussten die schmerzlichen Konsequenzen ihrer Sünde tragen. Zunächst hatten sie ihr Vertrauen auf Gott verloren. Sie büßten ihr Urteilsvermögen ein, sodass sie die Macht und Weisheit in der Art und Weise, wie Gott die Nation regierte, nicht mehr erkennen konnten. Auch trauten sie ihm nicht mehr zu, sein Eigentum zu schützen und zu verteidigen. Sie wandten sich vom großen Herrscher des Universums ab und verlangten nach einer Regierungsform, wie sie auch die Völker um sie herum hatten. Ihren Frieden fanden sie erst wieder, nachdem sie das folgende, klare Bekenntnis abgelegt hatten: „Zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten!” (1. Samuel 12,19) Ihr Gewissen hatte sie überführt, dass sie sich hier schuldig gemacht hatten, und genau diese Sünde mussten sie nun bekennen. Ihre Undankbarkeit hatte schwer auf ihnen gelastet und sie von Gott getrennt.RW 47.2

    Ein Sündenbekenntnis wird nur dann bei Gott angenommen, wenn wir aufrichtige Reue zeigen und eine grundsätzliche Erneuerung stattfindet. Es muss entschiedene Veränderungen in unserem Leben geben, und alles, was in Gottes Augen anstößig ist, muss abgelegt werden. Genau das wird die Folge sein, wenn wir wirklich über unsere Sünde betrübt sind. Was wir dabei unsererseits zu leisten haben, wird uns in der Bibel deutlich aufgezeigt: „Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen. Hört auf, Schlechtes zu tun, und lernt, Gutes zu tun. Schafft Recht, weist Übeltäter zur Ordnung. Verhelft den Waisen zu ihrem Recht. Tretet für die Witwen ein!” (Jesaja 1,16.17 NLB) Wenn der Gottlose „einem Schuldner das Pfand zurückgibt, ersetzt, was er gestohlen hat, sich an mein Gesetz hält, das zum Leben führt, und nichts Böses mehr tut, dann wird er ganz sicher am Leben bleiben und nicht sterben” (Hesekiel 33,15 NLB). Paulus schreibt über die Auswirkung echter Reue: „Seht doch selbst, was diese Traurigkeit von Gott in euch bewirkt hat! Welcher Ernst, welches Bemühen, euer Verhalten zu erklären, welche Empörung, welche Besorgnis, welche Sehnsucht, mich zu sehen, welche Begeisterung und welche Entschlossenheit, den Übeltäter zu bestrafen! Ihr habt gezeigt, dass ihr zu allem bereit wart, um die Sache in Ordnung zu bringen.” (2. Korinther 7,11 NLB)RW 47.3

    Wenn das sittliche Urteilsvermögen durch die Sünde abgestumpft ist, kann der Missetäter die Mängel in seinem Charakter gar nicht mehr wahrnehmen und auch nicht die Ungeheuerlichkeit des Unrechts, das er begangen hat, erfassen. Wenn er sich nicht dem Wirken des Heiligen Geistes ausliefert, der ihm die Augen über seinen Zustand öffnet, wird er gegenüber seiner Sünde teilweise blind bleiben. Seine Bekenntnisse sind nicht aufrichtig und ernst gemeint. Jedes Mal, wenn er seine Schuld zugibt, fügt er eine Ausrede hinzu, mit der er sein Verhalten rechtfertigen will, und er erklärt, dass er bestimmte Dinge, für die er getadelt wird, nur deswegen getan hat, weil die Umstände ihn dazu verleitet haben.RW 48.1

    Nachdem Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten, überkam sie ein Gefühl von Scham und schrecklicher Angst. Zunächst drehten sich ihre Gedanken ausschließlich um die Frage, welche Entschuldigung sie für ihre Sünde Vorbringen könnten, um dem gefürchteten Todesurteil zu entgehen. Als Gott ihnen wegen ihrer sündigen Tat Fragen stellte, schob Adam die Schuld teilweise Gott und teilweise seiner Gefährtin zu. Er antwortete: „Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß!” Die Frau wiederum wälzte die Schuld auf die Schlange ab und sagte: „Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen!” (1. Mose 3,12.13) Unausgesprochen waren in ihrer Ausrede für ihre Sünde die Fragen impliziert: Warum hast du die Schlange erschaffen? Warum hast du zugelassen, dass sie in den Garten Eden kam? Damit machte sie Gott für ihren Fehltritt verantwortlich. Diese Haltung der Selbstrechtfertigung hat ihren Ursprung im Vater der Lüge, und sie hat sich im Leben aller Söhne und Töchter Adams gezeigt. Bekenntnisse dieser Art sind nicht vom göttlichen Geist inspiriert und für Gott nicht annehmbar. Wahre Reue wird einen Menschen dahin führen, seine Schuld auf sich zu nehmen und sich ohne Scheinheiligkeit oder den Versuch des Ver tuschens zu seiner Schuld zu bekennen. Wie der bedauernswerte Zolleintreiber, der nicht einmal wagte, seine Augen zum Himmel zu erheben, wird er ausrufen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!” (Lukas 18,13) Alle, die sich zu ihrer Schuld bekennen, werden gerecht gesprochen, denn Jesus tritt mit seinem eigenen Blut für jeden reumütigen Menschen ein.RW 48.2

    Wenn wir uns die Beispiele echter Buße und Demütigung in Gottes Wort anschauen, zeigt sich dort eine Haltung des Eingeständnisses der eigenen Schuld, bei dem die Sünde nicht entschuldigt wird oder man versucht, sich selbst zu rechtfertigen. Paulus beispielsweise versuchte nicht, irgendetwas zu verbergen. Er schilderte seine Sünden in den schwärzesten Farben und versuchte nicht, seine Schuld zu beschönigen. Er schrieb: „Viele der Heiligen ließ ich ins Gefängnis schließen, wozu ich von den obersten Priestern die Vollmacht empfangen hatte, und wenn sie getötet werden sollten, gab ich die Stimme dazu. Und in allen Synagogen wollte ich sie oft durch Strafen zur Lästerung zwingen, und über die Maßen wütend gegen sie, verfolgte ich sie sogar bis in die auswärtigen Städte.” (Apostelgeschichte 26,10.11) Er scheute sich nicht zu schreiben: „Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten, von denen ich der größte bin.” (1. Timotheus 1,15) Ein demütiges und zerbrochenes Herz, das von echter Reue überwältigt ist, fängt an zu begreifen, wie groß die Liebe Gottes wirklich ist und wie hoch der Preis von Golgatha war. So wie sich ein Sohn einem liebenden Vater öffnet und seine Schuld bekennt, wird auch der wahrhaft reumütige Mensch all seine Sünden vor Gott bringen. Wir haben in der Bibel die Zusage: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.” (1. Johannes 1,9)RW 49.1

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