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    Kapitel 24: Das Vorbild Jesu im Beten

    Jesu Menschsein machte das Beten zu einer Notwendigkeit — Als Mensch fühlte Jesus das Bedürfnis, von seinem Vater gestärkt zu werden. Er hatte auserwählte Gebetsstätten. Er liebte es, in der Einsamkeit der Berge mit seinem Vater Gemeinschaft zu pflegen. In diesen Zwiesprachen empfing seine heilige, menschliche Natur die Kraft für die Pflichten und Anfechtungen des Tages. Unser Erlöser identifizierte sich mit unseren Bedürfnissen und Schwachheiten, insofern er ein demütig Bittender wurde, der von seinem Vater neue Stärke erbat, und so belebt und erquickt wurde und gerüstet war für alle Aufgaben und Versuchungen. Er ist in allem unser Vorbild.DG 177.1

    Er ist unser Bruder in unseren Schwächen, besitzt aber nicht dieselben Leidenschaften. Als der Sündlose schreckte sein Wesen vor dem Bösen zurück. In einer sündigen Welt ertrug er Kämpfe und Seelenqualen. Sein Menschsein ließ das Gebet zur Notwendigkeit und zum Vorrecht werden. Nachdrücklich verlangte er nach göttlicher Hilfe und göttlichem Trost. Sein Vater war bereit, ihm — der zum Wohl der Menschen die himmlischen Freuden verlassen und seine Wohnung in einer lieblosen und undankbaren Welt gewählt hatte — beides zu geben. Christus fand Trost und Freude in der Gemeinschaft mit seinem Vater. Hier konnte er sein Herz von den Sorgen erleichtern, die ihn quälten. Er war “ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut”. Jesaja 53,3 (EB).DG 177.2

    Am Tage arbeitete er mit allem Eifer, um anderen Menschen Gutes zu tun und sie vor dem Verderben zu bewahren. Er heilte die Kranken, tröstete die Betrübten, brachte den Verzagten Frohsinn und Hoffnung und rief Tote ins Leben zurück. Nachdem sein Tagewerk beendet war, kehrte er Abend für Abend dem städtischen Treiben den Rücken und beugte seine Gestalt in einem abgelegenen Hain in demütigem Gebet vor seinem Vater. Zuweilen ließ der Mond seinen glänzenden Lichtschein auf die gebeugte Gestalt Jesu fallen, bis schließlich Wolken und Finsternis alles Licht wieder vertrieben. Während er in der Haltung eines Bittstellers verweilte, legten sich Tau und Reif auf sein Haupt und seinen Bart. Oftmals betete er die ganze Nacht hindurch. Er ist unser Vorbild. Wenn wir uns dessen erinnerten und ihm nacheiferten, würden wir durch Gott viel stärker sein. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 201f.DG 177.3

    Der Sohn Gottes betete oft, als er auf der Erde war. Er identifizierte sich mit unseren Bedürfnissen und Schwächen und wurde selbst ein Bittsteller: Er erbat von seinem Vater neue Kraft und Stärke, um für seine Aufgaben und die Versuchungen Satans gerüstet zu sein. Auch darin ist er uns ein Beispiel und Vorbild. Der Sohn Gottes wurde unser Bruder mit den Schwächen des Menschseins. Er ist “versucht worden in allem wie wir”. Hebräer 4,15. Doch als der Sündlose schreckte seine Natur vor dem Bösen zurück — anders als wir. Er ertrug Kämpfe und Seelenqualen in einer sündigen Welt. Seine menschliche Natur machte das Gebet zu einer Notwendigkeit — und einem Vorrecht. In dieser Gemeinschaft mit dem Vater empfing er Kraft, Trost und Freude.DG 178.1

    Wenn er, der Gottessohn und Erlöser der Menschheit, nicht auf das Gebet verzichten konnte, wie viel mehr haben wir als schwache, sündige Menschen es nötig, ausdauernd und inbrünstig zu beten! Der bessere Weg zu einem neuen Leben 90f.DG 178.2

    Das Gebet erfrischte Jesus — Tagsüber widmete er sich den Menschen, die zu ihm kamen, heilte und belehrte sie und deckte die tückischen Spitzfindigkeiten der Schriftgelehrten auf. Ständig im Dienst für Andere war Jesus oft so sehr erschöpft, dass seine Mutter und die Jünger manchmal ernstlich um sein Leben besorgt waren. Wenn er aber am Ende eines arbeitsreichen Tages nach Stunden des Gebets zu ihnen zurückkam, lag auf seinem Antlitz tiefer Friede, und alles an ihm wirkte erfrischt. Jeden Morgen machte er sich nach Stunden in Gemeinschaft mit Gott auf, um den Menschen das Licht des Himmels zu bringen. Das bessere Leben 104.DG 178.3

    Die frühen Morgenstunden verbrachte er oft an irgendeinem abgeschiedenen Ort. Er dachte nach, studierte die Heilige Schrift oder betete. Mit Gesang hieß er das Morgenlicht willkommen. Mit Dankliedern erfreute er sich und brachte den Erschöpften und Entmutigten die Freude des Himmels nahe. Counsels on Health 162.DG 179.1

    Jesus lebte in ständiger Verbindung mit seinem Vater — Nicht erst am Kreuz opferte sich Christus für die Menschheit auf, sondern vom ersten Tag seines Wirkens an. “Wo er hinkam, tat er Gutes” (Apostelgeschichte 10,38, GNB); die Erfahrungen jeden Tages waren ein Ausströmen seines Lebens. Nur auf eine Art konnte solch ein Leben aufrechterhalten werden: Jesus verließ sich auf Gott und lebte in ständiger Verbindung mit ihm. Auch Menschen kommen dann und wann zum Thron Gottes ... Sie verweilen dort eine Zeitlang und das Ergebnis zeigt sich in edlen Taten. Später versagt ihr Glaube, die Verbindung reißt ab und das Lebenswerk ist beschädigt. Aber Jesus lebte in beständigem Vertrauen auf Gott und wurde durch die ungebrochene Gemeinschaft mit ihm erhalten. In seinem Dienst für Gott und die Menschen versagte oder wankte er nicht. Als Mensch kam er zum Thron Gottes mit inbrünstigem Flehen, bis ihm jene himmlischen Kräfte zuflössen, die seine Menschheit mit der Gottheit verbanden. So empfing er Leben von Gott und gab es an Andere weiter. Erziehung 81.DG 179.2

    Das Erdenleben Jesu war ein Leben der Gemeinschaft mit der Natur und mit Gott. In dieser Gemeinschaft offenbarte er uns das Geheimnis eines vollmächtigen Lebens. Counsels on Health 162.DG 179.3

    Die Stärke Christi kam aus dem Gebet — Die Stärke Christi lag im Gebet. Er hat menschliche Gestalt angenommen, “unsre Schwachheit auf sich genommen” (Matthäus 8,17; vgl. Jesaja 53,4) und ist “für uns zur Sünde gemacht” worden. 2.Korinther 5,21. Christus zog sich zurück in Höhlen oder auf Berge, abgeschieden von der Welt und ohne äußere Einflüsse. Er war allein mit seinem Vater. Mit nachdrücklichem Ernst schüttete er sein Herz aus und griff mit aller Kraft nach der Hand des Ewigen. Wenn er vor neuen, großen Herausforderungen stand, zog er sich in die Einsamkeit der Berge zurück und verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu seinem himmlischen Vater.DG 179.4

    Christus ist unser Vorbild in allen Dingen. Wenn wir seinem Beispiel folgen und Gott aufrichtig und mit Nachdruck im Namen dessen, der den Versuchungen Satans niemals erlag, um Kraft bitten, den Ränken des listigen Feindes zu widerstehen, werden wir nicht überwunden werden. The Youth’s Instructor, 1. April 1873.DG 180.1

    In seinem Leben, das ganz dem Wohl Anderer geweiht war, hielt der Heiland es für notwendig, den Trubel der Reisewege und die ihm Tag für Tag nachfolgende Menge zu meiden, seine Aufgabe und die Berührung mit der menschlichen Not manchmal zu unterbrechen, die Zurückgezogenheit zu suchen und eine ungestörte Gemeinschaft mit dem Vater zu pflegen. Eins mit uns, als Teilhaber unserer Nöte und Schwachheiten, war er ganz von Gott abhängig und suchte überall in der einsamen Natur im Gebet göttliche Kraft, um den kommenden Pflichten und Schwierigkeiten gewachsen zu sein. In einer Welt der Sünde ertrug Jesus seelische Kämpfe und Qualen; in der Gemeinschaft mit Gott aber entledigte er sich aller ihn fast erdrückenden Lasten und fand Trost und Freude.DG 180.2

    Christus brachte die Sehnsucht der Menschen zu dem Vater des Erbarmens. Als Mensch flehte er vor dem Thron Gottes, bis sein Menschsein von göttlichem Wesen durchdrungen war. Durch beständige Gemeinschaft empfing er Leben von Gott, um es der Welt mitzuteilen. Das soll auch unsere Erfahrung sein.DG 180.3

    “Geht an einen einsamen, stillen Platz!”, sagt der Heiland auch uns. Markus 6,31 (Hfa). Würden wir stets an dieses Wort denken, könnten wir bestimmt stärker und nützlicher wirken ... Wenn wir uns heute Zeit nehmen, zu Jesus gehen und ihm unsere Nöte und Besorgnisse vorbringen, werden wir nicht enttäuscht werden; er wird uns beistehen und uns die rechte Hilfe sein. Das Leben Jesu 355f (1995); Der Eine — Jesus Christus 355f (1995).DG 180.4

    Jesus nahm sich Zeit zum Gebet, egal, wie beschäftigt oder erschöpft er war — Christus diente den Menschen mit all seiner Kraft. Er zählte nicht die Stunden seines Einsatzes. Seine Zeit, sein Herz, seine Seele und seine Kräfte wurden eingesetzt, um zum Wohl der Menschheit zu arbeiten. Anstrengende Tage hindurch mühte er sich, und lange Nächte hindurch beugte er sich im Gebet um Gnade und Ausdauer, um ein noch größeres Werk tun zu können. Mit intensivem Rufen und vielen Tränen sandte er seine Bitten zum Himmel, dass seine menschliche Natur gestärkt und er darauf vorbereitet würde, dem listigen Feind in allem seinem täuschenden Wirken begegnen zu können, und dass er gestärkt würde zur Erfüllung seiner Aufgabe, die Menschheit zu erlösen. Und zu seinen Mitarbeitern sagt er: “Ich habe euch damit ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt.” Johannes 13,15 (Hfa); Auf den Spuren des großen Arztes 419.DG 181.1

    Als Vorbereitung für besondere Aufgaben ging Jesus ins Gebet — Jedes Mal, wenn sich Jesus auf eine große Prüfung oder ein wichtiges Werk vorbereitete, zog er sich in die Einsamkeit der Berge zurück und verbrachte die Nacht im Gebet. Eine Nacht des Gebets lag vor der Berufung der Apostel und der Bergpredigt, vor der Verklärung, vor dem Todeskampf im Gerichtssaal und am Kreuz ... Lukas 6,12-20; 9,28.29; 22,41-46.DG 181.2

    Auch wir müssen uns Zeiten freihalten zum vertieften Nachdenken und Beten sowie zum Empfang geistlicher Stärkung. Wir schätzen die Macht und Wirksamkeit des Gebets nicht so, wie wir es sollten. Auf den Spuren des großen Arztes 426.DG 181.3

    Das Gebet gab Jesus Kraft, Prüfungen zu bestehen — Christus, unser Erlöser, wurde “in gleicher Weise wie wir versucht”, aber er blieb ohne Sünde. Hebräer 4,15b (EB). Er nahm die menschliche Natur an, lebte wie ein Mensch und hatte dieselben Bedürfnisse wie wir. Er besaß körperliche Bedürfnisse, die befriedigt werden müssten, und litt unter körperlicher Erschöpfung, die abgebaut werden musste. Das Gebet zu seinem Vater gab ihm die Kraft zur Pflicht und zur Überwindung von Schwierigkeiten. Jeden Tag erfüllte er seine Pflichten und versuchte, Menschen zu retten ... Und ganze Nächte verbrachte er im Gebet für diejenigen, die versucht wurden ...DG 181.4

    Die Nächte, die der Erlöser im Gebirge oder in der Wüste im Gebet verbrachte, waren für ihn wichtig zur Vorbereitung auf die Herausforderungen der darauf folgenden Tage. Er spürte, dass er die Erfrischung und Stärkung für Seele und Körper nötig hatte, um den Versuchungen Satans zu begegnen; und diejenigen, die sich bemühen, ihm nachzufolgen, werden dieselben Bedürfnisse spüren. Maranatha 85.DG 182.1

    Jesus klagt [auf dem Berg vor seiner Verklärung] unter Tränen dem himmlischen Vater seine große Not. Lukas 9,28.29. Er bittet um Kraft, die Prüfung um der Menschen willen zu ertragen. Er muss sich neu stärken an dem Allmächtigen; nur dann kann er getrost der Zukunft entgegensehen. Er legt seinem Vater auch seine Herzenswünsche für seine Jünger vor, damit in der Stunde der Finsternis ihr Glaube nicht wanken möchte. Nachttau fällt auf seine Gestalt; er merkt es nicht. Er achtet auch nicht auf die immer tiefer werdende Dunkelheit. Das Leben Jesu 416f (1995); Der Eine — Jesus Christus 416f (1995).DG 182.2

    Während Jerusalem still dalag und die Jünger in ihre Heime zurückgekehrt waren, um sich durch Schlaf zu erfrischen, blieb Jesus wach. Sein göttliches Flehen für seine Jünger stieg auf zu seinem Vater. Er bat darum, dass sie vor den bösen Einflüssen bewahrt blieben, die ihnen in der Welt täglich begegneten; und für sich bat er um Kraft für die Pflichten und Prüfungen des kommenden Tages. Die ganze Nacht hindurch, während seine Jünger schliefen, betete ihr göttlicher Lehrer. Der Tau und die Kälte der Nacht fiel auf sein Haupt, das im Gebet gebeugt war. Er hinterließ seinen Nachfolgern ein Beispiel. The Review and Herald, 17. August 1886.DG 182.3

    Wenige werden dem Beispiel unseres Erlösers folgen und Gott oft und ernsthaft um Kraft bitten, Prüfungen zu meistern und die täglichen Pflichten dieses Lebens zu erfüllen. Christus ist der Urheber unserer Erlösung (Hebräer 2,10b, EB), und mit seinen eigenen Leiden und seinem Opfer hat er allen seinen Nachfolgern ein Beispiel gegeben, dass Wachsamkeit, Gebet und ständiges Bemühen ihrerseits nötig sind, wenn sie die Liebe, die der Herr für die gefallene Menschheit offenbarte, in der rechten Weise darstellen wollen. The Review and Herald, 23. Februar 1886.DG 182.4

    Jesus betete für uns wegen unserer Schwachheit — Jesus war oft erschöpft von unermüdlicher Arbeit, von seiner Selbstverleugnung und Selbstaufopferung zum Segen der Leidenden und Bedürftigen. Ganze Nächte verbrachte er im Gebet auf einsamen Bergen, nicht wegen seiner Schwachheit und seiner Bedürfnisse, sondern weil er eure Schwachheit sah und erkannte, dass ihr den Versuchungen des Feindes nicht widerstehen könnt und noch überwunden werdet. Er wusste, dass ihr gleichgültig seid gegenüber den Gefahren, die euch drohen, und nicht merkt, wie sehr ihr das Gebet nötig habt. Für euch brachte er seine Gebete “mit lautem Schreien und mit Tränen” vor seinen Vater. Hebräer 5,7; Testimonies for the Church III, 379.DG 183.1

    Die Jünger Jesu waren beeindruckt von seinen Gebetsgewohnheiten — “Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen”. Matthäus 20,28 (GNB). Er dachte nicht an sich selbst, sondern lebte und betete für Andere. Nach Stunden engster Gemeinschaft mit Gott ging er jeden Morgen hinaus, um den Menschen das Licht des Himmels zu bringen. Täglich wurde er neu mit dem Heiligen Geist getauft.DG 183.2

    Früh an jedem Morgen weckte Gott ihn auf und schenkte ihm Gnade, damit er sie Anderen weitergeben konnte. Von Gottes Thron wurden ihm Worte geschenkt, mit denen er die Mühseligen und Beladenen trösten konnte. “Gott der Herr”, sagte Christus, “hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.” Jesaja 50,4.DG 183.3

    Es beeindruckte die Jünger tief, wie Christus betete und mit Gott enge Gemeinschaft pflegte. Eines Tages kamen sie dazu, wie er auf den Knien lag und ins Gebet versunken war. Er schien ihre Gegenwart gar nicht zu bemerken, sondern fuhr fort, laut zu beten. Das bewegte die Jünger so tief, dass sie ihn, als er geendet hatte, baten: “Herr, lehre uns beten.” Lukas 11,1. Da lehrte Christus sie das Vaterunser. Bilder vom Reiche Gottes 107.DG 184.1

    Das Vaterunser ist in seiner Einfachheit schön — Jesus lehrte seine Jünger, dass nur ein Gebet von unbefleckten Lippen, das von den tatsächlichen Bedürfnissen veranlasst wird, echt ist und dem Beter den Segen des Himmels bringt. Er gab seinen Jüngern ein kurzes und umfassendes Gebet. Die schöne Einfachheit dieses Gebets ist einzigartig. Es ist ein vollkommenes Gebet für das öffentliche und private Leben; es ist würdig und erhaben und doch so einfach, dass ein Kind auf dem Schoß der Mutter es verstehen kann. Die Kinder Gottes wiederholen dieses Gebet seit Jahrhunderten, und es hat nichts von seinem Glanz verloren. Wie ein wertvoller Edelstein wird es immer noch geliebt und gehegt. Dieses Gebet ist wunderbar verfertigt. Niemand wird vergeblich beten, wenn er die Prinzipien des Vaterunsers in das eigene Gebet einarbeitet.DG 184.2

    Unsere öffentlichen Gebete sollten kurz sein, nur die echten Bedürfnisse der Seele ausdrücken und in Einfachheit und mit einfachem, zuversichtlichem Glauben um die Dinge bitten, die wir brauchen. Das Gebet des demütigen, zerschlagenen Herzens ist der lebendige Atem der Seele, die nach Gerechtigkeit hungert. The Signs of the Times, 3. Dezember 1896.DG 184.3

    Beachte sorgfältig die Lehren Jesu über das Beten — Was Christus über das Beten lehrte, ist es wert, gründlich darüber nachzudenken. Das Gebet ist eine göttliche Wissenschaft. Jesus erläutert Prinzipien darüber, die jeder Christ kennen sollte. Er zeigt uns, wie die rechte Einstellung beim Beten aussieht, lehrt uns, dass wir Ausdauer brauchen, wenn wir etwas von Gott erlangen wollen, und versichert uns, dass Gott gern bereit ist, unser Bitten zu hören und zu beantworten. Bilder vom Reiche Gottes 110.DG 184.4

    Das Vorbild Christi zeigt, wie wichtig das Gebet für uns ist — Christus rang in ernstem Gebet; “mit lautem Schreien und mit Tränen” brachte er sein Flehen vor Gott (Hebräer 5,7) für jene, zu deren Erlösung er den Himmel verlassen hatte und auf diese Erde gekommen war. Wie angebracht und wichtig ist es dann, dass wir Menschen “allezeit beten und [darin] nicht nachlassen”! Lukas 18,1. Wie wichtig ist es dann, dass wir augenblicklich beten und um die Hilfe bitten, die nur von Christus, unserem Herrn, kommen kann! The Review and Herald, 1. April 1890.DG 185.1

    Christi Gebetsleben ist ein Vorbild für Mitarbeiter Gottes — Für den Mitarbeiter, der sich dem Herrn geweiht hat, ist es ein wunderbarer Trost zu wissen, dass selbst Christus während seines Erdenlebens seinen Vater täglich um erneuten Zufluss der benötigten Gnade bat. Durch diese Gemeinschaft mit Gott konnte er Andere stärken und segnen. Seht, wie der Heiland sich im Gebet vor seinem Vater beugt! Obwohl er Gottes Sohn ist, stärkt er seinen Glauben im Gebet. Aus der Gemeinschaft mit dem Himmel schöpft er die Kraft, dem Bösen zu widerstehen und den Bedürfnissen seiner Mitmenschen zu dienen. Als älterer Bruder der Menschen kennt er die Not derer, die zwar von Schwachheit umgeben sind und in einer Welt der Sünde und Versuchung leben, ihm aber doch dienen möchten. Er weiß, dass die Boten, die er als tauglich aussenden will, schwache, irrende Menschen sind. Aber allen, die sich rückhaltlos in seinen Dienst stellen, verspricht er göttliche Hilfe.DG 185.2

    Sein eigenes Beispiel beweist, dass ernstes, anhaltendes Gebet zu Gott im Glauben — einem Glauben, der zum Bewusstsein völliger Abhängigkeit von Gott und ungeteilter Hingabe an sein Werk führt — den Menschen den Beistand des Heiligen Geistes im Kampf gegen die Sünde zu verschaffen vermag. Jeder Mitarbeiter, der dem Beispiel Jesu folgt, wird darauf vorbereitet sein, die Kraft zu empfangen und anzuwenden, die der Herr seiner Gemeinde verheißen hat, damit die Ernte der Erde zur Reife kommt. Wenn die Boten des Evangeliums morgens vor dem Herrn knien und ihr Gelübde der Hingabe erneuern, wird er ihnen die Gegenwart seines Geistes und dessen belebende, heiligende Kraft schenken. Sie werden an die Erfüllung ihrer täglichen Aufgaben gehen in der Gewissheit, dass die unsichtbare Anwesenheit des Heiligen Geistes sie befähigt, Mitarbeiter Gottes zu sein. Das Wirken der Apostel 57.DG 185.3

    Adventisten sollten mehr als alle anderen Christen dem beispielhaften Gebetsleben Jesu folgen — Wenn der Erlöser der Menschheit ... die Notwendigkeit des Gebets empfand, wie viel mehr sollten wir schwache, sündhafte Sterbliche das Bedürfnis haben, zu beten, inbrünstig und beständig zu beten! Christus aß nichts, sobald ihn die Versuchung am ärgsten überfiel. Er vertraute sich Gott an, und durch ernstes Gebet und völlige Unterwerfung unter den Willen des Vaters ging er als Sieger hervor. Alle, die die Wahrheit für diese letzten Tage bekennen (Offenbarung 14,6-12), sollten mehr als alle anderen Christen dem beispielhaften Gebetsleben Jesu folgen.DG 186.1

    “Es ist dem Jünger genug, dass er wie sein Meister” ist. Matthäus 10,25. Unsere Tische sind oft genug mit Leckereien bedeckt, die weder gesund noch notwendig sind, weil wir diese Dinge der Selbstbeherrschung und der Gesundheit des Verstandes vorziehen. Jesus bat ernstlich um Kraft von seinem Vater. Dies schätzte der Gottessohn sogar für sich selbst höher ein, als am reich gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Er hat uns bewiesen, dass das Gebet unentbehrlich ist, um Stärke für die Auseinandersetzung mit den Mächten der Finsternis zu empfangen und die uns aufgetragene Aufgabe zu meistern. Unsere eigene Kraft ist Schwachheit, doch das, was Gott verleiht, ist gewaltig und lässt jeden siegreich bleiben, der es empfängt. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 202.DG 186.2

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