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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 2 - Contents
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    Teil 12: Anpassungsprobleme

    Kapitel 59: Charakterentwicklung

    Jede Tat beeinflusst den Charakter — Alles, was wir im Leben tun, sei es auch noch so unwesentlich, beeinflusst die Entwicklung des Charakters. Ein guter Charakter ist wertvoller als aller weltlicher Besitz, und daran zu arbeiten, gehört zu den vornehmsten Dingen, womit sich der Mensch beschäftigen kann. Testimonies for the Church IV, 657 (1881).ICP2 147.1

    Die Seele ist der Garten, der Charakter die Frucht — Jede Eigenschaft des Menschen ist wie ein Bauarbeiter, der an einem Bauwerk für jetzt und für die Ewigkeit baut. Das Gebäude wird jeden Tag höher, auch wenn der Eigentümer es gar nicht bemerkt. Es ist ein Gebäude, das entweder ein negatives Beispiel abgibt, weil es krumm und schief ist, oder eines, das sogar die Engel bewundern wegen seiner Übereinstimmung mit dem göttlichen Vorbild.ICP2 147.2

    Die geistigen und seelischen Kräfte, die uns Gott gegeben hat, machen noch nicht den Charakter aus, sondern sie sind Vorgaben, die verbessert werden müssen und die sich, wenn sie richtig aufgebaut werden, zu einem guten Charakter entwickeln können. Ein Mensch kann wertvollen Samen in den Händen haben, aber dieser Samen ist noch kein Obstgarten. Man muss den Samen in die Erde legen, bevor ein Baum daraus entstehen kann. Die Seele ist der Garten und der Charakter die Frucht. Gott hat uns unsere Gaben gegeben, damit wir sie pflegen und entwickeln. Wie wir uns verhalten, bestimmt unseren Charakter. Es liegt allein an uns, ob wir einen wertvollen Charakter entwickeln oder nicht. Testimonies for the Church IV, 606 (1881).ICP2 147.3

    Ein wertvoller Charakter entsteht durch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Ich — Christus gibt uns nicht die Zusicherung, dass die Entwicklung eines guten Charakters eine einfache Sache sei. Ein guter, ausgewogener Charakter wird nicht ererbt und er ist kein Zufall. Ein wertvoller Charakter wird erworben durch persönlichen Einsatz und durch die Verdienste und die Gnade Christi. Gott gibt uns die Voraussetzungen, die Talente und die geistigen Fähigkeiten und wir entwickeln daraus unseren Charakter. Er wird durch die ernsthafte Auseinandersetzung mit unserem Ich gebildet. Dabei müssen wir viele Konflikte mit unseren ererbten Neigungen ausfechten. Wir müssen uns selbst ernsthaft kritisieren und dürfen nicht zulassen, dass auch nur ein unvorteilhafter Wesenszug in uns erhalten bleibt. Christ’s Object Lessons 331 (1900).ICP2 148.1

    Nachdenken und Handeln sind gefordert — Nur darüber nachzudenken reicht nicht aus, und unüberlegtes Handeln ebenso wenig. Nachdenken und Handeln sind für die Bildung eines christlichen Charakters notwendig. Testimonies for the Church V, 113 (1882).ICP2 148.2

    Entwickelt gute geistige Gewohnheiten — Wenn wir einen Charakter bilden möchten, mit dem Gott zufrieden sein kann, müssen wir gute Gewohnheiten in unserem Glaubensleben entwickeln. Das tägliche Gebet ist eine ebenso wichtige Voraussetzung für das Wachstum in der Gnade und überhaupt für unser geistliches Leben wie die tägliche Nahrung für unsere körperliche Gesundheit. Wir sollten uns daran gewöhnen, unsere Gedanken oft Gott im Gebet zuzuwenden. Wenn unsere Gedanken abdriften, müssen wir sie zurückrufen. Wenn wir uns mit Ausdauer darum bemühen, werden wir uns daran gewöhnen und dann ist es nicht mehr schwer. Wir können uns nicht einen Augenblick von Christus entfernen und trotzdem sicher sein. Er wird uns auf allen Wegen begleiten, aber nur, wenn wir seine Bedingungen erfüllen. The Review and Herald, 3. Mai 1881; The Sanctified Life 93.ICP2 148.3

    Ernsthafte Absichten und absolute Aufrichtigkeit sind die Voraussetzung — Gründlichkeit ist eine wichtige Voraussetzung für die Bildung eines guten Charakters. Man muss ernsthafte Absichten haben, will man den Plan des Baumeisters verwirklichen. Es muss mit gutem Holz gebaut und es darf keine unordentliche Arbeit geduldet werden, denn dadurch wird das Gebäude zerstört. Der Mensch muss dieser Aufgabe seine ganze Kraft widmen und keine Reserven dürfen für unwichtige Dinge verschwendet werden ... Es kostet ernsthafte, sorgfältige und ausdauernde Bemühungen, um von der Lebensweise, den Wertvorstellungen und der Gesellschaft der Welt Abstand zu gewinnen. Nachdenklichkeit, ernste Absichten und absolute Aufrichtigkeit sind die Voraussetzung. Special Testimonies on Education 75.76 (1897); Counsels to Parents, Teachers, and Students 62.ICP2 148.4

    Den Blick auf das Ziel richten — Petrus sagt: “So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen.” 2.Petrus 1,5-7 ... Diese einzelnen Schritte dürfen wir nicht unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass wir anfangen zu zählen, sondern wir müssen unseren Blick auf Jesus richten und uns ganz auf die Herrlichkeit Gottes konzentrieren, dann kommen wir in unserem Glaubensleben voran. Man kann nicht in einem Tag Christus vollkommen ähnlich werden, und ihr würdet verzweifeln, wenn ihr voraussehen könntet, wie viele Schwierigkeiten ihr dabei noch überwinden müsst. Ihr müsst euch mit Satan auseinandersetzen. Er versucht mit allen Mitteln, euch von Christus abzulenken. The Youth’s Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 45.46.ICP2 149.1

    Treue in kleinen Dingen (Empfehlung an einen jungen Mann) — Dein Fall ähnelt in gewisser Hinsicht dem Naemans. Du hast nicht begriffen, dass man, um einen vollendeten christlichen Charakter zu entwickeln, lernen muss, in kleinen Dingen treu zu sein. Auch wenn die Dinge, die du jetzt zu tun hast, in deinen Augen gering erscheinen, handelt es sich doch um Pflichten, die du ein Leben lang erfüllen musst. Wenn du diese Dinge vernachlässigst, ist das sehr nachteilig für deine charakterliche Entwicklung. Mein lieber Junge, du musst lernen in kleinen Dingen treu zu sein. Anders kannst du Gott nicht gefallen, und es wird dich niemand besonders lieb gewinnen, wenn du das, was man dir aufträgt, nicht willig und freudig erledigst. Wenn du möchtest, dass die Menschen, die mit dir zusammenleben, dich lieben, musst du ihnen ebenso mit Liebe und Achtung begegnen. Testimonies for the Church II, 310 (1869).ICP2 149.2

    Der Charakter auf dem Prüfstand — Es macht einen großen Unterschied, welches Material bei der Bildung des Charakters benutzt wird. Am lange erwarteten Tag des Herrn wird das deutlich zu sehen sein. “Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen”. 1.Korinther 3,13. So wie das Feuer den Unterschied zwischen Gold und Silber, Edelsteinen und Holz, Heu und Streu offenbart, wird am Tag des Gerichts der Wert des Charakters geprüft, und es wird sich der Unterschied zwischen einem Charakter, der Christus nachgebildet ist und einem, der sich nur am eigenen selbstsüchtigen Herzen orientierte, herausstellen. Alle Eigensucht und falsche religiöse Einstellung wird dann so offenbar, wie sie ist. Das wertlose Material wird dann verbrannt, aber das Gold eines aufrichtigen, einfachen, demütigen Glaubens wird niemals seinen Wert verlieren. Es kann nicht verbrennen. Es ist unzerstörbar. Eine jede Stunde, die man damit zugebracht hat, die Gebote zu übertreten, wird dann als großer Verlust angesehen, während man die Furcht des Herrn als den Anfang aller Weisheit erkennt. Die Lust an zweifelhaften Vergnügungen wird vergehen wie Streumaterial, während das Gold fester Grundsätze, an denen man unter allen Umständen festhält, ewig besteht. The Review and Herald, 11. Dezember 1900; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1087.1088.ICP2 150.1

    Ein unerzogener Charakter ist wankelmütig — Ein Charakter, dessen Entwicklung dem Zufall überlassen wird, ist unausgeglichen und widersprüchlich. Wer so veranlagt ist, hat keine hohen Ziele im Leben, fragt nicht viel nach dem Sinn und übt keinen guten Einfluss auf andere aus. Er ist wankelmütig und kraftlos. Testimonies for the Church IV, 657 (1881).ICP2 150.2

    Keiner kann unserem Charakter so sehr schaden wie wir selbst — Es ist durchaus möglich, dass falsche Gerüchte über uns in Umlauf gebracht werden, aber wenn wir einen geraden Weg gehen und uns um diese Dinge nicht weiter kümmern, werden sie auch anderen gleichgültig sein. Gott wird sich schon um unseren Ruf kümmern ... Übler Nachrede können wir durch unseren Lebenswandel begegnen, aber nicht dadurch, dass wir in unserem Unmut viel darüber reden. Unsere größte Sorge sollte sein, dass wir ein gottesfürchtiges Leben führen und unser Verhalten die Unwahrheit dieser Berichte beweist.ICP2 151.1

    Niemand kann unserem Charakter so sehr schaden wie wir selbst. Es sind die schwachen Bäume und die baufälligen Häuser, die man ständig stützen muss. Wenn es uns so wichtig ist, unseren Ruf vor Angriffen zu bewahren, macht das den Eindruck, als sei er vor Gott nicht einwandfrei und müsse deshalb ständig künstlich aufrecht erhalten werden. Manuskript 24, 1887; The S.D.A. Bible Commentary III, 1160.1161.ICP2 151.2

    Willenskraft ist erforderlich — Man kann seine Regungen und Gefühle nicht immer so beherrschen, wie man gerne möchte, aber du kannst deinen Willen beherrschen und das kann zu einer vollkommenen Veränderung in deinem Leben führen. Wenn du deinen Willen Christus übergibst, wird dein Leben mit Christus in Gott geborgen sein und du kannst allen bösen Mächten Widerstand leisten. Du wirst von Gott Kraft bekommen, an seiner Kraft festzuhalten, und ein neues Licht, nämlich das Licht des lebendigen Glaubens, wird dir zur Verfügung stehen ... Du wirst eine ernste, aufrichtige Glaubenshaltung entwickeln, die dich zu einem wertvollen Werkzeug in den Händen Gottes machen wird. Testimonies for the Church V, 514.515 (1889).ICP2 151.3

    Schwächen kann man überwinden — Niemand darf sagen, dass er die Schwächen seines Charakters nicht ändern könne. Wenn du eine solche Meinung beziehst, wirst du das ewige Leben verlieren. Es ist eine Frage des Willens. Wenn du nicht willst, kannst du deine Schwächen nicht überwinden. Wenn du aber willst, gelingt es dir auch. Die Schwierigkeiten liegen in einem ungeheiligten Herzen und der Weigerung, sich Gott ganz unterzuordnen. Christ’s Object Lessons 331 (1900).ICP2 151.4

    In einem reinen Herzen ist alles anders. Die Veränderung des Charakters ist das Zeugnis für die Welt, dass Christus jetzt in diesem Herzen wohnt. Der Geist Gottes bewirkt ein neues Leben in der Seele. Gedanken und Wünsche wollen sich nun dem Willen Christi fügen und das Ebenbild Gottes wird im Menschen erneuert. Schwache, fehlerhafte Menschen können der Welt beweisen, dass sich durch die erlösende Kraft der Gnade ihr Charakter positiv entwickeln und gute Frucht in Fülle hervorbringen kann ... Propheten und Könige 233 (1917).ICP2 152.1

    Charakterfehler werden oft vererbt — Die Kinder und Jugendlichen, um die wir uns kümmern müssen, sind von unterschiedlichster Wesensart und sie sind beeinflussbar. Viele der Kinder, die unsere Schule besuchen, wurden zu Hause nicht richtig erzogen. Die einen konnten tun, was sie wollten, und andere wurden dagegen zu streng erzogen und sind dadurch entmutigt. Sie haben wenig Erfreuliches erlebt und kaum ein Lob bekommen. Sie haben die Charakterschwächen ihrer Eltern geerbt und wurden nicht so erzogen, dass sie einen positiveren Charakter entwickeln konnten. Counsels to Parents, Teachers, and Students 192 (1913).ICP2 152.2

    Man entwickelt sich mit den Jahren — Die Kinder gewöhnen sich Dinge an, die man ihnen nicht so leicht wieder abgewöhnen kann. Wenn sie ungewohnten Regeln gehorchen sollen oder lernen müssen, wenden sie sich an ihre unvernünftigen Eltern und erwarten von ihnen Unterstützung dagegen. Das stiftet Unruhe und Unzufriedenheit, die ganze Schule leidet unter diesen negativen Einflüssen und die Lehrer werden noch zusätzlich belastet. Der größte Schaden wird jedoch bei den Opfern dieser elterlichen Nachgiebigkeit angerichtet, denn Charakterschwächen, die durch eine ordentliche Erziehung hätten verändert werden können, bilden sich mit den Jahren stärker aus und wirken sich sehr nachteilig auf den heranwachsenden Menschen aus, möglicherweise ruinieren sie sein ganzes Leben. The Review and Herald, 21. März 1882; Fundamentals of Christian Education 65.ICP2 152.3

    Nachgiebigkeit schadet der charakterlichen Entwicklung — In manchen Familien sind die Wünsche der Kinder Gesetz. Alles was sie sich einbilden, bekommen sie. Wenn sie etwas nicht mögen, werden sie auch darin bestärkt, und man glaubt, dass sie dadurch glücklich werden, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Kinder werden unruhig und unzufrieden und können sich über nichts mehr freuen. Die ständige Befriedigung ihrer Wünsche verdirbt ihnen den Appetit für einfache, gesunde Nahrung und für sinnvollen Zeitvertreib. Und dadurch werden sie charakterlich verdorben für Zeit und Ewigkeit. Manuskript 126, 1897; Child Guidance 272.ICP2 153.1

    Herz und Verstand müssen erzogen werden — Kinder, denen keine Grenzen gesetzt werden, sind nicht glücklich. Sie sind nicht von Natur aus ausgeglichen und zufrieden. Herz und Verstand müssen erzogen werden, damit der Charakter sich so entwickeln kann, dass er mit den weisen Gesetzen, die unser Leben regeln, übereinstimmt. Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit sind die Früchte von Nachgiebigkeit und Selbstsucht. Der Boden des Herzens wird genauso wie ein ungepflegter Garten Unkraut und Dornen hervorbringen, wenn keine wertvolleren Blumen gepflanzt und dann gepflegt und versorgt werden. Mit der menschlichen Seele ist das genauso, wie wir es in der Natur beobachten. Testimonies for the Church IV, 202.203 (1876).ICP2 153.2

    Gewohnheiten, die man in der Jugend entwickelt, bestimmen den Lebensweg — Die Gedanken und Gefühle, die in der frühen Jugend entwickelt werden, wirken sich auf das gesamte Leben aus. Gute Eigenschaften und ordentliche Gewohnheiten, die man in der Jugend entwickelt, werden ein Teil des Charakters und bestimmen meistens den gesamten Lebensweg. Der junge Mensch kann gute oder schlechte Eigenschaften entwickeln, das liegt ganz an ihm. Er kann sich für eine gute, wertvolle Lebensweise entscheiden, aber auch für Unaufrichtigkeit und ein verbrecherisches Leben. The Signs of the Times, 11. Oktober 1910; Child Guidance 196.ICP2 153.3

    Tägliche Erfahrung — Der Verstand wird ständig beeinflusst durch alle die Dinge, mit denen er konfrontiert wird. Das kann zu einer positiven oder auch zu einer negativen Entwicklung führen. Jeden Tag erziehen und beeinflussen wir junge Menschen so, dass sie sich entweder unter das Banner des Prinzen Emmanuel scharen oder als Rebellen unter das Banner des Fürsten der Finsternis. Woran liegt uns mehr? Manuskript 69, 1897; Child Guidance 199.200.ICP2 154.1

    Wie ein guter Charakter gebildet wird — Die Arbeit mit der menschlichen Seele erfordert sehr viel Feingefühl. Es ist leicht möglich, dass man einen Menschen zu sehr unterdrückt, und es ist wichtig für Eltern, die Charaktereigenschaften ihrer Kinder gut zu kennen und niemals spontan und unüberlegt zu handeln.ICP2 154.2

    Ich habe eine Mutter dabei beobachtet, wie sie ihrem Kind etwas aus der Hand gerissen hat, worüber sich das Kind freute. Es begriff nicht, was an dieser Sache falsch war, und brach in Tränen aus, weil es sich misshandelt und verletzt fühlte. Um das Geschrei zu beenden, schimpfte die Mutter das Kind ordentlich aus, und soweit äußerlich sichtbar, war der Kampf nun ausgestanden. Aber er hinterließ eine Spur in der Seele des Kindes, die nicht so leicht verwischt werden konnte. Ich sagte zu dieser Mutter: “Du hast deinem Kind großes Unrecht zugefügt, denn du hast seine Seele verletzt und sein Vertrauen verloren. Wie du es wiedergewinnen willst, weiß ich nicht.”ICP2 154.3

    Diese Mutter handelte nur aus dem Gefühl heraus, und das war sehr unvernünftig, denn es ist wichtig, dass man vorsichtig mit den Kindern umgeht und ihnen Ursache und Wirkung klar macht. Ihre grobe, ungerechte Erziehungsweise weckte im Herzen ihres Kindes die schlimmsten Gefühle. Es ist der absolut schlechteste Erziehungsstil, wenn man nur nach seinen augenblicklichen Gefühlen handelt, denn was dabei herauskommt, ist ein sehr unfairer Kampf. Es ist einfach ungerecht, wenn man das Alter und die Kraft eines Erwachsenen gegen die Unwissenheit und Hilflosigkeit eines kleinen Kindes einsetzt. Jede Äußerung des Zorns auf Seiten der Eltern löst im Herzen des Kindes Widerstand aus.ICP2 154.4

    Der Charakter eines Kindes wird nicht durch eine einzige Handlung bestimmt, aber durch die ständige Wiederholung werden Gewohnheiten entwickelt, die den Charakter beeinflussen. Wenn wir Christus im Wesen ähnlich werden wollen, müssen wir uns um ein christusähnliches Verhalten bemühen. Ein Christ wird ein geheiligtes Temperament entwickeln und seine Handlungen und seine Gefühle werden vom Heiligen Geist beeinflusst. The Signs of the Times, 6. August 1912.ICP2 155.1

    Ausdauer ist wichtig — Um einen vollendeten christlichen Charakter zu entwickeln benötigen wir vor allen Dingen Ausdauer in unserem Bemühen, uns richtig zu verhalten. Das möchte ich unseren Jugendlichen mit auf den Weg geben. Von frühester Jugend an ist es wichtig, grundsätzlich aufrichtig zu sein, sonst kann man das höchste Ziel nicht erreichen. Jugendlichen muss immer vor Augen geführt werden, dass sie mit einem hohen Preis erkauft wurden und dass es ihre Aufgabe ist, Gott an ihrem Leib und in ihrem Geist zu verherrlichen, denn sie sind sein Eigentum. The Youth’s Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 45.ICP2 155.2

    Brauchbarkeit ist abhängig von eigenen Entscheidungen — Es ist durchaus richtig, dass Eltern für die charakterliche Entwicklung und für Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind, aber welche Stellung wir in dieser Welt einnehmen und wie brauchbar wir sind, hängt auch zum großen Teil von unseren eigenen Entscheidungen ab. Daniel und seine Freunde hatten den Vorteil, dass sie in ihrer frühen Jugend eine gute Erziehung und Ausbildung bekamen, aber das allein war nicht ausschlaggebend für ihr Verhalten. Es kam die Zeit, in der sie eigene Entscheidungen treffen mussten und ihre Zukunft nur noch davon abhängig war. Sie entschieden sich dafür, dem, was sie in ihrer Kindheit gelernt hatten, treu zu bleiben. Gottesfurcht, die der Anfang aller Weisheit ist, war die Grundlage für ihre spätere Größe. Der Geist Gottes bekräftigte ihren aufrichtigen Willen und ihre guten Vorsätze. Christian Temperance and Bible Hygiene 28 (1890); Counsels on Diet and Foods 29.ICP2 155.3

    Wie man zum Überwinder wird — Wir dürfen den Hindernissen, sie sich uns in den Weg stellen, nicht ausweichen, sondern müssen sie eines nach dem anderen überwinden. Wenn wir die erste Schwierigkeit überwunden haben, sind wir ein wenig stärker geworden für die nächste, und jedes Mal gewinnen wir noch weitere Kraft. Wenn wir uns auf Jesus verlassen, werden wir zu Überwindern. Wenn wir uns aber nur auf die Schwierigkeiten konzentrieren und vor einer ernsthaften Auseinandersetzung für das Recht zurückschrecken, werden wir schwach und verlieren den Glauben. The Youth’s Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 46.ICP2 156.1

    Jeden Tag sein Bestes geben — Wenn man stetig vorwärts geht, einen Schritt nach dem anderen, erreicht man letztendlich die Spitze des Berges. Lass dich nicht von der überwältigenden Aufgabe, dein Leben zu meistern, abschrecken. Niemand verlangt von dir, dass du alles auf einmal schaffst. Gib jeden Tag dein Bestes, nimm jede Gelegenheit wahr, deine Leistung zu verbessern, und nimm jede Hilfe an, die Gott dir anbietet. So wirst du Schritt für Schritt die Leiter des Erfolgs erklimmen. Bedenke, dass dir Gott immer nur einen Tag gibt und man im Himmel darauf achtet, wie du diesen einen Tag verbracht und genutzt hast. Ich wünsche dir, dass du so jeden Tag, den dir Gott gibt, ein wenig vorwärts kommst, bis dann am Ende der Herr zu dir sagen kann: “Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht ...” Matthäus 25,21; The Youth’s Instructor, 5. Januar 1893; Messages to Young People 46.ICP2 156.2

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