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Der Sieg Der Liebe - Contents
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    Christus Ähnlich Werden

    Das Ideal eines christlichen Charakters besteht darin, Christus ähnlich zu sein. Wie der Menschensohn in seinem Leben vollkommen war, so sollen seine Nachfolger in ihrem Leben vollkommen sein. Jesus wurde »in allem seinen Brüdern gleich« (Hebräer 2,17a). Er wurde ein Mensch mit Fleisch und Blut wie wir. Er wurde hungrig, durstig und müde. Er war von Nahrung abhängig und brauchte Schlaf zur Erholung. Er trug das Los aller Menschen, und doch war er der sündlose Sohn Gottes. Er war Gott »offenbart im Fleisch« (1. Timotheus 3,16b). Sein Charakter soll der unsrige sein. Von denen, die an ihn glauben, sagt der Herr: »Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.« (2. Korinther 6,16; vgl. 3. Mose 26,11.12)SDL 293.1

    Christus war die Leiter, die Jakob sah, deren Fuß auf der Erde stand und deren Spitze bis zum Himmel, zur Pforte der Herrlichkeit, reichte (vgl. 1. Mose 28,12; Johannes 1,51). Hätte diese Leiter wegen einer fehlenden Sprosse die Erde nicht erreicht, wären wir verloren gewesen. Aber Christus erreicht uns da, wo wir sind. Er nahm unsere Natur an und überwand, damit auch wir überwinden können, indem wir seine Natur annehmen. »In der Gestalt des sündigen Fleisches« (Römer 8,3b) führte er ein sündloses Leben. Durch seine Göttlichkeit ergreift er jetzt den himmlischen Thron, während er durch sein Menschsein uns erreicht. Er lädt uns ein, durch den Glauben an ihn die Herrlichkeit des göttlichen Charakters zu erlangen. Darum sollen wir vollkommen sein, wie unser »Vater im Himmel vollkommen ist« (Matthäus 5,48).SDL 293.2

    Jesus hatte gezeigt, worin Gerechtigkeit besteht, und auf Gott als deren Quelle hingewiesen. Nun wandte er sich den praktischen Pflichten zu. Er sagte, weder beim Geben von Almosen, noch beim Beten oder Fasten sollt ihr die Aufmerksamkeit anderer auf euch lenken oder Eigenlob suchen. Gebt mit aufrichtigem Herzen zum Wohl der leidenden Armen! Lasst die Seele im Gebet vertrauensvoll mit Gott reden! Geht beim Fasten nicht mit gesenktem Kopf und mit einem Herzen voller selbstsüchtiger Gedanken umher! Das Herz eines Pharisäers ist ein öder, unfruchtbarer Boden, in dem kein göttlicher Same sprießen kann. Wer sich Gott aber vorbehaltlos ausliefert, wird ihm den brauchbarsten Dienst erweisen. Denn durch die Verbundenheit mit Gott werden Menschen zu seinen Mitarbeitern, um seinen Charakter in menschlicher Gestalt darzustellen.SDL 293.3

    Ein Dienst, der aus einem aufrichtigen Herzen kommt, wird reich belohnt werden. »Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.« (Matthäus 6,6b) Ein durch die Gnade von Christus geführtes Leben formt den Charakter. Die ursprüngliche Schönheit der Seele beginnt, wiederhergestellt zu werden. Die Charaktereigenschaften von Christus werden uns verliehen, und das Bild Gottes beginnt aus uns hervorzuleuchten. Auf den Gesichtern der Männer und Frauen, die mit Gott leben und wirken, liegt der Ausdruck von himmlischem Frieden. Sie sind von einer himmlischen Atmosphäre umgeben. Für diese Menschen hat das Reich Gottes begonnen. Sie besitzen die Freude von Christus - die Freude darüber, der Menschheit zum Segen zu sein. Sie wurden für würdig befunden, Diener des Meisters zu sein. Gottes Werk in seinem Namen zu tun, wurde ihnen anvertraut.SDL 294.1

    »Niemand kann zwei Herren dienen.« (Matthäus 6,24a) Wir können Gott nicht mit einem geteilten Herzen dienen. Der biblische Glaube ist nicht ein Einfluss unter vielen anderen. Er sollte stärker, erfüllender und maßgeblicher sein als alle anderen. Er ist nicht wie die Farbtupfer, die hier und da auf einer Leinwand aufgetragen sind. Der Einfluss des biblischen Glaubens soll das ganze Leben erfassen - gleich einer Leinwand, die ganz in die Farbe eingetaucht wird, bis jede Faser des Stoffes mit der unvergänglichen Farbe durchtränkt ist.SDL 294.2

    »Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein.« (Matthäus 6,22b.23a EÜ) Reinheit und Standhaftigkeit sind die Bedingungen, um Licht von Gott zu empfangen. Wer die Wahrheit erkennen will, muss bereit sein, alles anzunehmen, was sie offenbart. Es dürfen keine Kompromisse mit dem Irrtum eingegangen werden. Wer in seiner Treue der Wahrheit gegenüber unbeständig und halbherzig ist, wählt damit die Finsternis des Irrtums und die Täuschung Satans.SDL 294.3

    Weltliche Regeln und die unbeirrbaren Grundsätze der Gerechtigkeit gehen nicht unmerklich ineinander über wie die Farben des Regenbogens. Der ewige Gott hat zwischen den beiden eine breite, klare Linie gezogen. Zwischen Christus und Satan besteht keine Ähnlichkeit, genauso wenig wie zwischen dem hellen Mittag und der dunklen Mitternacht. Nur diejenigen, die ihr Leben mit Christus führen, sind seine Mitarbeiter. Wer eine Sünde im Herzen hegt oder an einer schlechten Gewohnheit festhält, dessen ganzer Charakter wird davon angesteckt. Dieser Mensch wird ein Werkzeug der Ungerechtigkeit.SDL 294.4

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