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Der Sieg Der Liebe - Contents
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    Die Gelehrten Werden Entlarvt

    Christus sagte: »Das Lehramt des Mose haben heute die Schriftgelehrten und die Pharisäer inne. Richtet euch daher nach allem, was sie euch sagen, und befolgt es. Doch richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach.« (Matthäus 23,2.3 NGÜ) Die Schriftgelehrten und Pharisäer erhoben den Anspruch, ähnlich wie Mose mit göttlicher Vollmacht ausgestattet zu sein. Sie erdreisteten sich, seinen Platz als Ausleger des Gesetzes und Richter des Volkes einzunehmen. Als solche forderten sie von den Leuten größte Ehrerbietung und völligen Gehorsam. Jesus forderte seine Zuhörer auf, alles zu tun, was die Rabbiner dem Gesetz entsprechend lehrten, nicht aber ihrem Beispiel zu folgen, weil sie selbst nicht nach ihren eigenen Lehren handelten.SDL 591.2

    Sie lehrten vieles, was den Lehren der Heiligen Schrift widersprach. Deshalb sagte Jesus: »Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen.« (Matthäus 23,4) Die Pharisäer hatten viele Vorschriften eingeführt, die sich lediglich auf Traditionen stützten und die persönliche Freiheit auf unvernünftige Weise beschränkten. Bestimmte Teile des Gesetzes legten sie so aus, dass dem Volk Pflichten auferlegt wurden, die sie selbst heimlich unbeachtet ließen. Sie behaupteten, davon befreit zu sein, wenn es ihren Zwecken diente.SDL 591.3

    Sie waren stets darauf bedacht, ihre Frömmigkeit zur Schau zu stellen. Nichts war ihnen zu heilig, um dieses Ziel zu verfolgen. In Bezug auf seine Gebote hatte Gott zu Mose gesagt: »Du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen dir zum Erinnerungszeichen über den Augen sein.« (5. Mose 6,8 Schl.) In diesen Worten liegt eine tiefe Bedeutung. Der ganze Mensch wird zum Guten hin verändert, wenn er über das Wort Gottes nachdenkt und es befolgt. Durch rechtschaffenes und barmherziges Handeln offenbaren die Hände - einer Unterschrift gleich - die Prinzipien des göttlichen Gesetzes. Sie werden sich weder mit Bestechung noch mit all dem verunreinigen, was unehrlich und verdorben ist. Stattdessen werden sie Täter der Liebe und Barmherzigkeit sein. Die Augen, die auf ein edles Ziel gerichtet sind, blicken klar und wahrhaftig. Der makellose Charakter eines Menschen, der Gottes Wort liebt und ehrt, kommt in seinem Gesicht und seinen Augen zum Ausdruck. Doch bei den damaligen jüdischen Führern war dies nicht ersichtlich. Die Weisung an Mose wurde dahingehend ausgelegt, dass diese Gebote buchstäblich am Leib getragen werden mussten. Zu diesem Zweck schrieb man sie auf Pergamentstreifen und band sie für alle sichtbar um den Kopf und die Handgelenke. Aber dies bewirkte nicht, dass Gottes Gesetz einen nachhaltigeren Einfluss auf Herz und Geist ausübte. Diese Pergamentstreifen wurden lediglich als Abzeichen getragen und sollten für Aufmerksamkeit sorgen. Sie waren dazu gedacht, die Träger als besonders fromm erscheinen zu lassen, was den Leuten Ehrerbietung abringen sollte. Dieser nutzlosen Vortäuschung versetzte Jesus einen schweren Schlag, als er sagte:SDL 592.1

    »Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern groß. Sie sitzen gern obenan bei Tisch und in den Synagogen und haben’s gern, dass sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.« (Matthäus 23,5-10) Mit diesen deutlichen Worten offenbarte Jesus das selbstsüchtige, immer auf Macht und Ansehen bedachte Streben, das sich scheinbar demütig gibt, tatsächlich aber voller Habgier und Neid ist. Bei einem Fest wurden die Gäste ihrer gesellschaftlichen Stellung entsprechend platziert. Denjenigen, die den ehrenvollsten Platz erhielten, wurde die größte Aufmerksamkeit und ein besonderes Wohlwollen entgegengebracht. Die Pharisäer waren stets bemüht, derartige Ehrungen zu erheischen. Jesus tadelte dieses Verhalten.SDL 592.2

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