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Christi Gleichnisse - Contents
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    Der eine Zentner

    Der Mensch, der den einen Zentner erhielt, “ging hin und machte eine Grube in die Erde und verbarg seines Herrn Geld.”CGl 351.2

    Es war der, welcher die kleinste Gabe erhalten hatte, der dieselbe unbenutzt ließ. Hierin liegt für alle, die meinen, daß die Geringfügigkeit ihrer Gaben sie von der Teilnahme am Werke Christi entschuldigt, eine Warnung. Könnten sie etwas Großes tun, würden sie es gern unternehmen, aber weil sie nur in kleinen Dingen dienen können, halten sie es für gerechtfertigt, nichts zu tun. Aber sie irren sich. Der Herr prüft durch die Verteilung seiner Gaben den Charakter. Der Mann, der es unterließ, seinen einen Zentner zu benutzen, erwies sich als ein untreuer Knecht. Hätte er fünf Zentner empfangen, so würde er sie alle in die Erde vergraben haben, wie er den einen vergrub. Die Nichtanwendung des einen Zentners zeigte, daß er die himmlischen Gaben verachtete.CGl 351.3

    “Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.” Lukas 16,10. Die Wichtigkeit der kleinen Dinge wird oft unterschätzt, weil diese eben klein sind, und dennoch erhalten wir gerade durch sie viel wirkliche Erziehung im Leben. Sie sind im Leben des Christen durchaus nicht unwichtig und unbedeutend. Beim Bilden unseres Charakters werden wir auf viele Gefahren stoßen, wenn wir die Wichtigkeit der kleinen Dinge unterschätzen.CGl 351.4

    “Wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.” Durch Untreue selbst in den kleinsten Pflichten beraubt der Mensch seinen Schöpfer des Dienstes, den er ihm schuldig ist. Diese Untreue schädigt ihn selbst. Er kann nicht die Gnade, die Kraft und die Charakterstärke erhalten, die durch rückhaltslose Übergabe an Gott erlangt werden können. Von Christo getrennt ist er den Versuchungen Satans ausgesetzt und er begeht in seinem Wirken für den Meister Mißgriffe. Weil er sich nicht in kleinen Dingen von den rechten Grundsätzen leiten läßt, wird er verfehlen, in großen Dingen, die er als seine besondere Aufgabe betrachtet, Gott zu gehorchen. Die Fehler, die er in den kleinen Dingen des Lebens nährt, machen sich dann auch in wichtigeren Angelegenheiten geltend. Er handelt nach den Grundsätzen, an welche er sich gewöhnt hat. So entstehen aus den wiederholten Handlungen Gewohnheiten; Gewohnheiten bilden den Charakter und durch den Charakter wird das Schicksal für Zeit und Ewigkeit entschiedenCGl 352.1

    Nur durch Treue in kleinen Dingen kann die Seele dahingebracht werden, auch unter größeren Verantwortlichkeiten Treue zu üben. Gott führte Daniel und seine drei Freunde mit den Großen des babylonischen Reiches zusammen, damit diese heidnischen Männer mit den Grundsätzen der wahren Religion bekannt werden möchten. Inmitten eines götzendienerischen Volkes sollte Daniel den Charakter Gottes darstellen. Wie wurde er befähigt eine so große Vertrauensstellung, ein solches Ehrenamt zu bekleiden? Seine Treue in kleinen Dingen war es, die sein ganzes Leben und alle seine Handlungen kennzeichnete. Er ehrte Gott in den allerkleinsten Pflichten und der Herr wirkte mit ihm. Dem Daniel und seinen Gefährten “gab Gott Kunst und Verstand in allerlei Schrift und Weisheit; Daniel aber gab er Verstand in allen Gesichten und Träumen.” Daniel 1,17.CGl 352.2

    Wie Gott den Daniel berief, um für ihn in Babylon zu zeugen, so beruft er auch uns heute in der Welt seine Zeugen zu sein. Sowohl in den geringfügigsten als auch in den größten Angelegenheiten des Lebens sollen wir den Menschen die Grundsätze seines Reiches offenbaren.CGl 353.1

    Christus lehrte uns in seinem Leben hier auf Erden, den kleinen Dingen sorgfältige Beachtung zu schenken. Das große Erlösungswerk lastete beständig auf seiner Seele. Während er lehrte und heilte, wurden alle seine körperlichen und geistigen Kräfte aufs äußerste in Anspruch genommen; dennoch beachtete er die einfachsten Dinge im Leben und in der Natur. Seine lehrreichsten Unterweisungen waren die, in denen er durch die einfachsten Dinge in der Natur die großen Wahrheiten des Reiches Gottes veranschaulichte. Er übersah nicht die Bedürfnisse des niedrigsten seiner Knechte. Sein Ohr hörte jeden Hilferuf; er fühlte die Berührung jenes von Krankheit geplagten Weibes selbst in der Volksmenge, die allerleiseste Berührung im Glauben wurde erwidert. Als er die Tochter des Jairus von den Toten auferweckte, erinnerte er ihre Eltern daran, daß sie etwas zu essen haben müsse. Als er durch seine eigene mächtige Kraft aus dem Grabe erstand, hielt er es nicht unter seiner Würde, die Grabtücher, in welche man ihn gelegt hatte, zusammen zu falten und sorgfältig beiseite zu legen.CGl 353.2

    Das Werk, zu welchem wir als Christen berufen sind, besteht darin, mit Christo für die Errettung von Seelen zu wirken. Um dies Werk zu tun, haben wir einen Bund mit ihm gemacht; vernachlässigen wir es, so erweisen wir uns untreu gegen Christum. Um aber dies Werk auszuführen, müssen wir seinem Beispiele folgen, müssen den kleinen Dingen treue und gewissenhafte Aufmerksamkeit schenken. Hierin liegt das Geheimnis des Erfolges allen christlichen Wirkens und Einflusses.CGl 354.1

    Der Herr wünscht, daß seine Nachfolger die höchste Stufe der Leiter erreichen, und ihn dadurch verherrlichen, daß sie die Fähigkeiten besitzen, die er ihnen so gern geben möchte. Durch die Gnade Gottes sind alle Vorkehrungen getroffen, die es uns ermöglichen, kundzutun, daß wir nach besseren Plänen handeln, als die Welt zum Muster hat. Wir sollen eine Überlegenheit im Verständnis, in Geschicklichkeit und Erkenntnis bekunden, weil wir an Gott und seine Macht, auf Menschenherzen einzuwirken, glauben.CGl 354.2

    Doch brauchen solche, die keine großen Gaben besitzen, nicht entmutigt zu werden. Sie sollen nur das, was sie haben, benutzen, sollen genau auf jeden schwachen Punkt in ihrem Charakter acht geben und versuchen, ihn durch göttliche Gnade stark zu machen. Wir sollten in allen Handlungen Genauigkeit und Treue üben und die Eigenschaften entwickeln, die uns befähigen werden, das Werk auszuführen.CGl 354.3

    Gewohnheiten der Nachlässigkeit sollten mit Entschiedenheit überwunden werden. Viele glauben, daß Vergeßlichkeit eine genügende Entschuldigung für die gröbsten Irrtümer ist. Besitzen sie aber nicht so gut wie andere Verstandesgaben und Denkvermögen? Dann sollten sie ihr Gedächtnis so schulen, daß es Kraft bekommt, etwas zu behalten. Es ist eine Sünde zu vergessen und es ist eine Sünde nachlässig zu sein. Wenn ihr euch gewöhnt, nachlässig zu sein, dann möchtet ihr eurer eigenen Seelen Seligkeit vernachlässigen. Und zuletzt finden, daß ihr nicht bereit seid für das Reich Gottes.CGl 354.4

    Große Wahrheiten müssen auf kleine Dinge übertragen werden. Praktische Religion muß in den kleinen Pflichten des täglichen Lebens bekundet werden. Die höchste Befähigung irgend eines Menschen liegt in dem unbedingten Gehorsam gegen das Wort Gottes.CGl 355.1

    Viele glauben, daß ihr Leben, weil sie nicht direkt irgendwie in Gottes Werk angestellt sind, nutzlos ist — daß sie nichts zur Förderung des Reiches Gottes tun. Aber das ist ein Irrtum. Wenn sie etwas tun, das von irgend jemand getan werden muß, dann sollten sie sich nicht den Vorwurf machen, im großen Haushalte Gottes nutzlos zu sein. Die geringsten Pflichten sollten nicht unbeachtet gelassen werden. Jede ehrliche Arbeit ist ein Segen und durch Treue in derselben können wir zu höheren Pflichten geschickt werden.CGl 355.2

    Wie gering auch irgend eine Arbeit sein mag, so ist sie doch, wenn sie für Gott und mit voller Übergabe des eignen Ichs getan wird, dem Herrn gerade so angenehm, als der höchste und größte Dienst. Keine Gabe, die mit aufrichtigem Herzen und freudiger Seele dargebracht wird, ist klein zu nennen.CGl 355.3

    Christus gebietet uns, wo wir auch sein mögen, die uns sich darbietende Pflicht aufzunehmen. Bist du in der Familie, so gehe willig und mit rechtem Ernst daran, das Heim zu einem angenehmen Aufenthaltsort zu machen. Bist du eine Mutter, so erziehe deine Kinder für Christum. Dadurch wirkst du gerade so gut für Gott wie der Prediger auf der Kanzel. Liegt deine Pflicht in der Küche, dann versuche dort vollkommen in deiner Arbeit zu werden; bereite Speisen, die gesund, nahrhaft und appetitlich sind und indem du beim Bereiten dieser Speisen die besten Zutaten benutzt, denke daran, daß du auf gleiche Weise dein Gemüt mit den besten Gedanken beschäftigen sollst. Ist es deine Arbeit den Acker zu pflügen, oder irgend einem anderen Geschäft oder Handwerk obzuliegen, so erfülle die vorliegende Pflicht voll und ganz. Verwende deine ganze Kraft auf deine Arbeit. In allem was du tust, stelle Christum dar. Handle so, wie er an deiner Stelle handeln würde.CGl 355.4

    Wie klein auch die dir verliehene Gabe sein mag, Gott will sie verwenden. Der eine Zentner, weislich benutzt, wird das ausrichten, wozu er gegeben wurde. Durch Treue in kleinen Pflichten wird unsere Gabe wachsen und Gott wird sie für uns vervielfältigen. Diese geringen Gaben üben oft die köstlichsten Einflüsse in seinem Werke aus.CGl 356.1

    Laß den lebendigen Glauben gleich Goldfäden die Verrichtung aller, selbst der kleinsten Pflichten durchziehen. Dann wird unser tägliches Wirken das christliche Wachstum fördern. Wir werden beständig aufblicken auf Jesum. Die Liebe zu ihm wird in allem, was wir unternehmen, die leitende Kraft sein. Auf diese Weise werden wir durch die richtige Benutzung unserer Gaben wie durch eine goldene Kette mit der höheren Welt verbunden. Dies ist wahre Heiligung; denn Heiligung besteht in der freudigen Verrichtung unserer täglichen Pflichten in vollkommenem Gehorsam gegen den Willen Gottes.CGl 356.2

    Aber viele Christen warten darauf, daß ihnen ein großes Werk übertragen werde. Weil sie keinen Platz finden können, der hoch genug wäre, um ihren Ehrgeiz zu befriedigen, so unterlassen sie es, die gewöhnlichen Pflichten des Lebens treu zu erfüllen. Diese erscheinen ihnen uninteressant. Tag für Tag lassen sie die Gelegenheiten, ihre Treue gegen Gott zu bekunden, unbenutzt vorübergehen. Während sie auf irgend ein großes Werk warten, eilt ihr Leben dahin, sein Zweck bleibt unerfüllt und sein Werk unverrichtet.CGl 356.3

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