Das Problem des Petrus
Was Petrus zu Falle brachte (seine Verleugnung Jesu) ..., das erweist sich auch heute noch als verderblich für Tausende. Nichts missfällt Gott so sehr und nichts ist der Menschenseele so gefährlich wie Stolz und Selbstgewissheit. Von allen Sünden sind sie am hoffnungslosesten und am schwersten heilbar.EWD 46.5
Das Versagen des Petrus war kein plötzliches Ereignis, sondern trat allmählich ein. Eigendünkel hatte ihn zu der Annahme verführt, er sei gerettet, und so ging er dann Schritt für Schritt jenen Weg, der abwärts führte, bis er schließlich seinen Meister verleugnete. Nie können wir uns, solange wir auf dieser Erde sind, sicher auf uns selbst verlassen oder glauben, wir seien gegen Versuchung gefeit. Niemals sollte man bei denen, die den Heiland annehmen — und sei ihre Bekehrung noch so echt —, die Meinung aufkommen lassen, sie seien bereits gerettet; denn das führt auf Abwege. Jeder muss zwar lernen, Hoffnung und Glauben hochzuhalten; doch auch wenn wir uns Christus ganz übergeben haben und wissen, dass er uns angenommen hat, sind wir dem Bereich der Versuchung nicht entkommen. Gottes Wort erklärt: “Viele werden gereinigt, geläutert und bewahrt werden.” Daniel 12,10. In der Tat, nur wer sich bewährt, erhält die Krone des Lebens. Jakobus 1,12.EWD 47.1
Die Christus annehmen und in ihrer neugewonnenen Zuversicht gleich sagen: “Ich bin gerettet”, laufen Gefahr, ihr Vertrauen in Wirklichkeit auf sich selbst zu setzen. Sie verlieren den Blick für ihre eigene Schwäche und für die Tatsache, dass sie ständig göttliche Kraft brauchen. Unvorbereitet auf die Anschläge Satans, fallen sie, wenn die Versuchung da ist, wie Petrus, oft in die tiefsten Tiefen der Sünde. Das Wort ermahnt uns: “Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.” 1.Könige 10,12. Wir sind nur dann sicher, wenn wir uns selbst ständig misstrauen; denn wir hängen voll und ganz von Christus ab.EWD 47.2