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Der große Kampf - Contents
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    Anm 003: Bibelverbot — (Seite 51)

    In der alten Kirche wurde den Laien das Bibellesen sehr empfohlen. Die Kirchenväter haben sich, wie ihre Zeugnisse zeigen, eindeutig für das Lesen und Forschen in der Heiligen Schrift ausgesprochen.GK 682.1

    Clemens von Rom (um 100) sagte: “Leset fleißig die heiligen Schriften, die wahren Aussprüche des Heiligen Geistes!” “Ihr kennet, Geliebte, recht gut die heiligen Schriften, ihr habt gute Einsicht in die Aussprüche Gottes, behaltet sie, um euch daran zu erinnern.”GK 682.2

    Polykarp (gest. um 155), der Gemeindevorsteher zu Smyrna: “Ich habe die Zuversicht zu euch, daß ihr in den heiligen Schriften wohl bewandert seid.”GK 682.3

    Tertullian von Karthago (160-220): “Gott gab uns die Schrift, damit wir vollkommener und nachdrücklicher sowohl ihn selbst, als seinen Willen kennenlernen.”GK 682.4

    Clemens von Alexandria (150-215): “Das göttliche Wort ist ja keinem verheimlicht, dieses Licht ist allen gemein; eilet denn zu eurem Heil.”GK 682.5

    Origenes (185-254): “Wollte Gott, wir erfüllten alle, was geschrieben steht: ‘Forschet in der Heiligen Schrift!’” — “Toren und Blinde müßten ja alle sein, die nicht erkennen, daß Bibellesen große und würdige Begriffe erweckt.” — “Wir wünschen, daß ihr euch ernstlich bemühet, nicht allein in der Kirche das Wort Gottes zu hören, sondern euch auch in euren Häusern darin übet und das Gesetz des Herrn Tag und Nacht betrachtet; denn da ist Christus, und allenthalben ist er dem nahe, der ihn suchet.”GK 682.6

    Athanasius der Große (295-373): “Wir haben zu unserem Heil die göttlichen Schriften ... Diese Bücher sind die Quellen des Heils, auf daß, wer Durst hat, ihn stille an den Offenbarungen, die sie enthalten; denn nur in diesen Büchern ist die Unterweisung in der Gottseligkeit dargelegt. Niemand wage es, etwas hinzu oder davonzutun!”GK 682.7

    Chrysostomus (354-407): “Ihr glaubt, das Lesen der Heiligen Schrift gehöre nur für die Mönche, da es doch vielmehr euch noch mehr nötig ist als ihnen. Denn die in freier Welt leben und denen es an täglichen Wunden nicht fehlt, bedürfen am meisten der Heilung; desto schlimmer und unverantwortlicher ist es, zu glauben, die heiligen Schriften seien unnütz ... denn so etwas kann nur vom Bösen ersonnen werden. Hörst du nicht Paulus sprechen: Zu unserer Belehrung ist alles geschrieben, und du willst nicht einmal das Evangelium berühren, wenn es auch deinen, jawohl, ungewaschenen Händen übergeben wird! ... Warum verachtest du also die heiligen Schriften? Das sind Gesinnungen vom Teufel, der verhindern will, daß wir in den Schatz hineinsehen und den reichen Nutzen erlangen.”GK 682.8

    Hieronymus (347-420): “Du sollst sehr fleißig die heiligen Schriften lesen, ja, sie sollen fast niemals aus deinen Händen kommen.”GK 682.9

    Augustin (354-430): “Es wäre gottlos von uns, wenn wir das nicht lesen wollten, was um unseretwillen geschrieben ist.” — “Trachtet unter Gottes Beistand aus allen Kräften danach, daß die Heilige Schrift in euren Haushaltungen fleißig gelesen werde.”GK 682.10

    Gregor der Große (um 600): “Was ist die Heilige Schrift anderes als ein Sendschreiben des allmächtigen Gottes an seine Geschöpfe? Wenn ein irdischer König an euch schriebe, so würdet ihr nicht ruhen und euch keinen Schlaf gönnen, bis ihr sein Schreiben gelesen. Nun hat der Herr des Himmels und der Erde einen für dein Leben wichtigen Brief geschrieben, und du solltest nicht begierig sein, denselben zu lesen?”GK 682.11

    Trotz dieser Zeugnisse war das Lesen der Heiligen Schrift in der Landessprache lange Jahrhunderte verboten. Noch in den letzten zwei Jahrhunderten haben sich Päpste scharf gegen die Verbreitung und das Lesen der Bibel ausgesprochen. Gregor XIV. forderte 1844 in einer Bulle die Geistlichen auf, den Gläubigen die in die Volkssprache übersetzten Bibeln aus den Händen zu reißen!GK 683.1

    Eine gewisse Wendung wurde erst unter Leo XIII. wahrnehmbar. Approbierte Bibelausgaben des Urtextes und der alten katholischen Übersetzung wurden jedem gestattet. Nichtkatholische Bibeln — und das gilt heute noch — durften nur zu wissenschaftlichen Studien benutzt werden, falls in den Vorreden und Anmerkungen nichts gegen die katholischen Glaubenssätze gesagt war. Katholiken durften die Bibel in der Volkssprache nur lesen, wenn sie vom Papst gebilligt, vom Bischof genehmigt und mit Anmerkungen versehen war. Den protestantischen Übersetzungen warf man Verfälschung vor! Diese Einschränkungen galten praktisch bis in das 20. Jahrhundert.GK 683.2

    Trotz aller Hemmnisse und Widerstände kann man in der katholischen Kirche der letzten Jahrzehnte eine starke Bewegung zur Bibel hin beobachten. 1933 wurde eine katholische Bibelbewegung gegründet, und Pius XII. hat sich 1943 in seiner Enzyklika “De divino afflante spiritu” zu den Bestrebungen der Bibelbewegung bekannt. Ziel der Bewegung ist die Verbreitung der Bibel und die Förderung ihres Verständnisses.GK 683.3

    Auch nach dem zweiten Vatikanischen Konzil breitete sich die Bibelbewegung weiter aus. Zwar spielt die Bibel in der katholischen Kirche nicht die gleiche exklusive Rolle wie in den Kirchen der Reformation, doch war vor allem während des Konzils das Bestreben der meisten Konzilsväter unverkennbar, den Konzilstexten eine biblische Grundlage zu geben, ohne daß der Papst an der gültigen katholischen Auffassung hätte rütteln lassen, daß die Schrift nur durch die Kirche interpretiert werden kann, wiewohl eine Reihe von Konzilsvätern, wie zum Beispiel Kardinal Léger, gefordert hatten, daß das Lehramt eindeutig dem Wort Gottes unterzuordnen sei.GK 683.4

    In der Konstitution über die Offenbarung Nr. 25, die auf dem zweiten Vatikanischen Konzil beschlossen wurde, heißt es unter anderem: “Darum müssen Kleriker, besonders Christi Priester und die anderen, die sich als Diakone oder Katecheten ihrem Auftrag entsprechend dem Dienste des Wortes widmen, in beständiger Lesung und gründlichem Studium sich mit der Schrift befassen, damit keiner von ihnen werde zu einem ‘hohlen und äußerlichen Prediger des Wortes Gottes, ohne dessen innerer Hörer zu sein’ (Augustinus), wo er doch die unübersehbaren Schätze des göttlichen Wortes ... den ihm anvertrauten Gläubigen mitteilen soll.”GK 683.5

    Heute wird allgemein die Notwendigkeit anerkannt, Klerus und Laien mit der Bibel mehr vertraut zu machen. Die Bischofskonferenzen sind bestrebt, Bibelkurse für Priester zu veranstalten und für alle, die den Auftrag haben, das Wort Gottes zu verkündigen.GK 683.6

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